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Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsskibindung, insbesondere auf einen Fersenhal- ter, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein Fersenhalter der eingangs genannten Art ist in der AT-PS Nr. 376375 beschrieben.
Bei dieser Ausführung ist an einem Lagerbock ein Sohlenhalter und ein Federgehäuse an zwei zueinander parallelen Achsen drehbar gelagert, wobei die Achse des Federgehäuses unterhalb der Mittellängsachse des Federgehäuses liegt und die Schwenkachse des Sohlenhalters gegenüber der Achse des Federgehäuses nach rückwärts versetzt ist. Diese zwei drehbaren Systeme sind durch einen Schieber gekoppelt, der durch eine Auslösefeder beaufschlagt längsverschieblich im Federgehäuse geführt ist und sich mit einer Steuerkurve an einem als Steuernocken ausgebilde- ten Rastorgan des Sohlenhalters abstützt. Im geschlossenen Zustand der Bindung erfolgt die
Abstützung an dem Steuernocken in einem Bereich, der hinter der Achse des Federgehäuses liegt, um auf das Federgehäuse ein Moment gegen den Uhrzeigersinn auszuüben, welches das Federge- häuse in seiner Lage hält.
Durch diese Bedingung ist man in der Gestaltung des Schiebers und des Steuernockens eingeschränkt. So ist der Steuernocken ein weit vorspringender Teil an der Wand des Sohlenhalters, der besonders am Auslösepunkt der Bindung einen grossen Druck aufnehmen muss, dem nur aus Metall gefertigte Sohlenhalter standhalten. Da das Moment auf das Federgehäuse durch den Kontakt zwischen dem Steuernocken und der Steuerkurve des Schiebers zustande kommt, wechselt das Moment auf Grund der Form der Steuerkurve nach Überschreiten des Auslösepunktes seine Richtung. Somit kippt das Federgehäuse nach unten bis zu einer Mittel- stellung, die sich aus dem Gleichgewicht zwischen dem das Federgehäuse senkenden Moment und einem das Federgehäuse nach oben beaufschlagenden Moment, das durch den Druck des federbelasteten Schiebers auf die Schwenkachse des Sohlenhalters entsteht, ergibt.
Bei dieser
Konfiguration von Steuernocken und Steuerkurve ergibt sich innerhalb der Fertigungstoleranzen bereits ein geändertes Auslöseverhalten, so z. B. ergibt eine minimale Parallelverschiebung der
Steuerkurve am Schieber einen stark veränderten Elastizitätsbereich. Diese Empfindlichkeit gegen- über Toleranzen macht sich bei Abnutzungserscheinungen auf Grund der starken Belastungen ebenfalls unangenehm bemerkbar.
Ein ähnlicher Fersenhalter, jedoch mit einer Rastschwinge, ist aus der AT-PS Nr. 379958 bekannt. Dieser Fersenhalter hebt sich gegenüber dem Anmeldungsgegenstand gattungsmässig ab, da sowohl der Sohlenhalter als auch das Federgehäuse um eine einzige, gemeinsame Achse verschwenkbar sind und diese Achse durch die Mittellängsachse des Federgehäuses geht. Weiters ist unterschiedlich, dass der Schieber bei einer willkürlichen Auslösung mit einem an ihm angebrachten Ansatz, der in einer Aussparung des Lagerbocks geführt wird, gesteuert zurückgeführt wird, um die Rastschwinge und damit den Sohlenhalter freizugeben.
In der AT-PS Nr. 373788 ist in Fig. 6 ein mit einer Rastschwinge versehener Fersenhalter gezeigt, bei dem das Federgehäuse ebenfalls zugleich den Betätigungshebel für das willkürliche Auslösen bildet. Beim willkürlichen Auslösen jedoch wird der Schieber nur aus der Rastschwinge entrastet. Somit weist der Schieber auch keine Aussparung auf.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Sicherheitsskibindung der eingangs genannten Art zu schaffen, die die Nachteile der oben angeführten Lösung nicht besitzt. Weiters soll ein günstiges Übersetzungsverhältnis erreicht werden.
