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Die Erfindung bezieht sich auf einen Fernsehschrank zum Einbau fernbedienbarer Fernsehgeräte, mit einem durch Türen verschliessbaren, einen Auszug für das Fernsehgerät aufnehmenden Schrankraum, welcher Auszug aus einem längsgeführten Schlitten und einem am Schlitten gelagerten Drehteller besteht.
Es ist bekannt, Femsehschränke mit Auszügen auszustatten, um das eingebaute Fernsehgerät aus dem Schrank herauszuziehen und in eine gewünschte Position verschwenken zu können, wodurch sich einerseits ein Wärmestau bei eingeschaltetem Gerät innerhalb des Schrankraumes vermeiden lässt und anderseits ein Ausrichten des Fernsehgerätes entsprechend den besten Sichtbedingungen möglich ist. Allerdings müssen bisher auch bei fembedienbaren Fernsehgeräten die Schranktüren und auch die Auszüge händisch betätigt werden, was unbequem und vor allem für Kranke und Behinderte sehr beschwerlich ist.
Gemäss der DE-OS 29 19 876 gibt es zwar schon Führungsanordnungen zum Verstellen von Möbeleinschüben, bei denen ein über die Fernbedienung des Fernsehgerätes ansteuerbarer Antrieb vorgesehen sein kann, doch lassen sich dadurch nur Schranktüren öffnen und gegebenenfalls in eine Doppelwand des Schrankes einziehen. Es kommt hier zu einer recht umständlichen und platzraubenden Konstruktion mit einem ohne Abstimmung auf den Betrieb eines Fernsehgerätes betätigbaren Antrieb, so dass diese Führungsanordnungen wegen des Bauaufwandes und der Gefahr unangenehmer und gefährlicher Fehlschaltungen für Fernsehschränke mit Auszügen ungeeignet sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen Femsehschrank der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der eine für jedermann mühelose Handhabung erlaubt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass der Schlitten einen Antrieb aufweist, der in an sich bekannter Weise über die Fernbedienung des Fernsehgerätes ein- und über Endschalter und Steuerteile od. dgl. aus-bzw. umschaltbar ist, wobei die Schranktüren wie weiters an sich bekannt, durch Mitnehmerlaschen am Schlitten angelenkt sind, und dass der Drehteller durch Anfahren an einen seitlichen, vorzugsweise längsverstellbaren Stellanschlag gegen die Kraft einer Rückholfeder verschwenkbar ist. Mit der Fernbedienung des Fernsehgerätes lässt sich daher auch der Auszug betätigen, so dass ein händisches Zugreifen beim Öffnen und Schliessen der Schranktüren sowie beim Ausziehen und Verdrehen des Fernsehgerätes unnötig ist.
Der über die Fernbedienung einschaltbare Schlittenantrieb fährt den Schlitten den Längsführungen entlang aus dem Schrankraum hinaus, wobei wie aus der GB-PS 674 685 an sich bekannt durch Mitnehmerlaschen gleichzeitig die Schranktüren geöffnet werden. Mittels des Stellanschlages wird ausserdem nach einem entsprechenden Ausfahrweg der Drehteller an einer Seite zurückgehalten, so dass durch ein Weiterfahren des Schlittens die gewünschte Schwenkbewegung des Drehtellers erfolgt. Gelangt der Schlitten in eine bestimmte Ausfahrstellung, spricht ein Endschalter an und schaltet den Schlittenantrieb ab, wobei auch gleichzeitig der Antrieb umschaltbar ist, um beim neuerlichen Einschalten ein Rückwärtsfahren des Schlittens zu erreichen.
Da der Schlittenantrieb über die Fernbedienung des Fernsehgerätes betätigbar ist, kann demnach das Fernsehgerät auf Knopfdruck aus dem Fernsehschrank ausgefahren und eingeschaltet werden. Beim Ausschalten des Fernsehgerätes kommt es erneut zum Einschalten des Schlittenantriebes, der nun rückwärts läuft und den Schlitten in den Schrankraum einfährt. Zusammen mit dieser Einfahrbewegung werden über die Mitnehmerlaschen auch die Schranktüren geschlossen und der vom Stellanschlag abgezogene Drehteller nimmt, bedingt durch die Rückholfeder, ebenfalls wieder die Ausgangsstellung ein. In der Einfahrstellung befindet sich das Fernsehgerät daher ordnungsgemäss im verschlossenen Schrankraum, wobei ein zweiter Endschalter das Ein- und Umschalten des Schlittenantriebes bewirkt.
