AT391905B - Injektionsverfahren zur bodenverbesserung im lockergestein, insbesondere zur verfestigung von wenig wasserdurchlaessigen und/oder wasserun- durchlaessigen, d. h. bindigen boeden und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
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Description
Nr. 391 905
Die Erfindung bezieht sich auf ein Injektionsverfahren zur Bodenverbesserung im Lockergestein, insbesondert zur Verfestigung von wenig wasserdurchlässigen und/oder wasserundurchlässigen, d. h. bindigen Böden, bei den in vertikal und/oder geneigt im Behandlungsbereich des Bodens vorgesehene Bohrlöcher gleitenc Zwillingsventilrohre eingesteckt und nach dem Ausfällen des zwischen den Zwillingsventilrohren und dei 5 Bohrloch wand verbleibenden Bohrlochringraumes mit einem Sperr- bzw. Dichtungsmittel in dir
Zwillingsventilrohre über je eine Injektionsleitung gesondert Injektionsflüssigkeiten unterschiedliche] Zusammensetzung eingeleitet werden, die beim Austritt aus den Rückschlagventilen der Zwillingsventilrohre vermischt weiden sowie momentan Feststoffkörper bilden, wobei die derart hergestellten Feststoffkörper dae umgebende Sperr- bzw. Dichtungsmittel durchbrechen und den anstehenden Boden gezielt in vorgegebener Höhr 10 sowie Eindringüefe aufbrechen, verdrängen und verdichten. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zui Durchführung dieses Verfahrens mit einer zum Einleiten von Injektionsflüssigkeit in den zu behandelnden Boder dienenden Injektionseinrichtung, die wenigstens ein aus zwei Ventilrohren gebildetes Zwillingsventilrohr mit irr Abstand voneinander angeordneten Rückschlagventilen aufweist.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE-OS 3 307 619) erfolgt die zwischen den beiden einzelner 15 Ventilrohren des Zwillingsventilrohres stattfindende Vermischung der Injektionsflüssigkeiten gleichsanr unkontrolliert, da diese Injektionsflüssigkeiten jeweils gesondert für sich aus den einzelnen Ventilrohrer ausgetragen werden und somit nach dem Austritt unkontrollierten Einflüssen in Abhängigkeit von dei Bodenbeschaffenheit usw. unterliegen können, welche die Vermischung zu beeinträchtigen vermögen. Es isi jedoch erwünscht, eine innerhalb kurzer Zeitdauer sowie mit hohem Reaktionswirkungsgrad erfolgende 20 Vermischung der Injektionsflüssigkeiten zu erzielen, um ein unkontrolliertes Verhalten der gebildeter Flüssigkeitsmischung zu vermeiden.
Bei einem anderen bekannten Verfahren (CH-PS 638 260) wird der Boden mit mechanischen Mitteln umgegraben und dann ein Reagenz zugegeben bzw. eingearbeitet, so daß ganz andere Verhältnisse vorliegen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren sowie die Vorrichtung der gattungsgemäßen 25 Art derart weiterzubilden, daß die Injektionsflüssigkeiten im Augenblick des Austretens mit Sicherheit zwangsweise intensiv vermischt werden und eine solche Zusammensetzung aufweisen, daß sie in kurzer Zeit d. h. schlagartig sowie mit hohem Wirkungsgrad miteinander reagieren und eine Spontanerhärtung bewirken.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die in die Bohrlöcher gleitend eingesteckten Zwillingsventilrohre fest miteinander verbunden und durch eine Mischkammer umschlossen sind, in der die aus den Rückschlagventilen dei 30 Zwillingsventilrohre austretenden Injektionsflüssigkeiten unterschiedlicher Zusammensetzung zusammengefühn und zwangsweise intensiv vermischt werden, und daß als Zusammensetzung für eine der beiden unterschiedliche Injektionsflüssigkeiten im wesentlichen eine Bindemittelsuspension oder -lösung und für die andere Injektionsflüssigkeit im wesentlichen eine die Spontanerhärtung in der Mischkammer auslösende Mischung verwendet werden. Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß die beiden 35 Ventilrohre des Zwillingsventilrohres fest miteinander verbunden und im jeweils benachbarten Ventilbereich durch eine Mischkammer umschlossen sind. Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung ist die gestellte Aufgabe nicht nur in wenig wasserdurchlässigen, sondern auch in wasserundurchlässigen, d. h. bindigen Böden und sogar in wasserempfindlichen Böden mit Vorteil lösbar. Dies ist deswegen von besonderer Bedeutung, weil sich die 40 häufigsten Bauwerkssetzungen bei wasserempfindlichen Böden ergeben, die im allgemeinen einen hohen, fallweise organischen Schluff- und Tonanteil haben können.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt demgemäß ein Injektionsverfahren zur Bodenverbesserung im Lockergestein durch Einpressen schnell erhärtender Injektionsflüssigkeiten unterschiedlicher Zusammensetzung (Zwei-Komponenten-Injektionsmassen) in solche Bodenschichten dar, die sich mit den bekannten konventionellen 45 Verfahren nicht verbessern lassen. Somit wird eine Baugrundverbesserung durch eine Zwei-Komponenten-Verpressung erzielt, wobei die verwendeten Zwillingsventilrohre ein separates Einleiten der Veipreßstoffe bis in den Behandlungsbereich des Bodens erlauben und erst in einer Mischkammer, die jeder Verpreßstufe zugeordnei ist, zusammengeführt werden.
