AT396860B - Schneidwerk für mähdrescher od. dgl. - Google Patents

Description

AT 396 860 B

Die Erfindung bezieht sich auf ein Schneidwerk für Mähdrescher od. dgl. mit einem vorzugsweise über Gleitkufen bodenseitig absetzbaren, eine aus Rücken-, Seiten- und Bodenteilen bestehende und im Rückenteil eine Einzugsöffnung zum Anschluß eines Schneidgutförderers aufweisende Wanne bildenden Rahmen, der eingangseitig der Wanne einen einstellbar eingesetzten Schneidbalken, beiderends des Schneidbalkens Ansatzteile zur Halterung von Halmteilem, Seitenschneidem od. dgl., oberhalb des Schneidbalkens eine mittels Stelltrieben verlagerbare Haspel und innerhalb der Wanne eine Einzugsschnecke aufnimmt, wobei der Schneidbalken samt den Ansatzteilen in Fahrtrichtung mittels Stelltrieben schiebevasteilbar gelagert ist, der Verlagerungsbereich der Haspel an den Verschiebeweg des Schneidbalkens angepaßt ist und am Schneidbalken eine den Zwischenraum zwischen Bodenteil der Wanne und Schneidbalken äbdeckende, verschiebbar geführte Bodenschürze angeschlossen ist.

Ein gut arbeitendes Schneidwerk ist Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Mähdrescherbetrieb, wobei Mähbalken, Haspel und Einzugsschnecke des Schneidwerkes in ihrer Lage und Leistung aufeinander und auf das jeweilige Emtegut abzustimmen sind, um das erforderliche einwandfreie Zusammenwirken beim Mähen und einen geordneten Einzug des Gutes zu erreichen. Mitentscheidend für die Arbeitsweise des Schneidwerkes ist die Lage des Messerbalkens in Abhängigkeit von der Halmlänge des Schneidgutes bezüglich der Einzugsschnecke und der Haspel, da bei unrichtiger Zuordnung von Schneidbalken, Haspel und Einzugsschnecke, vor allem bei einer zu engen Lage, die Gefahr von Einzugsstörungen, Verstopfringen und Haufenbildungen besteht und ein schlecht eingestelltes Schneidwerk außerdem zu einem beträchtlichen Verlust an abgeklopften Körnern u. dgl. Dreschgut führt. Um ohne händisches Umrüsten des Schneidwerkes eine Anpassung an verschiedenes Emtegut zu erreichen, gibt es daher bereits Schneidwerke mit in der Höhenlage und in ihrer Lage gegenüber der Einzugsschnecke verstellbarer Haspel sowie in Fahrtrichtung schiebeverstellbar gelagertem Schneidbalken, wobei auch die Wannen entsprechend verstellbare Bodenteile aufweisen. Diese Bodenteile bestehen aber bisher aus verschiebbar geführten, einander überlappenden Bodenplatten, die beim Verstellen durch ein Verkanten, durch ein Verschmutzen der Führungen u. dgL zu Störungen neigen und vor allem auch nur einen vom Überlappungsbeieich abhängigen, recht geringen Stellbereich mit sich bringen. Die Wannenseitenteile sind meist unverstellbar und können wegen einer bestimmten Überlänge den geringen Stellweg ohnehin abdecken, oder es ist ein eigener, aus Boden- und Seitenwänden zusammengesetzter Wannen-einsatz vorgesehen, der bei ebenfalls nur geringem Verstellweg recht schwer ist und aus Festigkeits-gründen in ansgefahrener Position keine Seitenschneider aufnehmen kann. Die erreichbaren Anpassungsmöglich-keiten sind somit beschränkt und unbefriedigend und der Einsatz eines Mähdreschers für sehr unterschiedliche Emtegüter verlangt nach wie vor den Wechsel des ganzen Schneidwerkes, so daß zu einem optimalen Mähdreschereinsatz beispielsweise für Getreide einerseits und Raps, Pferdebohnen od. dgl. anderseits zumindest zwei grundsätzlich unterschiedlich abgestimmte Schneidwerke vorbereitet sein müßten.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein Schneidwerk der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das sich durch seinen besonders großen Anpassungsbereich) seine auch während des Einsatzes funktionssichere Verstellbarkeit und seine verhältnismäßig hohe Festigkeit auszeichnet.

