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Es ist aus der AU-PS 77583/81 bereits bekannt, auf einen mit warmgewalzten Schräg- und Längsrippen ausgebildeten Stahlstab ein Gewinde aufzurollen, u. zw. ohne Berücksichtigung des Verlaufes der genannten warmgewalzten Rippen.
Bekannt ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines mit warmgewalzten Schrägrippen einheitlicher Neigung profilierten Stahlstabes, dessen Rippen Teilstücke eines Schraubgewindes bilden ; es ist auch schon bekannt, solche Stahlstäbe zwecks Kaltvergütung zu verwinden.
Für die Herstellung solcher Stäbe mit einem im Kern kreisförmigen Querschnitt sind die Walzen oder Scheiben des Warmwalzwerkes in ihrem letzten Kaliber mit schrägen Nuten versehen, die so angeordnet sein müssen, dass eine zielführende Einstellung der zwei oder drei synchron laufenden Walzen od. dgl. in bezug zueinander fluchtend schraubenförmig verlaufende Rippen auf dem gewalzten Stahl entstehen lässt, die einem geschnittenen oder aufgerollten Gewinde entsprechen.
Weil aber zwischen den rippenformenden Walzen bzw. Scheiben unvermeidlicherweise Abstände vorgesehen sein müssen, in denen keine Ausformung solcher Schrägrippen stattfindet, haben die schraubenförmig umlaufenden Schrägrippen solcher warmgewalzter Gewindestäbe jeweils zwei oder drei Lücken innerhalb jedes Gewindeganges und die Auslegung des aus solchen Teilstücken bestehenden Gewindes hinsichtlich der Höhe der Gewindegänge und deren Neigung muss so gewählt werden, dass trotz dieser Lücken möglichst volle Tragfähigkeit des Gewindes in Zusammenarbeit mit einer herkömmlichen Mutter der entsprechenden Ganghöhe erzielt wird.
Das Problem bei der Herstellung solcher gewalzter Gewindestäbe besteht nun vor allem darin, dass es für die solchen Stäben zugeordneten Muttern, Muffen, Spannschlösser od. dgl. hinsichtlich der Gestaltung der zu ihrer Herstellung dienenden Dreh- oder Fräsmaschinen nur bestimmte Variationen von Durchmesser zu Gewindeneigung (Ganghöhe) gibt. Wegen der Zahnradübersetzungen solcher Maschinen ist es nämlich in der Praxis nicht möglich, jedwede gewünschte Ganghöhe herzustellen, sondern man ist auf eine gewisse Anzahl beschränkt.
Ferner arbeiten die Fräswerkzeuge, die zum Einfräsen der rippenformenden Nuten in jene Walzen, die der Herstellung der Schrägrippen auf der Staboberfläche dienen, bestimmt sind, nach dem Abwälzfräsverfahren und können auf einem Walzenumfang nur gewisse Schrägrippenneigungen fertigen. Nun wird aber beim Warmwalzen im Walzwerk die Walze oder Scheibe einem erheblichen Verschleiss unterworfen und muss deshalb von Zeit zu Zeit durch Abdrehen erneuert werden ; durch solche Erneuerungen der Walze wird jedoch ihr Durchmesser schrittweise geringer. Ist nun eine bestimmte Anzahl von Gewindegängen vorgegeben, so wird auf der jeweils erneuerten, einen verringerten Durchmesser aufweisenden Walze der Abstand der Gewindegänge, d. i. die Ganghöhe, geringer. In der Praxis wird bei jedem Abdrehen (Erneuern) der Walze die Ganghöhe um 2 bis 3% verringert.
Weil im vorliegenden Fall naturgemäss von vornherein mit vergleichsweise grossen Toleranzen gearbeitet werden muss, ergibt sich daraus grosse Verschiedenheit der Ganghöhen zu verschiedenen Zeitpunkten der Herstellung.
Weiters kommt es häufig vor, dass die Maschinen zur Herstellung der Muttern od. dgl. einerseits und die Maschinen zum Einarbeiten der Schrägnuten in die formgebenden Walzen nicht fähig sind, genau dieselbe Gewindeneigung zu erzeugen, so dass auch zur Überwindung dieses Problems ein Teil der Toleranz herangezogen werden muss.
Aufgabe der Erfindung ist die Beseitigung der oben erläuterten Nachteile und eine möglichst wirtschaftliche Ausnutzung der jeweils vorhandenen, in ihrem Durchmesser infolge Abnutzung
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Ziel der Erfindung ist es insbesondere, bei möglichst geringer Toleranz die Ganghöhe des Stabgewindes im Bereich der üblichen Verwindegrade, d. h. bis zu einer etwa dem achtfachen Stabdurchmesser entsprechenden Ganghöhe, möglichst exakt den Abstufungen der Mutter- und Muffengewindeganghöhen anpassen zu können.
Die Erfindung geht hiezu von einem Verfahren der eingangs erläuterten Gattung zur Herstellung eines mit warmgewalzten Schrägrippen einheitlicher Neigung profilierten Stahlstabes aus, dessen Rippen Teilstücke eines Schraubgewindes bilden und der nachträglich einer Verformung (Vergütung) durch Verwinden unterzogen wird.
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Erfindungsgemäss wird die zunächst in einem Bereich zwischen 70 und 85 zur Stabachse gerichtete Neigung der Schrägrippen durch Verwinden in der einen oder andern Verwinderichtung auf eine jeweils einer vorbestimmten Ganghöhe des fertigen Gewindes entsprechende Neigung geändert, u. zw. vergrössert oder verringert.
Dank dieser erfindungsgemässen Lösung kann ein warmgewalzter Gewindestab mit einer sehr
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Für kaltverfestigte Stäbe wird normalerweise ein Verwindegrad vom 15- bis 8fachen Stabdurchmesser angemessen sein. Von einem Wert x der Ganghöhe ausgehend kann durch Änderung des Verwindegrades und durch Wahl der Verwinderichtung eine beliebige Änderung der Gewindeganghöhe von 6% erzielt werden, bei einer Ganghöhe, die etwa der Hälfte des Stabdurchmessers entspricht.
Dank der Erfindung können bei geeigneter Wahl des Grundmateriales der Stäbe und durch Wahl der Art der Verwindung (Kalt- oder Warmverwinden und/oder künstliche Alterung) die Toleranzen für die Muttern wesentlich geringer gehalten werden, was naturgemäss zur Festigkeit der Verankerung der Muttern od. dgl. erheblich beiträgt. Ferner können die Änderungen der Walzendurchmesser, die sich unvermeidlicherweise durch das Abdrehen (Erneuern) der Walzen für den Warmwalzvorgang ergeben, ganz oder zumindest teilweise ausgeglichen werden.
Im Rahmen der Erfindung kann das Verwinden des Stabes im kalten Zustand erfolgen, wobei die Materialcharakteristik des kaltverwundenen Stabes gegebenenfalls durch eine nachfolgende
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Man kann aber das Verwinden auch im warmen Zustand, vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 600 und 800 C durchführen, um dadurch die Sprödigkeit des Materiales herabzusetzen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines mit warmgewalzten Schrägrippen einheitlicher Neigung profilierten Stahlstabes, dessen Schrägrippen Teilstücke eines Schraubgewindes bilden und der nachträglich einer Verformung (Vergütung) durch Verwinden unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die zunächst in einem Bereich zwischen 70 und 85 zur Stabachse gerichtete Neigung der Schrägrippen durch Verwinden in der einen oder andern Richtung auf eine jeweils einer vorbestimmten Ganghöhe des fertigen Gewindes entsprechende Neigung geändert wird.