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Die Erfindung bezieht sich auf eine Bohrlehre zum Befestigen eines Montageteiles auf einem Trägerteil, insbesondere einer Luftleiteinrichtung auf einem Fahrzeug, mit wenigstens einem durch eine Durchtrittsbohrung des Trägerteiles ragenden, in ein Sackloch des Montageteiles eingreifenden Befestigungsbolzen.
Soll eine auch als Spoiler bezeichnete Luftleiteinrichtung an einem Fahrzeug, beispielsweise auf dem Kofferraumdeckel, mit Hilfe von Befestigungsschrauben befestigt werden, die von der Innenseite des Kofferraumdeckels her durch den Kofferraumdeckel hindurch in ein Muttergewinde der Luftleiteinrichtung eingreifen, so ergeben sich erhebliche Schwierigkeiten beim Festlegen der Lage der Durchtrittsbohrungen für die Befestigungsschrauben auf dem Kofferraumdeckel, weil der Bereich der Durchtrittslöcher von der Luftleiteinrichtung abgedeckt wird, so dass vor dem Bohrvorgang die genaue Lage der Löcher sorgfältig ausgemessen werden muss, was insbesondere bei gewölbten Flächen nicht ohne weiteres möglich ist.
Um ein solches Ausmessen der Sollage der Durchtrittslöcher zu vermeiden, könnten Bohrlehren zum Einsatz kommen, doch müssen diese Bohrlehren an die jeweilige Luftleiteinrichtung angepasst sein, wobei keine Möglichkeit gegeben ist, die Lage der Durchtrittslöcher für die Befestigungsschrauben an Hand der probeweise auf den Kofferraumdeckel aufgesetzten Luftleiteinrichtung zu überprüfen. Ähnliche Montageschwierigkeiten ergeben sich überall dort, wo ein Montageteil von der der Montagefläche gegenüberliegenden Seite des Trägerteiles her der Montageteil mit Hilfe wenigstens eines durch eine Durchtrittsbohrung im Trägerteil in ein Sackloch des Montageteiles eingreifenden Befestigungsbolzens befestigt werden soll.
Um bei Trägerteilen, bei denen ein Ankörnern kaum möglich oder unerwünscht ist, eine einfache Führung für ein Bohrwerkzeug zu erhalten, ist es bekannt (DE-OS 1960440), einen Saugkopf mit einem hülsenförmigen Ansatz zur Führung des Bohrwerkzeuges vorzusehen, so dass nach dem Aufsetzen des Saugkopfes auf dem Trägerteil das Bohrwerkzeug während des Bohrvorganges innerhalb des hülsenförmigen Ansatzes oder eines in diesen Ansatz eingesteckten Führungseinsatzes geführt wird.
Mit Hilfe dieser bekannten Werkzeugführung kann zwar nach einer Positionierung des Saugkopfes der Trägerteil in einfacher Weise mit einer Durchtrittsbohrung versehen werden, doch bleibt das Problem der Festlegung der Lage der Durchtrittsbohrungen bestehen, insbesondere bei Montageteilen, bei denen der Befestigungsbolzen durch die Durchtrittsbohrung im Trägerteil in ein Sackloch des Montageteiles eingreift, weil die Saugköpfe lediglich eine Werkzeugführung, nicht aber eine Bohrlehre ergeben.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine einfache Bohrlehre für den eingangs geschilderten Zweck zu schaffen, die ein genaues Festlegen des Durchtrittsloches für den jeweiligen Befestigungsbolzen im Trägerteil an Hand des probeweise auf den Trägerteil aufgesetzten Montageteiles gewährleistet.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Bohrlehre aus einer mit dem Montageteil über einen spielfrei in dessen Sackloch eingreifenden Steckansatz lösbar verbundenen, haftseitig an den Trägerteil andrückbaren Haftplatte besteht.
Da die Bohrlehre als an den Trägerteil andrückbare Haftplatte ausgebildet ist, die über einen in das Sackloch des Montageteiles einführbaren Steckansatz lösbar mit dem Montageteil verbunden werden kann, kann diese Bohlehre zunächst mit dem Montageteil verbunden werden, bevor dieser Montageteil in der gewünschten Weise auf den Trägerteil positioniert wird. Nach dieser Positionierung des Montageteiles kann dann die Haftplatte einfach an den Trägerteil angedrückt werden, um den Montageteil von der durch die Haftverbindung am Trägerteil festgehaltenen Haftplatte abzunehmen.
