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Die Erfindung bezieht sich auf einen Vorschweissbund bzw. eine Bundbuchse aus Kunst- stoff für Kunststoffrohre, welche (r) über eine Flanschverbindung, insbesondere unter Verwendung eines metallischen Losflansches, an einem Metallflansch dichtend festlegbar ist. Bei derartigen
Ausbildungen ist in der Regel an dem Vorschweissbund bzw. der Bundbuchse oder an dem mit diesem Vorschweissbund bzw. Bundbuchse zusammenwirkenden Metallflansch ein ringförmiges Dichtungs- element festgelegt, welches durch die Flanschverbindung unter Pressdruck gehalten werden muss.
Kunststoffe haben die Eigenschaft, dass sie unter Druck zu fliessen beginnen. Dies gilt insbesondere für thermoplastische Kunststoffe, welche im Betrieb erhöhten Temperaturen unterworfen werden.
Durch das Fliessen wird der Anpressdruck verringert und es wird die dichte Anlage in Frage gestellt. Wenn ein Dichtungsring zwischengestaltet ist, so wird der Anpressdruck so weit ver- ringert, dass die Dichtung nicht mehr gewährleistet ist. Die Spannglieder müssen aber mit einer gewissen Vorspannung aufgebracht sein, damit sie sich im Betrieb nicht lockern, und durch diese Vorspannung wird ein Fliessen des Kunststoffbundes bzw. der Bundbuchse verursacht.
Bei einer aus der GB-PS Nr. l, 411, 934 bekanntgewordenen Ausgestaltung eines Schlauchendes ist ein Losflansch vorgesehen und die Durchführung von Spanngliedern erfolgt durch ineinander- schiebbare Büchsen. Diese Büchsen bestehen aus Kunststoff und werden beim Spannen eines Spann- gliedes gegeneinander verschoben. Hiebei dringen die ringförmigen Schultern in die Oberfläche des Schlauches ein und die Ausbildung dient lediglich dazu, um ein Verquetschen des Materials des Schlauches zu verhindern. Die Probleme, welche sich durch die Anwendung von hohen Spann- kräften bei Verwendung eines metallischen Flansches und eines metallischen Losflansches bezüg- lich eines Fliessens von dazwischen eingespanntem Kunststoffmaterial ergeben, werden bei dieser
Ausbildung in keiner Weise berücksichtigt.
Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, bei Kunststoffbunden oder Bundbuchsen eine sichere und dichte Verbindung im Betrieb dauernd aufrecht zu erhalten. Zur Erfüllung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen darin, dass die Kunststoffbundbuchse bzw. der Vorschweissbund wenigstens eine, den Losflansch gegen den metallischen Flansch abstützende Einlage aus druckfestem Material, insbesondere Stahl, aufweist. Für die Festlegung des Losflansches am
Flansch werden in üblicher Weise Spannglieder verwendet, welche beispielsweise als Schraubbolzen mit Muttern ausgebildet sein können. Durch die Einlage aus druckfestem Material wird die Spannkraft der Spannglieder aufgenommen, so dass die Spannglieder mit genügender Vorspannung festgespannt werden können, um im Betrieb ein dauerndes Festsitzen zu gewährleisten.
Es ist aber der Spanndruck durch die Einlage aufgenommen, so dass das Material des Kunststoffbundes nicht in solcher Weise druckbelastet ist, dass ein Fliessen zu befürchten ist. Der Kunststoffbund muss lediglich mit einer solchen Kraft an den Gegenflansch angedrückt werden, dass die Dichtung durch den Dichtring gewährleistet ist. Hiebei ist es nicht notwendig, dass die Fliessgrenze des Kunststoffes überschritten wird. Es kann hiebei der Kunststoffbund unmittelbar mit einem Flansch aus formbeständigem Material, wie Gusseisen oder Stahl, verspannt werden.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Einlage von einem zur Achse der Flansche bzw. des Bundes konzentrischen, den Kunststoffbund umschliessenden Ring gebildet. Dadurch, dass dieser Ring den Kunststoffbund umschliesst, verhindert er ein Ausweichen des Kunststoffbundes, wenn dieser zu fliessen beginnen sollte. Es wird dadurch die auf den Dichtring ausübbare Presskraft vergrössert. Hiebei ist es gemäss der Erfindung zweckmässig, wenn der Aussendurchmesser des die Einlage bildenden Ringes kleiner als der Teilkreisdurchmesser der die Spannglieder bildenden Spannschrauben ist. Es sind somit die Spannschrauben ausserhalb des Kunststoffbundes geführt und das Material des Kunststoffbundes wird nicht an die Spannschrauben angedrückt, so dass die Verbindung jederzeit lösbar bleibt.