Erreicht wird das gesetzte Ziel erfindungsgemäss durch die im Anspruch 1 enthaltenen kennzeichnenden Merkmale.
Durch die erfindungsgemässen Massnahmen der Schaffung einer Rastschwinge als eines zweiten Kopplungsgliedes zwischen den zwei drehbaren Systemen von Sohlenhalter und Federgehäuse stehen dem Konstruktur zur Gestaltung der Steuerkurve und der Rastschwinge mehr Möglichkeiten offen. Durch die Verankerung der Rastschwinge im Lagerbock wird für die Kraftübertragung vom Sohlenhalter auf den Schieber nur jene Kraftkomponente wirksam, die in tangentialer Richtung zu dem Radius wirkt, der vom Bolzen der Rastschwinge zum Abstützpunkt weist, während die radiale Kraftkomponente vom Bolzen der Rastschwinge aufgenommen wird. Dadurch ist, gleiche Abmessungen vorausgesetzt, die Verwendung einer schwächeren Auslösefeder möglich.
Weiters hat der Abstützpunkt des Schiebers an der Rastschwinge eine genau definierte Lage, durch welche das Federgehäuse in jeder Stellung der Bindung immer ein Moment gegen den Uhrzeiger-
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sinn erhält, welches das Federgehäuse in seiner Lage hält, wodurch sich eine gesonderte Zentrier- einrichtung für das Federgehäuse erübrigt. Es kommt hier zu keinem Richtungswechel des auf das Federgehäuse wirkenden Momentes am Auslösepunkt.
Durch die Verlegung des Abstützpunktes an der Steuerkurve in einen Bereich vor der Achse des Federgehäuses wird nach Anspruch 2 eine bessere Kraftübertragung am Sohlenhalter erreicht.
Durch die kompakte Integration der Steuerkurve in der Wand des Sohlenhalters nach den
Merkmalen des Anspruches 3 tritt keine unzulässig hohe Belastung der Sohlenhalterwand auf, so dass der Sohlenhalter aus Kunststoff hergestellt werden kann, was eine Gewichtseinsparung gegenüber der Ausführung in Metall bringt. Die Ausgestaltung der Steuerkurve bringt im Zusammen- wirken mit der Rastschwinge bei gleich grossem Elastizitätsbereich eine kleinere Bewegung des
Schiebers mit sich, wodurch die schräge Kulissenbahn in der Aussparung des Schiebers um einige
Grade steiler gestaltet werden kann und dadurch beim willkürlichen Öffnen der Bindung geringere
Kraft aufzuwenden ist.
Nach den Merkmalen des Anspruches 4 weist der Schieber eine Wulst zur Abstützung an der Rastschwinge auf, wodurch die Forderung nach einem genau definierten Abstützpunkt an der
Rastschwinge auf einfache und toleranzunempfindliche Art erfüllt ist.
Durch die Merkmale der Ansprüche 5 und 6 wird das willkürliche Öffnen des Fersenhalters erleichtert.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun an Hand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen als Fersenhal- ter gestalteten Sicherheitsskibindung in Fahrtstellung in Seitenansicht in einem Schnitt der
Fig. 2 entlang der Linie I-I, Fig.2 einen Fersenhalter in einem Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen Fersenhalter in Offenstellung analog zu Fig. l.
Die Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 stellt eine Sicherheitsskibindung, insbesondere einen Fersenhalter, dar. Auf der Oberseite eines Ski --1-- ist mittels (nicht dargestellter)
Schrauben eine Führungsschiene --2-- befestigt, auf welcher ein Lagerbock --3--, bestehend aus einer Grundplatte --3a-- und zwei parallel zur Längsachse des Ski --1-- hochgezogenen Seitenwänden --3b--, in der Längsrichtung des Ski --1-- verschiebbar geführt und in an sich bekannter Weise zur Anpassung des Fersenhalters an unterschiedlich lange Skischuhe in der jeweils gewünschten Lage verrastbar ist.
