AT403826B - Scharnier für fenster, türen od. dgl., insbesondere für dreh-kippbeschläge mit einer ausstellvorrichtung - Google Patents
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Description
AT 403 826 B
Die Erfindung richtet sich auf ein Scharnier der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art. In diesem Fall besteht der Lagerbock aus einem plattenförmigen Sockel mit vorspringenden Lagerlappen, die zur Aufnahme eines gemeinsamen Lagerbolzens dienen.
Bei der bekannten Vorrichtung (EP 0 394 647 B1) dieser Art verwendet man eine Schutzkappe zur Sicherung des in den Lagerlappen des Lagerbocks aufgenommenen Lagerbolzens. Die Schutzkappe wird über Riegelelemente, von denen eines betätigbar ist, mit dem Sockel des Lagerbocks verbunden und besitzt keine eigenen Befestigungsstellen. Die Schutzkappe wird vielmehr von den im Sockel des Lagerbocks vorgesehenen Befestigungen an der Sichtfläche des Blendrahmens festgehalten.
Bei einem Scharnier anderer Art, nämlich einem schwenkbare Gelenkarme aufweisenden Möbelscharnier (DE 91 05 674 U), sind die Gelenkarme einerends an einem Befestigungsteil am Möbel und anderends an einem Scharniertopf an der Tür drehgelagert. Der am Möbel sitzende Befestigungsteil wird zum Teil von einem Gehäuse abgedeckt. Das Gehäuse wird vom Befestigungsteil getragen und besitzt keine eigenen Befestigungsmittel. Damit nicht der Benutzer oder Kleidungsstücke im Möbel mit den beweglichen Teilen des Scharniers in Berührung kommen, ist eine Schutzvorrichtung, die als Schutzbügel ausgebildet ist, vorgesehen. Dieser Schutzbügel besteht aus zwei U-förmigen Bügelteilen, die seitlich, neben dem Befesti-gungsteii, im Möbel angeordnet sind. Die beiden Bügelteile verlaufen parallel zueinander und sind durch einen Steg miteinander verbunden, der von einer Schraube am Möbel gehalten wird. Der Steg hält die beiden U-Bügelteile in einem Abstand, der ein freies Ein- und Ausschwenken der schwenkbaren Gelenkarme gestattet. Der Schutzbügel berührt den Befestigungsteil nicht und kann daher auch nicht zu dessen Abstützung herangezogen werden. Für Fenster großer Dimensionen oder großer Gewichte sind entsprechend stabile Scharniere erforderlich. Deswegen ist es bisher üblich gewesen, für Gruppen unterschiedlich großer oder verschieden schwerer Fenster, Türen od. dgl. Scharniere mit zueinander unterschiedlicher Festigkeit zu verwenden. Dies erfordert eine kostenaufwendige Herstellung unterschiedlicher Scharniertypen, eine platzaufwendige Lagerhaltung und eine typenabhängige Verarbeitung der Scharniere. Das Bohrbild und die Schraubbefestigung der diversen Bautypen mußte beachtet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art in einer einheitlichen Type für verschieden große bzw. unterschiedlich schwere Fenster oder Türen zu entwickeln, das den jeweiligen unterschiedlichen Anforderungen an die Festigkeit schnell angepaßt werden kann. Dies wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angeführten Maßnahmen erreicht, denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
Bei der Erfindung übernimmt die Kappe die neue Funktion, als Stützhalter für den Lagerbock zu dienen. Dieser Stützhalter hat eigene Befestigungsstellen, mit denen er, unabhängig von denjenigen des Lagerbocks, an der Sichtfläche des Blendrahmens bzw. des Flügels angebracht wird. Der Stützhalter verstärkt den Lagerbock und entlastet die im Sockel des Lagerbocks vorgesehenen Befestigungsstellen. Während man bei leichten Flügeln nur das Scharnier, ohne den Stützhalter, benutzt, verwendet man also bei großen bzw. schweren Fenstern den Stützhalter. Auf diese einfache Weise läßt sich, ausgehend von einem Scharnier einheitlicher Type, die Festigkeit den jeweiligen unterschiedlichen Anforderungen anpassen. Im letztgenannten Fall braucht man neben dem in üblicher Weise befestigten Lagerbock nur noch den Stützhalter mit dessen eigenen Befestigungsstellen zu montieren. Die am Lagerbock anfallenden hohen Kräfte werden von dessen Lagerlappen auf den Stützhalter und von diesem über die eigenen Befestigungsstellen unmittelbar an den Blendrahmen weitergeleitet. Der für schwere Fenster an sich zu schwach konstruierte Lagerbock wird von seinem Stützhalter entscheidend entlastet. Mit einem erfindungsgemäßen Stützhalter können auch bereits montierte Lagerböcke nachträglich entlastet werden. Eine Nachrüstung ist ohne weiteres möglich.
Weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die Vorderansicht,
Fig. 2, teilweise im Ausbruch, die Seitenansicht und
Fig. 3 die Draufsicht einer erster Ausführungsform eines beim erfindungsgemäßen
Scharnier verwendeten Lagerbocks, wo in Fig. 2 bereits ein Stück des Lagerbolzens montiert ist,
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch einen im Lagerbock montierten Lagerbolzen längs der Schnittlinie IV-IV von Fig. 2,
Fig. 5 die Vorderansicht auf eine zum Scharnier von Fig. 1 bis 4 gehörenden kappenför migen Stützhalter,
Fig. 6, in Seitenansicht, einen Längsschnitt durch den in Fig. 5 gezeigten Stützhalter 2 5 70 75 20 25 30 35 40 45
SO
AT 403 826 B längs der dortigen Schnittlinie Vl-Vl, Fig. 7a und 7b zwei höhenversetzte Querschnitt-Ansichten durch den Stützhalter längs der beiden in Fig. 5 eingezeichneten Schnittlinien Vlla bzw. Vllb, Fig. 8 und 9 in einer der Fig. 5 und 6 entsprechenden Vorder- und geschnittenen Seitenansicht die beiden aus Fig. 1 bis 7b ersichtlichen Bestandteile dieses Scharniers nach ihrem Zusammenbau, wobei in Fig. 8 der Lagerbolzen weggelassen, aber in Fig. 9 bereits montiert dargestellt ist, Figg. 10a und 10b zwei höhenversetzte Querschnittansichten durch dieses fertig montierte Scharnier längs der Schnittlinien Xa und Xb von Fig. 8, Fig. 11 die Innenansicht einer bei dem Stützhalter von Fig. 8 verwendbaren Abdecklasche, die in Fig. 12 in einer der Fig. 9 entsprechenden Seitenansicht und in Fig. 13 in einer der Fig. 10a entsprechenden Querschnittansicht gezeigt ist, und zwar längs der Schnittlinie XIII von Fig. 11, Fig. 14 in einer der Fig. 2 entsprechenden, teilweise axial ausgebrochenen Seitenansicht eine alternative Ausführung des Lagerbocks, allerdings vor der Montage des Lagerbolzens, und Fig. 15 eine rückseitige Draufsicht auf den Sockel des in Fig. 14 gezeigten Lagerbocks. Die Erfindung wird anhand eines oberen Scharniers in einem Dreh-Kippbeschlag erläutert, wo eine Ausstellvorrichtung angreift. Die Erfindung könnte aber genauso gut auch auf das untere Scharnier eines solchen Beschlags angewendet werden. Das Scharnier besteht zunächst aus einem Lagerbock 10, der einen abgesetzten, plattenförmigen Sockel 15 mit davon abragenden mehreren Lagerlappen 11, 12, 13 umfaßt. Der Sockel 15, der hier gestuft ist, besitzt Senklöcher 16 zur Aufnahme von Befestigungsschrauben 17, mit denen der Lagerbock 10 an der in Fig. 2 angedeuteten Sichtfläche 31 eines Blendrahmens 30 befestigt wird. Auf der Rückseite des Sockels 15 befinden sich angeformte Zapfen 18, 19 unterschiedlicher Länge, die in entsprechend vorbereitete Bohrungen im Rahmen 30 einfahren. Die Lagerlappen 11 bis 13 haben eine Aufnahme 32 für einen gemeinsamen Lagerbolzen 33, der im vorliegenden Fall einen Vierkant-Schaft aufweist, weshalb auch die Aufnahme 32 ein Vierkantprofil besitzt. Die Lage der Bolzen 33 wird, wie Fig. 4 zeigt, durch die beiden Schenkel einer Federklammer 35 gesichert, welche in geschlitzte Bereiche 36 einzelner Lagerlappen 11 und/oder 13 eingeschoben werden und dann Einschnitte 34 des Lagerbolzens 33 hintergreifen. Der Abstand 40 zwischen den beiden obersten Lagerlappen 11, 12 ist der eigentliche