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Die Erfindung betrifft die Verwendung eines neuen, filmbildenden, wasserlöslichen sulfonierten Polyurethans zum Schlichten von Textilgarnen, vorzugsweise zum Schlichten von Kettgarn.
In der Textilindustrie neigt man derzeit dazu, synthetische Fäden zu verweben, die nur die Verdrehung aufweisen, die aus der Webvorrichtung (Drosselmaschine) resultiert, d. h. eine solche von 10 bis 15 Drehungen/m. Für ein klagloses Ablaufen des Webvorganges ist es dann aber notwendig, stark wirksame Schlichtmittel zu verwenden, da es unmöglich ist, Fasern mit geringem Drill, die keine ausreichende Kohäsion aufweisen, zu verweben.
Zum Schlichten synthetischer Garne und Fäden, wurden verschiedene Produkte vorgeschlagen, z. B. solche auf Basis von Acryl- oder Vinylpolymeren, welche Produkte sich aber nicht oder nur schlecht zur Anwendung auf lineare Polyester, wie Äthylenpolyterephthalate eignen, und deren Leistungen begrenzt bleiben, und Produkte vom Typus aliphatischer oder aromatischer sulfonierter, in Wasser löslicher Polyester, beispielsweise solche, die ausgehend von Isophthalsäure, Natriumdimethylsulfoisophthalat und Diäthylenglykol oder ausgehend von Isophthalsäure, Natriumdimethylsulfoisophthalat, Adipinsäure und Diäthylenglykol oder ausgehend von Isophthalsäure, ungesättigten Säuren (Maleinsäure, Itaconsäure), Diäthylenglykol und Natriumhydrogensulfit erhalten werden.
Produkte dieser Art sind wirtschaftlich nicht völlig zufriedenstellend. Im allgemeinen ergeben sich sowohl bei deren Anwendung als auch bei deren Herstellung verschiedene Schwierigkeiten. So ist die Lagerbeständigkeit der wässerigen Lösungen verhältnismässig gering und sind die mechanischen Eigenschaften der Polymeren, wenn deren durchschnittliches Molekulargewicht nicht einen ziemlich hohen Wert erreicht, ungenügend. Will man aber Polymeren mit hohen Molekulargewichten erhalten, so muss die Kondensation bei starken Unterdrucken während einer beträchtlichen Zeitdauer durchgeführt werden, was ernsthafte technologische Schwierigkeiten bedingt. Ein anderer Nachteil besteht, insbesondere bei Acrylderivaten, darin, dass diese Produkte Webvorrichtungen verschmutzen.
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines neuen wasserlöslichen sulfonierten Polyurethans, nämlich eines Polykondensationsproduktes, erhalten durch Umsetzung eines anionischen sulfonierten Polyesters mit einem Molekulargewicht zwischen 500 und 3000, einer Säurezahl von weniger als 20 mg KOH/g sowie einem Schwefelgehalt von 0, 8 bis 2 Gew.-%, insbesondere eines durch Cokondensation wenigstens einer organischen Dicarbonsäure, ihres Anhydrides oder eines ihrer Diester mit einem Diol und einer sulfonierten Dicarbonsäure oder eines ihrer Diester erhaltenen Polyesters, mit wenigstens einem Diisocyanat, insbesondere Toluylendiisocyanat, wobei das Molverhältnis NCO/OH+COOH unter 1 liegt, zum Schlichten von Textilgarnen durch Auftragen des Polyurethans auf die Garne in Form einer wässerigen, 1 bis 40 Gew.-% desselben enthaltenden Lösung,
insbesondere auf Chemifasergarne, Polyestergarne oder texturierte Polyestergarne.
Die erfindungsgemäss zu verwendenden Polyurethane haben gute mechanische Eigenschaften, dank welcher sie Fäden eine Abtriebbeständigkeit verleihen, die ein Weben unter guten Voraussetzungen gestatten, sind in kaltem Wasser löslich und können daher auf Textilgarne leicht aufgebracht und von diesen leicht entfernt werden, wenn dies erforderlich ist und besitzen schliesslich ein gutes Schlichtvermögen und eine besonders gute Affinität zu synthetischen Fasern. Das Molverhältnis NCO/OH+COOH wird in Abhängigkeit vom erwünschten Wert des Endmolekulargewichtes des Polyurethans gewählt, welcher Wert durch den Gew.-% Gehalt an eingebautem Diisocyanat genau festgelegt ist.