Der Lagerbock --3-- ist gegen die Kraft zumindest einer (nicht dargestellten) Schubfeder auf der Führungsschiene --2-- verschiebbar geführt, wobei die Schubfeder in an sich bekannter Weise auf der einen Seite skifest und auf der andern Seite am Lagerbock --3-- abgestützt ist.
In seinem oberen Bereich trägt der Lagerbock --3-- eine quer zur Skilängsachse und parallel zur Oberseite des Ski --1-- verlaufende Schwenkachse --4--, an der ein den Lagerbock --3-- mit seinen Seitenwänden --5a-- übergreifender Sohlenhalter --5--, der an seinem vorderen Ende einen Sohlenniederhalter --5b-- und einen Trittsporn --5c-- trägt, schwenkbar gelagert ist. Die Seitenwände --5a-- des Sohlenhalters --5-- sind langgezogen gestaltet und die Schwenk achse --4-- durchsetzt diese etwa in der Mitte.
Weiters trägt die vordere Wand --5d-des Sohlenhalters --5-- an ihrer der Schwenkachse --4-- zugewendeten Seite eine Steuerfläche, die in der Zeichnungsebene dargestellt als Steuerkurve --6-- erscheint, die aus einem oberen Ast --6a-- und einem unteren Ast --6b-- besteht, welche Äste sich im Auslösepunkt --6c-des Fersenhalters treffen.
Im unteren Bereich des Lagerbocks --3-- ist an einem Bolzen --7-- parallel zur Schwenk- achse --4-- des Sohlenhalters --5-- eine Rastschwinge --8-- gelagert, die auf ihrer dem Sohlenhalter --5-- zugewendeten Seite eine Nase --8a-- aufweist, welche zur Anlage an der Steuerkurve --6-- des Sohlenhalters --5-- bestimmt ist.
Der Elastizitätsbereich des Fersenhalters ist sowohl durch die Länge des oberen Astes --6a-- der Steuerkurve --6-- als auch durch die Position der Rastschwinge --8-- am Lagerbock --3-bestimmt, die durch die Lage des Bolzens --7-- gegeben ist.
An dem dem Sohlenhalter --5-- zugewendeten Bereich des Lagerbocks --3-- ist eine von zwei Halbbolzen --9a-- gebildete Achse --9-- vorgesehen, an der ein Federgehäuse --10-- schwenkbar gelagert ist. Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist das Federgehäuse --10--
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dem Sohlenhalter --5-- zugewendeten Bereich geschlossen. Das Federgehäuse --10-- dient zur
Aufnahme einer Auslösefeder --11--, welche einerends über einen Anzeigeteil --12--, der in an sich bekannter Weise unter ein Fenster --10b-- des Federhäuses --10-- ragt, an einem Federwiderlager --13-- abgestützt ist und anderseits einen Schieber --14-- beaufschlagt.
Das
Federwiderlager --13-- sitzt auf einer im Federgehäuse --10-- drehbar gelagerten Schrau- be --16-- und ist somit zum Einstellen der Vorspannung der Auslösefeder --11-- in der Achsrich- tung des Federgehäuses --10-- in an sich bekannter Weise verstellbar.
Der Schieber --14-- ist zur Aufnahme des zweiten Endes der Auslösefeder --11-- mit einem
Sackloch versehen und im Federgehäuse --10-- in dessen Längsrichtung verschiebbar gelagert.
Der der Rastschwinge --8-- zugekehrte Teil des Schiebers --14-- ist mit einer Fläche --14a-- versehen, die eine Wulst --14b-- aufweist, die unter der Mittellängsachse des Federgehäuses --10-- liegt. Mit dieser Wulst --14b-- liegt der Schieber --14-- in jeder Stellung an der Rückenflä- che --8b-- der Rastschwinge --8-- an.
