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Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausziehführung für Schubladen mit beidseitig derselben je einer an der Schublade festlegbaren Auszugschiene und je einer korpusseitigen Tragschiene sowie einer zwischen diesen beiden Schienen mitlaufenden Mittelschiene, wobei zwischen den Schienen lastübertragende, als Laufrollen ausgebildete, vorzugsweise in einem Laufwagen gelagerte Wälzkörper vorgesehen sind und die Auszugschiene als nach unten offenes Kastenprofil ausgebildet ist, in welches ein vertikaler Steg mit einem als Laufbahn für die Walzkörper dienenden horizontalen Flansch der Mittelschiene ragt und die korpusseitige Tragschiene als nach oben offene U-Profilschiene ausgebildet ist,
deren freie Schenkelenden unter Aussparung eines Längsspaltes gegeneinander gerichtet sind und der vom Kastenprofil der Auszugschiene aufgenommene Steg mit dem horizontalen Flansch Teil einer U-Profilschiene ist.
Ausziehführungen ähnlicher Art sind aus folgenden Veröffentlichungen bekannt : AT 393944B, DE 39 21
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A2. Beim überwiegenden Teil dieser Ausziehführungen handelt es sich um Unterbodenansziehführungen mit sogenanntem Überauszug, d. h., ist die Ausziehführung zur Gänze ansgefahren, so liegt die Rückwand der Schublade 10 oder vor der Korpusstirnseite. Alle diese Ausziehführungen sind relativ aufwendig gebaut. z. T. sind die Profilschienen unsymmetrisch belastet, so dass die Führung als Ganzes zum Verkanten neigt, oder sie besitzen eine erhebliche Baubreite, so dass sie bei Fertigteilschubladen, wie sie aus Kunststoff gefertigt werden, nicht eingesetzt werden können.
Bekannt ist auch eine Ausziehführung für Schubladen (FR 1 127 644 A) mit zwei übereinanderliegenden U-förmigen Kastenprofilen, deren offene Seiten gegeneinander gerichtet sind. Zwischen diesen beiden kastenartigen Profilen ist eine im Querschnitt t-förmige Mittelschiene vorgesehen, die aus zwei mit ihren Stegen aneinanderliegenden U-Profilen gebildet ist. An den jeweils äusseren Seiten der Flansche der 1förmigen Mitteischiene liegen zylindrische Wälzkörper an, an den entsprechenden Innenseiten dieser Flansche hingegen Kugeln. Diese als Wälzkörper dienende Kugeln liegen an ebenen Flächen der Profilschienen an, die durch einfache Biegeoperationen aus Blechstreifen gewonnen werden.
Die dadurch bedingte punktförmige Berührung zwischen den Kugeln und den Flächen beeinträchtigen erfahrungsgemäss die Laufeigenschalten der Ausziehführung, abgesehen davon, dass an deren Stabilität wohl keine allzu hohe Anforderung gestellt werden kann. Eine kugelgelagerte Schubkastenführung mit verbesserten Laufeigenschalten zeigt und beschreibt die EP 226 389 A2, bei welchen die Profilschienen durch ihre spezielle Formung ausgeprägte Laufbahnen für die Kugeln besitzen. Die hier verwendeten Profilschienen sind dabei sehr aufwendig geformt, was die Herstellung solcher Führungen sehr verteuert.
Die Erfindung geht von diesem Stand der Technik aus und sie zielt vor allem darauf ab, eine Ausziehführung der eingangs genannten Art so auszubilden, dass die Mittelschiene auf einer breiten Basis geführt und dadurch sehr stabil gelagert ist. und darüber hinaus sollen die die Ausziehführung bildenden Baukomponenten (Schienen) so gestaltet sein, dass sie sowohl für einfache Führungen, also Führungen ohne Überauszug, wie auch für Ausziehführungen mit einem Überauszug verwendet werden können.
Dies verringert den Fertigungsaufwand und den Lagerhaltungsbedarf und damit auch die Kosten Zur Lösung dieser Aufgabe werden erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass der eine untere Schenkel der U-Profilschiene mit einer von der Tragschiene verschiebbar aufgenommenen, zu einer vertikalen Mittelebene symmetrisch profilierten Schiene fest verbunden ist und vorzugsweise die von der Tragschiene aufgenommene Schiene als Walzprofil mit vollem Querschnitt ausgebildet ist.
Ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass der Querschnitt der von der Tragschiene aufgenommenen Profilschiene abgestuft ausgebildet ist und dieser Querschnitt einen erhöhten Mittelteil und seitlich daran anschliessende, in der Höhe zurückversetzte Seitenteile aufweist und der untere Schenkel der U-Profilschiene mit dem erhöhten Mittelteil verbunden ist. so kann dadurch eine äusserst stabile und verwindungssteife Schiene erhalten werden, die mit grossen Kräften belastbar ist und für welche keine Gefahr besteht, dass sie sich verzieht, wenn sie mit dem unteren Schenkel der U-Profilschiene durch Schweissen fest verbunden wird.