Durch den Einbau von mechanisch ausdrückbaren Sperrscheiben in die Zwillingsventilrohre wird im Rahmen 50 einer Vorinjektion ein packerloses Verpressen ermöglicht. Hiebei begrenzen die Sperrscheiben jede Einpreßstufe bei der von oben nach unten durchgeführten Verpreßfolge.
Die verwendeten Einpreßmittel sowie das in den Bohrlochringraum eingefüllte Sperrmittel bilden insgesami einen Feststoffschaum, der überschüssiges Wasser aus den Einpreßstoffen, jedoch auch freiwerdendes Porenwasser aus der Bodenverdichtung absorbiert. 55 Zur Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden im Behandlungsbereich des Bodens entsprechende
Bohrlöcher hergestellt, und zwar in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung entweder vertikal und/oder geneigt, wobei dies mit oder ohne Stützflüssigkeit erfolgen kann. In diese Bohrungen werden dann die erfindungsgemäß ausgestalteten Zwillingsventilrohre eingesteckt, die jeweils mit Rückschlagventilen, gebildet durch abstandsweise angeordnete Öffnungen in der jeweiligen Ventilrohrwand sowie diese überdeckende Ventilmanschetten aus Gummi 60 o. dgl. ausgerüstet sind. Der Innendurchmesser der Zwillingsventilrohre kann in der Größenordnung von 20 bis 50 mm liegen, während der Ventilabstand, d. h. der Abstand zwischen den einzelnen Ventilbereichen, zweckmäßigerweise im Größenbereich von 33 bis 100 cm liegt -2-
Nr. 391 905
Die Mischkammer, die jeden Ventilbereich umschließt, kann in Weiterbildung der Erfindung ab Ventilrohrklammer ausgebildet sein, um die beiden das jeweilige Zwillingsventilrohr bildenden Ventilrohre fes miteinander zu verbinden.
Nach dem Einstecken der Zwillingsventilrohre in die Bohrlöcher wird der verbleibende Bohrlochringraum mi: 5 einem Sperrmittel ausgefüllt. Dieses kann aus einer Suspension bestehen, die sich aus Wasser, Bentonit, Zemen’ und einem Füller zusammensetzt. In wasserempfindlichen Böden kann als Sperrmittel zum Ausfüllen des Bohrlochringraums ein Feststoffschaum verwendet werden, der überschüssiges Wasser aufnimmt und dieses aufgrund der dem Feststoffschaum eigenen Drainagewiikung ableitet. Dieser wasserdurchlässige Festschaum kanr z. B. durch Zusatz von 1 bis 3 Gew.-% Aluminiumpulver zum Sperrmittel, bezogen auf den Zementgehalt dei 10 Sperrmittelsuspension, im Bohrlochringraum erzeugt werden.