Durch die Lage dieser Wulst --14b-- wird auf das
Federgehäuse --10-- immer ein Moment gegen den Uhrzeigersinn ausgeübt, welches das Federgehäu- se --10-- in seiner Lage hält, wodurch sich eine gesonderte Zentriervorrichtung für das Federge- häuse --10-- erübrigt.
Im Schieber --14-- ist für die Schwenkachse --4-- eine Aussparung --15-- vorgesehen, welche den Schieber --14-- quer zur Skilängsachse durchsetzt und die in Seitenansicht betrachtet, etwa dreieckförmig gestaltet ist, wobei zwei von ihren Begrenzungswänden je eine Kulissenbahn für die Schwenkachse bilden. Eine Kulissenbahn --15a-- verläuft parallel zur Mittellängsachse des Federgehäuses --10-- und gestattet dem Schieber --14-- ein Verschieben im Federgehäu- se --10-- relativ zur Schwenkachse --4-- zumindest über die vom Elastizitätsbereich des Fersen- halters bestimmte Länge. Eine schräge Kulissenbahn --15b-- begrenzt die Aussparung --15-- an ihrem dem Sohlenhalter --5-- abgewendeten Bereich und verläuft in Richtung zum Sohlenhalter --5-- hin geneigt.
Die Längserstreckung der schrägen Kulissenbahn --15b-- ist auf die
Längserstreckung zweier Schlitze --10c-- abgestimmt, welche in den Seitenwänden --10a-- des Federgehäuses --10-- konzentrisch zu der Achse --9-- verlaufend ausgebildet sind und ebenfalls von der Schwenkachse --4-- durchsetzt werden. Durch die schräge Kulissenbahn --15b-- und die Schlitze-lOc-ist ein willkürliches Öffnen des Sohlenhalters --5-- durch Drücken auf das Federgehäuse --10--, welches somit gleichzeitig die Betätigungsklappe zum Öffnen des Fersenhalters darstellt, in noch zu beschreibender Weise gewährleistet. Weiters weisen die Seitenwän- de-lOa-des Federgehäuses-10-in ihrem hinteren Teil einen Vorsprung --10d-- auf.
Der Sohlenhalter --5-- steht weiters unter Wirkung einer ihn in Öffnungsrichtung beaufschlagenden Öffnungsfeder --17--, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Schenkelfeder ausgeführt im Bereich zwischen einer der Seitenwände --5a-- des Sohlenhalters --5-- und einer Seitenwand --3b-- des Lagerbocks-3-- an der Schwenkachse --4-- gelagert ist, einerends an einem Vorsprung --5e-- der Seitenwand --5a-- des Sohlenhalters --5-- und andernends an einem An- schlagzapfen --3c-- des Lagerbocks --3-- abgestützt ist. Der Vorsprung --5e-- dient im geschlossenen Zustand des Fersenhalters auch zur Auflage des Sohlenhalters --5-- am Anschlag --3d-- des Lagerbocks --3--.
Um ein Eindringen von Schnee in den Raum zwischen den Seitenwänden --3b-- des Lagerbocks --3-- zu verhindern, ist in Richtung zum Skiende hin eine federnde Abdeckung --18-vorgesehen.
Die Wirkungsweise des gegenständlichen Fersenhalters ist wie folgt : Wirkt von einem in die Bindung eingesetzten (nicht dargestellten) Skischuh auf den Sohlenhalter --5-- eine vertikal nach oben gerichtete Kraft, so schwenkt der Sohlenhalter --5-- um die lagerbockfeste Schwenkachse --4-- nach oben. Während dieser Schwenkbewegung beaufschlagt der obere Ast --6a-- der Steuerkurve --6-- die Rastschwinge --8-- derart, dass diese nach hinten ausweicht und damit den Schieber --14-- im Federgehäuse --10-- gegen die Kraft der Auslösefeder --11-- nach rückwärts verschiebt. Die Kulissenbahn --15a-- im Schieber --14-- gestattet dabei eine Relativbewegung zwischen der Schwenkachse --4-- und dem Schieber --14--. Im Moment des Auslösens
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