AT393649B - Verfahren zur herstellung einer streifen- oder mosaikstruktur auf folien - Google Patents

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Description

AT 393 649 B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Streifen- oder Mosaikstruktur auf der Sichtfläche von Verbundfolien, insbesondere Spiegelreflexfolien, durch Prägen oder Schneiden.
Folien dieser Art umfassen meist einen metallisierten Polyesterfilm von etwa 12 - 35 μπι als dekorative Deckschicht, die auf einen Träger in Form einer Polystyrolfolie mit einer Stärke von 0,5-1 mm aufgebracht ist 5 Der metallisierte Polyesterfilm ist von einer dünnen Schutzfolie abgedeckt. Die sichtbare Oberfläche weist bei einer Ausführungsform längs- und querlaufende Einschnitte auf, die quadratische Felder begrenzen. Diese Spiegelreflexfolie wird auch Mosaikfolie genannt, weil die glänzende Oberfläche in eine Summe von Mosaiksteinchen zerfällt. Durch die Zerstörung der Oberfläche ergeben sich eine Reihe von Nachteilen, die dem dekorativen Effekt dieses Folientyps entgegenzuhalten sind. So wird etwa Schmutz beim Abwischen der 10 Oberfläche in die Ritzen geschoben, sodaß das Produkt schließlich unansehnlich wird. Ferner wird die beschichtete und geschützte Metallisierung durch die Einschnitte verletzt und beginnt randseitig zu oxydieren. Die Schichten verlieren ihre Haltekraft, quellen auf und blättern ab.
Ferner ist es bekannt, Strukturen in Flächen einzupressen, wobei Profilwerkzeuge auf die Oberfläche einwirken, die durch Gegenwalzen auf der Rückseite der Verbundfolie abgestützt sind. Das Prägen kann auch 15 durch Ultraschall unterstützt werden, wie dies die DE-OS 2 832 891 zeigt. Beim Stand der Technik setzt das Prägewerkzeug immer an der Fläche an, die strukturiert werden soll. Dadurch sind Beschädigungen von empfindlichen Oberflächen nicht auszuschließen bzw. es müssen besondere Vorkehrungen bei der Herstellung zur Vermeidung von Beschädigungen getroffen werden.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine Oberflächenstrukturierung in der Art der Mosaikfolien ohne Verletzung der 20 Materialoberfläche zu erreichen. Dies wird dadurch ermöglicht, daß das Prägen oder Schneiden der Streifen- oder Mosaikstruktur unter Aufbringung der die Struktur bis an die Sichtfläche des Folienverbundes durchdrückenden Kräfte ausschließlich auf der der Oberfläche gegenüberliegenden Rückseite der Verbundfolie durchgeführt wird, wobei Messerbalken oder Rillen- bzw. Schneidrädchen mit einem Schnittwinkel von vorzugsweise etwa 90° eingesetzt werden. Die Einschnitte bzw. Ritzungen dringen in der Rückseite der Trägerfolie bis etwa 10 % ihrer 25 Wandstärke ein. Tiefere Einschnitte oder starke Rillenprägungen führen zu einer Bombierung des Materials. Das Schneidrädchen läuft nach einer das Muster vorgebenden Steuerung auf der Folie und drückt in das Material, sodaß einerseits die Ritzung entsteht und anderseits die Schnittkräfte eine bleibende Materialverformung bewirken. Während der Ritzung wird das Material einschließlich der Oberflächenfolie infolge des eingreifenden Schneidrädchens verdrängt und gedehnt Ähnliches gilt für ein materialverdrängendes Rillenrädchen bzw. einen 30 Messerbalken. Zurück bleibt ein Einschnitt oder eine Vertiefung und eine an der Sichtfläche der Folie erkennbare
Verformung ohne Verletzung der Sichtfläche selbst Die geschlossene, unverletzte Oberfläche ist hinsichtlich der Reinigung hygienischer als klassische, durch Oberflächenschnitte hergestellte Mosaikfolien, weil etwaige Keime sich nicht in Oberflächenritzen festsetzen können. Die Ritzung an der Rückseite des Folienverbundes fuhrt zu einer Erhöhung der Flexibilität des Materials, sodaß beispielsweise auch die Anpassung an konkave 35 Zylinderformen leicht möglich ist Die Ritzung gestattet ferner eine innigere Klebeverbindung mit dem Untergrund. Der Kleber dringt in die Ritzung ein, wodurch die Haltekraft auf dem Untergrund erhöht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der Zeichnung erläutert die in einem vergrößerten Maßstäb eine Verbundfolie im Schnitt sowie ein Schneidrädchen darstellt. Eine Verbundfolie (1) umfaßt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Trägerfolie (2) aus Polystyrol in einer Stärke von etwa 0,5 bis 1 mm. 40 Auf dieser Trägerfolie (2) ist ein metallisierter Polyesterfilm in einer Stärke von 12 bis 35 Jim oder darüber, als Oberflächenschicht (3) aufgebracht. Dieses Verbundmaterial wird auf einem Schneidetisch durch Unterdrück angesaugt und ein Messerkopf mit mehreren beliebig aktivierbaren Schneidrädchen (4) wird programmgesteuert längs der Oberfläche geführt. Im Ausführungsbeispiel wurde nur ein Schneidrädchen (4) verwendet, wie es beim Fliesenschneiden zum Einsatz kommt. Es hat einen verhältnismäßig großen Schneidwinkel von etwa 90°. Der 45 Schneidvorgang bewirkt eine Materialverdrängung in der Schnittzone und dadurch eine die Einschnitte (5) bzw. Ritzen begleitende Erhöhung (6), die bis zur Sichtfläche der Verbundfolie durchgedrückt ist. Im Ausführungsbeispiel sind mehrere Reihen paralleler Einschnitte in zwei rechtwinkelig zueinander stehenden Richtungen vorgenommen worden. Dadurch ergeben sich rechteckige (quadratische) Einsenkungen (7), die den Eindruck von Mosaiksteinchen vermitteln. Die gesamte Oberfläche, wie sie durch die Schicht (3) gebildet wird, bleibt unver-50 letzt und gewährleistet somit hohe Dauerhaftigkeit und große Pflegeleichtigkeit ohne Hygienerisiko (z. B. Anwendung im Laden- bzw. Thekenbau in der Fleischerei). Die mit einem Untergrund zu verklebende Trägerfolie (2) haftet durch die Einschnitte (5) wesentlich besser als bisher.
Zur Durchführung des Verfahrens können an Stelle eines oder mehrerer Schneidrädchen auch ein oder mehrere Rillenrädchen verwendet werden, wie sie zur Herstellung von Faltungslinien in der Kartonagenindustrie bekannt 55 sind. Diese Rillenrädchen prägen an der Unterseite der Verbundfolie Rillenmuster ein, die als Mosaikmuster an der Oberfläche auf treten.
Eine Ritzung, wie sie durch Schneidrädchen ausgeführt wird, kann auch durch Messerbalken vorgenommen werden, die gegen die Rückseite des Materials bewegt werden. -2- 60

