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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Prüfung der elektrischen Durchschlagfestigkeit von Isolier- und/oder Kühlmedien, insbesondere von synthetischen Isolierölen für Transformatoren, Wandler, Schalter od. dgl. mit einem Behälter und darin angeordneten, eine einstellbare Funkenstrecke bildenden Elektroden.
Solche Geräte sind bekannt (AT-PS Nr. 333379). Dieses bekannte Gerät weist einen Behälter auf zur Aufnahme der auf die elektrische Durchschlagfestigkeit zu prüfenden Medien. Innerhalb dieses Behälters ist eine Funkenstrecke mit zwei Elektroden angeordnet. Die beiden Elektroden der Funkenstrecke werden von je einem Schaft getragen. Einer dieser Schäfte ist axial verstellbar, u. zw. zur Justierung der Funkenstrecke. Dieser Schaft ist dabei in einer Führung axial verstellbar. Zur Justierung wird hier eine Gewindeschraube vorgesehen, die in eine axiale Gewindebohrung dieses Schaftes ragt. Durch Verdrehen der Einstell-oder Justierschraube wird der erwähnte Schaft axial verschoben, damit die Uberschlagstrecke eingestellt werden kann.
Die Grösse der Überschlagoder Durchschlagstrecke ist durch die Prüfvorschriften vorgegeben. Beim Eichen des Geräts muss diese Durchschlagstrecke oder Funkenstrecke justiert werden. Eine betriebsmässige Verstellung der Elektroden ist hier nicht vorgesehen.
Nach den erwähnten Prüfvorschriften, die durch zwischenstaatliche und zum Teil internationale Abmachungen geregelt sind, ist auch vorgesehen, dass eine Behälterfüllung in zeitlicher Folge mehrmals bis zum Durchschlag belastet wird. Das eingangs erwähnte und beschriebene Gerät und auch die bisherigen Prüfvorschriften haben sich durchaus bewährt. Schwierigkeiten sind nunmehr allerdings dadurch entstanden, dass im modernen Elektromaschinen-und-gerätebau von mineralischen Isolierölen auf synthetische Öle übergegangen worden ist.
Diese hinsichtlich ihrer Isolier-und Kühleigenschaften ohne Zweifel hervorragenden synthetischen Isolieröle haben allerdings gegenüber den bislang verwendeten mineralischen Ölen den Nachteil, dass im Falle eines Durchschlages die Elektroden der Funkenstrecke'stark verschmutzen, so dass nach jedem im Prüfgerät erzwungenen Durchschlag die Elektroden herausgenommen und gereinigt werden müssen, bevor der nächste Durchschlag im Prüfzyklus gemacht werden konnte, widrigenfalls nur verfälschte Prüfungsergebnisse gewonnen werden konnten. Dass durch diese laufende Reinigung der Prüfvorgang erheblich erschwert worden ist, ist offenkundig.
Hier nun setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, das Gerät so auszubilden, dass zumindest ein vollständiger Prüfzyklus durchgeführt werden kann, ohne dass nach jedem Durchschlag die Funkenstrecke gereinigt werden müsste. Erfindungsgemäss gelingt diese Lösung der Aufgabe dadurch, dass innerhalb des Behälters mehrere durch paarweise vorgesehene Elektroden gebildete Funkenstrecken vorgesehen sind und der Abstand paarweise zusammengehörender. je eine Funkenstrecke bildender Elektroden während des Prüfvorgangs sich in zeitlich wechselnder Folge ändert.
Nach einer zweckmässigen Ausführungsform der Erfindung steht jeweils ein eine Elektrode einer Funkenstrecke tragender, in einer Führung axial verschiebbar gelagerter Schaft mit einer Nocken- oder Kurbelwelle in Wirkverbindung, durch deren Verdrehung während der Prüfung die verschiebbar gelagerten Elektroden in zeitlich wechselnder Folge in die für die Durchschlagprüfung vorgesehene Distanz verschiebbar sind. Dank dieser Massnahme ist es möglich, im Behälter so viele Funkenstrecken anzuordnen, wie der vorgeschriebene Prüfzyklus Durchschläge pro Füllung vorsieht und dann während des Prüfvorgangs in zeitlicher Staffelung nacheinander die Elektroden einer Funkenstrecke auf die vorgesehene Durchschlagdistanz zusammenzuschieben und dann die Prüfspannung aufzubringen.
Es steht dank des erfindungsgemässen Vorschlags nach jedem Durchschlag sozusagen eine neue Funkenstrecke zur Verfügung und erst, wenn der Prüfzyklus abgeschlossen ist, wird die Tasse entleert und die Elektroden gereinigt.
Zur Veranschaulichung der Erfindung werden Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 die Draufsicht auf einen Ölprüfbehälter (Prüftasse) in einer ersten Ausführungsform und die Fig. 2 und 3 in je einer weiteren Ausführungsform.
Vom Gerät zur Prüfung der Durchschlagfestigkeit der Isoliermedien zeigt Fig. 1 ausschliesslich in Draufsicht den Behälter --1--, die sogenannte Prüftasse, in welcher sich das zu prüfende Isolieröl befindet. An einander diametralen Seiten dieses Behälters --1-- sind die schaftartigen Kontaktglieder --2 und 3-- angeordnet mit an ihrer Unterseite vorgesehenen Sackbohrungen - 4 und 5-, mit welchen der Behälter-l-auf nicht dargestellte Prüfelektroden eines Prüf-
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geräts gesteckt wird.