Die Zwillingsventilrohre können aus einzelnen Ventilrohrabschnitten zusammengesetzt sein, die miteinandei verschraubt sind. Zweckmäßigerweise ist hiebei jeder Ventilrohrabschnitt gegenüber dem benachbarten Abschniti durch eine Sperrscheibe äbgetrennt, die einen ansonsten erforderlichen Einfachpacker ersetzt und mechanisch vor ihrem Sitz nach unten ausdrückbar ist. 15 Somit kann im Rahmen der Erfindung stufenweise von oben nach unten packerlos eine Vorinjektior erfolgen. Zu diesem Zweck wird vor dem Beginn der nächsten Injektionsstufe die Sperrscheibe mechanisch aus ihrem Sitz gedrückt. Auf diese Weise können einzelne Injektionsstufen ohne den höheren Arbeitsaufwand des ansonsten erforderlichen Setzens von Packern schneller durchgeführt werden. Um die Injektionsflüssigkeiten unterschiedlicher Zusammensetzung in die Zwillingsventilrohre einleiten zu können, sind diese vorteilhafterweise 20 mit je einer Injektionsleitung über je einen Einfachpacker bei der Vorinjektion fest verbunden und über jeweilige Doppelpacker bei der Haupt- bzw. Nachinjektion lösbar in vorbestimmter Tiefe verbunden. Hiebei kann dann die Verbindung der Zwillingsventilrohre mit der jeweiligen Injektionsleitung über die Doppelpacker beliebig ofl erfolgen.
Wie schon erwähnt, sind bei dem erfindunsgemäß vorgesehenen Zwei-Komponenten-Einpreßverfahren die aus 25 den Austrittsöffnungen der voneinander getrennten Ventilrohrstufen unter dem Druck von Injektionspumpen ausfließenden Flüssigkeiten von unterschiedlicher Zusammensetzung. Hiebei wird als Zusammensetzung für die eine der beiden unterschiedlichen Injektionsflüssigkeiten im wesentlichen eine Bindemittelsuspension odei -lösung verwendet, während für die andere Injektionsflüssigkeit im wesentlichen eine die Spontanerhärtung in dei Mischkammer auslösende Mischung zur Anwendung gelangt. Diese beiden unterschiedlich zusammengesetzten 30 Injektionsflüssigkeiten werden dann im Zeitpunkt des Ausströmens aus den Rückschlagventilen in dei umgebenden Mischkammer zwangsweise intensiv vermischt und bilden momentan einen Feststoffkörper. Die derart hergestellten Feststoffköiper durchbrechen sodann das die Mischkammer umgebende Sperrmittel und brechen den anstehenden Boden an gezielter Stelle in vorgegebener Höhe und Eindringtiefe aus sowie verdrängen und verdichten den Boden. 35 Die beiden Injektionsflüssigkeiten unterschiedlicher Zusammensetzung können in konkreter Ausgestaltung der Erfindung einerseits aus Wasser, Zement sowie Füllmittel und anderseits aus Wasser, Tonerdeschmelz sowie Zement bestehen. Statt dessen kann auch die eine der beiden Injektionsflüssigkeiten aus Wasserglas und einem Füllmittel bestehen, während die andere Injektionsflüssigkeit eine Calciumchlorid- oder Aluminiumsulfatlösung sein kann. 40 In jedem Fall ist nach Aushärtung der verpreßten Injektionsflüssigkeit ein fester, fallweise mit feinen Poren durchsetzter, schaumartiger und belastbarer Verfestigungskörper entstanden, dessen Porenvolumen das überschüssige Wasser aufnimmt. Dieser Verfestigungskörper verdichtet den umgebenden Behandlungsbereich, durchdringt ihn teilweise und bildet eine tragfähiges Bindemittelgerüst aus. Darüber hinaus wird durch den Feststoffeintrag ein ansonsten auftretender Bodenentzug kompensiert Hiedurch werden Setzungen gestoppt und 45 der Boden wird zu erwünschten Hebungen veranlaßt
Einer der wesentlichen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es anstelle von Chemikalinjektionen den Einsatz von umweltfreundlichen anorganischen Bindemitteln auf der Basis Zement und Wasserglas erlaubt und außerordentlich leicht den unterschiedlichen bodenmechanischen Eigenschaften des Baugrundes, wie Wasserdurchlässigkeit und Bindigkeit angepaßt werden kann. 50 Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert Diese zeigt in:
Fig. 1 schematisch im Schnitt teilweise perspektivisch ein Beispiel für die Anwendung des Verfahrens bzw der Vorrichtung gemäß der Erfindung zum Ausgleich von Setzungen eines Bauwerks;
Fig. 2 schematisch im Schnitt die Injektionsvorrichtung vor der Einleitung der Injektionsflüssigkeiten und
Fig. 3 während der Einleitung der Injektionsflüssigkeiten; 55 Fig. 4 einen horizontalen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß Linie (TV-IV) nach Fig. 3 und .Fig. 5 schematisch im Schnitt die Injektionsvorrichtung mit in die Zwillingsventilrohre eingeführter Injektionsleitungen.