Scharnierbereich, wo eine in Fig. 2 strichpunktiert angedeutete Buchse 42 zu liegen kommt, welche das Lager für die nicht näher gezeigte Ausstellvorrichtung des Dreh-Kippbeschlags bildet. Diese Lagerlappen 11,12 bilden also ein Schamier-Lagerlappen-Paar. Im Längs-Versatz dazu ist ein weiterer Lagerlappen 13 beim Ausführungsbeispiel von Fig. 1 bis 3 gezeigt. Beim zweiten Ausführungsbeispiel von Fig. 14 und 15 besitzt der Lagerbock 10' noch einen vierten Lagerlappen 14 für einen gemeinsamen, nicht näher gezeigten Lagerbolzen. In beiden Fällen 10, 10' sind drei mit 16 gekennzeichnete Befestigungsstellen im Sockel 15 vorgesehen, allerdings in einer zueinander abweichenden Verteilung. Der Lagerbock 10' umfaßt zwei kurze Zapfen 19 auf seiner Rückseite und außerdem zwei rückseitige Kammern 37 zwecks Materialeinsparung. Zur Verstärkung des am Rahmen 30 befestigten Lagerbocks 10 kann bedarfsweise ein kappenförmiger Stützhalter 20 benutzt werden, der als seitlichen Ansatz in diesem Fall eine längsverlaufende, massive Montageleiste 25 besitzt. In der Montageleiste 25 sind zusätzliche Befestigungsstellen 26 in Form von Senklöchern vorgesehen, in welche weitere Befestigungsschrauben gesetzt werden. Diese Befestigungsstellen 26 können gegenüber den sockelseitigen Befestigungsstellen 16, wie am besten aus Fig. 8 zu erkennen ist, in einem Längsversatz angeordnet sein. In dem vorbeschriebenen Scharnierbereich 40 des Lagerbocks 10 besitzt der kappenförmige Stützhalter 20 ein Fenster 27, durch welches die erwähnte Ausstellvorrichtung bis in den Bereich des beschriebenen Lagerbolzens 33 gelangt. Insbesondere in ihrem oberen Bereich besitzt der Stützhalter 20 eine innere Stützfläche 21, die, wie am besten aus Fig. 10b zu entnehmen ist, die Umfangsfläche 41 des oberen Lagerlappens 11 radial abstützt. Ähnliche Stützflächen 22, 23 sind, wie aus dem Benutzungsfall in Fig. 9 zu erkennen ist, in analoger Weise bei den weiteren Lagerlappen 12, 13 wirksam. Der kappenförmige Stützhalter 20 ummantelt schauseitig alle übrigen Bereiche des befestigten Lagerbocks 10. Hervorzuheben ist, wie aus Fig. 7a und 7b zu entnehmen ist, daß der Stützhalter 20 im Kappeninneren ein Innensegment 24 besitzt, welches eine Längsrinne 28 in jenem Bereich 29 von Fig. 6 des Stützhalters 20 erzeugt, wo ein aus Fig. 9 erkennbarer Abschnitt 39 des Lagerbolzens 33 frei zwischen zwei Lagerlappen 12, 13 verläuft. Diese Längsrinne 28 stützt den Umfangsbereich dieses Bolzen-Abschnitts 3 55
Claims (5)
- AT 403 826 B39. Diese Stützwirkung ist aus Fig. 10a gut zu entnehmen. Nach der Befestigung des Stützhalters 20 ist es möglich, ihre Befestigungsstellen 26 nach außen durch eine Abdecklasche 44 unsichtbar zu machen, deren Aussehen und Funktion aus den Fig. 11,12 und 13 zu entnehmen sind. Die Abdecklasche 44 kann über Steckverbindungselemente mit der Montageleiste 25 des Stützhalters 20 verbunden sein. Hierzu besitzt die Abdecklasche 44 auf ihrer Rückseite Zapfen 43, die in komplementäre Bohrungen 38 in der Montageleiste 25 eingreifen. Dazu kann, wie Fig. 7a zeigt, die Montageleiste 25 schauseitig einen Absatz 46 aufweisen, der von der Abdecklasche 44 im Montagefall überdeckt wird. Die