Auf der Behälterinnenseite ist das eine Kontaktglied --3-- mit einer Art Sammelschiene --6-- verbunden. die nebeneinander liegende Elektroden --7, 7', 7", 7'" und 7 IV-- trägt. Dieser Behälter-l-besitzt auch eine Zwischenwand --8--. An dieser Zwischenwand --8-- ist eine weitere Sammelschiene --9-- angeordnet. die in einer hier nicht dargestellten Weise mit dem zweiten Kontaktglied --2-- verbunden ist. An dieser Sammelschiene --9-- sind nun die jeweils zweiten Elektroden --10, 10', 10", 10'" und 10 IV-vorgesehen, die mit den zu ihnen achsgleich gegenüberliegenden Elektroden --7-7 IV-- die erwähnten Funkenstrecken bilden.
Diese Elektroden --10-10 IV-- sind von Schäften --11-- getragen. Jeder Schaft ist in einer Buchse - axial verschiebbar geführt. In der Buchse --12-- ist eine kleine Druckfeder --13-- eingesetzt, die vom erwähnten Schaft --11-- der Elektrode --10-- durchsetzt ist. Diese Feder --13-stützt sich einerseits am Boden --14-- der Buchse --12--, anderseits an einem auf dem Schaft - angeordneten Bund --15-- ab, der im innern der Buchse geführt ist. Durch diese Federn werden die Elektroden --10'-10 IV-- in der aus Fig. 1 ersichtlichen Stellung gehalten. In der Zwischenwand --8-- sind mehrere Bohrungen zur Aufnahme dieser Buchsen vorgesehen. Diese Buchsen besitzen ein Aussengewinde, mit welchem sie in eine dazu korrespondierende Bohrung der Sammelschiene --9-- geschraubt sind, dies zeigt Fig. 1.
In dem durch die Zwischenwand --8-- abgegrenzten Nebenraum --16-- des Behälters --1-liegt eine Nockenwelle --18--, deren einzelne Nocken--19, 191, 1911, 19 l", 19 IV-- mit den Schäften der verschiebbar gelagerten Elektroden --10 - 10 IV-- in Wirkverbindung stehen. Das eine Ende der Nockenwelle --18-- ist nach aussen geführt und mit einem Knauf --20-- bestückt, mit welchem manuell die Nockenwelle verdreht werden kann. Zweckmässigerweise ist hier auch eine Skala angeordnet, an welcher die jeweilige Winkelstellung der Nockenwelle bzw. die Stellung der einzelnen Elektroden --10 - 10 IV-- ablesbar ist.
Das andere Ende der Welle ist hier indirekt über einen Kegeltrieb --21-- nach aussen geführt, wobei der aussen liegende Teil dieser Welle, der aus den Zeichnungen nicht sichtbar ist. eine drehwinkelpositionierende Steckkupplung aufweist. welche mit einer Antriebswelle am Gerät beim Aufstecken des Behälters auf die nicht dargestellten Prüfelektroden verbindbar ist. Der Behälter-l-ist durch einen Deckel, wie bei solchen Geräten üblich, verschliessbar. Die Anordnung ist hier so getroffen, dass die Achsen der nebeneinander angeordneten Funkenstrecken parallel zueinander liegen. Die Nockenwelle --18-- liegt darüber hinaus in oder zumindest parallel zu der durch diese Achsen der Funkenstrecken gebildeten Ebenen. Dies ermöglicht einen konstruktiv einfachen Aufbau der Prüftasse.
Kurz zur Funktion : Der Behälter-l- (Prüftasse) wird mit dem zu prüfenden Öl gefüllt, die Nockenwelle --18-- in die aus Fig. 1 ersichtliche Stellung über den Knauf --20-- gedreht und damit die Elektroden --7-10-- der ersten Funkenstrecke auf die durch die Prüfvorschriften vorgegebene Durchschlagdistanz e gefahren. Der Behälter wird auf die Prüfelektroden des Geräts aufgesteckt und dann mittels eines Deckels verschlossen. Nun wird die Prüfspannung hochgefahren bis zum Überschlag. Nach erfolgtem Überschlag wird durch einen motorischen Antrieb über den Kegel- trieb --21-- die Nockenwelle --18-- verdreht. so dass nunmehr die Elektrode --10'-- der im Gerät zweiten Funkenstrecke auf die Durchschlagdistanz e geschoben wird.
Bedingt durch die Kraft der gespannten Feder --13-- fährt dabei gleichzeitig die Elektrode --10-- der ersten Funkenstrecke in ihre Ausgangsstellung zurück. Diese Ausgangsstellung entspricht der Stellung der Elektroden-lO'-lO IV-aus Fig. l. Ist die Elektrode --10'-- über den Nocken --19'-- der Nockenwelle --18-- auf die vorgegebene Distanz e geschoben worden, so wird der Antrieb für die Nockenwelle stillgesetzt und anschliessend die Prüfspannung wieder hochgefahren, bis es an dieser zweiten Funkenstrecke zum Durchschlag kommt. Nach dem Durchschlag wird über den nicht dargestellten Antrieb nunmehr neuerlich die Nockenwelle --18-- verdreht und das vorstehend beschriebene Wechselspiel setzt von Neuem ein.
Diese Vorgänge wiederholen sich nun in der Folge für die restlichen Elektroden --1011 bis 10 IV--, bis der Prüfvorgang abgeschlossen ist. Nun wird der Behälter-l- (prüftasse) entleert und die Elektroden werden gereinigt.
Fig. 2 zeigt in Draufsicht ein zweites Ausführungsbeispiel, bei welchem die Achsen der einzelnen Funkenstrecken jeweils Winkel miteinander einschliessen. Diese Achsen liegen hier in einer Ebene. Eine zentrale Welle --118-- mit einem Nocken bewirkt in zeitlicher Folge den axialen Versatz der Elektroden --110-110 IV--. Die feststehenden Elektroden --107-107 IV-- sind
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