Die Polykondensation der Diisocyanate mit den Polyestern kann in fester oder geschmolzener Phase, vorzugsweise in geschmolzener Phase durchgeführt werden und erfolgt, wenn in einem ersten Schritt eine Dicarbonsäure oder einer ihrer Diester mit einem Diol in Gegenwart einer Dicarbonsäure oder einer mit einer Sulfonsäuregruppe oder ihrem Ester als anionischer Bestandteil kondensiert wird, wobei die jeweiligen Anteile des anionischen Bestandteiles und der nicht anionischen vorliegenden Dicarbonsäure derart gewählt sind, dass man einen Schwefelgehalt von 0, 8 bis 2 Gew.-%, in Gegenwart eines üblichen Poly veresterungskatalysators, einbringt, insbesondere kann der Polyester eine Säurezahl von weniger als 20 mg KOH/g, noch besser von weniger als 5 mg KOH/g, und einen Schwefelgehalt von 0, 8 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise von 1, 2 bis 1,
8% aufweisen.
Als Beispiele für die Bestandteile, auf Basis welcher die erfindungsgemäss zu verwendenden Polyurethane gebildet sind, seien angegeben :
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Als Dicarbonsäure : Die aliphatischen gesättigten oder ungesättigten Dicarbonsäuren sowie die aromatischen Dicarbonsäuren, beispielsweise Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Sebazinsäure, Malein-, Fumar- und Itaconsäure, Ortho-, Iso- und Terephthalsäure, Dicarbonsäuren mit mehreren aromatischen Kernen, araliphatische Dicarbonsäuren, Anhydride dieser Säure und ihre Diester, z. B. Methyl-, Äthyl-, Propyl- und Butyldiester.
Als Diole : Aliphatische Glykole, wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol und die höheren Homologe, Dipropylenglykol, und die höheren Homologe, Butandiol- (1, 4), Hexandiol- (1, 6), Neopentylglykol, cycloaliphatische Glykole, z. B. Cyclohexandiol und Dicyclohexandiolpropan.
Als Bestandteile mit anionischer Gruppierung : die Natriumsulfonate der Dicarbonsäuren oder
EMI2.1
B.phthalat -5 -natri umsu lfosuccina t.
Als Diisocyanate : Die aliphatischen Diisocyanate, die cycloaliphatischen, cycloolefinischen,
EMI2.2
methylen-diisocyanat, Isophoron-diisocyanat die m- und p-Phenylendiisocyanate, Toluyl 2, 4-/und - 2, 6-diisocyanat, Dicyclohexylmethandiisocyanat, 4, 4'-Diphenylmethan-diisocyanat und Naphthalin- - diisocyanat.
Es folgen zunächst acht Vorschriften für die Herstellung von erfindungsgemäss zu verwendenden Polyurethane und dann Beispiele für deren erfindungsgemässe Verwendung. In den Beispielen beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, die Anteile, Prozentsätze und Verhältnisse auf Gewicht.
Vorschrift
A - Herstellung des anionischen Polyesters
Zunächst stellt man einen Polyester ausgehend von Adipinsäure, Natrium-dimethylisophthalat- - 5-sulfonat und Diäthylenglykol her, indem man diese Reaktionskomponenten im Verhältnis 0, 854 : 0, 146 : 1, 13 kondensiert.
Um dies zu erreichen, trägt man in ein mit einem Rührer, einem Thermometer und einer Destilliereinrichtung versehenen Behälter 1247 Teile Adipinsäure, 432 Teile Natrium-dimethylisophthalat-5-sulfonat, 1200 Teile Diäthylgenglkyol und 0, 4 g Tetraisopropyl-orthotitanat als Katalysator ein.
Man führt die Kokondensation wie eine klassische Polyveresterung durch. Die Endbedingungen sind : 2200C und 40 mm Hg.