Claims (1)

  1. AT 393 649 B PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung einer Streifen· oder Mosaikstruktur auf der Sichtfläche von Verbundfolien, insbesondere Spiegelreflexfolien, durch Prägen oder Schneiden, dadurch gekennzeichnet, daß das Prägen oder Schneiden der Streifen- oder Mosaikstruktur unter Aufbringung der die Struktur bis an die Sichtfläche des Folienverbundes durchdrückenden Kräfte ausschließlich auf der der Oberfläche gegenüberliegenden Rückseite der Verbundfolie durchgeführt wird, wobei Messerbalken oder Rillen- bzw. Schneidrädchen mit einem Schnittwinkel von vorzugsweise etwa 90° eingesetzt werden. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-
AT0198589A 1989-08-22 1989-08-22 Verfahren zur herstellung einer streifen- oder mosaikstruktur auf folien AT393649B (de)

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AT0198589A AT393649B (de) 1989-08-22 1989-08-22 Verfahren zur herstellung einer streifen- oder mosaikstruktur auf folien
DE9011533U DE9011533U1 (de) 1989-08-22 1990-08-08 Verbundfolie, insbesondere Spiegelreflexfolie, mit einer geprägten oder geschnittenen Streifen- oder Mosaikstruktur

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ATA198589A ATA198589A (de) 1991-05-15
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1182801B (de) * 1954-09-04 1964-12-03 Hornschuch Ag K Zweistufiges Verfahren zur Oberflaechengestaltung einer Folie aus thermoplastischem Kunststoff
DE2007388A1 (en) * 1970-02-18 1971-09-02 Spies W Patterning plastic foam panel
DE2832891A1 (de) * 1978-07-27 1980-02-07 Agfa Gevaert Ag Verfahren und vorrichtung zur ein- und beidseitigen randueberhoehung bahnfoermiger thermoplaste durch ultraschallschwingungsenergie

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1182801B (de) * 1954-09-04 1964-12-03 Hornschuch Ag K Zweistufiges Verfahren zur Oberflaechengestaltung einer Folie aus thermoplastischem Kunststoff
DE2007388A1 (en) * 1970-02-18 1971-09-02 Spies W Patterning plastic foam panel
DE2832891A1 (de) * 1978-07-27 1980-02-07 Agfa Gevaert Ag Verfahren und vorrichtung zur ein- und beidseitigen randueberhoehung bahnfoermiger thermoplaste durch ultraschallschwingungsenergie

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DE9011533U1 (de) 1991-01-03

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