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Die Erfindung bezieht sich auf einen Luftreifen aus Kunststoffelastomeren, insbesondere gegossenen oder gespritzen Polyurethanen, mit einem Reifeninnenkörper, einer Radialarmierung, einem Gurt, einem Reifenaussenkörper mit einer Lauffläche sowie mit Wulstkernen aufweisenden Seitenwänden.
Bei einem aus der EP-PS Nr. 9018 bekannten Verfahren zur Herstellung eines derartigen Reifens wird auf einem den Hohlraum des späteren Reifens ausfüllenden Formkern zunächst der Reifeninnenkörper gespritzt bzw. gegossen und anschliessend die Radialwicklung um den auf dem Formkern sitzenden Reifeninnenkörper gewickelt, wobei um die Wulstkerne jeweils Schlingen gebildet werden. Schliesslich wird darauf der Reifenaussenkörper gespritzt oder gegossen. Dieses bekannte Verfahren ist zwar wirtschaftlicher als andere bekannte Verfahren, jedoch ist es noch immer verhältnismässig kompliziert, was durch die Notwendigkeit des Wickelns um den Formkern herum bedingt ist.
Nach einem in der GB-PS Nr. l, 246, 471 enthaltenen Vorschlag wird die Armierung vorerst zylinderförmig zwischen zwei dünnen Schichten eingebettet, anschliessend dieser Zylinder samt einem Wulstkern auf einen Formkern aufgebracht, der zweite Wulstkern angebracht und schliesslich der Reifen gegossen. Auch dieses Verfahren ist kompliziert.
Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Luftreifen der eingangs genannten Art zu schaffen, der wesentlich einfacher als bisher herstellbar ist. Erreicht wird dieses Ziel dadurch, dass die Radialarmierung in vom Reifenaussenkörper nach aussen umgebenen und mit diesem eine durchgehende Berührungsfläche aufweisenden Reifeninnenkörper eingegossen ist, und dass der Reifeninnenkörper mit dem Reifenaussenkörper, zumindest im Bereich der im Reifenaussenkörper vorgesehenen Wulstkerne, vorzugsweise lösbar, verbunden ist. Durch die erfindungsgemässe Mass-
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Bandes oder Ringes zu spritzen bzw. zu giessen. Nunmehr kann der bereits mit der Radialarmierung versehene Reifeninnenkörper auf einen Formkern aufgezogen und darüber der Reifenaussenkörper gespritzt bzw. gegossen werden.
Durch eine weitere Ausbildung der Erfindung ist es möglich, einen andern schwerwiegenden Nachteil der bekannten Reifen zu beseitigen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass bei Luftreifen aus Polyurethanen, die keine Radialarmierung besitzen, die Polyurethanmischung des Reifenkörpers derart abgestimmt werden kann, dass die Härte bzw. die Elastizität des Materials in verschiedener Hinsicht optimal sind. Aus andern Gründen ergibt sich jedoch die Anbringung einer Radialarmierung als notwendig und diese Radialarmierung verlangt wegen der erforderlichen Aufnahme der beim Walken des Reifens auftretenden Scherkräfte eine andere Härte und Elastizität des sie umgebenden Materials. Man war daher bisher gezwungen, Kompromisse bei der Materialwahl einzugehen, um allen Forderungen halbwegs gerecht zu werden.
Durch die Erfindung ist es nun möglich, den Elastizitätsmodul und die Härte des Reifeninnenkörpers kleiner als den Elastizitätsmodul und die Härte des Reifenaussenkörpers zu wählen. Der Reifeninnenkörper kann somit aus einem Material bestehen, das weich genug ist, um die auftretenden Scherkräfte zu ertragen, wogegen bei der Wahl des Materials des Reifenaussenkörpers alle hiefür massgebenden Umstände berücksichtigt werden können. Die Erfindung ermöglicht es dem Konstrukteur erstmalig, die Konstruktion des Reifenaussenkörpers hinsichtlich Material, Materialstärke usw. im wesentlichen völlig unabhängig von der Radialarmierung durchzuführen. Es sei darauf verwiesen, dass es grundsätzlich bekannt ist, Reifen aus Elastomeren unterschiedlicher Härte und Elastizitätsmoduln aufzubauen.
Im Rahmen der Erfindung hat es sich als zweckmässig erwiesen, wenn der Dehnungsmodul des Reifeninnenkörpers kleiner als 100 N/cm2 vorzugsweise kleiner als 50 N/cm2 ist und dessen Shore-A-Härte kleiner als 80 vorzugsweise 55 bis 65 ist, sowie dass der Dehnungsmodul des Reifenaussenkörpers grösser als 120 N/cm2, vorzugsweise 170 bis 190 N/cm2 ist, und dessen Shore-A-Härte gleich oder grösser 81 ist, wobei als Dehnungsmodul die Spannung bei 20 C und 5% Dehnung gilt.
Es ist möglich, den Reifeninnenkörper in an sich bekannter Weise als geschlossen schlauch- förmigen Körper auszubilden.
Zur Verankerung der Radialarmierung im Reifeninnenkörper können an sich bekannte wulstringartige Halteseile angeordnet sein. Es ist aber auch möglich, dass die Enden der Radialarmie-
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rung den Reifeninnenkörper nach aussen überragen und in an sich bekannter Weise an den im
Reifenaussenkörper vorgesehenen Wulstkernen durch Umschlagen verankert sind.
