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Die Erfindung bezieht sich auf eine Meisselanordnung für einen axial verschiebbar und drehbar in einer in einem Meisselhalter angeordneten Büchse gelagerten Rundschaftmeissel, bei welcher die axiale Einwärtsverschiebung des Meissels durch Anschlag in einem Bund der Büchse begrenzt ist und das in die Büchse eingesteckte freie Ende des Meisselschaftes mit einem Betäti- gungsglied eines Ventils für die Zufuhr von Kühlflüssigkeit zu Sprühdüsen zusammenwirkt.
Durch die drehbare Lagerung eines Meissels kann ein Selbstschärfeffekt erzielt werden, wodurch die Standzeit derartiger Meissel wesentlich erhöht werden kann. Für die Betätigung eines Ventils für die Zufuhr von Kühlflüssigkeit zu einem Meissel zugeordneten Sprühdüsen ist eine axiale Verschiebbarkeit erforderlich. Prinzipiell können Meissel unmittelbar in einem Meissel- halter mit entsprechender Aufnahmebohrung eingesetzt sein, jedoch erfordert eine derartige Meissel- anordnung aufwendige Bearbeitungsschritte sowohl des Meisselhalters als auch der Aussenseite des Meissels.
Für die Halterung von Meisseln wurde bereits vorgeschlagen, zwischen Meisselhalter und
Meissel eine Büchse in den Meisselhalter einzupressen, um auf diese Weise bei übermässigem
Verschleiss lediglich die Büchse tauschen zu müssen, ohne den Meisselhalter selbst vom Grundkörper des Schrämkopfes abtrennen zu müssen. Der zusätzliche Verschleissteil, nämlich die Büchse, wurde, wie beispielsweise bereits in der AT-PS Nr. 354385 vorgeschlagen wurde, in den Meisselhalter eingepresst, und als Material für eine derartige eingepresste Hülse konnte ein dem erhöhten Verschleiss entsprechend höherfestes Material eingesetzt werden.
Aus der EP-A 125232 und der EP-A 188188 sind Meisselhalter bekanntgeworden, bei denen in den Meisselhalter eine Büchse eingepresst wurde und der Meissel in der Büchse mittels eines
Federringes gesichert gehalten wird. Aus der FR-PS Nr. 2. 385. 890 ist ein Meissel bekanntgeworden, der auf seinem in den Meisselhalter eintauchenden Ende eine Verzahnung aufweist, welche mit einer Verzahnung im Meisselhalter in Eingriff gelangt und den Meissel sicher verankert hält. Die GB-PS Nr. 2, 071, 184 zeigt und beschreibt einen Meisselhalter, in den eine Büchse aus widerstandsfähigem Material zur Aufnahme des Meissels eingelötet ist.
Die Fertigung des Meisselhalters selbst aus hochfestem Material ist mit erheblichen Kostennachteilen verbunden und darüber hinaus bei einer Reihe von hochverschleissfesten Werkstoffen mit Schwierigkeiten bezüglich der Verschweissung des Meisselhalters mit dem Schrämkopfgrundkörper verbunden.
Ein entsprechend hochfestes Material für die in den Meisselhalter eingepresste Hülse mindert zwar den Verschleiss zwischen axial verschieblichem und verdrehbar gelagertem Meissel und Hülse, jedoch ist bei grossen Leistungen und bei Arbeiten in sehr hartem Gestein die Standzeit immer noch dadurch begrenzt, dass sich die in den Meisselhalter eingepressten Hülsen bzw. Büchsen in der Aufnahmebohrung des Meisselhalters lockern. Durch die Schläge des Meissels auf die Büchse weitet sich die Bohrung des Meisselhalters auf, wodurch bei bekannten Ausbildungen der Meisselbüchsen diese zum Ausfall neigen, wodurch unerwünschte Betriebsausfälle auftreten.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, den Verschleiss von Büchsen durch Lockerung in der Aufnahmebohrung des Meisselhalters weiter herabzusetzen, und besteht zur Lösung dieser Aufgabe im wesentlichen darin, dass die Büchse an ihrer dem Meisselhalter zugewendeten Aussenseite ein Aussengewinde trägt, welches mit einem Innengewinde des Meisselhalters verschraubbar ist. Dadurch, dass die Büchse mit einem Aussengewinde versehen ist, kann durch Schlagbeanspruchung oder durch Verdrehen des Meissels in der Büchse ein entsprechendes Drehmoment in die Büchse eingeleitet werden, welches zu einem selbsttätigen Verspannen der Büchse in der Bohrung des Meisselhalters führt und auf diese Weise einem Lockern entgegenwirkt.
