AT392631B - Vorrichtung zum sammeln und zum periodischen einleiten eines abzumessenden quantums von zu reinigendem abwasser in eine kleinklaeranlage - Google Patents
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Description
AT 392 631 B
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Sammeln und zum periodischen Einleiten eines abzumessenden Quantums von zu reinigendem Abwasser in eine Kleinkläranlage.
Kleine Kläranlagen für abgelegene Gebiete mit geringem und sporadischem Anfall an Abwasser sowie Anlagen auf Baustellen, z. B. im Gebirge, weisen Becken auf, die mit geeigneten, z. B. mineralischen Stoffen, wie Erde, Sand, Steine, etc., gefüllt sind. Das zu klärende Abwasser wird auf der Oberfläche des Beckens verteilt und sickert durch die mineralischen Stoffe zum Boden des Beckens und kann dort gereinigt entnommen werden.
Es hat sich gezeigt, daß die beste Klär- undReinigungswiikung erreicht wird, wenn das Abwasser nicht kontinuierlich, sondern jeweils in einem, durch die Leistung der Kläranlage vorgegebenen, abgemessenen Quantum auf einmal zugeführt wird.
Das Abwasser fällt in der Regel aber in sehr unterschiedlichen Quantitäten und zeitlich unregelmäßigen Abständen an. Für diese kleinen Anlagen besteht zudem in den meisten Fällen weder eine Möglichkeit einer dauernden Überwachung, noch können teure elektrische Installationen dazu angeschafft werden. Häufig befinden sich diese Anlagen auch nicht in unmittelbarer Nähe von Häusern, so daß ohnehin keine elektrische Energie für den Betrieb und die Kontrolle vorhanden sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung einer automatisch arbeitenden Vorrichtung zum Sammeln und zum Zuführen des Abwassers zum Klärbecken in vorgegebenen, abgemessenen Quantitäten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß über der Kläranlage eine um eine Achse schwenkbar gelagerte, durch eine Wand in zwei getrennte, spiegelsymmetrisch zur Wand ausgebildete Kippenteile aufgeteilte, oben offene Kippe angeordnet ist, und daß die Achse durch die Wand verläuft
Es ist nun möglich, ohne Antriebsorgane und unabhängig von der Zuflußmenge und -zeit dem Klärbecken periodisch ein vorgegebenes Quantum Abwasser zuzuführen, wobei das zugeführte Abwasser einem einzigen Klärbecken oder abwechslungsweise zwei nebeneinander angeordneten Klärbecken zuführbar ist
Die Ausgestaltung der Kippe als schief»' Quader mit einer Zwischenwand und einer in der Zwischenwand liegenden Schwenkachse, die unterhalb des Schwerpunktes der Kippe verläuft ermöglicht einen zwangsläufigen automatischen Betrieb ohne Energiezufuhr von außen. Durch Verschieben der Schwenkachse längs der kurzen Diagonalen der Kippe oder durch Verschieben des Gewichtes an der Stange auf der Zwischenwand kann die Menge Abwasser eingestellt weiden, welche pro Füllung der Kläranlage zugeführt werden soll.
An einem illustrierten Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert Es zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf eine Kläranlage mit einer Verteilkippe,
Figur 2 einen Querschnitt durch die Kläranlage gemäß Figur 1 längs Linie (Π-Π),
Figur 3 einen Längsschnitt durch die Kläranlage längs Linie (ΠΧ-ΙΠ) in Figur 1 und
Figur 4 eine Seitenansicht der Verteilkippe.
In einem mit mineralischen Stoffen (1) wie Sand, Kies und Erde, etc., angefüllten Becken (3) einer Kleinkläranlage (4) mit einem Ablauf (5) liegen über den Stoffen (1) zwei perforierte Rohre (7), durch die zu reinigendes Abwasser (9) eingeleitet wird. Die beiden im wesentlichen horizontal angebrachten Rohre (7) sind mit einem Behälter (11) verbunden, der durch eine Zwischenwand (13) in zwei Kammern (15), (17) aufgeteilt ist.