Um den von der Tragschiene vorgegebenen Profilquerschnitt möglichst in vollem Ausmass für die Erhöhung der Stabilität der Führung herzuziehen, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die Oberseite des erhöhten Mittelteiles der von der Tragschiene aufgenommenen Profilschiene etwa in der Ebene der gegeneinander gerichteten Schenkelenden der Tragschiene liegt. Ein weiteres zweckmässiges Merkmal, das der Erhöhung der Stabilität der Führung dient, liegt darin, dass die Breite der Tragschiene grösser ist als deren Höhe, vorzugsweise etwa doppelt so gross.
Ist die offene Seite der den Steg mit dem horizontalen Flansch aufweisenden U-Profilschiene gegen die benachbart liegende Korpuswand gerichtet, so ist der horizontale Abstand der der Korpuswand benachbart liegenden vertikalen Seitenflächen der Ausziehschiene und der korpusseitigen Tragschiene grösser, als wenn die offene Seite der erwähnten Profilschiene gegen die Mitte des Schubkastens hin gerichtet ist. Infolge dessen kann, auch wenn die Korpusschiene sehr nahe an der Korpuswand liegt, ein Schubkasten
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mit relativ starken Seitenwangen untergebracht werden. Um die Beanspruchungsverhältnissefür die Führung möglichst zu optimieren. soll ja die Tragschiene nahe der Korpuswand liegen.
Wegen der hohen Stabilität und Verwindungssteifigkeit der als Walzprofil ausgebildeten, von der
Tragschiene verschiebbar aufgenommenen Schiene kann aus Gründen der Materialersparnis die U-Profil- schiene etwas kürzer als die von der Tragschiene aufgenommene Profilschiene ausgebildet sein, wobei die beiden Stirnseiten der U-Profilschiene gegenüber den Stirnseiten der von der Tragschiene aufgenommenen
Profilschiene etwas zurückversetzt sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, ohne die Erfindung dadurch auf diese Ausführungsform einzuschränken. Es zeigen : Fig. 1 die Ausziehführung in Ansicht in einem gegenüber den Figuren 2 und 3 erheblich vergrösserten Massstab, wobei zum Zwecke der Übersicht- lichkeit die lastübertragenden und zur Seitenführung dienenden Wälzkörper und Laufwagen nicht dargestellt sind ; Fig. 2 die Ausziehführung nach Fig. 1 schräg von der Seite gesehen und teilweise ausgezogen ; die
Fig. 3 die zweiteilige Mittelschiene von der Seite gesehen.
Die Ausziehführung, die als Unterbodenausziehführung ausgebildet ist. weist eine Auszugschiene 1 auf, die an der Schublade In herkömmlicher Weise und mittels eines endseitig angeordneten Hakens 2 festlegbar ist. Diese Auszugschiene 1 ist als Kastenprofil ausgebildet, das nach unten hin offen ist. Dieses nach unten hin offene Kastenprofil hat einen etwa quadratischen Querschnitt. Die Auszugschiene 1 wird an der Unterseite einer Schublade angeordnet.
Die korpusseitige Tragschiene 3 Ist hier mit zwei L-förmigen Befestigungslaschen 4 verbunden, mit welchen die Tragschiene 3 an der nicht dargestellten Wand eines Möbelkorpus festgeschraubt wird. Zur Aufnahme von Befestigungsschrauben sind Im vertikalen Schenkel der L-förmigen Befestigungslasche 4 mehrere Bohrungen 5 vorgesehen. Diese korpusseitige Tragschiene 3 ist als nach oben offene UProfilschiene ausgestaltet. Der Querschnitt dieser U-Profilschiene Ist zu einer vertikalen Mittellängsebene symmetrisch. Die freien Schenkelenden 6 sind gegeneinander gerichtet und begrenzen einen oben liegenden Längsspalt 7.
Zwischen diesen beiden Schienen, nämlich der korpusseitigen Tragschiene 3 und der am Schubladenboden festlegbaren Auszugschiene 1 ist die Mittelschiene 8 angeordnet. Diese Mittelschiene 8 ist aus zwei getrennt gefertigten, miteinander fest verbundenen Schienen 9 und 10 gebildet. Der obere Teil der Mittelschiene 8 wird von einer U-Profilschiene 9 gebildet, die durch eine Biegeoperation aus einem Stahlblechstreifen gefertigt ist. Diese U-Profilschiene 9 besitzt einen vertikalen Steg 11 und einen horizontalen Flansch 12, letzterer dient als Laufbahn für die Wälzkörper. Diese beiden Schienenteile ragen von unten her in das Kastenprofil der Auszugschiene 1. Der untere Schenkel 13 der U-Profilschiene 9 ist mit der Schiene 10 verschweisst, die von der Tragschiene 3 unmittelbar aufgenommen ist.
