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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Papiermaschinenfilzes mit einem mindestens einlagigen Grundgewebe, dessen Längsfäden wenigstens zum Teil an beiden Enden zu Schlaufen geformt werden, wobei die Schlaufen an beiden Enden des Grundgewebes abwechselnd nebeneinandergelegt werden und ein über die Breite des Grundgewebes reichender Steckdraht durch die nebeneinanderliegenden Schlaufen eingeführt wird, worauf auf das Grundgewebe an zumindest einer seiner Seiten auch im Bereich des Steckdrahtes ein Faservlies aufgebracht wird und anschliessend das Faservlies im Bereich des Steckdrahtes parallel zum Steckdraht bis zum Grundgewebe durchtrennt wird, wobei vorzugsweise das Durchtrennen des Faservlieses in einer Ebene erfolgt, die mit der Normalen auf dasGrundgewebe einen spitzen Winkel einschliesst.
Weiters betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einziehen des nach diesem Verfahren hergestellten Papiermaschinenfilzes in eine Papiermaschine, wobei nach dem Durchtrennen des Faservlieses der Steckdraht entnommen und der Filz geöffnet wird, der darnach in der Papiermaschine angeordnet und durch abwechselndes Nebeneinanderlegen der Schlaufen sowie Einführen des Steckdrahtes wieder geschlossen wird, worauf die Trennstelle im Faservlies geschlossen wird.
Herkömmliche Papiennaschinenfilze, bei denen ein ein-oder mehrlagiges Grundgewebe an den Enden durch Umschlagen der Längsfäden mit Schlaufen zur Aufnahme eines Steckdrahtes versehen und auf das anschliessend ein- oder beidseitig ein ein-oder mehrschichtiges Faservlies aufgenadelt wird, werden nach dem Einziehen in eine Papiermaschine dadurch zu einer endlosen Bahn geschlossen, dass die an beiden Enden angeordneten Schlaufen der Längsfäden abwechselnd nebeneinandergelegt werden und sodann der Steckdraht quer zur Bahn durch sämtliche Schlaufen hindurchgesteckt wird.
Eine derartige Filzausbildung ist z. B. aus der FR-PS 1 518 096 bekannt, wobei jedes Ende der Filzbahn um die halbe Filzdicke abgesetzt, das abgesetzte Ende in einem etwa in der Mitte quer über die Filzbahn verlaufenden Bereich von Vlies und Querfäden befreit und in diesem Bereich umgeschlagen wird, sodass ein Endabschnitt mit Schlaufen entsteht.
Ein ähnlich aufgebauter, mehrlagiger Filz ist der GB-A 2 090 788 entnehmbar, bei dem jedoch die Schlaufen an eigenen Endabschnitten ausgebildet sind, die mit den Filzenden vernäht werden.
Nachteiligerweise verbleibt im Bereich des Steckdrahtes ein faservliesfreier Abschnitt. Es ist bereits vorgeschlagen worden, diesen Abschnitt durch einen Streifen aus Faservlies zu überbrücken und somit die Schlaufen abzudecken, doch ist dies insofeme ungenügend, als der Filz an dieser Stelle gegenüber dem übrigen Filz unterschiedliche Konsistenz aufweist und der Steckdrahtbereich auf dem hergestellten fertigen Papier Markierungen hinterlässt.
Ein weiterer Nachteil dieser Massnahme ist die zeitraubende und umständliche Anbringung des Faservliesstreifens, die insbesondere bei breiten Filzen beträchtliche Stillstandszeiten der Papiermaschine bedingt. Ausserdem unterliegt der Faservliesstreifen unter dem Einfluss der Schlaufen einem grösseren Verschleiss als der übrige Filz.
Anderseits ist auch vorgeschlagen worden, die miteinander zu verbindenden Filzenden je einseitig zu halbieren, die derart gebildeten Stufen nach Umlegen des Filzes ineinanderzuschieben oder aufeinanderzulegen und danach zu vemadeln (DE-OS 1 956 412). Allerdings weist die Verbindungsstelle eine relativ geringe Zugfestigkeit auf ; dieser Nachteil lässt sich auch die Auflegen zusätzlicher kreuzgelegter Fäden auf die Verbindungsstelle nur unwesentlich verringern. Jedenfalls weist dann die Verbindungsstelle eine grössere Dicke auf als der übrige Filz.
Bekannt ist weiters, bei einer derartigen Verbindungsstelle die beide Endbereiche in Laufrichtung über den Überlappungsbereich hinaus aufzuspalten, in den Aufspaltungen eine sich über die gesamte Verbindungsstelle erstreckende Spinnvliesschicht anzuordnen und mit den Endbereichen des Filzes zu vemadeln (DE-OS 1 958 737).
Nachteiligerweise ist bei solch einem Filz die Herstellung der Verbindung ziemlich kompliziert und zeitaufwendig.