Auf der Zwischenwand (13), deren obere Kante (19) unterhalb der oberen Kante (21) des Behälters (11) liegt, ist eine um eine horizontale Achse (A) schwenkbar gelagerte Kippe (23) an zwei seitlich der Kippe (23) angebrachten Lagerböcken (25) befestigt. Zwei seitlich der Schwenkachse (A) angeordnete Puffer (27) mit einer Gummiauflage begrenzen den Schwenkbereich der Kippe (23). Über der Kippe (23) endet eine Rohrleitung (29), mit der Abwasser (9) in die Kippe (23) geleitet werden kann. Die Kläranlage (4), bestehend aus dem Becken (3), dem Behälter (11) und der Kippe (23), kann im Erdreich eingelassen oder als mobile Anlage auf einem Fahrzeug oder einer geeigneten Tragkonstruktion angeordnet sein. Sie kann zwei getrennte Kammern (15), (17) oder auch nur eine einzige aufweisen.
Die Kippe (23) hat die Gestalt eines schiefen Quaders. Die rautenförmigen Flächen bilden die Seitenwände (31). Zwei im stumpfen Winkel aneinander stoßende Flächen bilden die Böden (33), (35), und eine die kürzere Diogonale bildende Wand (37) unterteilt die Kippe (23) in zwei keilförmige zur Wand (37) spiegelsymmetrische Kippenteile (39) und (41).
Anstelle eines rautenförmigen Querschnittes kann die Kippe (23) auch einen anderen, zur Wand (37) spiegelsymmetrischen Aufbau aufweisen. Es ist z. B. möglich, eine Kippe (23) mit kreisausschnittförmigem Querschnitt einzusetzen, bei der anstelle der flachen Böden (33), (35) lareiszylindermantelförmige Abschnitte treten und die Wand (37) radial zum Kreiszentrum verläuft (in Figur 4 in gebrochenen Linien angedeutet). An der Wand (37) ist auf einer Stange (43) ein durch eine Feststellschraube (45) gesichertes, verschiebbares Ausgleichsgewicht (47) angeordnet.
An den Seitenwänden (31) sind in der Achse (A) Wellenstummel (49) aufgesetzt, die in die Stehlager (25) eingreifen. Die Wellenstummel (49) sind entweder fest mit den Wänden (31) verbunden oder in einer über den Stimkanten der Wand (37) auf den Wänden (31) befestigten Führung (51), z. B. einer Schiene, die durch den Schwerpunkt der Kippe (23) verläuft, verschiebbar und feststellbar befestigt.
Die Lagerböcke (25) bestehen aus einem vertikalen Träger (53), an dessen freiem Ende ein Pendelkugellager eingesetzt ist, das durch eine Dichtung gegen Eindringen von Wasser geschützt ist. Der Träger (53) ist unten mit einer gelochten Sockelplatte (55) versehen. Die Sockelplatte (55) ist mit einer Profilschiene (57) verschraubt, -2-
Claims (10)
- ΑΤ 392 631Β an der die beiden Puffer (27) seitlich angebracht sind. In die Zwischenwand (13) ist oben eine Ankerschiene (59) eingelassen, an der die Profilschiene (57) und die Lagerböcke (25) befestigt werden. Die Puffer (27) sind an Gewindestangen (61) angeschweißt und können mittels Feststellmuttern (63) in der Höhe eingestellt werden. Die oben beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt: Durch die über der Schwenkachse (A) endende Rohrleitung (29) fließt kontinuierlich oder diskontinuierlich Abwasser (9) in geringer oder großer Menge von oben in den Kippenteil (39), der sich in der in den Figuren 2/4 in starken Linien gezeigten Stellung befindet. Die Kippe (23) ist in dieser Stellung mit dem Boden (35) auf dem rechten Puffer (27) abgestützt. Sobald im Kippenteil (39) ein vorgegebenes, durch die Lage der Schwenkachse (A), die Kippengeometrie und die Lage des Gewichtes (47) bestimmtes Quantum Abwasser (9) gesammelt ist, schwenkt die Kippe (23) im Gegenuhizeigersinn, bis der Boden (33) in Anlage mit dem linken Puffer (27) gelangt. Das im Kippenteil (39) befindliche Abwasser (9) fließt nun auf einmal in die Kammer (15) des Behälters (11) und von dort durch das Rohr (7) über die mineralischen Stoffe (1) und kann gereinigt dem Ablaufrohr (5) wieder entnommen werden. Schon während des Schwenkens der Kippe (23) beginnt das von der Rohrleitung (29) zugeleitete Abwasser (9) in den nun nach oben geschwenkten Kippenteil (41) zu fließen (in gebrochenen Linien gezeigt). Sobald dieser gefüllt ist, schwenkt die Kippe (23) im Uhrzeigersinn und das im Kippenteil (41) befindliche Abwasser (9) ergießt sich in die Kammer (17). Wenn pro Entleerung ein geringeres Quantum Abwasser (9) erwünscht oder notwendig wird, kann durch Verschieben des Ausgleichsgewichtes (47) in Richtung auf die Achse (A) hin der Schwerpunkt der Kippe (23) verschoben werden, wodurch die Kippe (23) folglich bereits bei geringerem Inhalt geschwenkt wird. Anstelle einer Veränderung des Schwerpunktes der Kippe (23) mit dem Ausgleichsgewicht (47) kann auch die Lage der Schwenkachse (A) bezüglich des Schwerpunktes der Kippe (23) geändert werden. Wird nämlich die Kippe (23) entlang der Führung (51) nach unten verschoben, so kippt sie schon bei geringerem Abwasserinhalt. Selbstverständlich müssen bei diesem Eingriff auch die Puffer (27) entsprechend neu eingestellt werden. PATENTANSPRÜCHE 1. Vorrichtung zum Sammeln und zum periodischen Einleiten eines abzumessenden Quantums von zu reinigendem Abwasser in eine Kleinkläranlage, dadurch gekennzeichnet, daß über der Kläranlage (4) eine um eine Achse (A) schwenkbar gelagerte, durch eine Wand (37) in zwei getrennte, spiegelsymmetrisch zur Wand (37) ausgebildete Kippenteile (39, 41) aufgeteilte, oben offene Kippe (23) angeordnet ist, und daß die Achse (A) durch die Wand (37) verläuft.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippe (23) einen rautenförmigen Querschnitt aufweist, wobei die die Kippe (23) in die zwei Kippenteile (39,41) teilende Wand (37) in der kürzeren Diagonale angeordnet ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippe (23) einen kreisausschnittförmigen Querschnitt aufweist, wobei die die Kippe in die zwei Kippenteile (39, 41) teilende Wand (37) radial zum Kreiszentrum verläuft
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Achse (A) an der Kippe (23) Wellenstummel (49) angebracht sind, die fest mit der Seitenwand (31) der Kippe (23) verbunden oder die längs einer Führung (51) an den Seitenwänden (31) verschiebbar und feststellbar sind.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kippe (23) ein entlang einer Stange (43) verschiebbares Gewicht (47) zum Einstellen der Füllmenge angeordnet ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht (47) in der Ebene der Wand (37), die die beiden Kippenteile (39,41) trennt, radial zur Schwenkachse (A) verschiebbar ist.
- 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippe (23) an seitlich der Seitenwände (31) angeordneten Lagerböcken (25) schwenkbar gelagert ist, wobei der Schwenkbereich der Kippe (23) durch Puffer (27) begrenzt ist. -3- / AT 392631B
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Puffer (27) an einer mit den beiden Lagerböcken (25) verbundenen Profilschiene (57) angebracht sind.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilschiene (57) und/oder die 5 Lagerböcke (23) mit einer in eine Zwischenwand (13) des die Kippe (23) tragenden Behälters (11) der Kläranlage eingelassenen Ankerschiene (59) verschraubt ist.
- 10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippe (23) auf einer mobilen Kleinkläranlage aufgebaut ist 10 i Hiezu 1 Blatt Zeichnung 15 $ -4-
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