Wie aus der Zeichnung, insbesondere aus Fig. 1, ersichtlich, gelangen das Injektionsverfahren und die Injektionsvorrichtung beim dargestellten Ausführungsbeispiel zur Anwendung, um ein Bauwerk (1), das 60 aufgrund unzureichender Tragfähigkeit des Bodens (2) Setzungen gemäß der angedeutet dargestellten gestrichelter.
Linie (3) erfahren hat, durch entsprechende Baugrundverbesserung bzw. -Verfestigung wieder in Pfeilrichtung (4' anzuheben. Zu diesem Zweck werden von einer geeigneten Stelle (5) aus in die zu behandelnde Schicht (6) des -3-
Nr. 391 905
Bodens (2), die beim dargestellten Beispiel aus humosem Schluff besteht, Bohrlöcher (7) gebohrt, und zwar jt nach den vorliegenden Bedingungen mit oder ohne Stützflüssigkeit. Die Bohrlöcher (7) werden, wie aus Fig. 1 ersichtlich, in die zu behandelnde Bodenschicht (6) vertikal und/oder geneigt eingebracht
Nach der Fertigstellung der Bohrlöcher (7) werden in diese gleitend Zwillingsventilrohre (8) eingesteckt, die in der aus Fig. 2-5 näher ersichtlichen Weise jeweils aus zwei Ventilrohren (8a, 8b) bestehen und fes; miteinander verbunden sind. Zu diesem Zweck sind geeignete Befestigungsmittel in Form vor Ventilrohrklainmem vorgesehen, die im Abstand voneinander angebracht sind und die jeweiligen Einzelventilrohe (8a, 8b) zur Bildung der Zwillingsventilrohreinheit (8) umklammem.
Die Zwillingsventikohre (8) sind jeweils aus einzelnen Ventilrohrabschnitten (9) zusammengesetzt, die übei eine Schraubverbindungsstelle (10) miteinander verschraubt sind.
Wie deutlich aus der Zeichnung ersichtlich, weisen die Zwillingsventilrohre (8) im Abstand voneinandei Ventilbereiche auf, die dadurch gebildet sind, daß die einzelnen Ventilrohre (8a, 8b) an ihrem Umfang mil verteilten Öffnungen (12) versehen sind, die als Ventilauslaß dienen. Diese Ventilöffnungen (12) sind im jeweiligen Ventilbereich (11) durch eine jedem Einzelventilrohr (8a, 8b) zugeordnete Ventilmanschette (13). beispielsweise aus Gummi bestehend, abgedeckt, so daß dadurch im jeweiligen Ventilbereich (11) Rückschlagventile gebildet sind, die den Austritt von Injektionsflüssigkeit aus den Zwillingsventilrohren (8) erlauben, deren Rückfluß in die Zwillingsventürohre (8) jedoch verhindern.
Die jeweils benachbarten Ventilbereiche (11) der eine Zwillingsventilrohreinheit (8) bildenden Ventilrohre (8a, 8b) sind durch eine Mischkammer (14) umschlossen, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel gleichzeitig als Ventilrohrklammer ausgebildet ist. Wie besonders deutlich aus Fig. 4 ersichtlich, liegt die Mischkammer (14) den einander abgekehrten Flächen der Ventilmanschetten weitgehend an und ist lediglich an der einander zugekehrten Umfangswand der beiden Ventilrohre (8a, 8b) oben und unten geöffnet. Die entsprechenden, nach außen führenden Öffnungen der Mischkammer (14) können jedoch auch an geeigneter anderer Stelle angeordnet sein.
Die jeweiligen Ventilrohrabschnitte (9) sind durch eine Sperrscheibe (15) abgedichtet voneinander getrennt, wobei diese Sperrscheibe (15) im unteren Bereich der Mischkammer (14) angeordnet und in einen entsprechenden Innenumfangsschlitz (16) der Ventilrohre (8a, 8b) der als Sperrscheibensitz dient, lösbar eingesetzt ist. Dadurch ist die Sperrscheibe (15) auch mechanisch von ihrem Sitz (16) nach unten ausdrückbar.
