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Die Erfindung bezieht sich auf eine Granate, insbesondere Handgranate, mit einem Splitterkör- per, der einen ausgebauchten, vorzugsweise kugel- oder eiförmig gewölbten inneren Hohlraum um- schliesst und mindestens eine Öffnung zum Einfüllen der Sprengladung aufweist.
Im Hinblick auf eine möglichst gleichmässige Splitterverteilung und auch zur Aufnahme einer möglichst grossen Sprengstoffmenge wäre an sich ein kugelförmiger Granatenkörper ideal. Aus Grün- den der Handlichkeit werden jedoch statt dessen für Handgranaten üblicherweise eiförmige Grana- tenkörper verwendet. Auch bei eiförmigen Handgranaten ist der innere Hohlraum des Splitterkörpers ausgebaucht und so geeignet, eine relativ grosse Sprengstoffmenge im Vergleich zur Oberfläche des
Splitterkörpers aufzunehmen.
Das Einfüllen des Sprengstoffes in einen ausgebauchten Hohlraum erfolgt durch eine vergleichs- weise kleine Öffnung, wobei der durch die Öffnung eingefüllte Sprengstoff auch seitlich gegen die
Innenwandung des Splitterkörpers verdrängt werden muss. Dazu eignen sich entweder pulverförmige oder plastische Sprengstoffe. Plastische Sprengstoffe, und vor allem pulverförmige, weisen eine relativ geringe Ladedichte auf, weshalb man bestrebt ist, mit festen Sprengstoffen (gegossen oder gepresst) zu arbeiten. Allerdings ist das Einbringen von festen Sprengstoffkörpern in ausgebauchte Hohlräume nur dann möglich, wenn der Splitterkörper in mindestens zwei Teilen vorliegt, die erst nach dem Einsetzen des vorgeformten festen Sprengstoffkörpers zusammengefügt werden.
Die in diesem Fall erforderliche nachträgliche Vereinigung der Teile des Splitterkörpers bringt Probleme sicherheitstechnischer und fertigungstechnischer Art mit sich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei einer Granate, insbesondere Handgranate, den Einsatz von festen Sprengstoffen zu ermöglichen, u. zw. nachdem der Splitterkörper bis auf die Einfüll- öffnung bereits geschlossen ist.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Sprengladung aus einem vorgeformten, durch die Öffnung des Splitterkörpers einführbaren und im wesentlichen längs der Öffnungsachse orientierten Sprengstoffkörper aus festem Sprengstoff und einer zwischen dem festen Sprengstoffkörper und der Innenwand des Splitterkörpers angeordneten Sprengladung aus plastischem oder pulverförmigem Sprengstoff besteht. Da die Einfüllöffnung des Splitterkörpers üblicherweise kreisrund ist, ist es zweckmässig, wenn der Sprengstoffkörper aus festem Sprengstoff im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist und einen Durchmesser aufweist, der geringfügig kleiner ist als der Durchmesser der Öffnung des Splitterkörpers.
Bei der Füllung der Handgranate mit Sprengstoff wird zunächst durch die Einfüllöffnung des Splitterkörpers der plastische Sprengstoff eingeführt und beispielsweise durch einen Verdrängungskolben an die inneren Seitenwände des Splitterkörpers verdrängt. Anschliessend wird in den verbleibenden Hohlraum der Sprengstoffkörper aus festem Sprengstoff eingesetzt. Dieser Sprengstoffkörper kann ein-oder mehrteilig ausgebildet sein und weist üblicherweise eine zentrale Bohrung zur Aufnahme von Zünderteilen, z. B. eines Zündröhrchens, auf.