Abdecklasche 44 besitzt dabei eine profilierte Außenfläche 45, die, wie strichpunktiert in Fig. 10a verdeutlicht ist, nach dem Aufstecken der Lasche 44 das gegebene Umrißprofil 47 der Stützhalter 20 kontinuierlich fortsetzt. Der Stützhalter 20 besteht aus hochfestem Material, z. B. einer Kupfer-Zink-Silizium-Legierung. Sofern man von einem Lagerbock 10' gemäß Fig. 14, 15 ausgeht, besitzt der zugehörige, nicht näher gezeigte Stützhalter die beschriebenen Stützflächen für die dortigen Lagerlappen 11 bis 14 und für die bereichsweise dazwischen verlaufenden Abschnitte des Lagerbolzens 33 Längsrinnen in entsprechender Verteilung. Patentansprüche 1. Scharnier für Fenster, Türen od. dgl., insbesondere für Drehkippbeschläge mit einer Ausstellvorrichtung, mit einem Lagerbock (10), der aus einem plattenförmigen Sockel (15) mit vorspringenden Lagerlappen (11, 12, 13) besteht, wobei die Lagerlappen (11, 12, 13) jeweils eine Aufnahme (32) für einen gemeinsamen Lagerbolzen (33) aufweisen und der Sockel (15) Befestigungsstellen (16), wie Senklöcher für Befestigungsschrauben (17), besitzt, mit welchen der Lagerbock (10) an einer Sichtfläche (31) des Blendrahmens (30) und/oder des Flügels vom Fenster, von der Tür od. dgl. befestigbar ist, und mit einer den Lagerbock (10) wenigstens bereichsweise umschließenden Kappe aus hochfestem Material, deren Kappen-Innenfläche (21) wenigstens am Umfang (41) des obersten Lagerlappens (11) radial anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe einen seitlichen Ansatz (25) mit wenigstens einer weiteren Befestigungsstelle (26) zur eigenständigen Befestigung an der Sichtfläche (31) des Blendrahmens (30) und/oder des Flügels aufweist und, im Befestigungsfall, einen Stützhalter (20) zur Verstärkung des Lagerbocks (10) und zur Entlastung der Befestigungsstellen (16) im Sockel (15) erzeugt.
- 2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützhalter (20) im Kappeninneren mehrere Stützflächen (21, 22, 23) aufweist, die, im Abstand zueinander, den Umfang mehrerer Lagerlappen (11, 12, 13) des Lagerbocks (10) radial abstützen und zwischen zwei Stützflächen (22, 23) ein Innensegment (24) angeordnet ist, welches eine radial vorspringende Längsrinne (28) bildet, und die Längsrinne (28) einen Umfangsbereich des zwischen den zugehörigen Lagerlappen (11, 12) verlaufenden Abschnitt (39) vom Lagerbolzen (33) umschließt.
- 3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz des Stützhalters (20) aus einer Montageleiste (25) mit mehreren zueinander linear angeordneten Befestigungsstellen (26) besteht und die Montageleiste (25) im Befestigungsfall parallel zum Sockel (15) des Lagerbocks (10) verläuft.
- 4. Scharnier nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abdecklasche (44) die am Stützhalter (20) befindlichen Befestigungsstellen (26) schauseitig abdeckt.
- 5. Scharnier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdecklasche (44) einerseits und die Montageleiste (25) des Stützhalters (20) andererseits zueinander komplementäre Steckverbindungs-Elemente, wie Zapfen (43) und Bohrungen (38), aufweisen. Hiezu 4 Blatt Zeichnungen 4
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