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Die Erfindung betrifft eine Haar- bzw. Hautmassagebürste mit einer Grundplatte, von der eine Vielzahl borstenartiger Stifte absteht. Derar- tige Haarbürsten dienen zum Kämmen des Haares bzw. Massieren der Kopfhaut und sind in einer Vielzahl von Formen und Ge- staltungen bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Haarbürste derart auszu- bilden, dass die Pflege der behandelten Haare bzw. Kopfhaut dadurch erleichtert wird, dass hierzu verwendete flüssige Pflegemittel auf einfache Weise den zu pflegenden Stellen zu- führbar sind.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung ermöglicht eine wirksame und einfache Applika- tion der Behandlungsflüssigkeiten auf Haare und insbesondere die Kopfhaut. Behandlungsflüssigkeiten können sowohl solche kosmetischer als auch medizinischer Funktion sein. Es kann ein sonst erforderliches Hantieren mit den Mitteln und damit auch Verschmutzungen vermieden werden, da die Behandlungs- flüssigkeit nur auf die Anwendungsflächen gelangt. Auch vereinfacht sich die Handhabung dadurch, dass die erfindungs- gemässe Haarbürste mit der darin befindlichen Flüssigkeit gelagert werden kann und damit nicht bei jedem Applikations- vorgang erneut eine Hantierung mit Vorratsbehältern mit der Behandlungsflüssigkeit erforderlich ist.
Ein unerwünschter Austritt der im Reservoir gespeicherten Flüssigkeit lässt sich auf einfache Weise dadurch verhindern, dass die Haarbürste einfach so gelagert wird, dass die borsten- artigen Stifte und damit die Hohlstifte nach oben stehen.
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Das Reservoir wird vorzugsweise durch einen Deckel gebildet, der an der Grundplatte dichtend angebracht werden kann.
Alternativ durch einen an der Grundplatte angeformten Hohl- raum, der über eine verschliessbare Füllöffnung zugänglich ist. Der Deckel ist vorzugsweise schalenartig aufgebaut mit einem abgeflachten Oberteil, um die Lagerung der Haarbürste in der Ruheposition mit den nach oben stehenden Hohlstiften zu ermöglichen.
In der Grundplatte ist eine Vielzahl von borstenartigen, vorzugsweise etwa gleichförmig beabstandeten Stiften vorgese- hen. Zwischen diesen Borsten oder Stiften ist eine Anzahl, vorzugsweise zwischen 2 und 30 Hohlstifte regelmässig beab- standet vorhanden.
Die ganze Haarbürste und damit auch die Grundplatte ist vorzugsweise kreisrund ausgebildet, wobei drei bis sechs Hohlstifte im Bereich des Grundplattenzentrums regelmässig beabstandet und etwa die gleiche Anzahl von Hohlstiften im Bereich der Grundplattenperipherie angeordnet sind. An der Haarbürste kann natürlich ein Griff oder dergleichen ange- bracht sein.
Am zweckmässigsten sind die borstenartigen Stifte elastisch ausgebildet, um eine schonende Behandlung des Haares bzw. der Kopfhaut zu ermöglichen.
Zur Verbindung von Grundplatte und Deckel weist die Grund- platte vorzugsweise auf der dem Reservoir zugewandten Seite eine Umfangswand auf, die mit entsprechenden Formelementen des Deckels flüssigkeitsdicht verbindbar ist. Diese flüssig- keitsdichte Verbindung kann dadurch geschehen, dass der Rand des Deckels die Umfangswand aussenseitig umschliesst oder in- nenseitig einsteckbar ist. Eine besonders dichte Verbindung lässt sich dadurch erreichen, dass am Randbereich des Deckels ein Aussenring und ein Innenring angeformt sind, zwischen de- nen beim Zusammenfügen die Umfangswand dichtend einpassbar ist. Um die Einpassung zu erleichtern, ist der freie Aussen- rand der Umfangswand vorzugsweise verjüngt, z. B. konisch ver-
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jüngt ausgebildet oder bildet einen Absatz aus.