Bei einer derartigen Ausbildung wird darüber hinaus der Vorteil erreicht, dass Toleranzschwankungen ebenso wie Meisselhalterausweitungen weitgehend ausgeglichen werden und dass die Krafteinleitung der durch die Meissel auf die Büchse ausgeübten Kräfte nicht nur über dem Bund, sondern über die Länge der Büchse erfolgt.
Eine gesonderte Spannhülse kann bei derartigen Ausbildungen entfallen, und es kann auch die Feinbearbeitung der Meisselhalterbohrung ebenso wie der Büchse entfallen. Eine besonders hohe Standzeit kann dadurch erzielt werden, dass die die Büchse aufnehmende Bohrung des Meisselhalters zum Einsteckende sich hohlkonisch erweiternd ausgebildet ist und dass die Büchse entsprechend kegeligen bzw. kegelstumpfförmigen Umriss aufweist. Durch die Schlagbeanspruchung weitet sich
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die Bohrung zwar an sich konisch auf, jedoch kann eine derartige konische Aufweitung gemeinsam mit einer entsprechend kegeligen bzw. kegelstumpfförmigen Umrissform der Büchse Toleranzschwan- kungen noch besser aufnehmen und eine sichere Verspannung der Büchse und Einleitung der durch den Meissel auftretenden Beanspruchung gewährleisten.
Für die selbsttätige Verschraubung der Büchse im Meisselhalter genügt es, wenn das Gewinde an dem dem Einsteckende zugewendeten Ende der Aufnahmebohrung und der Büchse angeordnet ist und sich nur über einen Teil der axialen Länge der Büchse erstreckt. Hiebei kann das
Gewinde ohne besonders enge Toleranzen als Grobgewinde ausgebildet sein, wobei lediglich die
Gewindesteigung so gewählt werden muss, um eine Selbstsperrung gegen die Drehbewegung bei
Schlagbeanspruchung zu verhindern. Ein Drehmoment wird aber auch durch die drehende Lagerung des Meissels selbst in die Büchse eingeleitet, so dass bei hinreichendem Spiel auch bei sehr flachen Gewinden eine selbsttätige Verspannung eintritt.
Mit Vorteil ist hiebei das Gewinde gleichsinnig mit dem Drehsinn des Drehschaftmeissels ausgebildet, wobei sich der Drehsinn des
Drehschaftmeissels aus der relativen Orientierung der Meissellängsachse im Meisselhalter und der
Rotationsrichtung des Kopfes ergibt.
Die Verwendung einer derartigen selbsttätig in einer Aufnahmebohrung des Meisselhalters verschraubbaren Büchse ermöglicht auch einen vereinfachten Zusammenbau einer Anordnung, bei welcher am Grund der Bohrung ein Ventil für die Freigabe der Zufuhr von Kühlflüssigkeit zu den Sprühdüsen angeordnet ist, wobei die Ausbildung bevorzugt so getroffen ist, dass der das Ventil betätigende Stössel eine Anschlagschulter für die Begrenzung des Auswärtshubes auf- weist, welche mit der freien Stirnfläche der Büchse zusammenwirkt.