Man erhält einen Polyester mit folgenden Kennzahlen :
EMI2.3
<tb>
<tb> Säurezahl <SEP> (Ia) <SEP> 0,8 <SEP> mg <SEP> KOH/g
<tb> Hydroxylzahl <SEP> (1 <SEP> OH) <SEP> 60, <SEP> 5 <SEP> mg <SEP> KOH/g
<tb> Schwefelgehalt <SEP> 1, <SEP> 88% <SEP>
<tb> Mittleres <SEP> Molekulargewicht <SEP> 1335
<tb>
B - Herstellung des Polyurethans
Zur erfindungsgemässen Herstellung des wasserlöslichen Polyurethans verfährt man wie folgt :
Zu 1000 Teilen eines auf 200 C erwärmten, gemäss obiger Verfahrensstufe A erhaltenen Polyesters fügt man allmählich während 2 h, 92 Teile Toluylendiisocyanat, d. s. 4, 2%, hinzu. Die Temperatur wird bei 200 C gehalten.
Das Gemisch wird ziemlich viskos. Nach Beendigung der Zugabe von Toluylendiisocyanat lässt man 1/2 h reagieren. Nach Erkalten auf Raumtemperatur liegt ein sehr elastischer Feststoff vor. Er löst sich sehr leicht in kaltem Wasser und gibt bei einem Polymergehalt von bis zu 40% eine klare, wenig viskose Lösung.
Das in diesem Arbeitsschritt B erhaltene Polymere besitzt die folgenden Kennzahlen :
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EMI3.1
<tb>
<tb> Mittleres <SEP> Molekulargewicht <SEP> (Mn) <SEP> 85000
<tb> Toluylen-diisocyanat-Gehalt <SEP> im
<tb> Reaktionsgemisch <SEP> 9, <SEP> 2% <SEP>
<tb> Glasübergangstemperatur <SEP> (Tg) <SEP> 300C <SEP>
<tb>
Die Kennzahlen werden gemeinsam mit denen der in nachfolgender Weise erhaltenen Produkte in einer zusammenfassenden Tabelle nochmals angeführt.
Vorschrift 2 : Unter Bedingungen, die denen der Vorschrift 1 praktisch gleichen, stellt man her :
A - Den anionischen Polyester ausgehend von :
EMI3.2
<tb>
<tb> Mole <SEP> Teile
<tb> Isophthalsäure <SEP> 0, <SEP> 46 <SEP> 671, <SEP> 6 <SEP>
<tb> Natrium-dimethylisophthalat-
<tb> - <SEP> 5-sulfonat <SEP> 0, <SEP> 14 <SEP> 414, <SEP> 4 <SEP>
<tb> Adipinsäure <SEP> 0, <SEP> 4 <SEP> 584
<tb> Diäthylenglykol <SEP> 1, <SEP> 12 <SEP> 1137, <SEP> 2 <SEP>
<tb>
Der Polyester besitzt eine Säurezahl la von 2 und eine Hydroxylzahl lOH von 44, 6.
B - Das Polyurethan ausgehend von :
EMI3.3
<tb>
<tb> anionischem <SEP> Polyester <SEP> nach <SEP> A <SEP> 1000 <SEP> Teile
<tb> Toluylendiisocyanat <SEP> 71,5 <SEP> Teile.
<tb>
Es wird ein Polyurethan eines mittleren Molekulargewichtes von 12000 und einer Glasübergangstemperatur von-5 C erhalten.
Vorschriften 3 bis 5 : Nach dem in der Vorschrift 1 beschriebenen Verfahren stellt man Polyurethane mit jeweils unterschiedlichen Anteilen an Isophthalsäure und Adipinsäure im Polyester und mit unterschiedlichem Gehalt an Toluylen-diisocyanat her, die zur Bildungsreaktion von Polyurethan eingesetzt werden.
Die Kennzahlen des Polymeren wurden zu Vergleichszwecken in einer zusammenfassenden Tabelle vereinigt.
Vorschrift 6 : In dieser Vorschrift wird die Herstellung eines Polyurethans mit Natriumdimethylsulfosuccinat als anionischen Bestandteil beschrieben, wobei wie folgt gearbeitet wird :
A - Herstellung des anionischen Polyesters
Der Polyester wird mit einem Molverhältnis von 0, 854 : 0, 146 : 1, 13 hergestellt.
In einen Behälter, wie in Beispiel 1 angegeben, trägt man 1411 Teile Isophthalsäure, 372 Teile Natrium-dimethylsulfosuccinat, 1219 Teile Diäthylenglykol und 0, 4 Teile Katalysator ein.