In jüngster Zeit ist ein Pressfilz vorgeschlagen worden, zu dessen Herstellung das Grundgewebe mittels eines Steckdrahtes zu einer endlosen Bahn geschlossen und auf diese ein Faservlies aufgenadelt wird. Danach wird im Abstand neben dem Steckdraht das Faservlies aufgeschnitten und ein über den Steckdraht reichender Abschnitt des Faservlieses vom Grundgewebe gelöst, sodass ein aufbiegbarer Vliesstreifen gebildet wird, der den Zugang zu den Schlaufen ermöglicht. Nach Öffnen des Filzes, Einziehen in die Papiermaschine und Endlosmachen des Filzes durch Einführen des Steckdrahtes wird der Vliesstreifen wieder am Grundgewebe befestigt (US-PS 4 601 785).
Nachteiligerweise ist bei einem heutzutage üblichen Filz mit einer Breite von mehreren Metern das Ablösen des Faservliesstreifens vom Grundgewebe ein umständlicher und zeitraubender Vorgang. Weiters besteht die Gefahr, dass infolge der im Betrieb auf den Vliesstreifen wirkenden Kräfte der Vliesstreifen sich wieder lösen und/oder verformen kann, sodass der Betrieb der Papiermaschine beeinträchtigt wird und das hergestellte Papier mangelhaft ist. Da in der US-PS 4 601 785 von einem Schliessen der Trennstelle im Faservlies bzw. einem Verbinden der Schnittflächen des Faservlieses keine Rede ist, hinterlässt diese Stelle zumindest nach einiger Betriebszeit Markierungen auf der fertigen Papierbahn.
Ziel der Erfindung ist die Beseitigung der angeführten Nachteile und die Schaffung eines Papiermaschinenfilzes, der im Steckdrahtbereich praktisch kontinuierlich ausgebildet ist und dessen Steckdrahtbereich auch nach längerer Betriebszeit keine Markierungen auf dem fertigen Papier hinterlässt.
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Dieses Ziel wird einerseits mit einem Verfahren der eingangs angegebenen Art zur Herstellung eines Papiermaschinenfilzes dadurch erreicht, dass erfindungsgemäss das Durchtrennen des Faservlieses in einer im wesentlichen durch den Steckdraht verlaufenden Ebene durchgeführt wird.
Auf diese Weise wird ein versandfähiges Vorfabrikat hergestellt, wobei das Faservlies bis über die Schlaufen des Grundgewebes reicht. Nach Entnahme des Steckdrahtes kann der Filz z. B. vom Papierhersteller selbst in die Papiermaschine eingezogen werden, indem die Filzenden durch Einführen des Steckdrahtes in die abwechselnd nebeneinanderliegenden Schlaufen des Grundgewebes miteinander verbunden werden, wobei die Trennflächen des Faservlieses praktisch aneinanderstossen. Darnach werden die beiden Endbereiche des Faservlieses z. B. durch Vemadeln miteinander und gegebenenfalls auch mit dem Grundgewebe verbunden.
Zum Erreichen des vorerwähnten Zieles wird allerdings das eingangs an zweiter Stelle genannte Verfahren bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass erfindungsgemäss nach dem Schliessen des Filzes die Enden des Faservlieses an der Trennstelle auseinandergezogen und/oder gegenseitig abgewinkelt werden und daraufhin zwischen die Enden des Faservlieses ein Klebstoff sowie gegebenenfalls ein Füllmaterial, wie Folien, Faservliese, Garne und/oder Filamente, eingebracht werden, die Enden des Faservlieses einander angenähert werden und die Trennstelle verklebt wird.
In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung dieses Verfahrens kann als Klebstoff ein Schmelzkleber verwendet werden und die Trennstelle nach dem Einbringen des Schmelzklebers sowie gegebenenfalls des Füllmaterials einer die Erweichungstemperatur des Schmelzklebers übersteigenden Temperatur ausgesetzt werden.
Mit der Erfindung lässt sich ein Papiermaschinenf11z herstellen bzw. in eine Papiermaschine einziehen, dessen Faservlies auch im eingezogenen Zustand bis über die Schlaufen des Grundgewebes reicht und an dessen Trennstelle völlig geschlossen und somit praktisch homogen ist. Folglich kann mit diesem Filz vollständig markierungsfreies Papier hergestellt werden.
Die Erfindung schafft somit ein Verfahren zur Herstellung eines Papiermaschinenfilzes, der im Bereich des Steckdrahtes praktisch dieselbe Konsistenz aufweist wie der übrige Filz. Daher ist das mit dem erfindungsgemässen Filz hergestellte Papier frei von Markierungen. Weitere Vorteile der Erfindung sind verkürzte Stillstandszeiten der Papiermaschine bei Wechsel des Filzes, die Möglichkeit, steifere Filzaufbauten zu verwenden, eine einfachere und zeitlich kürzere Verbindung der Faservliesenden und ferner keinerlei Einfluss der
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kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert ; es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Papiermaschinenfilz im Bereich des Steckdrahtes nach dem Durchtrennen des oberen Faservlieses, Fig. 2 einen der Fig. l entsprechenden Längsschnitt zur Darstellung des Einbringens des Schmelzklebers sowie des Füllmateriales und Fig. 3 einen der Fig. l entsprechenden Längsschnitt durch den fertigen Papiermaschinenfilz.