Gemäss der Erfindung kann aber auch die Einlage, wie an sich bekannt, von die Spannschrauben umgebenden Büchsen gebildet sein oder es kann auch die Einlage von den Kunststoffbund durchsetzenden Druckbolzen gebildet sein. In diesem Falle werden lediglich die axialen Spannkräfte von der Einlage aufgenommen und es wird der Kunststoffbund so weit druckentlastet, dass ein Fliessen verhindert ist, wobei jedoch die auf den Kunststoffbund wirkende Kraft ausreicht, um die Dichtung zu gewährleisten.
Die erfindungsgemässe Ausbildung kann mit Vorteil für Fernwärmeleitungen verwendet wer-
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den, bei welchen ein mit der von einem Kunststoffrohr oder einem Kunststoffschlauch gebildeten
Medienleitung verbundener, beispielsweise verschweisster oder verklebter Kunststoffbund mit dem
Stahlflansch einer Armatur zusammengespannt wird. Ein solcher Kunststoffbund kann aus thermo- plastischem Kunststoff, beispielsweise Polybuten, bestehen.
Unter dem Einfluss der Wärme des
Fernheizmediums kann das Material des Kunststoffbundes die Fliessgrenze erreichen, jedoch wirkt sich dadurch, dass die Spannkräfte durch die Einlage übernommen werden, die Verringerung der
Festigkeit des Kunststoffbundes nicht auf die Dichtung aus, da auch in diesem Fall die Festig- keit des Kunststoffbundes immer noch ausreicht, um die erforderlichen Dichtkräfte aufzubringen, während die Vorspannung der Spannglieder durch die Einlage aufgenommen wird.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles, welches eine
Flanschverbindung für eine Fernwärmeleitung zeigt, schematisch erläutert. Fig. 1 zeigt eine Flansch- verbindung, teilweise im Axialschnitt, Fig. 2 und 3 zeigen verschiedene Ausführungsformen der
Einlage bei einer Flanschverbindung im Axialschnitt.
In Fig. 1 stellt --1-- ein Kunststoffrohr dar, mit welchem ein Kunststoffbund verschweisst oder verklebt oder in Form einer Bundbuchse --2-- festgelegt ist. --3-- ist der Stutzen einer
Armatur und --4-- ist ein auf diesen Stutzen aufgeschraubter Stahlflansch. --5-- ist ein Dicht- ring, welcher in eine Ringnut der Kunststoffbundbuchse --2-- eingelegt ist. --6-- ist ein an der Kunststoffbundbuchse angreifender Losflansch.
Durch Spannschrauben --7--, welche rund um die Achse --11-- der Flanschen --4 und 6-- angeordnet sind, wird der Losflansch --6-- mit dem Stahlflansch --4-- verspannt. Die Kunststoffbundbuchse --2-- ist von einem Stahlring - umgeben und der aus Stahl bestehende Losflansch --6-- wird durch den Ring --8-- gegen den Stahlflansch --4-- abgestützt, so dass die Vorspannkräfte der Spannschrauben --7-- durch diesen Stahlring aufgenommen werden.
Die auf die Kunststoffbundbuchse --2-- wirkenden Spann- kräfte sind daher auf ein Ausmass beschränkt, welches genügt, um den Dichtring --5-- an den
Stahlflansch --4-- anzupressen, jedoch noch nicht zum Fliessen des Materials der Kunststoff- bundbuchse --2-- führt. Die Kunststoffbundbuchse --2-- ist rundum durch den Stahlring --8-eingefasst, so dass bei Erreichen der Fliessgrenze das Material der Kunststoffbundbuchse --2-noch nicht ausweichen kann.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich dadurch, dass die Einlage von Büchsen - gebildet wird, welche gegen den Stahlflansch --4-- und den Losflansch --6-- abgestützt sind.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig. 1 dadurch, dass in die Kunststoffbundbuchse von Bolzen --10-- od. dgl. gebildete Einlagen eingebettet sind, welche die Spannkräfte der Spannschrauben --7-- aufnehmen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorschweissbund oder Bundbuchse aus Kunststoff für Kunststoffrohre, welche (r) über eine Flanschverbindung, insbesondere unter Verwendung eines metallischen Losflansches, an einem Metallflansch dichtend festlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffbundbuchse (2) bzw. der Vorschweissbund wenigstens eine den Losflansch (6) gegen den metallischen Flansch (4) abstützende Einlage (8,9, 10) aus druckfestem Material, insbesondere Stahl, aufweist.