Die Kondensation wird unter den üblichen Bedingungen bei einer Endtemperatur von 190 C und einem Enddruck von 15 mm Hg durchgeführt. Der Polyester besitzt eine Säurezahl von 16 und eine Hydroxylzahl von 54,6.
B - Herstellung des wasserlöslichen Urethans :
Zu 1000 Teilen eines nach A bereiteten Polyesters, der in einem Behälter auf eine Temperatur von 190 C erwärmt wird, fügt man 110 Teile Toluylendiisocyanat hinzu und verfährt im übrigen so, wie in Vorschrift 1 B beschrieben.
Das erhaltene Polyurethan-Polymere besitzt eine Glasübergangstemperatur von 45 C und ein mittleres Molekulargewicht von 11400.
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EMI4.1
<tb>
<tb>
Anionischer <SEP> Polyester <SEP> Polyurethan
<tb> Beispiel <SEP> Molare <SEP> Anfangszusammensetzung <SEP> Kennzahlen <SEP> EigenNr. <SEP> TDI <SEP> schaften <SEP> Mn
<tb> AI <SEP> DMSIP <SEP> DMSS <SEP> AA <SEP> DEG <SEP> Ia <SEP> IOH <SEP> % <SEP> Tg C
<tb> 1 <SEP> 0, <SEP> 146-0, <SEP> 354 <SEP> 1, <SEP> 13 <SEP> 0, <SEP> 8 <SEP> 60, <SEP> 5 <SEP> 9, <SEP> 2-30 <SEP> 85000
<tb> 2 <SEP> 0, <SEP> 46 <SEP> 0, <SEP> 14-0, <SEP> 4 <SEP> 1, <SEP> 12 <SEP> 2 <SEP> 44, <SEP> 6 <SEP> 7,15 <SEP> - <SEP> 5 <SEP> 12200
<tb> 3 <SEP> 0, <SEP> 66 <SEP> 0, <SEP> 14-0, <SEP> 2 <SEP> 1, <SEP> 05 <SEP> 2, <SEP> 38 <SEP> 18 <SEP> 3, <SEP> 3 <SEP> +10 <SEP> 13600
<tb> 4 <SEP> 0, <SEP> 66 <SEP> 0, <SEP> 14-0, <SEP> 2 <SEP> 1, <SEP> 12 <SEP> 3 <SEP> 31 <SEP> 5, <SEP> 5 <SEP> +15 <SEP> 17300
<tb> 5 <SEP> 0, <SEP> 74 <SEP> 0, <SEP> 14-0, <SEP> 12 <SEP> 1, <SEP> 16 <SEP> 3, <SEP> 5 <SEP> 44,
<SEP> 1 <SEP> 7, <SEP> 1 <SEP> +24 <SEP> 19000
<tb> 6 <SEP> 0, <SEP> 35-0, <SEP> 15-1, <SEP> 15 <SEP> 16 <SEP> 54, <SEP> 6 <SEP> 11 <SEP> +45 <SEP> 11400
<tb>
Abkürzungen : AI Isophthalsäure DMSIP Natriumdimethylsulfoisophthalat
DMSS Natrium-dimethylsulfosuccinat
AA Adipinsäure
DEG Diäthylenglykol
Mn Mittleres Molekulargewicht
TDI Toluylendiisocyanat
Vorschrift 7 :
Unter Bedingungen, die denen der Vorschrift 1 praktisch gleichen, wird hergestellt :
A - Der anionische Polyester ausgehend von :
EMI4.2
<tb>
<tb> Mole <SEP> Teile
<tb> Dimethylterephthalat <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> 970
<tb> Natrium-dimethy <SEP> lisophthalat- <SEP>
<tb> - <SEP> 5-sulfonat <SEP> 0, <SEP> 15 <SEP> 444
<tb> Adipinsäure <SEP> 0, <SEP> 4 <SEP> 584
<tb> Äthylenglykol <SEP> 1, <SEP> 15 <SEP> 713
<tb>
Die Endbedingungen der Cokondensation sind 220 C und 20 mm Hg.