Auch beim Ausschalten genügt daher ein Knopfdruck, um das Gerät ohne händisches Zutun funktionssicher in den Schrankraum zurückzubringen. Der Schlittenantrieb lässt sich ohne Schwierigkeiten über die Fernbedienung des Fernsehgerätes ansteuern und kann selbst auf jede geeignete Art, beispielsweise als Spindeltrieb, als Keil- oder Zahnriementrieb, als Seilzug, als Direktantrieb über Laufrollen usw., ausgebildet sein. Das genügend weite Aufschwenken der Schranktüren ist mittels der geeignet bemessenen Mitnehmerlaschen aufwandsarm zu erreichen und durch Längsverstellen des Stellanschlages und der Seitenwahl dieses Stellanschlages kann die Schwenkrichtung und der Schwenkwinkel des Drehtellers vorbestimmt werden.
An und für sich könnte über die Fernbedienung des Fernsehgerätes der Schlittenantrieb gewissermassen parallel zum Fernsehgerät angesteuert werden. Besonders vorteilhaft ist aber, wenn erfindungsgemäss bei Fernsehgeräten mit einem über die Fernbedienung ansteuerbaren Schaltteil zum Ein- und Ausschalten der Stromversorgungsleitung des Leistungsteiles in die Stromversorgungsleitung des Leitungsteiles ein Zweigkreis zur Stromanspeisung des Schlittenantriebes eingebunden ist, welcher Zweigkreis über die Endschalter, Steuerteile od. dgl.
führt. Dadurch wird mit dem im Fernsehgerät vorhandenen, der Fernbedienung zugehörigen Steuerkreis und dem mit diesem Steuerkreis betätigbaren Schaltteil des Fernsehgerätes auch der Schlittenantrieb eingeschaltet, da das Einschalten des Fernsehgerätes über den Schaltteil die Stromversorgungsleitung des Leistungsteiles freigibt und dadurch den Schlittenantrieb aktiviert. Leistungsteil des Fernsehgerätes und Schlittenantrieb werden miteinander gekoppelt und können über die Endschalter und Steuerteile auch hinsichtlich der Einschaltfolge aufeinander abgestimmt werden.
Ist beispielsweise die über den Schaltteil eingeschaltete Stromversorgungsleitung erst durch Betätigung des äusseren Endschalters freigebbar, wird nach dem Einschalten der Stromversorgungsleitung für den Leistungsteil zuerst nur der Schlittenantrieb aktiviert und der Leistungsteil bleibt stromlos, bis das Fernsehgerät ausgefahren und der äussere Endschalter betätigt ist. Dieser Endschalter stoppt dann den Schlittenantrieb und schliesst die Stromversorgungsleitung für den Leistungsteil, so dass das Fernsehgerät in ausgefahrener Stellung zu laufen
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beginnt.
Ist weiters eine den Zweigkreis überbrückende Umgebungsleitung vorgesehen, die über einen Temperaturschalter führt, kann der Schlittenantrieb nach dem Abschalten des Fernsehgerätes bzw. der Stromversorgungsleitung für den Leistungsteil durch die Umgehungsleitung angespeist werden, sobald der Temperaturschalter diese Umgehungsleitung freigibt. Der Temperaturschalter, der auf eine bestimmte Grenztemperatur einstellbar ist, verzögert daher das Einfahren des Fernsehgerätes, bis es ausgekühlt und ohne Überhitzungsgefahr in den Schrankraum zurückzubringen ist.
Die Fernbedienung setzt sich aus einem Sender und einem Empfängerteil zusammen, wobei es Fernbedienungen auf Ultraschall- und Infrarotbasis gibt. Ultraschallwellen dringen durch die Schranktür, so dass die Fernbedienung auch bei geschlossenem Fernsehschrank funktioniert, was bei Infrarotfernbedienung nicht der Fall ist. Um nun auch solche Infrarotfernbedienungen verwenden zu können, ist erfindungsgemäss ein Empfängerteil der Fernbedienung ausserhalb des Schrankraumes angeordnet, wobei dieser Empfängerteil ein zum Empfängerteil des Femsegerätes parallelgeschalteter, zusätzlicher Teil oder der ausgebaute Empfängerteil des Fernsehgerätes selbst sein kann.
In der Zeichnung ist der der Erfindungsgegenstand rein schematisch in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen die Fig. 1 und 2 einen erfindungsgemässen Femsehschrank im Grundriss und im Aufriss sowie Fig. 3 einen zugehörigen Schaltplan.