In den stark vereinfachten Zeichnungen zeigt Fig. 1 einen Papiermaschinenfilz (1), der aus einem Grundgewebe (2) und einem darauf beidseitig aufgenadelten Faservlies (3) besteht. Die Längsfäden (4) des Grundgewebes (2) sind zu Schlaufen (5) umgeschlagen ; die Querfäden sind mit (6) bezeichnet. Die Herstellung des Filzes (1) erfolgt abweichend von den bisher verwendeten Verfahren dadurch, dass zunächst das Grundgewebe (2) zu einer endlosen Bahn geformt wird, indem die an seinen Enden ausgebildeten Schlaufen (5) gegenseitig ineinandergreifend nebeneinandergelegt werden und sodann ein Steckdraht (7) durch sämtliche Schlaufen (5) eingeführt wird.
Diese Verbindung ist an sich bekannt
Auf diese endlose Bahn des Grundgewebes (2) wird sodann auf beide Seiten das Faservlies (3) aufgenadelt, sodass der Bereich des Steckdrahtes (7) beidseitig vom Faservlies bedeckt ist und das Faservlies (3) in diesem Bereich kontinuierlich durchgeht
Danach wird das Faservlies (3) parallel zum Steckdraht (7) bis zu den Schlaufen (5) durchtrennt, wobei die Trennebene (E) vorzugsweise unter spitzem Winkel zur Normalen (N) auf das Grundgewebe (2) verläuft. In den Zeichnungen ist lediglich die Durchtrennung der oberen Lage des Faservlieses (3) dargestellt, doch versteht sich, dass auch die untere Lage in analoger Weise durchtrennt (und anschliessend den übrigen Verfahrensschritten unterworfen) wird.
Nach Durchtrennen des Faservlieses (3) auf beiden Seiten des Grundgewebes (2) bis zu den Schlaufen (5) wird der Steckdraht (7) herausgezogen und der Filz (1) geöffnet. Anderseits könnte er mit eingezogenem Steckdraht (7) zusammengelegt und transportiert werden, um die Trennflächen des Faservlieses (3) zu schützen.
Nach Einziehen des Filzes (1) in eine Papiermaschine werden die Schlaufen (5) an beiden Filzenden wieder mit Hilfe des Steckdrahtes (7) miteinander verbunden und somit der Filz (1) zu einer endlosen Bahn gemacht. Daraufhin wird gemäss Fig. 2 mittels einer in die Trennstelle des Faservlieses (3) eingeführten Klinge (8), die im Sinne des Pfeiles (A) in Fig. 2 verschwenkt wird, die Trennstelle erweitert bzw. werden die Enden des Faservlieses (3) auseinandergezogen. Alternativ oder zusätzlich kann der Filz (1) um den Steckdraht (7) abgewinkelt werden, um den Spalt an der Trennstelle zu vergrössern.
In diesen Spalt wird sodann ein Klebstoff, insbesondere ein Schmelzkleber und vorzugsweise ausserdem ein Füllmaterial (9), wie Folien, Faservliese, Garne und/oder Filamente eingebracht. Die Trennstelle wird
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anschliessend einer die Erweichungstemperatur des Schmelzldebers übersteigenden Temperatur ausgesetzt, sodass der Schmelzldeber das Füllmaterial (9) mit dem beiderseits angrenzenden Faservlies (3) verklebt. Auf diese Weise wird eine praktisch homogene Übergangsstelle des Faservlieses (3) an der Stelle des Steckdrahtes (7) geschaffen, die keinerlei Markierungen auf dem mit dem Filz (1) hergestellten Papier hinterlässt.
Gegebenenfalls wird diese Übergangstelle nachbearbeitet, z. B. geschliffen, um die Oberfläche des Faservlieses (3) zu verbessern.
PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung eines Papiermaschinenfilzes mit einem mindestens einlagigen Grundgewebe, dessen Längsfäden wenigstens zum Teil an beiden Enden zu Schlaufen geformt werden, wobei die Schlaufen an beiden Enden des Grundgewebes abwechselnd nebeneinandergelegt werden und ein über die Breite des Grundgewebes reichender Steckdraht durch die nebeneinanderliegenden Schlaufen eingeführt wird, worauf auf das Grundgewebe an zumindest einer seiner Seiten auch im Bereich des Steckdrahtes ein Faservlies aufgebracht wird und anschliessend das Faservlies im Bereich des Steckdrahtes parallel zum Steckdraht bis zum Grundgewebe durchtrennt wird, wobei vorzugsweise das Durchtrennen des Faservlieses in einer Ebene erfolgt, die mit der Normalen auf das Grundgewebe einen spitzen Winkel einschliesst, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchtrennen des Faservlieses (3)
in einer im wesentlichen durch den Steckdraht (7) verlaufenden Ebene (E) durchgeführt wird.