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Die Erfindung betritt eine Einrichtung von Geschützen, durch die es ermöglicht wird. dass Ge8chützrohr und allenfalls auch die Oberlafette von der zumeist ohnehin fahrbaren Unterlafette auf Transportwagen überzuführen. Diese sind eigens darnach eingerichtet, solche Frachtstücke zu übernehmen, festzuhalten und sich manövermässig zu bewegen, sowie zwecks Wiederaufbau des Geschützes wieder auf die Lafette überzuführen, wobei ebenso wie beim Ablau de Geschützes, die beiden Hauptwände der Unterlafette als Fahr-, Roll-oder Zahnbahn für die' auf-oder abzubringenden Teilfuhren, oder doch als die Mitträger einer solchen Bahn, bezw. als Unterlage von Rädern dieser Teilfuhren benützt werden.
Fig. 1 stellt die Seitenansicht eines teilbaren Geschützes in dem Augenblicke dar, in welchen sich das Rohr selbst und die Lafette zwecks Aufbau des Geschützes zu berühren beginnen, zwecks Abbau des Geschützes hingegen, sich zu berühren aufhören.
Fig. 2 ist die Ansicht der Fig. 1 von oben.
Feldgeschütze von 100-400 leg Rohrgewicht, würden am Einfachsten bloss in das etwa von einem zweirädrigen Hängekarren aufzunehmende Rohr und in dessen "Lafette" Überhaupt geteilt ; die sich hiedurch ergebenden beiden Teilfuhren R und L der Fig. 1 erhielten hiebei jazz etwa 200-800 A-9 Gewicht und können durch zwischen die Gabeln G der Teilfuhren gespannte
Pferde, unter weiterem Vorspann solcher, gezogen werden.
Bei Geschützen, die mit Bremszylindern ausgerüstet sind, bedingt jedoch die rasche Trennung des Rohres Q (Fig. 1) vou der Oberlafette 0, dass letztere mit einem, zum Einlegen des Rohres in ihn bestimmten, Schlitten'S ausgerüstet wird, der sonach anstatt des Rohres, in unmittelbarer Verbindung mit dem Bremszylinder stünde. Rohre, welche samt ihrer Gleh- vorrichtung von der Oberlafette abgeschoben werden sollen, können auch in trennbarcr Ver bindung mit dem Bremszylinder sein ; Rohre und Oberlafetten können aber auch auf Schlitten gleitend auf Transportwagen verschiebbar sein, beziehungsweise zurückgestellt werden: der Transports\va. gen steht sodann mit seinem Räderpaar auf dem Anlauf der Lafettenwände.
(Jeschütze, deren Rohrgewicht zwischen 400 und 500 kg oder auch etwas mehr beträgt, sollten jedoch unter Beibehalt des Gabelzuges in eine Rohrfuhre, eine Oberlafettenfuhre und in die Cnterlafette geteilt werden ;
diese Teilfuhren erhielten sonach etwa 800-1000 kg Gewicht, könnten also dreispännig, in angemessener Gangart auch dauernd bergauf gezogen werden, weil ja schliesslich das einzelne Gabelpferd, das den bekannten zweirädrigen Baukarren zieht, wenn auch nur unter erheblichem Zeitaufwand, dasselbe leistet. vorbedingung der gedachten Dreiteilung wäre, dass zuerst das Rohr von der Oberlafette. dann diese von der Unterlafette abgenommen, bzw. in verkehrter Folge zurückgegliedert werden könnte, was hinsichtlich des Rohres schon besprochen ist, hinsichtlich der Oberlafette aber. im Allgemeinen auf die einzuleitende Freigabe bzw. Festnahme, ihres in der Gegend P der Fig. 1 gelegenen Sehwenkzapfens, hinausliefe.