Man erhält einen Polyester mit folgenden Kennzahlen :
EMI4.3
<tb>
<tb> Säurezahl <SEP> (I) <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> mg <SEP> KOH/g
<tb> Hydroxylzahl <SEP> (IOH) <SEP> 29,9 <SEP> mg <SEP> KOH/g
<tb>
B - Das Polyurethan ausgehend von :
EMI4.4
<tb>
<tb> Teile
<tb> Anionischer <SEP> Polyester <SEP> aus <SEP> A <SEP> 1000
<tb> Toluylen-diisocyanat <SEP> (Gemisch <SEP> der
<tb> 2, <SEP> 4- <SEP> und <SEP> 2, <SEP> 6-Isomeren <SEP> im <SEP> Verhältnis <SEP> 80 <SEP> : <SEP> 20) <SEP> 39, <SEP> 6 <SEP>
<tb>
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Das erhaltene Polyurethan-Polymerisat löst sich von selbst in Wasser, sogar in kaltem Wasser.
Glasübergangstemperatur (Tg) = 17 C
Mittleres Molekulargewicht (Mn) = 19650.
Vorschrift 8 : Durch Reaktion von 1000 Teilen Polyester, wie er in Vorschrift 7 unter A beschrieben wird, mit 38, 8 Teilen Diphenylmethandiisocyanat stellt man ein wasserlösliches Polyurethan-Polymeres her, dessen Kennzahlen lauten :
Glasübergangstemperatur (Tg) = 14 C
Mittleres Molekulargewicht (Mn) = 17800.
Nachfolgend werden Anwendungsbeispiele gegeben.
Beispiel 1 : Es wird eine 5 gew.-% ige Lösung des Polyurethans aus Vorschrift 4 bereitet.
Mit dieser Lösung wird mit einer industriellen Trommelschichtmaschine ein Polyestergarn angeschlichtet. Dieses Garn stellt ein texturiertes, mit 180 Drehungen verzwirntes Decitex-76-Garn mit 22 Einzelfäden (fil 76 decitex/22 brins) dar. Nach dem Schlichten, das ohne fettes Hilfsmittel erfolgt, wird eine Beschichtung von 3%, bezogen auf das Garngewicht, erhalten.
Das geschlichtete Garn wird in einer klassischen Webmaschine mit 1, 80 m Breite mit 210 Schuss/min auf Leinenbindung mit 35 Schuss (coups de trame) /cm durchgeschossen.
Es wird eine sehr leichte Entkräuselung der Fadenmasse (nappes de fils) hinter den Maschen festgestellt. Nach Herstellung einer Gewebelänge von 1500 m wird keine Verschmutzung des Kammes und kein Schlichtmittelniederschlag auf irgendeinem der Teile der Webmaschine festgestellt.
Die Polymeren können vor dem Färben der Gewebe ohne Schwierigkeiten in üblicher Weise entfernt werden.
Beispiel 2 : Es wird eine 6 gew.-% ige Lösung des Polyurethans aus Vorschrift 5 bereitet.
Mit dieser Lösung schlichtet man ein Polyester-Kettgarn. Dieses Garn stellt ein halbmattes Decitex-72-Garn mit 22 Einzelfäden, das keine Verdrehung aufweist, dar. Der Schlichtmittelgehalt beträgt 3%.
Das geschlichtete Garn wird wie in Beispiel 1 zum Weben verwendet, wobei jedoch das Schussgarn ein Polyester-Viskose-Garn der Nr. 70 darstellt. Es werden dieselben Resultate erzielt wie in Beispiel 1.
Beispiel 3 : Es wird eine 4 gew.-% ige Lösung des Polyurethans aus Vorschrift 5 bereitet.
Mit dieser Lösung schlichtet man Polyesterkettgarne, nämlich mit 280 Drehungen verzwirnte Decitex-72-Garne mit 22 Einzelfäden. Das Schlichten erfolgt auf einer Schlichtmaschine mit sieben Trommeln die auf 115 C erhitzt sind, mit einer Geschwindigkeit von 40 m/min.
Man verwendet das geschlichtete Garn zum Weben in einer 1, 60 m breiten Schiffchen-Web- maschine mit 210 Schuss/min auf Leinwandbindung mit 35 Schuss/cm.
Man stellt eine sehr leichte Entkräuselung der Fadenmasse hinter den Maschen fest. Nach Herstellung einer Gewebelänge von 3000 m wird keine Verschmutzung des Kammes, der Maschen, der Schützen oder des Kettrahmens beobachtet.