Nachstehend ist die Erfindung an Hand mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Aus- führungsbeispiele näher beschrieben. Dabei zeigen die Fig. 1 und 2 je einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäss ausgebildeten Luftreifen, die Fig. 3 und 4 geben zwei verschiedene Aus- bildungen der Verbindung zwischen Reifeninnenkörper und Reifenaussenkörper wieder und die Fig. 5 und 6 stellen zwei weitere Ausführungsformen dar.
Gemäss Fig. 1 weist ein Reifen einen Reifenaussenkörper --1-- auf, in den Wulstkerne --2-- sowie ein Gurt --3-- eingebettet sind. Die mit einem Profil versehene Lauffläche ist mit --4-- bezeichnet. Innerhalb des Reifenaussenkörpers --1-- ist ein dünner Reifeninnenkörper --5-- angeordnet, in den eine Radialwicklung --6-- eingebettet ist.
Die Herstellung der Radialwicklung kann so erfolgen, dass ein Seil oder Kord --7-- über zwei parallelliegende Halteseile --8-- zick-zackförmig gewickelt wird, wobei das entstehende Netz eben oder zylindrisch sein kann. Nach dem Wickeln der Radialarmierung --6-- wird diese umspritzt bzw. umgossen, so dass ein Ring oder Band entsteht, das den späteren Reifeninnenkörper - bildet. Das zur Bildung des Reifeninnenkörpers verwendete Material besitzt einen verhältnismässig niederen Elastizitätsmodul sowie eine niedere Härte.
Der mit der Radialarmierung --6-- versehene Reifeninnenkörper --5-- kann nunmehr auf den z. B. aufblasbaren Formkern aufgezogen und nach Anbringen der Wulstkerne --2-- sowie des vorgefertigten Gurtes --3-- mit dem Material des Reifenaussenkörpers-l-umspritzt bzw. umgossen werden. Entweder durch verschiedene Materialien oder durch verschiedene Stärken bei der Bildung des Reifenaussenkörpers --1-- können die an die einzelnen Bereiche des Reifens zu stellenden Forderungen berücksichtigt werden, ohne dass das Wirken der Radialarmierung bei der Materialwahl des Reifenaussenkörpers --1-- ebenfalls zu berücksichtigen ist. Das Material des Reifenaussenkörpers wird jedenfalls eine grössere Härte und einen grösseren Elastizitätsmodul als das Material des Reifeninnenkörpers aufweisen.
In Fig. 1 ist auch noch angedeutet, dass der Reifeninnenkörper --5-- als durchgehender schlauchförmiger Körper --5"-- ausgebildet sein könnte, wobei jedoch die Radialarmierung --6-nur im Bereich des Reifenaussenkörpers-l-angeordnet ist.
Bei dem eben besprochenen Ausführungsbeispiel ergeben sich beim Aufbringen des Reifeninnenkörpers auf den Formkern Dehnungen im Reifeninnenkörper. Dies kann bei der Ausführungsform nach Fig. 2 dadurch vermieden werden, dass der Reifeninnenkörper --5'-- auf die auf einen Formkern aufgebrachte Radialarmierung --6-- gespritzt bzw. gegossen wird. Bei dieser Ausführungsform liegt die Radialarmierung innen, ist jedoch auch hier umgossen, da das Material des Reifen-
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vorgesehen ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 besitzt der Reifeninnenkörper --5-- einen U-förmigen Endteil --12--, der um den Reifenaussenkörper --1-- zum Einschnappen gebracht werden kann.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform sind die Radialarmierung --6-- bzw. die wulstkernartigen Halteseile --8-- in einem grösseren Abstand von den Wulstkernen --2-- angeordnet. Ein nicht armierter Teil --13-- des Reifeninnenkörpers --5-- reicht jedoch bis in den Bereich der Wulstkerne --2--.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 überragen die Enden --14-- der Radialarmierung --6-den Reifeninnenkörper --5-- nach aussen und sind über die Wulstkerne --2-- geschlungen. Bei
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dieser Ausführungsform entfallen demnach die wulstkernartigen Halteseile die Radialarmierung --6-- ist direkt an den Wulstkernen --2-- verankert.
Im Rahmen der Erfindung sind noch zahlreiche Abänderungen möglich. So könnte z. B. die Verankerung der Radialarmierung --6-- an den wulstkernartigen Halteseilen --8-- bzw. den Wulst- kernen --2-- auch unter Bildung von Schlingen entsprechend der eingangs genannten EP-PS Nr. 9018 erfolgen. Auch ist das Material der Armierungen bzw. der Reifenkörper entsprechend den jeweiligen Erfordernissen weitgehend variierbar.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Luftreifen aus Kunststoffelastomeren, insbesondere gegossenen oder gespritzten Polyurethanen, mit einem Reifeninnenkörper, einer Radialarmierung, einem Gurt, einem Reifenaussenkörper mit einer Lauffläche sowie mit Wulstkerne aufweisenden Seitenwänden, dadurch gekennzeichnet, dass die Radialarmierung (6) in vom Reifenaussenkörper (1) nach aussen umgebenen und mit diesem eine durchgehende Berührungsfläche aufweisenden Reifeninnenkörper (5, 5', 5") eingegossen ist, und dass der Reifeninnenkörper (5, 5', 5") mit dem Reifenaussenkörper zumindest im
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ist.