Alternativ ist es auch möglich, in der Umfangswand und im Deckel Gewin- degänge einzuformen, so dass der Deckel auf die Grundplatte aufgeschraubt werden kann.
Um die Trennung von Grundplatte und Deckel zum Befüllen des Reservoirs zu erleichtern, ist vorzugsweise an Grundplatte und Deckel je eine Lasche angeformt. Ferner weist der Deckel in einer vorteilhaften Ausführung entlang des gesamten Um- fangs geeignete Formelemente zur Verbesserung der Griffigkeit auf, die beispielsweise als regelmässig über dem Umfang des Deckels verteilte Wulstelemente ausgebildet sind.
Anstelle eines abgeflachten Deckels ist es auch möglich, ei- nen beliebig geformten Deckel zu verwenden und daran drei gleich weit abstehende Lagerungsvorsprünge vorzusehen, die eine Dreipunktlagerung des Deckels und damit der Haarbürste ermöglichen, wobei die Hohlstifte nach oben ragen.
Es ist erfindungsgemäss ferner möglich, zusätzlich an der Haarbürste eine Pumpeinrichtung vorzusehen, um durch manuelle Betätigung einen gesteuerten Austritt der im Reservoir ge- speicherten Flüssigkeit zu bewirken. Die Pumpeinrichtung kann beispielsweise als eine im Deckel vorgesehene Wandungsverdün- nung ausgebildet sein, die ein elastisches Niederdrücken und damit eine Volumenverkleinerung des Hohlraumes bewirken kann.
Auch können in der Grundplatte zusätzlich zu den Hohlstiften regelmässig verteilte Öffnungen vorgesehen werden, um an ver- schiedenen Stellen das Pflegefluid einzuleiten. Auch ist eine Einrichtung zweckmässig, um einen Teil der Öffnungen zu ver- schliessen, beispielsweise bei Bedarf die Öffnungen in der Grundplatte oder die Öffnungen in den Hohlstiften.
Alternativ oder zusätzlich können einzelne Öffnungen grössere Öffnungsdurchmesser als andere Öffnungen aufweisen, um selek- tiv die Fluidverteilung zu beeinflussen. Insbesondere können die Öffnungsdurchmesser im Bereich der Grundplattenmitte grö- #er ausgebildet sein als am Rand. Auch ist es denkbar, durch
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die bereits oben erwähnten Einrichtungen nur die grösseren Öffnungen zu verschliessen, insbesondere wenn ein niedrigviskoses Behandlungsmittel appliziert werden soll.
Gemäss noch einer vorteilhaften Weiterbildung können mindestens zwei Reservoirs vorgesehen sein, beispielsweise dadurch, dass im Deckel eine ringförmige Zusatzwand angeformt ist, die dichtend gegen die Grundplatte anliegt, so dass in der Mitte ein zylindrisches Reservoir und ausserhalb der Trennwand ein ringförmiges Reservoir gebildet sind, die jeweils mit einem Teil der Ruhestifte kommunizieren.
Vorzugsweise sind die Grundplatte und die Stifte als ein integral gegossenes Kunststoffspritzgiessteil hergestellt, wodurch eine sehr wirtschaftliche Herstellung der Haarbürste möglich ist. Sowohl die Platte als auch der Deckel bestehen vorzugsweise aus einem bei Raumtemperatur biegeweichen, vorzugsweise thermoplastischen Kunststoff.
