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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schindelelement und ein Verfahren zur Schindeleindeckung unter Verwendung von Schindelelementen aus Holz., die auf einer Schalung befestigt werden und sich gegenseitig teilweise überdecken.
Es ist seit langem bekannt, Holzschindeln als Bedeckungs- und Wandverkleidung zu verwen- den. Wegen ihren feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften sowie weiterer Vorteile werden wieder vermehrt Holzschindeln verwendet. Der weiteren Verbreitung stand bisher indessen die aufwendige
Handarbeit entgegen.
Die Schindeleindeckung von Fassaden, Unterdächern und Innenwänden ist sehr zeitaufwendig, da neben der grossen Anzahl von Schindeln, die alle je einzeln an einer Schalung befestigt werden müssen, diese auch noch exakt ausgerichtet werden müssen. So werden allein für 1 m2 je nach
Form und Grösse der Schindeln zwischen 200 und 1000 Schindeln benötigt. Für die Schindelein- deckung von 1 m2 bei einer mittleren Zahl von etwa 500 Schindeln/m2 benötigt ein geübter Ar- beiter erfahrungsgemäss ungefähr 2 h.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schindelelement und ein Verfahren zur Schindeleindeckung zu schaffen, das es ermöglicht, wesentlich schneller und exakter grosse Flächen mit Schindelelementen zu versehen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass eine Mehrzahl von einzelnen Schindeln sich schuppenartig überdeckend durch Klammern, Nägel, Stifte od. dgl. miteinander zu einer
Einheit verbunden sind, wobei sich die Schindeln seitlich derart überdecken, dass jeweils eine Seitenkante der überdeckenden Schindel auf der Mittellinie der überdeckten Schindel liegt und dass die auf diese Weise parallel zueinander ausgerichtete Schindeln gegenseitig stufenförmig versetzt sind.
Das erfindungsgemäss vorgeschlagene Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass Schindelelemente nacheinander an der Schalung befestigt werden, wobei mit den untersten Reihen begonnen wird und jedes nachfolgende Schindelelement derart am letztbefestigten Schindelelement angefügt wird, dass die einzelnen Schindeln in geraden, waagrechten Reihen liegen und dass Ecken, Fensterabschlüsse, Rundungen usw. mit einzelnen Schindeln gedeckt werden.
Durch eine serienmässige rationelle Vorfabrikation mehrerer aneinander befestigter Schindeln zu einem Schindelelement, können beim Verlegen gleichzeitig mehrere Schindeln in einem Arbeitsgang festgemacht werden, wodurch Zeit für die Ausrichtung jeder einzelnen Schindel eingespart wird. Durch die schuppenartige, stufenförmig versetzte Anordnung der Schindeln zu einem zusammenhängenden Schindelelement lassen sich die Klammern, Nägel, Stifte od. dgl. in einem Bereich anbringen, welcher vom Schindelrand entfernt ist, so dass also keine Gefahr der Spaltung der Schindeln besteht. Ein optimaler Schutz durch eine Schindeleindeckung ergibt sich dann, wenn sich die Schindeln in Längsrichtung um etwa zwei Drittel ihrer Länge überlappen. Es ist dadurch auch eine besondere Stabilität des Schindelelementes gewährleistet.
Als vorteilhaft ist ferner auszuführen, dass die Klammern, Nägel, Stifte od. dgl. in einem Abstand von der jeweiligen oberen Schindelkante angeordnet sind, der kleiner als die Überlappungslänge benachbarter Schindelelemente ist, so dass also die Klammern, Nägel, Stifte od. dgl. jeweils durch eine Schindel des oberhalb benachbarten Schindelelementes überdeckt werden. Es ist dadurch eine Schindeleindeckung in gleicher Qualität möglich wie bei der Einzelschindelverlegung, da auch hier trotz gleicher Befestigungsmöglichkeiten die Klammern, Nägel, Stifte od. dgl. nicht von aussen sichtbar sind.
Erfindungsgemäss wird ferner vorgesehen, dass das Schindelelement fünf bis neun, vorzugsweise sieben Schindeln enthält. Es wird dadurch eine in bezug auf die Fertigung der Schindelelemente, in bezug auf die Handhabung und in bezug auf die Montage optimale Grössenordnung erzielt.
Ferner wird vorgeschlagen, dass eine an die Rundung der biberschwanzförmig ausgebildeten Schindeln angelegte gemeinsame Tangente mit den Schindelseitenkanten einen Winkel von 45 ein- schliesst. Durch eine derartige Anordnung ist neben einer ausreichenden Überdeckung der übereinander folgenden Schindelelemente und eine stets gleichbleibende Ausrichtung der einzelnen Schindeln gegeben.
Wenn ferner nach einem erfindungsgemässen Verfahrensschritt vorgesehen ist, dass jede
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einzelne Schindel der Schindelelemente mit der sich darunter befindlichen, ortsfesten Schalung ver- bunden, insbesondere vernagelt wird, wird eine optimale Befestigung der Schindeln genau so wie bei einer Einzelschindelverlegung erreicht, wobei dies aber in wesentlich kürzerer Zeit und auch mit grösserer Genauigkeit erfolgen kann.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Beispiels näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 ein Schindelelement mit sieben durch Heftklammern untereinander verbundenen Schindeln, Fig. 2 zwei sich überdeckende Schindelelemente und Fig. 3 einen Ausschnitt aus einer Schindelfassade.
