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Die Erfindung betrifft eine muffenlose Rohrsteckverbindung für dünnwandige Blechrohre, insbesondere Rauch- und Abgasrohre, mit mindestens einem aufnehmenden und einem aufgenommenen Rohrabschnitt, wobei der aufnehmende Rohrabschnitt eine an seinem äusseren Ende angeordnete, auswärts gebrauchte, radial verlaufende erste Sicke und der aufgenommene Rohrabschnitt eine weitere, auswärts gebauchte, in die erste Sicke des aufnehmenden Rohrabschnittes eingreifende Sicke umfasst. Im Rauchfangbau ist es bekannt, Rohrverbindungen mittels Rundumnahtverschweissungen, Endaufweitungen oder Überschubmuffen, konischen Einschüben als auch Dreh-Klink-Verschlüssen herzustellen.
Zur Stabilisierung derartiger Verbindungen gegenüber den auftretenden Axial- und Radialbelastungen werden Rohrenden, Ein- und Überschübe durch Verschweissen, Vernieten, Umschliessen mit Spannbändern oder DrehKlink-Verschlüssen gesichert. Der Nachteil einer Rundumverschweissung an der Baustelle besteht nun vor allem in hohem Arbeitsaufwand, der Korrosionsgefährdung der Schweissnähte und gelegentlich auch in einer nicht ausreichenden Dichtheit. Bei Vernietung der Rohrenden, vorzugsweise mit Blindnieten, verursacht vor allem das oftmalige Herausfallen des Treibdoms meist schon beim Arbeitsvorgang und der daraus resultierende Austritt von Rauchgas und Kondensat Schwierigkeiten.
Zusätzlich tritt noch ein Abscheren von Nieten bei Wärmebewegungen der Rohre auf, womit deren axiale Belastbarkeit beeinträchtigt oder gar nicht mehr gegeben ist ; Spannbänder wiederum weisen beim Umschliessen von Rohrverbindungen den Nachteil auf, dass deren deutlich erhabene Verschlussmechanismen im Zuge der Montage bei Auftreffen an Widerständen beschädigt oder zerstört werden können. Abschliessend sei auch noch auf die bekannten Dreh-Klink-Verschlüsse hingewiesen, deren nicht unerheblicher Nachteil wiederum darin liegt, dass diese nach völligem Einrasten eine genaue Situierung seitlich angeordneter und Abgänge nur in Verbindung mit Verdrehungs-Ausgleichsverbindungen zulassen.
Die DE-OS 2 364 464 zeigt ein Verfahren zur Verbindung von Rohrteilen, wobei diese ineinandergesteckt werden und in dem sich überdeckenden Bereich durch Druck von aussen eingedrückt und damit zusammengepresst werden.
Die DE-OS 2 856 520 zeigt ein mit Sicken bzw. Vorsprüngen versehenes zylindrisches Rohrstück.
Die US-PS 3 124 874 zeigt ein aufwendiges Verfahren zum Verbinden von Rohren.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, oben genannte Nachteile zu beseitigen und eine muffenlose Rohrsteckverbindung zu schaffen, welche eine rasche Montage zulässt und auch dauerhaft und druckdicht ist.
Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, dass der aufnehmende Rohrabschnitt eine zweite, in Abstand zur ersten Sicke angeordnete, radial verlaufende, auswärts gebauchte, mit Dichtmaterial gefüllte Sicke umfasst, dass der aufnehmende Rohrabschnitt einen von seinem äusseren Ende bis in den Bereich der zweiten Sicke in Achsrichtung verlaufenden Schlitz aufweist und dass zwischen der ersten und der zweiten Sicke des aufnehmenden Rohrabschnittes ein im Bereich des Schlitzes angeordneter Verschluss zur zusätzlichen Fixierung der Rohrabschnitte ineinander vorgesehen ist.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es, dass der Verschluss einen in Sickenrichtung verlaufenden, quer über den Schlitz sich erstreckenden Streifen umfasst, der mit dem einen Ende an einer Seite des Schlitzes in Abstand von diesem am aufnehmenden Rohrabschnitt fixiert und dessen anderes Ende frei beweglich ist und dass an der anderen Seite des Schlitzes in Abstand von diesem eine Lasche zur Aufnahme des Streifens angeordnet ist, dass an den Längskanten des Streifens im Bereich seines fixierten Endes je ein normal zur Sickenrichtung abstehender flexibler Streifen angeordnet ist und dass der sich über den Schlitz erstreckende Streifen länger als der doppelte Abstand zwischen seinem ersten, am aufnehmenden Rohrabschnitt fixierten Ende und der Lasche ist.
Schliesslich besteht ein Merkmal der Erfindung darin, dass die radiale Ausdehnung des geschlossenen Verschlusses geringer als jene der den Verschluss begrenzenden Sicken ist, wodurch der Verschluss gegen Abrieb geschützt ist.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispieles unter Zuhilfenahme der angeschlossenen Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 die erfindungsgemässe muffenlose Rohrsteckverbindung vor dem Zusammenbau, Fig. 2 einen Schnitt durch die Verbindung in gegenüber Fig. l vergrössertem Massstab ; Fig. 3 den erfindungsgemässen Verschluss und Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der erfmdungsgemässen muffenlosen Rohrverbindung nach Fig. 1.