Die die Bohrlehre bildende Haftplatte legt somit die Sollage der Durchtrittsbohrung für den Befestigungsbolzen eindeutig an Hand der gewünschten Lage des Montageteiles fest, so dass die bisherigen Nachteile von Bohrlehren zum Befestigen beispielsweise einer Luftleiteinrichtung auf einem Fahrzeugheck entfallen. Da für jeden Befestigungsbolzen eine gesonderte Bohrlehre vorgesehen werden kann, was naturgemäss nicht zwingend erforderlich ist, kann auch eine weitgehende Unabhängigkeit der Bohrlehren von den Abmessungen des jeweiligen Montageteiles erreicht werden. Es ist lediglich dafür zu sorgen, dass die Steckansätze spielfrei in den Sackbohrungen des Montageteiles gehalten werden. Die Zuordnung der einzelnen Bohrlehren zueinander ergibt sich ja über den Montageteil selbst, so dass sonst unvermeidbare Toleranzbereiche in diesem Zusammenhang vermieden werden.
Damit die Haftplatte nach der Positionierung des Montageteiles auf dem Trägerteil gut an die Montagefläche des Trägerteiles angedrückt und demzufolge eine einwandfreie Haftverbindung sichergestellt werden kann, kann die Haftplatte in weiterer Ausbildung der Erfindung über den Montageteil vorragen und im Überstandsbereich wenigstens eine Haftstelle aufweisen, so dass der Überstandsbereich der Haftplatte von Hand aus sorgfältig an die Montagefläche angedrückt werden kann. Der über den Montageteil vorragende Überstandsbereich erlaubt ausserdem eine unbehinderte Verschiebung des Montageteiles auf dem Trägerteil, weil die Haftstellen in diesem Falle lediglich im Überstandsbereich vorgesehen werden können.
Ist die Haftplatte dabei zumindest im Überstandsbereich biegsam ausgebildet, der eine vom Trägerteil abstehende Grundstellung aufweist, so kann auch ein ungewolltes Anhaften der Haftplatte im Überstandsbereich an der Montagefläche einfach verhindert werden, was das Positionieren des Montageteiles auf dem Trägerteil erleichtert
Die Haftstellen der Haftplatte können unterschiedlich ausgebildet sein und beispielsweise Magnete oder Saugnäpfe umfassen. Besonders günstige Haftbedingungen werden jedoch erreicht, wenn an den Haftstellen eine Selbstklebeschicht vorgesehen ist, die vorzugsweise abgedeckt ist und erst unmittelbar vor dem Andrücken der
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Haftstellen an den Trägerteil freigemacht wird.
Der in die Sackbohrung des Montageteiles eingreifende Steckansatz muss nicht zwangslaufig der Haftplatte zugeordnet werden, sondern könnte als Dübel oder Steckkupplung für den Befestigungsbolzen dienen. In diesem Fall muss für eine lösbare Verbindung zwischen der Haftplatte und dem Steckansatz gesorgt sein. Einfachere Verhältnisse werden jedoch mit Steckansätzen erzielt, die der Haftplatte zugehören, weil mit einer solchen Konstruktion die Abhängigkeit der Bohrlehre von der jeweiligen Halterung des Befestigungsbolzens im Sackloch des Montageteiles vermieden wird.
Ist der der Haftplatte zugehörige Steckansatz hülsenartig ausgebildet, so wird durch diese Hülse die Sollage der herzustellenden Durchtrittsbohrung im Trägerteil unmittelbar bestimmt, und zwar mit der Möglichkeit, diese Hülse als Führung für den Bohrer zu verwenden.
Schliesslich können die der Haftplatte zugehörigen Steckansätze auch austauschbar mit der Haftplatte verbunden sein, um bei unterschiedlichen Sacklochdurchmessem mit einer Haftplattenkonstruktion das Auslangen finden zu können. Die Form und Grösse der Haftplatte kann dabei weitgehend frei gewählt werden, so dass tatsächlich in weiten Bereichen eine Unabhängigkeit von den jeweiligen Abmessungen des Montageteiles erreicht wird.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Bohrlehre zum Befestigen eines Montageteiles auf einem Trägerteil in einem Axialschnitt und Fig. 2 eine Draufsicht auf den Steckansatz dieser Bohrlehre in einem grösseren Massstab.