Die Polyurethane können vor dem Färben der Gewebe ohne Schwierigkeiten entfernt werden.
Beispiel 4 : Es wird eine 4 gew.-% ige Lösung des Polyurethans aus Vorschrift 5 bereitet.
Mit dieser Lösung schlichtet man gemäss der in Beispiel 3 angegebenen Verfahrensweise texturierte Polyestergarne, nämlich mit 200 Drehungen verzwirnte Decitex-50 Garne mit 22 Einzelfäden.
Das Weben geht unter ausgezeichneten Bedingungen vor sich ; die Leistung der Webmaschine ist 96%. Der Schlichtmittelgehalt beträgt 3, 8%.
Beispiel 5 : Es wird eine 3, 8 gew.-%ige Lösung des Polyurethans aus Beispiel 5 bereitet.
Mit dieser Lösung schlichtet man gemäss der in Beispiel 3 angegebenen Verfahrensweise Polyesterkettgarne ; nämlich mit 200 Drehungen verzwirnte Decitex-50 Garne mit 22 Einzelfäden. Man setzt das geschlichtete Garn in einer 1, 60 m breiten Greiferwebmaschine mit 240 Schuss/min auf Baumwollbindung ein.
Die Webresultate sind ausgezeichnet.
Beispiel 6 : Man stellt eine 3, 4 gew.-% ige Lösung des Polyurethans nach Vorschrift 5 her.
Man schlichtet mit dieser Lösung gemäss der in Beispiel 3 angegebenen Verfahrensweise texturierte Polyesterkettgarne ; diese Garne sind mit 150 Drehungen verzwirnte Decitex-72 Garne mit 22 Einzelfäden.
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Man verwendet das geschlichtete Garn auf einer 1,60 m breiten Schiffchen-Webmaschine mit 210 Schuss/min auf Leinwandbindung.
Das Schussgarn ist ein Polyester-Baumwollgarn bestehend aus 67% Polyester und 33% Baumwolle. Die Webresultate sind ausgezeichnet.
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Mit dieser Lösung schlichtet man nicht texturierte Polyesterkettgarne ; die Garne sind mit lediglich 20 Drehungen verzwirnte Decitex-50 Garne mit 16 Einzelfäden.
Das Schlichten erfolgt auf einer Schlichtmaschine mit sieben Trommeln : die zwei ersten sind auf 140 C und die fünf weiteren auf 135 C erhitzt. Die Schlichtgeschwindigkeit beträgt 22 m/min.
Man verwendet das geschlichtete Garn zum Weben auf einer 1, 60 m breiten Greiferschützenwebmaschine mit 240 Schuss/min auf Leinwandbindung mit 30 Schuss/min unter Verwendung eines mit 20 Drehungen verzwirnten Decitex-72 Polyesterschussgarns mit 22 Einzelfäden.
Die Webresultate sind ausgezeichnet. Es wurden 3% des Polymeren auf das Kettgarn aufgebracht. Man stellte keinen Niederschlag auf die Teile der Webmaschine fest. Die Webausbeute betrug 95 bis 97%.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verwendung eines neuen wasserlöslichen sulfonierten Polyurethans, nämlich eines Polykondensationsproduktes, erhalten durch Umsetzung eines anionischen sulfonierten Polyesters mit einem Molekulargewicht zwischen 500 und 3000, einer Säurezahl von weniger als 20 mg KOH/g sowie einem Schwefelgehalt von 0, 8 bis 2 Gew.-%, insbesondere eines durch Cokondensation wenigstens einer organischen Dicarbonsäure, ihres Anhydrides oder eines ihrer Diester mit einem Diol und einer sulfonierten Dicarbonsäure oder eines ihrer Diester erhaltenen Polyesters, mit wenigstens einem Diisocyanat, insbesondere Toluylendiisocyanat, wobei das Molverhältnis NCO/OH+COOH unter 1 liegt, zum Schlichten von Textilgarnen durch Auftragen des Polyurethans auf die Garne in Form einer wässerigen, 1 bis 40 Gew.-% desselben enthaltenden Lösung,
insbesondere auf Chemiefasergarne, Polyestergarne oder texturierte Polyestergarne.