Wie deutlich aus den Fig. 3 und 5 ersichtlich, sind die jeweiligen Injektionsflüssigkeiten in die Zwillingsventilrohre (8) über Injektionsleitungen (17) einleitbar, die an geeigneter Stelle Austrittsöffnungen (18) aufweisen. Diese Injektionsleitungen (17) sind bei Bedarf mit Einfachpackem (19) oder mil Doppelpackem versehen und hiedurch mit den jeweiligen Zwillingsventilrohren (8) verbunden.
Wie schon beschrieben, werden zur Durchführung des Injektionsverfahrens die Zwillingsventilrohre (8) in die in den Behandlungsbereich (6) des Bodens (2) gebohrten Bohrlöcher (7) eingesteckt, worauf dann der zwischen den Zwillingsventilrohren (8) und der Wand (20) des Bohrlochs (7) verbleibende Bohrlochringraum (21) mil einem Sperrmittel bzw. Dichtungsmittel (22) ausgefüllt wird. Dieses Sperrmittel (22) kann eine Suspension aus Wasser, Bentonit, Zement und einem Füller sein; jedoch kann auch bei wasserempfindlicben Böden als Sperrmittel (22) zum Ausfüllen des Bohrlochringraums (21) ein Feststoffschaum verwendet werden, der überschüssiges Wasser aufnimmt und dieses durch seine Drainagewirkung ableitet. Dieser wasserdurchlässige Feststoffschaum kann durch Zusatz von 1 - 3 Gew.% Aluminiumpulver zum Sperrmittel (22), bezogen auf den Zementgehalt der Sperrmittelsuspension, im Bohrlochringraum (21) erzeugt werden.
Danach werden dann in die Zwillingsventilrohre (8) über die jeweilige Injektionsleitung (17) gesondert zwei Injektionsflüssigkeiten (23, 24) von unterschiedlicher Zusammensetzung eingeleitet, wobei diese beiden Injektionsflüssigkeiten (23, 24) aus den Austrittsöffnungen (18) der Injektionsleitungen (17) austreten und über die Ventilöffnungen (12) ins Innere der Mischkammer (14) gelangen. Bei der Erst- bzw. Vorinjektion befindet sich hiebei jeweils noch die Sperrscheibe (15) auf ihrem Sitz (16), so daß die erforderliche Abdichtung nach unten gegeben ist, während die Abdichtung nach oben durch einen geeigneten Einfachpacker (19) bewirkt werden kann, der das Innere der Zwillingsventilrohre (8) mit der jeweiligen Injektionsleitung (17) verbindet (s. beispielsweise Fig. 5). In der Mischkammer (14) werden die beiden unterschiedlichen Injektionsflüssigkeiter (23, 24) zusammengeführt und dort zwangsweise intensiv vermischt, wodurch sie momentan einen Feststoffkörper (25) bilden. Diese derart hergestellten Feststoffkörper (25) durchbrechen dann beim Austritt aut der Mischkammer (14) (s. Fig. 4) das umgebende Sperrmittel (22) und brechen den anstehenden Boden (2) an gezielter Stelle in vorgegebener Höhe sowie Eindringtiefe auf sowie verdrängen und verdichten diesen. Nach endgültigem Abschluß der Erhärtung der beiden Injektionsflüssigkeiten (23,24) ist dann ein fester, fallweise mit feinen Poren durchsetzter, schaumartiger, belastbarer Befestigungskörper (26) (s. Fig. 1) entstanden, dessen Porenvolumen das überschüssige Wasser aufnimmt und der den ihn umgebenden Behandlungsbereich (6) verdichtet Dadurch werden die vorher gemäß der gestrichelten Linie (3) aufgetretenen Setzungen des Bauwerks (1) gestoppt und erwünschte Hebungen in Pfeilrichtung (4) veranlaßt
Etwaige weitere Merkmale des beschriebenen Verfahrens und der beschriebenen Vorrichtung ergeben sich im übrigen besonders deutlich aus der Zeichnung sowie auch aus den Ansprüchen. Sämtliche der beschriebenen Merkmale können einzeln oder wahlweise in Kombination miteinander zur Anwendung gelangen. -4-
Claims (11)