Das aufnehmende Rohrende (1) weist an seinem äusseren Ende eine radial verlaufende, auswärts gebauchte erste Sicke (4) und im Abstand sowie parallel zu dieser eine zweite Sicke (5) auf. In diesem Bereich, nämlich vom äusseren Ende des aufnehmenden Rohrendes (1) bis zur zweiten Sicke (4) verläuft ein zur Achsrichtung des Rohres paralleler Schlitz (7), wodurch das aufnehmende Rohrende (1) flexibel ist.
Dieser Schlitz (7) wird von einem Streifen (6) an der Aussenfläche des Rohrendes (1) überdeckt, der als zusätzliche Sicherung dient, wenn das aufgenommene Rohrende (2), welches eine weitere, auswärts gebauchte Sicke (3) aufweist, in das aufnehmende Rohrende (1) eingeschoben ist.
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Rohrendes (1) eine radiale Dehnung des aufnehmenden Rohrendes (1). Nach Einrasten der nunmehr übereinandergelagerten Sicken (3,4) zieht sich der Rohrumfang infolge formgebungsbedingter Eigenspannung sofort wieder zusammen. Die Sicke (5) dient der Aufnahme von Dichtmaterial (8), wie beispielsweise Kitt, Weichstoffringen u. dgl.
Zur Vermeidung einer eventuellen Öffnung des Schlitzes (7) und ein daraus resultierendes Auseinandergleiten der Rohrenden (1, 2) dient der an der Aussenfläche des aufnehmenden Rohrendes
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(1) angeordnete Verschluss (6,6a, 6b). Der Verschluss besteht aus dem Streifen (6), welcher zwischen den Sicken (4,5) parallel zu diesen verläuft und der an einer Seite des Schlitzes (7) im Abstand zu diesem mit dem aufnehmenden Rohrende (1), beispielsweise durch Schweissung, fix verbunden ist. In diesem Bereich der fixen Verbindung trägt der Streifen (6) zwei normal zur Sickenrichtung abstehende flexible Streifen (6a), wobei je einer der Streifen (6a) an einer Längskante des Streifens (6) angeordnet ist.
An der anderen Seite des Schlitzes (7) ist in einem Abstand von demselben eine Lasche (6b) angeordnet (Fig. 3).
Um den Verschluss schliessen zu können und damit eine weitere Fixierung der Rohrenden (1, 2) ineinander zu gewährleisten, wird der Streifen (6) über den Schlitz (7) und durch die Lasche (6b) geführt, dort umgeschlagen und zurückgeführt. Danach werden die beiden flexiblen Streifen (6a) derart umgebogen, dass sie den Streifen (6) wie eine Lasche umgreifen, worauf der Streifen (6) neuerlich in Gegenrichtung umgeschlagen wird.
Fig. 4 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform der muffenlosen Rohrverbindung, bei welcher ein Rohr an jedem Ende als aufnehmendes Rohrende (1) ausgebildet ist. Ein grosser Vorteil der beschriebenen muffenlosen Rohrsteckverbindung liegt nun eben darin, dass die Verbindung äusserst einfach dadurch herstellbar ist, dass durch mässigen Druck in Längsrichtung der Rohrenden (1, 2) der Einrastvorgang hergestellt und ein Verschliessen des Verschlusses mit geringem Zeit- und Werkzeugaufwand realisiert werden kann.
PATENTANSPRÜCHE 1. Muffenlose Rohrsteckverbindung für dünnwandige Blechrohre, insbesondere Rauch- und Abgasrohre, mit mindestens einem aufnehmenden und einem aufgenommenen Rohrabschnitt, wobei der aufnehmende Rohrabschnitt eine an seinem äusseren Ende angeordnete, auswärts gebauchte, radial verlaufende erste Sicke und der aufgenommene Rohrabschnitt eine weitere, auswärts gebauchte, in die erste Sicke des aufnehmenden Rohrabschnittes eingreifende Sicke umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der aufnehmende Rohrabschnitt (1) eine zweite, in Abstand zur ersten Sicke (4) angeordnete, radial verlaufende, auswärts gebauchte, mit Dichtmaterial (8) gefüllte Sicke (5) umfasst, dass der aufnehmende Rohrabschnitt (1) einen von seinem äusseren Ende bis in den Bereich der zweiten Sicke (5) in Achsrichtung verlaufenden Schlitz (7)
aufweist und dass zwischen der ersten und der zweiten Sicke (4,5) des aufnehmenden Rohrabschnittes ein im Bereich des Schlitzes (7) angeordneter Verschluss (6,6a, 6b) zur zusätzlichen Fixierung der Rohrabschnitte (1, 2) ineinander vorgesehen ist.
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