Um die gewünschte Verschraubung und selbsttätige Festlegung im Betrieb sicherzustellen, genügt es, die Ausbildung so zu treffen, dass das Gewinde sich über 2 bis 10 Gewindegänge erstreckt.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der Zeichnung ist mit --1-- der Meisselhalter eines Schrämkopfes --2-- dargestellt, dessen Umrisskontur angedeutet ist. Der Meisselhalter-l-besteht in der Regel aus gutschweissbarem Stahl und wird mit dem Schrämkopf --2--, welcher selbst aus Werkzeugstahl bestehen kann, verschweisst.
Der Meisselhalter --1-- weist eine Aufnahmebohrung --3-- für die Aufnahme des Schaftes eines Meissels --4-- auf. Der Kopfbereich des Meissels ist mit --5-- bezeichnet und bei der Darstellung in der Zeichnung auf Grund des Eingriffes in das Gestein --6-- in Richtung des Pfeils --7-- eingedrückt. In dieser eingedrückten Lage betätigt der Meisselschaft einen Stössel --8--, welcher auf ein Ventil --9-- zur Wirkung gelangt, welches wieder die Wasserzufuhr zu Sprühdüsen --10-- öffnet.
Zwischen Meisselschaft und Aufnahmebohrung --3-- des Meisselhalters ist eine Büchse-11- angeordnet, in welcher der Meisselschaft gleitend und drehbar gelagert ist. Die Stützkräfte beim Einschieben des Meissels in Richtung des Pfeils --7-- werden hiebei von einem Ringbord --12-- der Büchse aufgenommen, und dieses Ringbord --12-- ist bei einer Lockerung der Büchse --11-- in der Aufnahmebohrung --3-- des Meisselhalters besonders hohem Verschleiss unterworfen. Die Aussenseite der Büchse --11-- weist Gewindegänge --13-- auf, welche mit einem entsprechenden Muttergewinde in der Aufnahmebohrung --3-- des Meisselhalters in Eingriff stehen.
Durch die Schlagbeanspruchung und durch die gleichzeitige Verdrehung des Meissels --4-- um seine Längsachse --14-- erfolgt eine selbsttätige Verschraubung der Büchse im Meisselhalter, so dass das Ringbord --12-- der Büchse --11-- immer exakt in Anlage an das Einsteckende der Bohrung --3-- gehalten ist.
Zur besseren Aufnahme von Bearbeitungstoleranzen und um gesonderte Bearbeitungsschritte der Aufnahmebohrung --3-- des Meisselhalters und der Büchse zu vermeiden, weist die Büchse
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stumpfförmigen Ausbildung der Büchse --11-- entspricht eine entsprechend hohlkonische Aufweitung der Aufnahmebohrung --3--, so dass eine exakte axiale Führung des Meissels --4-- in der Büchse --11-- über einen langen Zeitraum sichergestellt ist. Mit --16-- ist hiebei der übliche
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Klemmverschluss für den Meissel innerhalb der Büchse --11-- angedeutet, wobei ein geschlitzter Ring in einer entsprechenden, am Innenumfang verlaufenden Nut der Büchse und einer am Aussenumfang verlaufenden Nut des Meisselschaftes angeordnet ist.
Der Meisselstössel ist in seinem Auswärtshub durch die innenliegende Stirnfläche --15-- der Büchse --11-- begrenzt.
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der Richtung des Pfeils --7-- zurückverschoben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Meisselanordnung für einen axial verschiebbar und drehbar in einer in einem Meisselhalter angeordneten Büchse gelagerten Rundschaftmeissel, bei welcher die axiale Einwärtsverschiebung des Meissels durch Anschlag in einem Bund der Büchse begrenzt ist und das in die Büchse eingesteckte freie Ende des Meisselschaftes mit einem Betätigungsglied eines Ventils für die Zufuhr von Kühlflüssigkeit zu Sprühdüsen zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Büchse (11) an ihrer dem Meisselhalter (1) zugewendeten Aussenseite ein Aussengewinde (13) trägt, welches mit einem Innengewinde des Meisselhalters (1) verschraubbar ist.