Geschütze, mit noch höherem Rohrgewicht, als etwa 550 l'g, liessen sich noch weiter teilen ; praktische Gründe sprechen aber dafür, es auch bei ihnen bei der soeben besprochenen Drei- teilung zu belassen, und nach vorgenommener Vergrösserung der Spurweiten, die Zugaugen A (Fig. 2) der Gabe ! paare C, durch Einbiegen der Endstücke letzterer, übereinander zu bringen,
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sie dann uu Protzlöchem zu erweitern und letzteren sechspännige Protzen zu unterlegen, so wie dies derzeit üblich ist. Solcherart könnten dann, ausnahmsweise einmal, auch l-Tonnenrohre samt ihrem Zubehör im Galopp zur Stellung kommen auch würden Motorwagen statt der Protzen verwendbar.
Gestattet die Teilbarkeit von. Gabelzugsgeschützen mittleren und schweren Feldkalibers, mit dem Dreigespann nur Rampen bis zu 10 dauernd bergauf zu nehmen, so wird man bis zu etwa 150 Steigung ein 4. Pferd vorspannen. Über 15 gradige Böschungen, Karstboden od. dgL werden aber wohl die Anwendung von Winden erheischen, die, je nach ihrer Seillänge, den Teilfuhren des Geschützes vergelegt würden, um sie einzeln empor zu ziehen.
Aus der Zweiteilung leichter, oder der Dreiteilung mittelschwerer Feldgeschütze in eine Wagengruppe, ergibt sich also der Vorteil leichteren Fortkommens durch schwieriges Gelände, noch unterstützt durch die naheliegende Anwendung der Schmalspur und des Gabelznges, allen- fulls der Winde (,, Klimmgeschütze"). Auf gutem Boden können solche Geschütze, wie bisher, zusammengestellt bewegt werden.
Dreigeteilte Protzgeschütze sind bei gleicher Beweglichkeit und Brückensicherheit, wie Feldgeschütze bisher, sehr viel weittragender und ihr caliber stärker als letztere ; hieraus ergibt sich dann, dass die Shrapnells ersterer, zahlreiche bleiuurchsetzte Stahlkugeln enthalten werden, die die gebräuchlichen Geschützschilde zu durchschlagen und die, insbesonders gegen verdeckte Ziele fast unentbehrliche Gellerwirkung, zu liefern vermögen.
Sehr schwere, ja sogar Küstengeschütze werden durch ihre Teilung in taktischem Sinne mobil, wenn an deren Aufstellungsorten zugleich für Reihebettungen od. dgl. vorgesorgt wird, in welche die Unterlafette einzusetzen ist. Insbesonders das, durch die Abgliederung der Ober lafette, zulässige Mehrgewicht desselben führt durch Anwendung zweier oder mehrerer Bremszylinder zu erhöhter Bremssicherheit, bei Protzgeschützen überdies zur Anwendbarkeit von, durch den Rohrrücklauf betriebenen selbsttätigen Verschlüssen.
Es erübrigt also nur mehr darzutun, dass die Einrichtungen der Hilfsvehikel zum Erfassen, Festhalten, Verfrachten und Zurückgeben der Teilstücke des Geschützes, sowie die entsprechenden Einrichtungen dieser Teilstücke, vermittelst feldmässig einfacher und sicher wirkender technischer Hilfsmittel tatsächlich geschaffen und unter noch unbedenkliche Zeitaufwand, betätigt werden können.
Wird ein mittelschweres stählernes Rohr, während des Transportes, durch einen Kopfbügel 1 und einen Bodenbügel 2, von einem Hängekarren aus, getragen, so wird es sowohl durch diese Bügel, als auch durch die Aufwölbung 3 der Fahrachse, an starken Seitenschwankungen be- hindert sein.
