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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein beschusshemmendes Türblatt, bestehend aus einem Kern, wenigstens einer Deckschicht und/oder Dekorschicht und einem am Umfang verlaufenden Rahmen, wobei unter einer Deckschicht und/oder Dekorschicht eine Schicht angeordnet ist, welche Wenigstens ein hochreissfestes Fasermaterial mit geringem spezifischen Gewicht enthält, sowie auf ein Verbundelement zur Verwendung bei der Herstellung eines derartigen Türblattes.
Beschusshemmende Türblätter bzw. Türen unter Verwendung von glasfaserverstärkten Epoxiharzen sind bereits vorgeschlagen worden, wobei sich das hohe Gewicht einer für eine ausreichende Sicherheit erforderlichen glasfaserverstärkten Epoxiharzschicht als nachteilig für den praktischen Einsatz derartiger Türen erwiesen hat. Bei einem aus der EP-A 0 305 634 bekanntgewordenen Schiebetürelement finden hiebei Glasfasermatten mit eingelegtem Stahlgewebe als Schutzschicht Verwendung. Darüberhinaus ist es für den Einsatz derartiger Türblätter meist erforderlich, speziell angefertigte Türstöcke zu verwenden, da aufgrund der beträchtlichen Dicke und des hohen Gewichtes herkömmliche Türstock-Konstruktionen keine Verwendung finden können.
Sicherheitstüren, welche ein Türblatt aus Holz mit im wesentlichen waagrecht verlaufenden Röhren, in welchen Metallstäbe oder Rohre zur Erhöhung der Sicherheit angeordnet werden, sind beispielsweise aus der EP-A 0 411 457 bekannt. Nachteilig in bezug auf die Beschusssicherheit an derartigen Türblättern ist, dass sie keine sich über die gesamte Fläche des Türblattes erstreckende beschussfeste Schicht aufweisen.
Die EP-A 0 313 893 betrifft ein Torblattelement mit einer metallischen Aussenschicht zur Ausbildung einer Torblattlamelle, wobei zur Erhöhung der Festigkeit an der Innenseite des starren Torblattes eine dünne Kunststoffaserschicht angeordnet ist. Die Faserschicht soll hiebei der Verbesserung der Zugbelastung des Torblattes dienen, während sie für eine beschusshemmende Schicht jedoch zu dünn ausgebildet ist.
Schliesslich sind Sicherheitstüren bekannt, welche sowohl einen Schutz gegenüber Einbruch als auch gegenüber Beschuss gewährleisten, wobei derartige gepanzerte Türen üblicherweise aus Metall gefertigt sind oder zumindest eine Metallplatte enthalten und somit ein extrem hohes Gewicht aufweisen. Eine derartige Konstruktion ist beispielsweise der DE-AS 26 39 691 zu entnehmen, welche eine Schutztüre bzw. Panzertüre betrifft, wobei eine gitterartige Schicht aus Baustahl eingesetzt wird. Der EP-A 0 337 041 ist weiters eine Schutzschicht zu entnehmen, wobei mit einer sandwich-artigen Schicht keramische Platten unter Verwendung eines besonderen Klebers verbunden werden sollen, um zu verhindern, dass die Platten bei einem Beschuss von der Schutzschicht abfallen. Diese Schicht kann beispielsweise zur Panzerung'von Blechen verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung zielt nun darauf ab, ein Türblatt der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass es bei geringem Gewicht und geringer Dicke eine ausreichende Beschusssicherheit gewährleistet, so dass eine Verwendung eines derartigen Türblattes in herkömmlichen Türstöcken ohne weiteres möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemässe, beschusshemmende Türblatt im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass an die Schicht enthaltend hochreissfeste Fasern, in Beschussrichtung gesehen. eine Dämpfungsschicht aus einem leichten, komprimierbaren Kunststoffmaterial anschliesst. Diese Schichten, welche wenigstens ein hochreissfestes Fasermaterial mit geringem spezifischen Gewicht enthalten, zeichnen sich dadurch aus, dass sie aufgrund der Eigenschaften des Fasermaterials bereits bei geringen Schichtdicken eine ausreichende Beschusssicherheit gewährleisten. Dadurch wird es in einfacher weise möglich, ein herkömmliches Türblatt mit derartigen dünnen und leichten Schichten zu verbinden, insbesondere zu verkleben, so dass zur Fertigstellung des Türblattes lediglich der Rahmen desselben geringfügig adaptiert werden muss.