Wie in Fig. 1 dargestellt ist, soll ein Montageteil (1), beispielsweise eine Luftleiteinrichtung, auf einem Trägerteil (2), z. B. einem Kofferraumdeckel eines Kraftfahrzeuges, befestigt werden. Zu diesem Zweck weist der Montageteil (1) eine gegen den Trägerteil (2) hin offene Aufnahme (3) für eine eingesetzte Hutmutter (4) auf, in die ein mit einem Gewinde versehener Befestigungsbolzen durch eine im Trägerteil (2) vorzusehende Durchtrittsbohrung von der dem Montageteil (1) gegenüberliegenden Seite des Trägerteils (2) her eingeschraubt wird.
Damit die Lage der herzustellenden Durchtrittsbohrung im Trägerteil (2) an Hand des probeweise positionierten Montageteiles (1) genau festgelegt werden kann, ist eine Bohrlehre (5) vorgesehen, die aus einer Haftplatte (6) mit einem Steckansatz (7), beispielsweise aus Kunststoff, besteht. Der hülsenartige Steckansatz (7) der Haftplatte (6) kann spielfrei in das ein Muttergewinde aufweisende Sackloch (8) der Hutmutter (4)
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vorgesehene Haftverbindung festgehalten, um den Montageteil (1) vom Steckansatz (7) abziehen zu können, der nun die Sollage für die herzustellende Durchtrittsbohrung für die Befestigungsschraube eindeutig bestimmt
Die Haftplatte (6) ragt gemäss Fig. 1 seitlich über den Montageteil (1) vor und weist im Uberstandsbereich (10) Haftstellen (11) auf.
Diese Haftstellen (11) können sehr unterschiedlich ausgebildet sein und beispielsweise aus Saugnäpfen oder Magneten bestehen, was allerdings eine gewisse Abhängigkeit vom Werkstoff des Trägerteiles (2) mit sich bringt. Einfachere Haftbedingungen werden durch eine Selbstklebeschicht (12) sichergestellt, die im Überstandsbereich (10) der beispielsweise streifenartig ausgebildeten Haftplatte (6) vorgesehen sind, wie dies Fig. 1 zeigt. Da die den Überstandsbereich (10) bildenden Streifenabschnitte der Haftplatte (6) biegsam ausgebildet sind und eine zumindest im Bereich der Haftstellen (11) vom Trägerteil (2) abstehende Grundstellung einnehmen, wird die Verlagerung des Montageteiles (1) auf dem Trägerteil (2) zu Positionierzwecken nicht durch die Haftstellen (11) beeinträchtigt.
Die Haftplatte (6) bildet vielmehr eine Gleitfläche, die eine schonende Verlagerung des Montageteiles (1) auf dem Trägerteil (2) erlaubt, ohne die Gefahr einer Oberflächenbeschädigung des Trägerteiles (2) befürchten zu müssen. Die Biegsamkeit zumindest der Überstandsbereiche ergibt ausserdem eine gute Anpassung an die jeweilige Form der Montagefläche.
Um eine spielfreie Halterung des Steckansatzes (7) in dem Sackloch (8) der Hutmutter (4) zu erzielen, ist der Steckansatz (7) im Bereich seines äusseren Umfanges mit axialen Längsrippen (13) versehen, die gegenüber dem Steckansatz (7) radial vorragen und aufgrund ihrer Elastizität einen Toleranzausgleich ermöglichen. Der Steckansatz (7) könnte aber auch aus zungenartigen Segmenten bestehen, die sich federnd an die Innenwandung des Sackloches (8) anlegen.
Der Erfindungsgegenstand ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So könnte die Befestigung des Montageteiles (1) auch mit Hilfe von Befestigungsbolzen erfolgen, die in ein Sackloch des Montageteiles schnappverschlussartig einrasten. Wesentlich ist lediglich, dass von der dem Montageteil (1) gegenüberliegenden Seite her ein Befestigungsbolzen in ein Sackloch des Montageteiles (1) durch eine Durchtrittsbohrung im Trägerteil eingreift, weil in diesen Fällen die Lage der Durchtrittsbohrungen nicht unmittelbar festgelegt werden kann.