Senkt man dann das, samt seinem Karren, auf den beiden Hauptschienen der Unter- lafette hochgebrachte Rohr, mit seinem Vorderstück derart in den Rohrschlitten, dass die Rohr- klaue 4 Fig. 1 in den zugehörigen Schlitz des Schlittens dringt, so legen sich auch die Schild- zapfen 5 des Rohres, durch die Klaue geleitet, in die Schildzapf p ulager 6 des Rohrschlittens, worauf die Schilddeckel 7 über die Docke 8 gelegt, vielleicht auch, vermittels der an einem
Kettchen hängenden Federschliesse 9, schon versichert werden können-zumindest ist das
Rohr vom Schlitten aus bereits gefasst.
Zieht man dann den Haken 10, der auch während des Fahrens, in einer Grube 10"Fig. 1 des Laderaums, oder in einem Rohröhr ohne zu spannen, verhängt geblieben war, vermittels seiner, von der Trommel 11 abhängigen Flachkette 12 Fig. 2 etwas an, so wird der Bodenbügel lose, weil hiedurch der Bodenzapfen 13 Fig. 1 des Rohres aus seinem Loch im Bügel gehoben worden ist ; letzterer kann somit vom Rohre abgewendet und dieses vermittels einer einmaligen ganzen Umdrehung der Kettentrommel, mit seinem Bodenhorn 14 Fig. 1, schliesslich auch (durch letzteres geleitet) mit seinem Bodenzapfen in die zugehörigen Ausnehmungen 14"und 13 Fig. 1 des Rohrschlittens versenkt werden.
Während des Senkens des Rohrhinterstückes dringt, gleichzeitig der Führungsansatz 15 Fig. 1 in die Ausnehmung 15a Fig. 1 des Schlittens und zwingt dadurch nicht nur die Schildzapfen genau in ihre Lager zu treten, sondern (selbst bei schiefem Räderstande der Rohrfuhre) auch das Hinterstück des Rohres in die richtige Bahn, bis eben das Bodenhorn, des letzteren Entführung übernimmt.
Hierauf werden die Schilddecke !, falls dies nicht schon geschah, geschlossen und das Bodenhorn durch einen Querbolzen 17 Fig. yod.. dgl. in seiner Stellung festgemacht.
Liegt das Rohr nunmehr ganz auf dem Schlitten, so schliesst sowohl die Vorderfläche der Rohrklaue, als auch jene der Klaue des Führungsansatzes, fest an die ihr vorstehende Widerstandsfläche und verhindert das Auflüften des Rohrvorderteiles beim Schiessen, ohne irgend welche Inanspruchnahme des Schilddeckelverschlusses.
Schliesslich wird der Haken- ? C aus dem Rohre gehängt und der Rohrkarren, über die bei
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Kopfbügels am Rohrkopf, in sinngemäss verkehrter Reihe der soeben beschriebenen Vorrichtungen. Will man das, in seinem Karren hängende Rohr, auch seiner Längsrichtung nach, besser feststellen, so kann dies durch Anwendung von Klemmbügeln 19 geschehen, die man nach dem Ausheben der Schildzapfen von den Scharnieren 20 Fig. 1 aus, auch das Auflüften des Rohrkopfes verhindernd über sie klappt, wobei übrigens gleichzeitig der Kopfbügel, vermittels Eingreifens der Zapfen 21 der Klemmbügel, in die Augen 2190 Fig. 1 der ersteren, besser versichert werden kann.
Demgemäss wären also die Klemmbügel, noch vor dem Einlegen der Schildzapfen in ihre Lager, aufzuklappen. Dem ähnlich kann auch das Bodenstück durch einen
Querhang gegen das Auflüften geschützt werden. Was die Einrichtungen eines Hängekarrens für die Oberlafette anbelangt, so können sie nach Lüften des Bodenstückes der letzteren und Freigabe des Pivotzapfens gleich jenen des Rohrkarrens wirken. Doch trüge der Hängekarren der Oberlafette, anstatt der Klemmbügel Schildzapfen mit Klaue und es würde auch der Kopf- bügel mit einer Trommelwinde versehen.
Zum Aufbringen von Teilfuhren des Geschützes muss die Unterlafette starr verankert sein.