Zur Aufnahme der bei einem Beschuss auf das Türblatt und insbesondere auf die das hochreissfeste Material enthaltende Schicht einwirkenden Beanspruchungen, insbesondere die kinetische Energie eines Geschosses, ist hiebei erfindungsgemäss weiters vorgesehen, dass an die Schicht enthaltend hochreissfeste Fasern, in Beschussrichtung gesehen, eine Dämpfungsschicht aus einem leichten, komprimierbaren Kunststoffmaterial anschliesst.
In besonders bevorzugter Weise ist die Ausbildung hiebei so getroffen, dass die Schicht enthaltend hochreissfeste Fasern in an sich bekannter Weise aus hochreissfesten Kunststoffasern, insbesondere Aramidfasern, besteht. Aramidfasern zeichnen sich bei niedrigem spezifischen Gewicht durch einen extrem hohen Dehnungswiderstand, eine grosse Festigkeit und Biegsamkeit aus, so dass sie im Falle eines Beschusses keinesfalls reissen und somit bereits bei geringen Schichtstärken eine ausreichende Sicherheit gewährleisten.
Zur Erzielung einer ausreichenden Bremswirkung auf ein Geschoss weist die Schicht enthaltend hochreissfeste Fasern mit Vorteil eine Dicke von 3 bis 15 mm, insbesondere 5 bis 10 mm, auf. Eine derartige Schichtstärke liegt im allgemeinen unter der Dicke eines üblicherweise verwendeten Türblattes, so dass sich nur eine geringfügige Vergrösserung der Baumasse des Türblattes bei gegenüber dem Gesamtge-
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wicht nur geringem Gewichtszuwachs ergibt.
Für eine leichtere Verarbeitung und insbesondere ein sicheres und haltbares Verbinden der schusshemmenden Schicht mit den angrenzenden Komponenten des Türblattes ist die Ausbildung mit Vorteil so getroffen, dass die Schicht enthaltend hochreissfeste Fasern mit einer elastischen Kunststoffschicht, insbesondere einem synthetischen Kautschuk, überzogen bzw. mit einem derartigen elastischen Kunststoff vergossen ist. Zur Erzielung einer homogenen Oberfläche für eine weitere Verbindung mit benachbarten Türele- menten genügt es hiebei eine sehr dünne Kunststoffschicht aufzubringen bzw. die oberflächennahen Bereiche der Schicht aus hochreissfesten Fasern mit einem derartigen Kunststoff zu vergiessen.
Durch derartige Massnahmen wird weder eine Erhöhung der Dicke des Türblattes noch ein merkbarer Gewichtszuwachs des Türblattes erzielt.
Eine besonders gute Dämpfung bei geringem spezifischen Gewicht lässt sich dadurch erzielen, dass die Dämpfungsschicht, wie dies einer bevorzugten Ausbildung entspricht, aus geschäumtem Polystyrol oder geschäumtem Polyurethan besteht. Für eine besonders wirkungsvolle Dämpfung ist die Ausbildung vorzugsweise so getroffen, dass die Dämpfungsschicht eine Dicke von 8 bis 25 mm, insbesondere 10 bis 20 mm, aufweist. Durch die Anordnung einer derartigen Dämpfungsschicht wird die Zerstörung der in den zu schützenden Raum weisenden Dekor- bzw. Deckschicht bzw. ein Durchtritt des Geschosses durch das Türblatt mit Sicherheit vermieden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich weiters auf ein Verbundelement, bestehend aus zwei Dekor- und/oder Deckschichten, einer zwischen den Dekor-und/oder Deckschichten liegenden Schicht aus hochreissfesten Kunststoffasern und einer an die Schicht aus hochreissfesten Kunststofffasern anschliessenden Dämpfungsschicht aus einem leichten, komprimierbaren Kunststoffmaterial, zur Verwendung bei der Herstellung eines erfindungsgemässen, beschusshemmenden Türblattes. Ein derartiges Verbundelement kann als vorgefertigte Sandwich-Konstruktion hergestellt werden und in einfacher Weise mit jedem handelsüblichen Türblatt zur Ausbildung einer beschusshemmenden Türe gemäss der vorliegenden Erfindung verbunden werden.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der beigeschlossenen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemässen beschusshemmenden Türblattes ; Fig. 2 in vergrössertem Massstab eine Schnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1 ; und Fig. 3 in ebenfalls vergrössertem Massstab einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 1.
