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Die Erfindung betrifft einen Doppeltragwalzenroller zum Aufwickeln von Materialbahnen auf einen Wickelkern, insbesondere von Papierbahnen bei Rollenschneidmaschinen, bei welchem die
Bahn zwischen den Tragwalzen zugeführt wird, mit einer Einrichtung zum Abheben des vollen
Wickels wenigstens von der umschlungenen ersten Tragwalze, einer Einrichtung zum Trennen der
Bahn, einer Einrichtung zum Halten des abgetrennten neugebildeten Bahnanfangs an der ersten
Tragwalze und mit einer Einrichtung zum Einlegen eines neuen Wickelkerns.
Mittels derartiger Tragwalzenroller werden beispielsweise von grossen Vorratsrollen einzelne kleinere Rollen gebildet. Im Zusammenwirken mit Rollenschneidmaschinen wird die von einer Vor- ratsrolle abgezogene Bahn in Längsrichtung in einzelne schmälere Bahnen geschnitten, die von einer Aufwickeleinrichtung auf mehrere axial nebeneinanderliegende Wickelkerne aufgewickelt werden. Wenn die betreffende Wickelrolle den gewünschten Durchmesser erreicht hat, wird sie aus der Wickeleinrichtung herausgenommen, die Bahn, die noch mit der Vorratsrolle verbunden ist, wird abgetrennt und der dabei gebildete neue Bahnanfang wird an einem neu in das Wickel- bett eingelegten Wickelkern befestigt.
Zur Durchführung dieser verschiedenen Schritte sind Verfahren und Einrichtungen bekannt, mittels welcher das Wechseln weitgehend automatisch durchgeführt werden kann.
Beispielsweise sind ein Verfahren und eine entsprechende Einrichtung bekannt, bei welchen die fertig gewickelte Rolle auf die von der Bahn teilweise umschlungene erste Tragwalze ver- schoben wird und durch den dabei zwischen der andern Tragwalze und der Rolle entstehenden
Spalt der neue Wickelkern eingebracht wird, worauf die Befestigung der Bahn an diesem erfolgt (DE-OS 2709684). Gleichzeitig wird die Bahn zwischen dem neuen Wickelkern und der fertigen Rolle abgeschnitten. Da mit dieser bekannten Einrichtung die fertige Rolle zunächst entgegengesetzt ihrer eigentlichen Förderrichtung auf die umschlungene Tragwalze bewegt werden muss und erst anschliessend, wenn der neue Wickelkern eingelegt ist, wieder abgesenkt und über die nicht bahn- umschlungene zweite Tragwalze auf einen Absenktisch gelangt, werden die Verlustzeiten bei jedem
Wechsel relativ gross.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit welcher der Wechsel des vollen Wickels gegen einen neuen Wickelkern gegenüber den bekannten Einrichtungen beschleunigt und die dadurch verursachten Verlustzeiten wesentlich reduziert werden.
Die Erfindung löst das Problem dadurch, dass eine durch den Spalt zwischen der ersten Tragwalze und dem von dieser abgehobenen Wickel einbringbare Perforierleiste als Trenneinrichtung und eine Einrichtung zum Einlegen des neuen Wickelkerns in Laufrichtung über die bahnumschlungene erste Tragwalze hinweg vorgesehen sind.
Zum Einbringen dieser Trenneinrichtung wird also der volle Wickel von der bahnumschlungenen ersten Tragwalze abgehoben. Die Bahn wird perforiert und durch weiteres Bewegen des vollen Wickels in Laufrichtung der Bahn genau an der durch die Perforation definierten Stelle vollständig abgetrennt. Dabei soll unter Perforieren auch das Erzeugen von nur relativ wenigen Durchbrechungen der Bahn verstanden werden, wie es etwa durch wenige Zinken an einer solchen Leiste herbeigeführt werden könnte. Anschliessend wird ein neuer Wickelkern ebenfalls in Bahnlaufrichtung über die erwähnte Tragwalze hinweg in das Wickelbett eingelegt. Somit erfolgt der Transport des fertigen Wickels und das Einbringen der Trenneinrichtung sowie später das Einlegen des neuen Wickelkerns in das Wickelbett harmonisch in der natürlichen Laufrichtung der Bahn.
Damit kann der Wechsel schnellstmöglich, d. h. mit bisher nicht erreichbar kurzen Zeiten, durchgeführt werden.
In weiterer zweckmässiger Ausbildung der Erfindung weist die Einrichtung zum Einlegen des neuen Wickelkerns eine zur Tragwalze parallele Aufnahmemulde mit einer den neuen Wickelkern haltenden, durch Fluiddruck lösbaren Klemmeinrichtung auf, wobei die Mulde an ihren Enden an Schwenkhebeln befestigt ist, welche an der Halterung für die Perforierleiste gelagert sind.