Ein Fernsehschrank (1) bildet einen durch Türen (2) verschliessbaren Schrankraum (3) zur Aufnahme eines fembedienbaren Fernsehgerätes (F). Der Schrankraum (3) ist mit einem Auszug (4) versehen, der aus einem in Längsführungen (5) geführten Schlitten (6) gelagerten Drehteller (7) besteht. Um den Auszug (4) automatisch betätigen zu können, gibt es einen Schlittenantrieb (8) mit einem umschaltbaren Elektromotor (8a), der unter Zwischenschaltung eines Riementriebes (8b) eine in eine Getriebemutter (8c) des Schlittens (6) eingreifende Gewindespindel (8d) antreibt. Die Türen (2) sind über Mitnehmerlaschen (9) am Schlitten (6) angelenkt, so dass sich durch die Hin- und Herbewegung des Schlittens (6) entlang der Führungsschienen (5) die Türen (2) öffnen und schliessen.
Der Drehteller (7) wird dabei über eine Rückholfeder (10) in einer Grundstellung gehalten und trägt einen seitlich vorstehenden Stellarm (11), der mit einem schrankfesten Stellanschlag (12) zusammen wirkt. Beim Anfahren des Stellarmes (11) am Stellanschlag (12) kommt es dadurch zu einem Verschwenken des Drehtellers (7) gegen die Kraft der Rückholfeder (10), wobei zur Bestimmung des Schwenkwinkels der Stellanschlag (12) auf einer längsverstellbaren Haltestange (12a) sitzt. Die Rückholfeder (10) sowie der Stellar (11) und der Stellanschlag (12) können auch seitenverkehrt eingebaut werden, so dass der Drehteller (7) wahlweise in beide Richtungen verschwenkbar ist.
Der Schlittenantrieb (8) ist über die Fernbedienung des Fernsehgerätes (F) einschaltbar und Endschalter (13, 14) sorgen nach dem Ausfahren für das Ausschalten bzw. Umschalten des Antriebes. Es ist somit möglich, über die Fernbedienung vollautomatisch das Fernsehgerät (F) aus dem Fernsehschrank (1) ausfahren und in die gewünschte Richtung schwenken zu lassen und in Betrieb zu setzen und auch wieder auszuschalten und in den Schrankraum zurückzubringen und diesen zu verschliessen.
Um ein ordnungsgemässes Zusammenwirken von Fernsehgerät (F) und Schlittenantrieb (8) zu erreichen, gibt es, wie im Schaltplan nach Fig. 3 angedeutet, bei Fernsehgeräten (F) mit einem über die Fernbedienung ansteuerbaren Schaltteil (S) zum Ein- und Ausschalten der Stromversorgungsleitung (V) des Leitungsteiles (L) einen Zweigkreis (15) zur Stromanspeisung des Schlittenantriebes (8), welcher Zweigkreis (15) in die Stromversorgungsleitung (V) eingebunden ist und über eine an einem Netzanschluss (N) hängende Verteilerdose (16) und dadurch über die Endschalter (13,14) und einen Steuerteil (17) führt. Ausserdem ist der Zweigkreis (15) über die Verteilerdose (16) mit einer Umgehungsleitung (18) verbunden, die einen im Fersehgerät (F) untergebrachten Temperaturschalter (19) aufweist.
Wird nun über die Fernbedienung der Schalter (S) geschlossen, kommt es durch den Steuerteil (17) zu einer Anspeisung des Antriebes (8) über den auf Vorwärtsbewegung geschalteten Enschalter (13) und der Schlittenantrieb fährt den Schlitten (6) nach vor, wobei gleichzeitig über die Mitnehmerlaschen (9) die Schranktüren (2) öffnen und der Drehteller (7) nach Anschlagen des Stellarmes (11) am Stellanschlag (12) schwenkt. In der Ausfahrstellung betätigt der Schlitten (6) den Endschalter (14), der die Anspeisung des Antriebes (8) unterbricht und die Stromversorgungsleitung (V) für den Leistungsteil (L) freigibt. Das Fernsehgerät (F) ist ausgefahren und eingeschaltet.
Beim Ausschalten der Fernbedienung unterbricht der Schalter (S) die Stromversorgungsleitung (V), der Steuerteil (17) schaltet um und führt die Anspeisung des Antriebes (8) über die Umgehungsleitung (18). Der Leistungsteil (L) ist ausgeschaltet, doch der Schlittenantrieb (8) kann über die Umgehungsleitung stromversorgt werden, sobald der Temperaturschalter (19) nach einer entsprechenden Abkühlung des Gerätes die Umgehungsleitung (18) freigibt. Erst dann kann der Antrieb (8) den Schlitten (6) in die Ausgangsposition zurückfahren, wobei gleichzeitig der Drehteller (7) durch die Wirkung der Rückholfeder (10) zurückschwenkt und die Schranktüren (2) schliessen. Wenn der Schlitten (6) den Endschalter (13) betätigt, schaltet der Schlittenantrieb (8) aus.
Das Fernsehgerät (F) ist ausser Betrieb und in den Schrankraum (3) zurückgefahren, der Fernsehschrank (1) geschlossen.