Bevorzugte Werte für die Länge der Stifte liegen bei etwa 0,6 bis 1, 3 cm und für den Durchmesser am Ende von etwa 0, 7 bis 1, 2 und an der Basis von etwa 1,5 bis 2,5 mm. Die Hohlstifte sind entsprechend breiter ausgebildet und weisen eine Zutrittsöffnung von etwa 0,1 bis 0,3 mm auf.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass die Grundplatte geringfügig trichterförmig ausgebildet ist, so dass die im Reservoir gespeicherte Behandlungsflüssigkeit zum Zentrum hin läuft, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn nur noch wenig Flüssigkeit vorhanden ist und damit zumindest durch die zentrumsnahen Hohlstifte bis zum Ende Flüssigkeit treten kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen weiter erläutert. Dabei zeigt: Figur 1: Einen Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Haar- bürste ; und
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Figur 2 : Ansicht der Haarbürste von unten.
Die erfindungsgemässe Haarbürste 10 gemäss der Figuren 1 und 2 besteht im wesentlichen aus einer Grundplatte 12 und einem Deckel 14. Auf der einen Seite der Grundplatte 12 ist eine Vielzahl borstenartiger Stifte 16 angeformt, die regelmässig beabstandet in einem Abstand von etwa 2 bis 8 mm, vorzugs- weise etwa 5 mm zueinander angeordnet sind. In Figur 2 werden zur Vereinfachung die Borsten 16 nur in einem kleinen Bereich gezeigt. Ferner sind mehrere, in der dargestellten Ausführung sechs Hohlstifte 18 vorgesehen, die gleichmässig über der Grundplatte verteilt sind. In Figur 2 ist eine Ausführung dargestellt, bei der drei in einem Dreieck angeordnete innen- seitige Hohlstifte 18 und drei in einem anderen Dreieck ange- ordnete aussenseitige Hohlstifte 18 vorhanden sind. Es ist möglich, mehr oder weniger Hohlstifte 18 vorzusehen.
Die Hohlstifte 18 weisen jeweils einen Kanal 20 auf, der mit ei- nem zwischen der Grundplatte 12 und dem Deckel 14 gebildeten Reservoir 22 kommunizieren.
Im Bereich des Aussenumfangs der Grundplatte 12 ist an dieser eine Umfangswand 24 auf der den Stiften 16 abgewandeten Seite angeformt, die dazu dient, den Deckel 14 dichtend zu fixie- ren. Hierzu weist der Deckel 14 einen Aussenrand 26 und einen radial innen angeformten Innenring 28 auf, zwischen denen die Umfangswand 24 dichtend einpassbar ist. Um die Dichtwirkung zu erhöhen, ist es selbstverständlich auch möglich, zusätzliche Dichtelemente wie Gummieinlagen etc. vorzusehen. Um den Vorgang der Zusammenfügung von Deckel 14 und Grundplatte 12 zu erleichtern, ist der freie Aussenrand 30 der Umfangswand 24 verjüngt ausgebildet und weist in der dargestellten Form einen Absatz auf. Alternativ ist es auch möglich, konische oder abgerundete Aussenrandbereiche vorzusehen.
Der Deckel 14 ist, wie in Figur 1 dargestellt, in seinem mittleren Bereich 32 abgeflacht, um eine Lagerung der Haar- bürste 10 derart zu ermöglichen, dass die Hohlstifte 18 nach oben ragen und so ein Austritt von im Reservoir 22 befindli- che Flüssigkeit vermieden wird.
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Um die Trennung von Grundplatte 12 und Deckel 14 zu erleichtern, weist vorzugsweise sowohl die Grundplatte 12 als auch der Deckel 14 eine Lasche 34 bzw. 36 auf. Um die Griffigkeit der Haarbürste 10 zu erleichtern, sind ferner vorzugsweise entlang des Aussenumfangs des Deckels 14 regelmässig beabstandete Wulstelemente 38 vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Riffelung, Nocken oder eine aufgerauhte Oberfläche zur Anwendung kommen.
Obwohl die Erfindung als Haarbürste beschrieben ist, kann diese insbesondere bei besonders weicher Ausbildung der Stifte und Hohlstifte auch als Massagebürste für die Hautmassage verwendet werden und als Behandlungsflüssigkeit Hautpflegemittel zum Einsatz kommen.