Die Erfindung ist im folgenden in einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen : Fig. l bis 3 Prinzipdarstellungen der aufeinanderfolgenden Schritte eines Rollenwechsels bei einem Doppeltragwalzenroller gemäss der Erfindung, Fig. 4 eine vergrösserte Darstellung der Halteleiste und der Perforierleiste in der Stellung nach Fig. 2, Fig. 5 eine Ansicht
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in Richtung V in Fig. 4, Fig. 6 eine Ansicht einer Alternativausbildung der Perforierleiste und der Halteleiste und Fig. 7 bis 9 im Schema verschiedene Schritte zur Herbeiführung des Bahnab- risses beim Rollenwechsel mit einer Perforierleiste und Halteleiste nach Fig. 6.
In Fig. 1 ist der Doppeltragwalzenroller nach Beendigung des Wickelvorgangs dargestellt.
Von den beiden Tragwalzen--1 und 2--, von denen wenigstens eine angetrieben ist, wird die erste Walze --1-- von der Materialbahn--3--, die zwischen den Walzen von unten zugeführt wird, umschlungen. Der auf einem Wickelkern --4-- aufgewickelte volle Wickel --5-- ruht noch auf beiden Tragwalzen--1 und 2--. Um eine zur Achse --6-- der Walze --2-- exzentrisch ange- ordnete parallele Achse --7-- ist zu beiden Seiten je ein Schild --8-- schwenkbar gelagert, zwi- schen denen ein Schalensegment--9--befestigt ist. Schild--8--und Schalensegment--9--bilden eine Halterung für eine am Schalensegment--9--an der dem Spalt zwischen beiden Walzen --1 und 2-- zugekehrten Kante angelenkten Halteleiste--10--.
Mittels eines Druckmittelantriebs--11-- können die Schilde --8-- zusammen mit Schalensegment--9--und Halteleiste--10--aus der in Fig. 1 gezeigten Stellung in die Stellung gemäss Fig. 2 und zurück verschwenkt werden. Die Halte- leiste --10-- kann mittels eines weiteren Druckmittelantriebs --12-- gegenüber dem Schalensegment --9-- so verschwenkt werden, dass sie gegen die Bahn auf der Tragwalze --1-- gedrückt werden kann (Fig. 4).
Wenn die Bahn --3-- an der Tragwalze --1-- mittels der Halteleiste --10-- gehalten ist, wird der volle Wickel --5-- von der durch einen Druckmittelantrieb --13-- betätigbaren Ausdrück- rolle --14-- auf der Walze --2-- bis kurz vor deren Scheitelpunkt bewegt. In dem dabei zwischen dem Wickel --5-- und der Walze --1-- entstandenen Spalt wird ein zwischen zwei Schilden --15-- gehaltenes Schalensegment --16-- mittels eines Druckmittelantriebs --17-- um eine zur Walzenachse --18-- parallele, aber exzentrisch angeordnete Achse --19-- geschwenkt. An der Vorderkante des Schalensegments--16--ist eine Leiste --20-- mit einer daran angeschraubten Perforierleiste --21-- über ein Federband --22-- schwenkbar befestigt (Fig. 4).
Auf Grund der exzentrischen
Anordnung sowohl der schwenkbaren Schilde --8-- und des Schalensegments--9--für die Halte- leiste --10-- als auch der Schilde --15-- für das Schalensegment--16--mit der Perforierleiste --21-- ist der Abstand der den entsprechenden Walzenmänteln jeweilig gegenüberliegenden Teile in Ruhestellung grösser als in Arbeitsstellung, wo jeweils ein möglichst enger Abstand erwünscht ist. Der grössere Abstand in Ruhestellung gewährleistet eine bessere Zugänglichkeit in die Spalte zwischen diesen Teilen und den jeweiligen Walzenmantelflächen.
Zwischen den einander zugekehrten konkav ausgehöhlten Kanten des Schalensegments --16-und der Leiste --20-- ist ein Schlauch --23-- gelagert. Die Perforierleiste --21-- und die Halte- leiste --10-- sind, wie in Fig. 5 gezeigt, an ihren jeweiligen Vorderkanten sägezahnförmig derart ausgebildet, dass sie in der in Fig. 2 dargestellten eingefahrenen Stellung ineinandergreifen.
Dabei wird die zwischen beiden Leisten hindurchgeführte Bahn--3--, die sich an die abgerundeten vorstehenden Kanten --10'-- der Halteleiste --10-- anlegt, durch die vorstehenden scharfen Kanten --21'-- der Perforierleiste--21--perforiert. Anschliessend wird der volle Wickel wie in Fig. 3 gezeigt, durch die Ausdrückrolle --14-- über den Scheitelpunkt der Tragwalze --2-- hinweg auf einen Ablasstisch--24--od. dgl. gefördert. Dabei reisst die Bahn --3-- an der perforierten Stelle völlig durch.
