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Die Erfindung bezieht sich auf ein Hebezeug zum Entleeren von Altmaterial-Sammelbehältern od. dgl., mit zwei an einem Kranarm hängenden, relativ zueinander heb- und senkbaren Kranhaken.
Die meisten Sammelbehälter für Altglas, Aluminiumdosen und dergleichen Altmaterial bestehen aus einer Behälterglocke und einem absenkbaren oder abklappbaren Boden, wobei der Behälterboden über durch den Behälterraum führende Seile oder Stangen bei hochgehobener Behälterglocke geöffnet werden kann. Zum Entleeren dieser Behälter sind daher Hebezeuge mit zwei einerseits der Behälterglocke selbst und anderseits den Betätigungsseilen bzw. -stangen des Behälterbodens zugeordneten Kranhaken notwendig, was bisher den Einsatz eines mit zwei Seilwindwerken bestückten Kranes zur Handhabung der Behälter verlangte.
Die Altmaterialentsorgung bedarf demnach aufwendiger grossräumiger Fahrzeugkrane, die schlecht manövrierbar sind und selten bis zu den meist an unzugänglichen Abstellplätzen, wie Höfe, Nebengassen, Parkanlagen u. dgl., stehenden Sammelbehältern herankommen, so dass die vollen Behälter mühsam zum Entsorgungsfahrzeug gebracht werden müssen. Die Krane mit ihren weit ausladenden Kranarmen führen ausserdem beim Heben und Schwenken der Behälter auf Grund der vorhandenen freien Seillängen zu beträchtlichen Pendelbewegungen der Behälter, die das gezielte Entleeren erschweren und die Beschädigungsgefahr erhöhen. Abgesehen davon bringen die grossen Kranfahrzeuge, bedingt durch die Lärmentwicklung und Auspuffgase, eine für dicht bewohnte Stadtgebiete sehr unangenehme, zusätzliche Belastung und Belästigung mit sich.
Wie die US-PS Nr. 2, 704, 615 und Nr. 3, 759, 399 zeigen, gibt es auch schon mit Zusatzkränen bestückbare Hubstapler, wobei die Kranarme entweder als Schwenkarm über einen eigenen Hydraulikstempel am Fahrgestell abgestützt oder in Form eines horizontal vorkragenden Teleskoparmes am Hubschlitten ansetzbar sind. Der Schwenkarm weist hier ausser einem üblichen Seilwindwerk noch einen festen Stirnhaken am freien Armende auf, und der Teleskoparm trägt an zwei seiner Teleskopteile jeweils einen Festhaken, so dass diese Zusatzkräne zwar zu verschiedenen speziellen Hebe- und Transportzwecken verwendet werden können, zum Entleeren von Sammelbehältern aber vollkommen ungeeignet sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein Hebezeug der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das mit verhältnismässig geringem Aufwand ein einfaches und geschicktes Hantieren der Sammelbehälter erlaubt und auch in unzugänglichen Gebieten eine rationelle Altmaterialentsorgung gewährleistet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass der Kranarm an einem am Hubschlitten eines Hubstaplers ansetzbaren Tragrahmen angeordnet ist, wobei der eine Haken, der Haupthaken, direkt am Kranarm und der andere, der Nebenhaken, an einem am Kranarm abgestützten Stelltrieb angreifen.
Ein solches Hebezeug bildet daher ein einfaches Zusatzgerät für einen Hubstapler und ermöglicht das Entleeren der Sammelbehälter mittels eines üblichen Staplers. Es entsteht mit geringem Bauaufwand ein besonders handliches, wendiges und leicht bedienbares Hebezeug, das ohne grosse Umweltbelästigung die Sammelbehälter nicht nur vom jeweiligen Abstellplatz abholen und zu einem entsprechenden Lastwagen bringen, sondern die Behälter auch ordnungsgemäss anheben und entleeren kann. Es gibt kein hohes Anheben und kein Pendeln der Last, es ist ein genaues Ausrichten der Behälter zum Entleeren möglich, und die ganze Altmaterialentsorgung lässt sich bis auf das Einhängen der Kranhaken in die entsprechenden Behälterösen und-ringe praktisch ohne händisches Zutun vornehmen.
Da ein kurzer, mit einem festen Haupthaken bestückter Kranarm genügt und der Stelltrieb für den Nebenhaken lediglich die zum Öffnen des Behälterbodens erforderliche Hubbewegung ausführen muss, entsteht eine einfache, funktionssichere, kompakte Konstruktion des Hebezeuges, das sich als Zusatzgerät für jeden üblichen Hubstapler eignet.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Nebenhaken erfindungsgemäss an einem der Schenkel eines Winkelhebels hängt, an dessen anderem Schenkel der vorzugsweise aus einem Hydraulikzylinder bestehende Stelltrieb angelenkt ist. Dieser Winkelhebel bringt eine entsprechende Übersetzung mit sich und erlaubt die platzsparende Anordnung eines einfachen Hubzylinders od. dgl. als Stelltrieb.