Zu diesem Behufe werden zuerst die Gabelsporen 23 der Fig. 1 von anssen in ihre Falze 24 der Fig. 1 geschoben und es werden diüpornnäge;'??aufgesteckt.
Wird sodann der, um die Achse der Unterlafette zu Hoden gedrehte rivotsporen 26 der Fig. 1 unter der vollen Wucht des auf ihn aufgebrachten Gewichtes der Unterlafette in den Boden gedrückt, der Spornschaft mit den beiden Hauptschienen der Unterlafette, durch eine Verbindung gabel 27 verhängt, schliesslich der Hinterteil der Unterlafette zu Boden gelassen, so steht die Unterlafette auf einem starren Dreifussgestell, dessen 2 hintere Sporen, durch Aufbringen eines Teilstückes des Geschützes über sie, ebenfalls sofort in den Boden gedrückt werden, wenn nötig jedoch, wie alle Sporen überhaupt, durch Einschlagen der'Spornnägel einen verstärkten Halt bekämen, was auf abschüssigem Boden von Bedeutung ist.
Da die Unterlafette auf einem Dreifussgestelle steht, sind ihre Räder, die übrigens durch den Daumen 22 Fig. 1 des, am Schaft des Pivotspornes befestigten Unterschildes, untergriffen werden, frei drehbar. Dieser Umstand führt dazu, die Radreifen mit einer Längsfurche zu versehen und nach dem Aufbringen einer Teilfuhre bis über die Gabelsporne, eine Strickverbindung (Ring über den Vorstecker und doppelten Federhaken 29 über die nächste Felge) zwischen der Rohrfuhre und der Lafette, herzustellen.
Es genügt dann eine teilweise Umdrehung der Lafettenräder, um das Aufbringen jeder Teilfuhre auf die Unterlafette, kräftig zu unterstützen. Bei schweren Geschützen würde die Innenrippe der beiden Lafettenwände gezähnt und jede Teilfuhre, vermittels zweier Hubvorrichtungen, die um die Fuhrenachse drehbar, in diese Zahnung zum Eingriff gebracht würden, aufgekurbelt, oder durch ihre Motorwagen selbst hochgebracht, bez. abgebracht.
Wurde das schon zusammengestellte Geschütz durch Mannschaft oder Pferde in die Feuerstellung gebracht, so wurde der Pivotsporen wohl durch das Gewicht des ganzen Geschützes besser in den Boden gedrückt, dann verhängt beim Niederlassen des Hinterteiles des Geschützes, bzw. beim Aufsetzen der Gabelsporen auf den Boden, ergibt sich jedoch ein Verankerungsmangel der auch wiederkehrt, wenn das schon verankert gewesene Geschütz, durch Wenden um den
Pivotsporn, eine neue Schussrichtung erhält.
Dieser Verankerungsmangel der beim Geschütz nur durch den Schuss ganz behoben werden kann, mahnt dazu, die seitliche Schwenkbarkeit der Oberlafette in der Unterlafette weiter auszugestalten, um besonders die, in ihrem Schiessgewichte sehr hochstehenden 3-teiligen Geschütze tunlichst in ihrer ursprünglichen Verankerung belassen zu können, was durch die hier geplant
Dreifussanordnung unterstützt wird.
Wird das dreiteilige Geschütz sonach erst in der Feuerstellung selbst zusammengestellt, so muss schon die leere Unterlafette, eine genügend brauchbare Seitenrichtung erhalten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Überführung des Geschützrohres bezw. der Oberlafette von Rohrrücklaufgeschützen, von den Unterlafetten auf Transportwagen und umgekehrt, dadurch gekenn- zeichnet, dass die beiden Hauptwände der Unterlafette für die ab-oder aufzubringenden Teilfuhren als Rampe, oder als Stützteile einer solchen, allenfalls als Radunterlage der Teilfuhren, bezw. als die Träger einer solchen benützt werden.