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Die Erfindung betrifft eine mehrschichtige, beschussfeste Panzerung für Fenster und Türen, bestehend aus Platten aus Aluminium, Stahl und aus einer weichen Zwischenschicht, wobei die Platten durch ein Umfassungsprofil mit einem Deckel umschlossen sind.
Seit einigen Jahren und vor allem im Gefolge der permanenten Terrorwelle werden bei der
Planung verschiedener Objekte besondere Sicherheitsanforderungen gestellt. Eine immer häufiger gestellte Forderung ist hiebei jene nach Sicherheit von Fenstern und Türen gegen Beschuss mit
Faust- oder Langfeuerwaffen. Diesbezügliche Forderungen von Bauherrn und Planern konnten im
Rahmen kleinerer Aufträge mit Stahlpanzerungen aus Spezialstählen in für derartige Beanspruchun- gen besonders geeigneter, hochfester und zäher Qualität (wie etwa N 700, V 930 oder K 700 Stäh- le) erfüllt werden. Für den Schutz grösserer Objekte waren jedoch die Beschaffung und die Verar- beitung der Spezialstähle ein unüberwindliches Hindernis.
Entsprechend dem derzeit bekannten Stand der Technik werden Türen und Fenster zur Erzie- lung von Beschusssicherheit entsprechend der Beschussklasse 4 (Energie des Geschosses bis
2 Kilojoule) und Beschussklasse 5 (Energie des Geschosses von 2 bis 4 Kilojoule) mit Spezialstäh- len entsprechend den vorstehenden Erläuterungen gepanzert. In Anbetracht der durch die Verwen- dung von Spezialstählen gegebenen Hindernisse und Beschränkungen stellte sich die Aufgabe, eine beschussfeste Panzerung für Fenster und Türen zu entwickeln, welche die angestrebte Beschuss- festigkeit mit deutlich geringerem technischem und finanziellem Aufwand zu erreichen ge- statten.
Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe bei einer mehrschichtigen, beschussfesten Panze- rung der eingangs genannten Art für Fenster und Türen ist gekennzeichnet durch eine in Beschuss- richtung gesehene Aufeinanderfolge eines ersten Stahlbleches, einer Holzfaserplatte, eines zwei- ten Stahlbleches, einer Homogenholzplatte und eines hinteren Stahlbleches, wobei das Umfassungs- profil aus Aluminium besteht.
Die erfindungsgemässe Panzerung eignet sich insbesondere zur Verwendung vor den Rahmen- holmen von Fenstern und Türen, die mit einer beschussfesten Verglasung versehen sind.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Panzerung sieht vor, dass das erste Stahlblech aus Baustahl, das zweite Stahlblech aus Tiefziehstahl und das hintere Stahlblech aus Baustahl bestehen.
Aus der DE-OS 2658618 ist zwar schon ein Widerstands-Bauelement bekanntgeworden, das eine hohe mechanische Widerstandsfähigkeit, kompakten Aufbau und geringes Gewicht aufweist und sich insbesondere durch eine hohe Sprengsicherheit auszeichnet. Hiebei soll ein einer Stahlplatte vorgesetztes Metallelement, welches mit Aussparungen oder Hohlräumen versehen ist, einen Teil der durch Detonation frei gewordenen Energie absorbieren und die Stahlplatte und ein nachgeordnetes elastisches Element sollen den Durchgang der Druckwelle durch das Bauelement verhindern. Dieses bekannte Widerstands-Bauelement ist jedoch seinem konstruktiven Aufbau und seiner Wirkungsweise nach anders geartet als die erfindungsgemässe Panzerung und nicht für das Auffangen auftreffender Projektile nach Beschussklasse 5 konzipiert.
Zur näheren Erläuterung der erfindungsgemässen beschussfesten Panzerung wird auf die Zeichnungen bezuggenommen, welche einen Profilschnitt durch ein beschusssicheres Fenster darstellen.
Der strichliert gezeichnete Konstruktionsteil zeigt als Beispiel eine Fensterkonstruktion und dient lediglich zum besseren Verständnis. Die als Beispiel dargestellte Panzerung ist beschusssicher nach Beschussklasse 5.
Die erfindungsgemässe beschussfeste Panzerung dient der Sicherung der vom beschusssicheren Glas nicht abgedeckten Tür- oder Fensterrahmenteile. Die vor die Rahmen gesetzte Panzerung besteht zunächst aus einem stranggepressten Aluminiumumfassungsprofil-5-, in welches die Panzerung eingelegt und mit einer Schraube pro Laufmeter Panzerung am Fensterrahmen fixiert wird. Nach Fixierung der eingelegten Panzerung wird das Umfassungsprofil mit einem klemmbaren Profildeckel-6-verschlossen und bildet so einen dekorativen Metallrahmen. Die Teile-5 und 6-sind aus der Aluminiumlegierung Al Mg Si 05 F 22 hergestellt und nicht Bestandteil der Panzerung.
Die Schichten der Panzerung sind in der festgelegten Reihenfolge anzuordnen und bestehen, in Schussrichtung angeführt, aus einem äusseren oder ersten Baustahlblech-l-, 4 mm dick, ST 37 H, dahinter einer 4 mm dicken Holzfaserplatte-3-, dahinter einem 2 mm starken Tiefziehblech-2-der Qualität ST VII 23, dahinter einer 12 mm dicken Homogenholzplatte und zuletzt
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wieder aus einem 4 mm starken Baustahlblech ST 37 H, Teil --7-- der Zeichnungen.
Es handelt sich somit um eine Sandwichkonstruktion in empirisch ermittelter Schichtanordnung, deren Wirksamkeit darin besteht, dass ein auftreffendes Geschoss beim Durchschlagen des ersten Stahlbleches-l-zunächst aufgepilzt und aus der Schussrichtung abgelenkt wird.
Das bereits deformierte Geschoss durchdringt die nachfolgenden Schichten der Panzerung bereits in abgelenkter Richtung und verliert dabei soviel Energie, dass es spätestens an dem hinteren Stahlblech-7-, das als eine Fangschale wirkt, hängenbleibt.
Die erfindungsgemässe beschussfeste Panzerung kann aus leicht und preisgünstig erhältlichen Werkstoffen hergestellt werden und ist somit nicht mehr von teuren Spezialstählen und der damit verbundenen aufwendigen Bearbeitung abhängig. Die damit verbundene, günstige Kostensituation lässt nun auch dort den Einbau einer wirkungsvollen Panzerung zu, wo dies bisher aus Kostengründen nicht möglich war. Durch diese Erfindung wurde demnach eine Panzerung geschaffen, welche sich gegenüber den bisherigen Lösungen durch ihre Einfachheit hinsichtlich Herstellung und Beschaffung sowie durch die besonders günstige Kostensituation auszeichnet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mehrschichtige, beschuss feste Panzerung für Fenster und Türen, bestehend aus Platten aus Aluminium, Stahl und aus einer weichen Zwischenschicht, wobei die Platten durch ein Umfassungsprofil mit einem Deckel umschlossen sind, gekennzeichnet durch eine in Beschussrichtung gesehene Aufeinanderfolge eines ersten Stahlbleches (1), einer Holzfaserplatte (3), eines zweiten Stahlbleches (2), einer Homogenholzplatte (4) und eines hinteren Stahlbleches (7), wobei das Umfassungsprofil (5,6) aus Aluminium besteht.