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die wickelbar ausgebildete Bodenschürze mit ihrem dem Schneidbalken abgewandten Ende an einer im Boden- oder Rückenbereich dm* Wanne dreh- und antreibbar gelagerten Wickeltrommel angreift und zwischen den Ansatzteilen beiderends des Schneidbalkens und den Seitenteilen der Wanne schiebeverstellbare Wandelemente, wie Schiebe- oder Faltwände od. dgl., eingesetzt sind. Eine solche wickelbare Bodenschürze, die aus rollbalkenähnlichen Elementen, aber auch aus entsprechend biegeweichen Blech- oder Kunststoffbahnen bestehen kann, ist platzsparend im Rahmenbereich unterzubringen and ergibt unabhängig von der Größe des Verstellweges stets eine durchgehende Bodenfläche, so daß bei jeder Schneidstellung ein einwandfreier Einzug des Schmttgutes gewährleistet wird. Die antreibbare Wickeltrommel erlaubt außerdem durch eine Aufwickelbewegung eine Rückstellung des Schneidbalkens ohne eigenen Antrieb, wodurch die Stelltriebe des Schneidbalkens für das Ausfahren und die Wickeltrommel für das Zurückziehen des Schneidbalkens bzw. der Bodenschürze sorgen können und sich eine rationelle Konstruktion ergibt. Die verstellbaren Seitenwandelemente bringen eine saubere Seitenbegienzung des Schnittbreitenbereiches mit sich und die von den an den Ansatzteilen montierten Halmteilem od. dgl. ausgehende Seitenleiteinrichtung für das Schnittgut wird ununterbrochen bis zu den Seitenteilen der Wanne fortgesetzt. Mit einer Verstellbewegung des Schneidbalkens ergibt sich dabei zwangsweise auch die erforderliche Verschiebebewegung der Wandelemente, so daß sich ein eigener Antrieb für diese erübrigt. Da für die verstellbaren Wandelemente obere und untere Rahmenschenkel von den Ansatzteilen bis zu den Wannenseitenteilen mit Schiebeführungen vorgesehen sein können, ist auch bei großen Verstellwegen eine hohe Stabilität zu »reichen, so daß ein allen Anforderungen gerechtwerdender Verstellbereich zur Verfügung steht Dieser Verstellbeieich erlaubt jederzeit eine optimale Abstimmung von Schneidbalken, Haspel und Einzugsschnecke anfeinander und auf die Art und den Zustand des Emtegutes. Ohne händisches Zutun kann das einwandfreie Schneiden und Einziehen beliebiger Emtefrüchte, seien es Getreidesorten oder Raps oder Pferdebohnen od. dgl., sichergestellt werden, womit Störungen im Mähdrescherbetrieb weitgehend ausgeschaltet sind und es auch kaum Verluste durch vorzeitiges Abklopfen von Kömermaterial gibt Die Verwendung zusätzlicher Spezialschneidwerke, wie Raps* oder Pferdebohnenschneidwerke, Schneidwerke für alternative Kulturen u. dgl., mit dem damit verbundenen Aufwand hinsichtlich Anschaffung, Lagerhaltung, Montage usw. bleibt -2-

Claims (1)