Für den Teil der Sprengladung, der aus plastischem Sprengstoff besteht, kann z. B. plastisches Nitropenta oder Composition C (Hexogen) verwendet werden. Der Sprengstoffkörper aus festem Sprengstoff kann als Pressling hergestellt oder gegossen werden. Zum Pressen eignet sich beispielsweise Hexastit (Hexogen mit Wachs phlegmatisiert) oder Pentastit (Nitropenta mit Wachs phlegmatisiert). Ein giessfähiger Sprengstoff wäre z. B. Composition B (ein giessbares Gemisch aus Hexogen und Trinitrotoluol).
Nach dem Einfüllen des Sprengstoffes kann die Einfüllöffnung des Splitterkörpers durch einen Splitterring bis auf eine kleine zentrale Öffnung für den Durchtritt des Zündröhrchens verschlossen werden. Diese Massnahme hat den Vorteil, dass zunächst doch eine etwas grössere Einfüllöffnung zur Verfügung steht, dann aber bei der fertigen Granate bzw. Handgranate der Splitterkörper nahezu geschlossen ist, was sich auf die angestrebte gleichmässige Splitterverteilung günstig auswirkt.
Der Splitterkörper und der Splitterring können aus in Kunststoff eingebetteten Metallpartikeln bestehen ; die Vorteile der Erfindung ergeben sich aber auch bei ganz aus Metall bestehenden, vorzugsweise durch Kerben und Nuten vorfragmentierten Splitterkörpern.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen durch ein Ausführungsbeispiel näher erläutert. Fig. 1 zeigt den Granatenkörper einer Handgranate mit eingefüllter Sprengladung im Längsschnitt, Fig. 2 zeigt ebenfalls im Längsschnitt die fertig montierte Handgranate.
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Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Handgranatenkörper weist einen Splitterkörper-l-aus in Kunststoff, z. B. in Polystyrol, eingebetteten Metallpartikeln --2-- auf. Die Metallpartikeln - sind vorzugsweise kugelförmig ausgebildet und bestehen insbesondere aus Stahl. Der Splitter- körper-l-ist durch einen äusseren Gehäusemantel --3-- aus Kunststoff, z. B. aus Polyäthylen, umhüllt und weist einen halsförmigen Ansatz --4-- mit Aussengewinde auf. Durch die Einfüllöffnung --5-- des Splitterkörpers --1-- wird zunächst plastischer Sprengstoff, z. B. plastisches Nitropenta,
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Pentastit, eingesetzt. Der Sprengstoffkörper --7-- weist eine zentrale Bohrung --8-- auf.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, wird nach dem Einfüllen der gesamten Sprengladung --6, 7-die Öffnung --5-- (Fig. l) des Splitterkörpers --1-- bis auf eine kleine zentrale Öffnung --9-- durch einen Splitterring --10-- geschlossen. Der Splitterring --10-- sitzt auf einer Schulter (es könnte auch eine Schräge od. dgl. sein) der Öffnung-5- (Fig.
l) des Splitterkörpers --1-- formschlussartig auf und wird vorzugsweise mit dem Splitterkörper-l-verklebt. Nach dem Einsetzen des Splitterringes --10-- wird der Zünderkopf --11-- aufgeschraubt, der die üblichen Funktionsteile des Zünders, wie Zündröhrchen --12-- (mit Verzögerungssatz und Detonator), Schläger --13-- und Sicherungsbügel --14--, trägt. Der Vorteil des Splitterringes --10-- ist zwar auch bei einer andern Ausbildung und Anordnung der Sprengladung gegeben, im Zusammenhang mit der erfindungsgemässen Ladungsanordnung aber besonders zweckmässig.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Granate, insbesondere Handgranate, mit einem Splitterkörper, der einen ausgebauchten, vor- zugsweise kugel- oder eiförmig gewölbten inneren Hohlraum umschliesst und mindestens eine Öffnung zum Einfüllen der Sprengladung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengladung aus einem vorgeformten, durch die Öffnung (5) des Splitterkörpers (1) einführbaren und im wesentlichen längs der Öffnungsachse orientierten Sprengstoffkörper (6) aus festem Sprengstoff und einer zwi-
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