Diese Schiene 10 ist bezogen auf eine vertikale Längsmittelebene symmetrisch ausgestaltet und hier als Walzprofil mit vollem Querschnitt ausgebildet. Dieser Querschnitt der Schiene 10 Ist abgestuft und dieser Querschnitt weist einen erhöhten Mittelteil 14 und seitlich daran anschliessende, in der Höhe zurückversetzte Seitenteile 15 auf. Die Oberseite des erhöhten Mittelteiles 14 der von der Tragschiene 3 aufgenommenen Profilschiene 10 liegt etwa in der Ebene der gegeneinander gerichteten Schenkelenden 6 der Tragschiene 3. Die Breite der Tragschiene 3 ist erheblich grösser als deren Höhe, vorzugsweise etwa doppelt so gross. Die Höhe des unteren Schenkels 13 der U-Profilschiene 9 entspricht etwa der Breite des erhöhten Mittelteiles 14 der Profilschiene 10, mit der er verschweisst ist.
Die U-Profilschiene 9 ist hier so angeordnet. dass ihre offene Seite gegen die benachbart liegende Korpuswand genchtet ist.
Die Schiene 10 im gezeigten Ausführungsbeispiel ist als Walzprofil mit vollem Querschnitt ausgestattet.
Es wäre denkbar, auch hier für diese Schiene ein Biegeprofil einzusetzen.
Aus Fig. 3 ist erkennbar, dass die U-Profilschiene 9 etwas kürzer ist als die von der Tragschiene 3 aufgenommene Profitschiene 10, wobei diese beiden Schienen 9,10 so zueinander angeordnet sind, dass belde Stirnseiten der U-Profilschiene 9 gegenüber den Stirnseiten der Profilschiene 10 etwas zurückversetzt sind. Das Verhältnis der Längen dieser beiden Schienen 9 und 10 ist abhängig von der jeweiligen Länge der Ausziehführung. Bei dem In Fig. 3 dargestellten Beispiel beträgt die Länge der Ausziehführung etwa 450 mm. Es ist denkbar, dass die U-Profitschene 9 länger ist als die Schiene 10 und diese Profilschiene 9 dann zumindest gegenüber einer Stirnseite der Schiene 10 vorsteht. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Länge der Ausziehführung grösser als 500 mm ist.
Endseltig an den Schienen 1, 9 sind rechtwinkelig zu deren Achsen stehende Laschen 16 und 17 vorgesehen, die als Anschläge zur Begrenzung der Auszuweiten der Schienen gegeneinander dienen.
Zwischen den Schienen 1 und 9 einerseits und den Schienen 3 und 10 andererseits sind tastübertra- gende Wälzkörper vorgesehen, zweckmässigerweise in Form von Laufrollen, die frei beweglich In Laufwagen gelagert sind. Diese Laufrollen haben zum Teil liegende, zum Teil stehende Achsen und dienen zur vertikalen Lastübertragung und zur Führung In horizontalen Ebenen. Solche Laufwagen mit Laufrollen sind
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bei Führungen dieser Art hinreichend bekannt, aus Gründen der Übersichtlichkeit sind sie hier nicht dargestellt.
Die vorstehend beschriebene und gezeigte Ausziehführung besteht u. a. aus den beiden Schienen 1 und 9, die zusammen bereits eine einfache Unterbodenausziehführung bilden. In diesem Falle wird der untere Schenkel 13 der U-Profilschiene 9 mit Befestigungslasehen 4 verbunden. Eine solche Führung besitzt allerdings keinen Überauszug. Soll die Ausziehführung so ausgebildet werden, dass sie einen solchen Überauszug aufweist, dann werden die eine einfache Ausziehführung bildenden Schienen 1 und 9 in der aus Fig. 1 ersichtlichen Art mit zwei weiteren Schienen 3 und 10 verbunden. Gegenüber herkömmlichen Konstruktionen dieser Art besitzt diese Bauweise eine relativ niedrige Bauhöhe und sie ist durch die breit gelagerte Führung der Schiene 10 sehr stabil.
Die für einfache Ausziehführungen erforderlichen Bauteile, nämlich die Schienen 1 und 9 können ohne besonderen Aufwand mit weiteren Schienen verbunden werden und dadurch wird eine Ausziehführung mit Überauszug hergestellt. Dies verringert nicht nur den Lagerbestand der für die Fertigung von solchen Ausziehführungen dienenden Baukomponenten, sondern verbilligt auch deren Herstellung.