- Nr. 391 905 PATENTANSPRÜCHE 1. Injektionsverfahren zur Bodenverbesserung im Lockergestein, insbesondere zur Verfestigung von wenij wasserdurchlässigen und/oder wasserundurchlässigen, d. h. bindigen Böden, bei dem in vertikal und/oder geneig im Behandlungsbereich des Bodens vorgesehene Bohrlöcher gleitend Zwillingsventilrohre eingesteckt und nacl dem Ausfüllen des zwischen den Zwillingsventilrohren und der Bohrlochwand verbleibenden Bohrlochringraume mit einem Sperr- bzw. Dichtungsmittel in die Zwillingsventilrohre über je eine Injektionsleitung gesonder Injektionsflüssigkeiten unterschiedlicher Zusammensetzung eingeleitet werden, die beim Austritt aus dei Rückschlagventilen der Zwillingsventilrohre vermischt werden sowie momentan Feststoffkörper bilden, wöbe die derart hergestellten Feststoffkörper das umgebende Sperr- bzw. Dichtungsmittel durchbrechen und dei anstehenden Boden gezielt in vorgegebener Höhe sowie Eindringtiefe aufbrechen, verdrängen und verdichten dadurch gekennzeichnet, daß die in die Bohrlöcher (7) gleitend eingesteckten Zwillingsventilrohre (8) fes miteinander verbunden und durch eine Mischkammer (14) umschlossen sind, in der die aus dei Rückschlagventilen (12, 13) der Zwillingsventilrohre (8) austretenden Injektionsflüssigkeiten (23, 24 unterschiedlicher Zusammensetzung zusammengeführt und zwangsweise intensiv vermischt werden, und daß al Zusammensetzung für eine der beiden unterschiedlichen Injektionsflüssigkeiten (23) im wesentlichen ein< Bindemittelsuspension oder -lösung und für die andere Injektionsflüssigkeit (24) im wesentlichen eine dii Spontanerhärtung in der Mischkammer (14) auslösende Mischung verwendet werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Injektionsflüssigkeit (23) aus Wasser Zement sowie Füllmittel und die andere Injektionsflüssigkeit (24) aus Wasser, Tonerdeschmelz sowie Zemen zusammengesetzt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Injektionsflüssigkeit (23) au Wasserglas sowie Füllmittel und die andere Injektionsflüssigkeit (24) aus einer Calciumchlorid- ode Aluminiumsulfatlösung hergestellt wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Hauptinjektion durcl die Zwillingsventilrohre (8) eine Vorinjektion stufenweise von oben nach unten durchgeführt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorinjektion packerlos unter Verwendung lediglich einer Sperrscheibe (15) durchgeführt wird, die den jeweiligen Zwillingsventilrohrabschnitt (9) nacl unten abdichtet und vor Beginn der nächsten Injektionsstufe aus ihrem Sitz (16) gedrückt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrscheibe (15) mechanisch aus ihren Sitz (16) gedrückt wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwillingsventilrohre (8) mit je eine Injektionsleitung (17) über je einen Einfachpacker (19) bei der Vorinjektion fest verbunden und über jeweilig* Doppelpacker bei der Haupt- bzw. Nachinjektion lösbar in vorbestimmter Tiefe verbunden werden.
- 8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einer zum Einleiten voi Injektionsflüssigkeit in den zu behandelnden Boden dienenden Injektionseinrichtung, die wenigstens ein aus zwe Ventilrohren gebildetes Zwillingsventilrohr mit im Abstand voneinander angeordneten Rückschlagventilei aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ventilrohre (8a, 8b) des Zwillingsventilrohres (8) fes miteinander verbunden und im jeweils benachbarten Ventilbereich (11) durch eine Mischkammer (14 umschlossen sind.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischkammer (14) gleichzeitig al Ventilrohrklammer ausgebildet ist
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Zwillingsventilrohr (8) au einzelnen Ventilrohrabschnitten (9) gebildet ist, die einzeln miteinander verschraubt und jeweils durch eint Sperrscheibe (15) abgedichtet voneinander getrennt sind. -5- 5 Nr. 391 905
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrscheibe (15) mechanisch vor ihrem Sitz (16) nach unten ausdrückbar ist Hiezu 5 Blatt Zeichnungen -6-
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