Für die nachfolgende Erläuterung wird als Beispiel ein Schindelelement mit sieben zu einer
Gruppe verbundenen Schindeln aus Holz angenommen. An und für sich wäre es möglich, eine weit grössere Anzahl von Schindeln miteinander zu einem Schindelelement zu verbinden, um die Verlege- arbeit zu vereinfachen und zu verkürzen. Diesem Gedanken widersprechen zwei Forderungen bei der Schindeleindeckung.
Damit eine dauerhafte Verbindung mit einer sich unter den Schindeln befindlichen Schalung gewährleistet wird, ist es notwendig, jede einzelne Schindel mit einem Befestigungsmittel wie Na- gel, Stift oder Klammer an der Schalung zu befestigen. Des weiteren ist es notwendig, auch an
Kanten, Fensterabschlüssen usw. flexibel anschliessen zu können, so dass zu grosse Schindelelemente nachteilig wären und nur an gleichmässigen, sehr grossen Flächen Vorteile bringen würden. Vor allem aber die Bedingung, dass jede einzelne Schindel an der Schalung befestigt ist, erlaubt es nicht mehrere sich überdeckende Lagen vorzufertigen. Diese Gründe führen dazu, dass ein Schin- delelement aus drei bis zwölf, vorzugsweise sieben Schindeln besteht.
Je zwei benachbarte Schindeln --2-- überdecken sich schuppenartig indem die eine Längs- seitenkante--8--der oberen, also überdeckenden Schindel --2b--, auf der Mittellinie der da- runter liegenden, also überdeckten Schindel --2a--, liegt. In Längsrichtung überdecken sich die
Schindeln stufenförmig zu zirka 2/3 ihrer Länge. Dieser Überdeckungsgrad kann jedoch variieren, je nach dem gewünschten sichtbaren Höhenabstand der Schindelreihen. Die Überdeckung der dritten
Schindel sollte jedoch mindestens 1 cm betragen. Bei den in der Zeichnung dargestellten Rundschin- deln entspricht der sichtbare Höhenabstand etwa der halben Schindelbreite.
Eine an die Runden --6-- der Schindel angelegte gemeinsame Tangente G schliesst mit den Längsseitenkanten--8-- einen Winkel von vorzugsweise 450 ein. Die gegenseitige Befestigung der Schindeln erfolgt vor- zugsweise durch Heftklammern--4--. Die Lage der Heftklammern --4-- wird so gewählt, dass sie nach dem Verlegen eines Schindelelementes --1-- von den darüberliegenden Schindeln --2-- des nächsten Schindelelementes überdeckt werden, d. h. sie müssen von der Unterkante --6-- min- destens 1 cm über dem sichtbaren Höhenabstand entfernt sein. Die Verbindung der Schindeln kann aber auch mit andern Befestigungsmitteln, z. B. kleine Nägel, Stifte oder Klebstoff erfolgen.
Bei der Verbindung der einzelnen Schindel zu einem Schindelelement --1-- ist darauf zu achten, dass die Schindeln --2-- genau ausgerichtet sind und dass ihre gegenseitige Lage auch während des Transportes und der Verarbeitung gewährleistet bleibt. Grundsätzlich kommen alle bekannten Schindelformen zur Bildung von Schindelelementen --1-- in Frage. Diese Schindeln werden mit zunehmendem Abstand von der Rundung dünner, wie dies konventioneller Ausbildung entspricht.
Bei der Schindelabdeckung einer Fläche werden nacheinander die einzelnen Schindelelemente --1-- verlegt. Dabei wird zuerst mit den unteren Reihen --11-- begonnen. Die einzelnen Schindel- elemente --1-- werden so montiert, dass zuerst die unterste und dann die oberste Schindel fixiert wird. Jede einzelne der Schindeln --2-- der Schindelelemente --1-- wird mit der Schalung --13-vernagelt. Die Befestigung erfolgt etwa 15 mm über der sichtbaren Höhe. Dabei ist es nicht nötig, jede einzelne Schindel auszurichten, sondern sobald eine Schindel --2-- befestigt ist, ist die Lage der restlichen Schindeln des stufenförmigen Schindelelementes definiert. Danach schliesst man an dieses Schindelelement --1-- ein nächstes Schindelelement an, wobei nun die Heftklammern --4-- od. dgl. überdeckt werden.
Auf diese Weise wird über die ganze Breite in analoger Weise mt den oberen Reihen --12-- fortgefahren, wobei sich die Schindeln schuppenförmig überdecken.
Ecken, Fensterpartien od. dgl. werden mit einzelnen Schindeln gedeckt.
Das aus einer Gruppe von Schindeln bestehende Schindelelement --1-- kann in einem hiefür eingerichteten Betrieb serienmässig vorgefertigt werden. Bei der Herstellung solcher Schindelelemen-
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Schindeln durch Klammern od. dgl. beispielsweise mit Druckluftwerkzeugen erfolgt. Am Montageplatz können die vorfabrizierten Schindelelemente --1-- mit den untereinander zusammenhängenden bereits ausgerichteten Einzel-Schindeln --2-- deshalb schneller montiert werden, weil die Schindeln bereits eine genaue gegenseitige Lage haben, was eine grosse Zeitersparnis mit sich bringt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schindelelement, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von einzelnen Schindeln (2) sich schuppenartig überdeckend durch Klammern, Nägel, Stifte od. dgl. (4) miteinander zu einer Einheit verbunden sind, wobei sich die Schindeln seitlich derart überdecken, dass jeweils eine Seitenkante der überdeckenden Schindel (2) auf der Mittellinie der überdeckten Schindel liegt und dass die auf diese Weise parallel zueinander ausgerichteten Schindeln gegenseitig stufenförmig versetzt sind.