1. AT396 860B überflüssig und es entsteht ein praxisgerechtes Universalschneidwerk. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand einer schematischen Seitenansicht eines erfmdungs-gemäßen Schneidwerkes näher veranschaulicht Ein Schneidweik (1), das über nicht weiter dargestellte Schnellkupplungen an einen Mähdrescher od. dgl. anbaubar ist, besteht aus einem Rahmen (2), der über Gleitkufen (3) am Boden abgestützt wird. In einer durch Rücken-, Seiten- und Bodenieile (4), (5), (6) des Rahmens (2) gebüdeten Wanne (7) sitzt eine Einzugsschnecke (8), der eingangseitig der Wanne (7) ein Schneidbalken (9) vorgeordnet ist, wobei mit dem Schneidbalken (9) und der Einzugsschnecke (8) eine Haspel (10) zusammenwirkt. Zur Aufnahme der Haspel (10) sind schwenkverstellbare Auslegerarme (11) vorgesehen, auf denen über Stelltriebe (12) verschiebbare Lagerschuhe (13) für die Haspellagerung geführt sind, so daß eine Verlagerung der Haspel (10) der Höhe nach und in Fahrtrichtung möglich ist Um die Lage des Schneidbalkens (9) in Abhängigkeit von den Halmlängen des jeweiligen Emtegutes auf die Lage der Einzugsschnecke (8) und der Haspel (10) äbstimmen zu können, stützt sich der Schneidbalken (9) auf längsverschiebbar geführten Trägem (14) des Rahmens (2) ab, wobei Hydraulikzylinder als Stelltriebe (15) für die Verstellbewegung sorgen. An den Schneidbalken (9) ange-schlossen ist eine Bodenschürze (16), die zusammen mit dem Schneidbalken (9) schiebeverstellbar geführt ist und den Zwischenraum zwischen Schneidbalken (9) und Bodenteil (6) der Wanne (7) abdeckt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Bodenschürze (16) in Art eines Rollbalkens od. dgl. wickelbar ausgebildet und auf einer antreibbaren Wickeltrommel (17) im Rückenbereich der Wanne (7) angelenkt, so daß sich beim Vorschieben des Schneidbalkens (9) durch Beaufschlagung der Stelltriebe (15) gleichzeitig mit der Varstellbewegung des Schneidbalkens (9) auch die Bodenschürze (16) von der Wickeltrommel (17) abrollt und durch das Aufwickeln der Bodenschürze (16) beim Einschalten des Wickeltrommelantriebes nicht nur die Bodenschürze (16) aufgewickelt, sondern damit auch der Schneidbalken (9) zurückgezogen wird. Zur Seitenbegrenzung sind in Form von Falt- oder Schiebewänden ausgebildete Wandelemente (18) vorgesehen, die einerseits mit den Seitenteilen (5) der Wanne (7) und anderseits mit im Bereich des Schneidbalkens (9) angeordneten Ansatzteilen (19) zur Halterung von Halmteilem (20) od. dg), verbunden sind und die Verstellbewegung des Schneidbalkens (9) und der Bodenschürze (16) mitmachen. Durch die Verstellbarkeit des Schneidbalkens (9) und den auf diese Verstellbarkeit abgestimmten Verlagerungsfoereich der Haspel (10) läßt sich das Schneidwerk (1) ohne Umrüstung oder hündisches Zutun auf die unterschiedlichsten Halmlängen, Schnittgutarten oder Schneidbedingungen abstimmen und in rationeller Weise stets eine einwandfreie Schneidwerksfunktion unabhängig vom jeweiligen Ernteeinsatz des Mähdreschers gewährleisten. Die richtige Wahl der gegenseitigen Lage von Schneidbalken (9) und Haspel (10) relativ zur Einzugschnecke (8) garantiert, daß das vom Schneidbalken (9) geschnittene Erntegut beliebiger Halmlänge mit Hilfe der Haspel (10) ordnungsgemäß der Einzugsschnecke (8) zugebracht wird, die es dann über die Einzugsöffnung (21) im Rückenteil (4) der Wanne (7) einem Übemahmeförderer des angeschlossenen Mähdreschers weitergibt Als Antriebe für den Schneidbalken (9) und die Haspel (10) eignen sich wegen der verhältnismäßig großen Verstellbereiche hydrostatische Antriebe mit ihren flexiblen Hydraulikleitungen, wobei Hydraulikmotoren auch für den Antrieb der Einzugsschnecke (8) und den Antrieb der Wickeltrommel (17) einsetzbar sind, genauso wie Elektromotoren, welche Antriebe sich durch einfache Steckkupplungen beim Anbau des Schneidwerkes (1) an einen Mähdrescher problemlos an dessen hydraulische bzw. elektrische Anlage anschließen lassen. PATENTANSPRUCH Schneidwerk für Mähdrescher od. dgl., mit einem vorzugsweise über Gleitkufen bodenseitig abstützbaren, eine aus Rücken-, Seiten- und Bodenteilen bestehende und im Rückenteil eine Einzugsöffnung zum Anschluß eines Schneidgutförderers aufweisende Wanne bildenden Rahmen, der eingangseitig der Wanne einen einstellbar eingesetzten Schneidbalken, beiderends des Schneidbalkens Ansatzteile zur Halterung von Halmteilern, Seitenschneidem od. dgl., oberhalb des Schneidbalkens eine mittels Stelltrieben verlagerbare Haspel und innerhalb der Wanne eine Einzugsschnecke aufnimmt, wobei der Schneidbalken samt den Ansatzteilen in Fahrtrichtung mittels Stelltrieben schiebeverstellbar gelagert ist, der Verlagerungsbereich der Haspel an den Verschiebeweg des Schneidbalkens angepaßt ist und am Schneidbalken eine den Zwischenraum zwischen Bodenteil der Wanne und Schneidbalken abdeckende, verschiebbar geführte Bodenschürze angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die wickelbar ausgebildete Bodenschürze (16) mit ihrem dem Schneidbalken (9) abgewandten Ende an einer im Boden- oder Rückenbereich der Wanne (7) dreh- und antreibbar gelagerten Wickeltrommel (17) angreift und zwischen den Ansatzteilen (19) beiderends des Schneidbalkens (9) und den Seitenteilen (5) der Wanne (7), wie an sich bekannt, schiebeverstellbare Wandelemente (18), wie Schiebe- oder Faltwände od. dgl., eingesetzt sind. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-