In Fig. 1 ist mit 1 ein beschusshemmendes Türblatt bezeichnet, welches einen beispielsweise von einer Röhrenspanplatte 2 gebildeten Kern sowie einen am Umfang des Kerns 2 verlaufenden Rahmen 3 aufweist.
Der Rahmen 3 kann hiebei aus Hartholz oder einem Metallprofil gebildet sein.
Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich schliessen an den Kern 2 beispielsweise von jeweils einer Faserplatte 4 gebildete Deckschichten sowie gegebenenfalls eine Dekorschicht 5 an. Mit der der Dekorschicht 5 angewandten Deckschicht 4 ist ein insgesamt mit 6 bezeichnetes Verbundelement verbunden bzw. verklebt, wobei dieses Verbundelement 6 eine Schicht 7 aufweist, welche aus einem hochreissfesten Fasermaterial mit geringem spezifischen Gewicht gebildet ist. Die Schicht 7 kann insbesondere aus Aramidfasern gefertigt sein und weist zur Erzielung der Beschussklasse M3 eine Stärke von etwa 10-mm auf. Mit 8 ist schematisch eine Beschichtung aus einem elastischen Kunststoff angedeutet, wodurch die Verbindung der Schicht 7 mit benachbarten Schichten erleichtert wird.
Anschliessend an die Schicht 7 ist unter Zwischenschaltung der Schicht 8 in der durch den Pfeil 9 angedeuteten Beschussrichtung eine Dämpfungsschicht 10 aus einem leichten komprimierbaren Kunststoffmaterial vorgesehen, welche Schicht beispielsweise eine Stärke von 10 mm aufweist. Das Verbundelement 6 wird durch beidseitig angeordnete Deckschichten 11 welche wiederum als Faserplatte ausgebildet sein können, sowie gegebenenfalls eine weitere Dekorschicht 12 vervollständigt.
Zur Herstellung eines beschusshemmenden Türblattes werden in einfacher Weise das herkömmliche Türblatt und das Veroundelement 6 an ihren Deckschichten 4 bzw. 11 miteinander verklebt, wobei entweder der Rahmen 3 an die Dicke des Verbundelementes 6 angepasst wird oder ein zusätzlicher Rahmenteil 13 im Bereich des Verbundelementes 6 Verwendung finden kann.
Wenn auch in dem vorangehenden Ausführungsbeispiel die Ausbildung eines beschusshemmenden Türblattes 1 unter Verwendung eines getrennt fertigbaren Verbundelementes 6 beschrieben wurde, so ist unmittelbar einsichtig, dass die hochreissfeste und beschusshemmende Schicht 7 und gegebenenfalls die Dämpfungschicht 10 auch unmittelbar mit dem Kern 2 des Türblattes 1 verbunden werden können, woran lediglich eine Deckschicht und gegebenenfalls eine Dekorschicht anschliessen.
Es ist weiters ersichtlich, dass ein derartiges beschusshemmendes Türblatt ohne weiteres mit bekannten Sicherheitseinrichtungen, wie beispielsweise Einbruchssicherungen, kombiniert werden kann, wozu beispielsweise in die den Kern 2 bildende Röhrenspanplatte entsprechende Sicherheitsverstrebungen einge-
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legt werden können. Weiters können im Bereich des Rahmens 3 üblicherweise verwendete Schliess-und Verriegelungsmechanismen Verwendung finden.