Bildet bei einer andern Ausgestaltung der Erfindung ein in Hubrichtung des Nebenhakens liegender Hydraulikzylinder den Stelltrieb, welcher Hydraulikzylinder als Einfach- oder Teleskop-
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zylinder vorgesehen sein kann, lässt sich der Nebenhaken unmittelbar am Hydraulikzylinder ansetzen, und es ergibt sich eine besonders günstige Hubeinrichtung.
Um ein gerichtetes Entleeren der Behälter zu erleichtern, kann erfindungsgemäss der Nebenhaken mit einer Dreheinrichtung verbunden sein, so dass der angehobene Behälter gegenüber dem Kranarm drehbar ist und vor allem bei einseitig öffnenden Behälterböden der Behälterinhalt gezielt abgeworfen werden kann. Als Dreheinrichtung eignen sich dabei beliebige händisch, hydraulisch oder mechanisch betätigbare Geräte, die gewissermassen als Zwischenglied zwischen Nebenhaken und Behälter eingehängt werden.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise rein schematisch veranschaulicht, u. zw. zeigen Fig. 1 und 2 zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemässen Hebezeuges jeweils in Seitenansicht.
Um Sammelbehälter --1--, die aus einer Behälterglocke --1a-- und einem über Seile oder Stangen --2-- betätigbaren Klappboden --lb-- bestehen, einfach und geschickt handhaben und entleeren zu können, gibt es ein als Zusatzgerät für einen Hubstapler --3-- ausgebildetes Hebezeug --4--. Diese Hebezeug --4-- weist einen am Hubschlitten --3a-- des Hubstaplers - 3-- ansetzbaren Tragrahmen --4a-- mit einem Kranarm --4b-- auf und ist mit zwei Kranha- ken--5a, 5b--ausgerüstet. Der eine Haken, der Haupthaken --5a--, greift dabei direkt am Kranarm --4b-- an, während der andere, der Nebenhaken --5b--, an einem Stelltrieb --6-- angelenkt ist.
Zum Entleeren eines Behälters --1-- werden nun der Haupthaken --5a-- in die Anhänge-
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und ein Hochfahren des Hubschlittens --3a-- führt zu einem Anheben des Behälters Eine Betätigung des Stelltriebes --6-- im Absenksinn öffnet dann den Klappboden--lb-, und der Behälter --1-- kann an gewünschter Stelle entleert werden.
Wie in Fig. 1 angedeutet, dient als Stelltrieb ein Hydraulikzylinder --6a--, der über einen Winkelhebel --7-- mit dem Nebenhaken --5b-- in Verbindung steht, wodurch eine Bewegungs- übersetzung möglich ist und sich bei geringem Zylinderhub ein ausreichender Betätigungshub des Nebenhakens --5b-- erreichen lässt. Dabei kann das Zugseil --8-- des Nebenhakens --5b-frei am Winkelhebel --7-- hängen oder auch, wie strichliert angedeutet, über Führungsrollen - verlaufen, um bei Stangenbetätigung des Klappbodens --lb-- eine bleibend mittige Lage des Hakens--5b--sicherzustellen.
Wie in Fig. 2 angedeutet, kann als Stelltrieb auch ein unmittelbar in Hubrichtung des Nebenhakens --5b-- liegender Hydraulikzylinder --6b-- als Stelltrieb vorgesehen sein, so dass der Nebenhaken --5b-- ohne zusätzliche Zugmittel am Stelltrieb angelenkt sein kann. Wie ebenfalls aus Fig. 2 hervorgeht, lässt sich mit dem Nebenhaken --5b-auch eine Dreheinrichtung --10-- verbinden, was ein gewolltes Verdrehen der angehobenen Sammelbehälter --1-- und damit ein gerichtetes Entleeren dieser Behälter erlaubt.
Das erfindungsgemässe Hebezeug --4-- zeichnet sich durch seine aufwandsarme Konstruktion und seine einfache, praktische Handhabung aus, und es erlaubt eine rationelle, umweltschonende Altmaterialentsorgung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Hebezeug zum Entleeren von Altmaterial-Sammelbehältern od. dgl., mit zwei an einem Kranarm hängenden, relativ zueinander heb- und senkbaren Kranhaken, dadurch gekennzeichnet, dass der Kranarm (4b) an einem am Hubschlitten (3a) eines Hubstaplers (3) ansetzbaren Tragarm (4a) angeordnet ist, wobei der eine Haken (5a), der Haupthaken, direkt am Kranarm (4b) und der andere (5b), der Nebenhaken, an einem am Kranarm (4b) abgestützten Stelltrieb (6) angreifen.