Gleichzeitig wird durch Druckbeaufschlagung des Schlauchs --23-- die Perforierleiste --21-- an die Tragwalze --1-- gedrückt, die damit das Halten der Bahn --3-- an der Walze --1-- übernimmt, so dass die Halteleiste --10-- wieder von der Walze--1--abge- schwenkt und zurück in die in Fig. 1 gezeigte Stellung gebracht werden kann.
An den Schilden--15--sind bei --25-- Hebel --26-- schwenkbar gelagert, die zwischen sich eine Aufnahmemulde --27-- für einen neuen Wickelkern --4'-- tragen, der durch eine an Augen --28-- an den Hebeln --26-- schwenkbar angelenkte Leiste --29-- durch deren Eigengewicht klemmend gehalten wird. Die Hebel --26-- und damit die Aufnahmemulde --27-- mit dem neuen Wickelkern --4'-- werden durch einen Druckmittelantrieb--30--, der an einem Auge --31-- an den Schilden --15-- gelenkig gelagert ist, relativ zu den Schilden --15-- verschwenkt (Fig.3), bis die Aufnahmemulde --27-- mit dem neuen Wickelkern --4'-- sich über dem Spalt zwischen den beiden Tragwalzen--1 und 2--befindet.
Dann wird durch einen Pneumatikantrieb --32-die Leiste --29-- abgehoben und der neue Wickelkern--4'--freigegeben, der auf die Tragwalzen --1 und 2--fällt.
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zwischen den Tragwalzen--1 und 2--weist, wenn er aufgelegt worden ist. Darauf wird durch Druckentlastung in dem Schlauch--23--die Perforierleiste--21--von der Bahn --3-- abgehoben, die nunmehr durch den aufgelegten neuen Wickelkern --4'-- klemmend gehalten wird. Ein neuer Wickelvorgang beginnt. Dabei wird beim Wickelbeginn die Bahn --3-- sofort an dem Klebeband --33-- auf dem Wickelkern festgehalten.
Auf der Oberseite der Leiste --20-- zum Halten der Perforierleiste --21-- ist ein Blasrohr --34-- befestigt, welches beim Wickelbeginn gegen den Wickel- kern --4'-- bläst, um auf alle Fälle ein Ablösen der Bahn --3-- von diesem und ein Stauchen an den noch eingeschwenkten Einrichtungen zu vermeiden. Nach den ersten Wickelumdrehungen
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angeordnet sind. Diese Zähne --35-- wirken mit entsprechenden in gleichem Abstand angeordneten Einkerbungen --36-- in der Perforierleiste --21-- zusammen. Zwischen diesen Einkerbungen weist die Perforierleiste --21-- jeweils noch eine grössere Anzahl von kleineren Zähnen --37-- auf.
Die Zähne --35-- sind an ihrer Vorderseite abgeflacht.
Nach dem Einfahren der Halteleiste --10-- wird diese, wie in Fig. 7 dargestellt, gegen die Tragwalze --1-- gedrückt und hält dabei die Bahn --3-- fest gegen deren Mantelfläche. Beim Hochdrücken des vollen Wickels --5-- auf die Walze --2-- lockert sich dabei die Bahn--3--, so dass beim Einfahren der Perforierleiste --21-- durch den Spalt zwischen der Tragwalze--1-und dem Wickel --5-- in Pfeilrichtung --38-- sich die Bahn --3-- um die Vorderkante der Halteleiste --10-- legt, was durch das Balsrohr --34-- noch unterstützt wird (Fig. 8). Dabei perforieren die Zähne --35-- die Bahn --3-- in grösserem Abstand.
In der nächsten in Fig. 9 dargestellten Phase schwenkt die Perforierleiste --21-- derart zwischen die Zähne der Halteleiste --10-- (Pfeil 39), dass bei gleichzeitigem Straffen der Bahn --3-- durch Ausdrücken des vollen Wickels über den Scheitelpunkt der Walze --2-- ein vollständiges Perforieren durch die Zähne --37-- der Perforierleiste --21-- und ein Abtrennen der Bahn --3-- an dieser Stelle erfolgt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Doppeltragwalzenroller zum Aufwickeln von Materialbahnen auf einen Wickelkern, insbesondere von Papierbahnen bei Rollenschneidmaschinen, bei welchem die Bahn zwischen den Tragwalzen zugeführt wird, mit einer Einrichtung zum Abheben des vollen Wickels wenigstens von der umschlungenen ersten Tragwalze, einer Einrichtung zum Trennen der Bahn, einer Einrichtung zum Halten des abgetrennten neugebildeten Bahnanfangs an der ersten Tragwalze und mit einer Einrichtung zum Einlegen eines neuen Wickelkerns, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch den Spalt zwischen der ersten Tragwalze (1) und dem von dieser abgehobenen Wickel (5) einbringbare Perforierleiste (21) als Trenneinrichtung und eine Einrichtung (26 bis 32) zum Einlegen des neuen Wickelkerns (4')
in Laufrichtung über die bahnumschlungene erste Tragwalze (1) hinweg vorgesehen sind.