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Die Erfindung betrifft eine Eckenausbildung im Möbelbau, bei der jeweils zwei in einer Eckenkante zusammenlaufende Stirnflächen einer Platte mit jeweils einer ersten und einer zweiten Schutzbzw. Zierleiste abgedeckt sind, die durch ein Eckstück verbunden sind.
Beim Möbelbau sind immer wieder die Kantenflächen der verwendeten Bretter bzw. Platten mit Schutz-, Zier- oder Abdeckleisten zu versehen. Soferne es sich dabei nicht um furnierdünne Streifen handelt, die aufgeleimt werden und an den Eckenkanten einfach aufeinanderstossen, war man bisher auf die zwei in Fig. 1 in Draufsicht (senkrecht auf die Platte) dargestellten Möglichkeiten beschränkt :
Entweder die eine Leiste überragt die Platte um die Stärke der zweiten Leiste (Fig. 1a), was zwei gravierende Nachteile bedeutet : zum einen liegt die Stirnfläche der ersten Leiste (Pfeil) frei, zum andern ist z.
B. für eine immer mehr gefragte Abrundung der Eckenkante bei dickeren Leisten, die erforderliche manuelle Nacharbeit beträchtlich ; oder die erste und zweite Leiste sind in Gehrung geschnitten (Fig. 1b), was wieder zwei andere Nachteile mit sich bringt : die Herstellung einer sauberen Gehrung erfordert sehr viel Arbeit, und der an der empfindlichen Eckenkante liegende Zusammenstoss zweier spitzer Winkel ist natürlich anfällig für Beschädigungen.
Man hat daher auch schon vorgeschlagen. die Leisten nicht über die Eckenkanten überstehen zu lassen und dafür abgerundete Eckstücke in der Form etwa eines Viertelkreises (Fig. 1c) oder mit zwei Schenkeln (Fig. 1d) einzusetzen. Dies bringt aber wieder andere Nachteile mit sich : Im Fall eines nur Viertelkreises ist die Justierung erschwert, und-wenn die Befestigung nicht nur durch Leimen erfolgt-ist man an eine bestimmte Reihenfolge in der Montage gebunden. Im Fall des Doppelschenkelstückes erfordert die Herstellung meist mehrteilige Formen und damit höhere Formkosten. und man ist in der Flexibilität für die zu fertigenden Randausbildungen beschränkt.
Erfindungsgemäss wird hingegen eine Eckenausbildung vorgeschlagen. die alle genannten Nachteile vermeidet, verschiedene zusätzliche Vorteile bietet und leicht zu montieren ist. Eine solche Eckenausbildung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Eckstück aus einem Stück der einen Leiste besteht, das annähernd doppelt so lang ist. wie die andere Leiste dick ist, und dessen Überstand über die Eckenkante der Platte - in Längsrichtung der andern Leiste gesehen - densel- ben Querschnitt wie die erste Leiste aufweist.
Das Eckstück kann aus Holz gefertigt sein ; die Vorfertigung kann aber auch im Spritzguss aus gegebenenfalls geschäumtem Kunststoff erfolgen, die Oberfläche kann in an sich bekannter Weise als Holzimitation ausgebildet sein, und das Eckstück passt genau auf die beiden Leisten, die auch verschieden ausgebildet sein können ; es stösst stumpf und im wesentlichen stufenlos an die Stirnseiten der beiden Leisten. Dadurch ist in einfacher Weise eine saubere Eckenausbildung möglich, die ausser der Montage keine manuelle Nacharbeit erfordert.
Der Querschnitt der beiden Leisten kann gleich oder verschieden sein. Der Überstand des Eckstückes kann eckig oder abgerundet ausgebildet sein. Bei ganz starker Abrundung ergibt der Überstand im Querschnitt eine Viertelellipse (bei gleich starken Leisten einen Viertelkreis), an deren eine Halbachse (an dessen einen Radius) sich ein Viereck anschliesst. Das Viereck ist mindestens ein Quadrat, kann aber auch ein Rechteck sein, dessen Breite gleich der Stärke der ersten Leiste ist.
Schliesslich bietet das erfindungsgemässe Eckstück auch den Vorteil, dass die Leisten z. B. endlos extrudiert und dann einfach abgelängt werden können, und es ist damit keine komplizierte Formhaltung von beidseits abgerundeten Leisten zur Herstellung von Formstücken verschiedener Länge erforderlich ; die Eckstücke sind für bestimmte Leistenquerschnitte einheitlich.
Gegenüber dem einfachen Viertelkreis gestattet das erfindungsgemässe Eckstück eine bessere Verankerung an der Stirnseite der Platte und nicht nur an denjenigen der Leisten ; ausserdem lässt es sich, wie erwähnt, leichter justieren und erfordert bei der Montage nicht eine bestimmte Reihenfolge (soferne es nicht, wie für besondere Fälle vorgesehen, Vorsprünge oder Vertiefungen aufweist).
Als besonders vorteilhaft für die Festigkeit und Haltbarkeit hat sich erwiesen, wenn die für die Verbindung mit der Stirnseite einer Leiste und/oder für die Verbindung mit der
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Stirnfläche der Platte vorgesehene Fläche des Eckstückes wenigstens einen Vorsprung oder eine Nut aufweist, der in wenigstens eine in der jeweiligen Stirnseite angeordnete Ausnehmung bzw.
Nut bzw. in die wenigstens ein Vorsprung passend eingreift.
Gemäss einer andern Ausführungsform der Erfindung wird für bestimmte Anwendungsgebiete vorgeschlagen, dass das Eckstück an seiner der Stirnfläche der Platte und/oder der Stirnseite der Leiste zugewendeten Fläche herausragende, eingeformte, zum Einschlagen in die betreffende Gegenfläche bestimmte. z. B. stiftartige Befestigungselemente aufweist.
Das Eckstück kann mit seinen an die Stirnseiten der abgelängten Leisten stossenden Flächen stumpf verbunden, aber auch abgesetzt ausgebildet sein, um stärkere Differenzen auszugleichen.
Die Vorteile des erfindungsgemässen Eckstückes gegenüber dem eingangs beschriebenen Stand der Technik mit doppelschenkeligen Eckstücken sind somit klar ersichtlich : es ist nicht nur die Herstellung des Eckstückes wegen der weniger komplizierten Form billiger, es ist auch die Hälfte der Ablängungsprobleme für die Leisten bei der Produktion der Möbelplatten beseitigt : an zwei
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gebracht und anschliessend gemeinsam mit der Platte besäumt werden. Es werden dann die vier erfindungsgemässen Eckstücke aufgebracht, und nur die beiden auf die andern zwei Stirnseiten der Platte zu liegen kommenden Leisten müssen genau eingepasst werden. Darüber hinaus ergibt sich die Möglichkeit, von diesen andern Leisten zunächst nur eine (mit den zwei Eckstücken an den beiden Enden) zu montieren und die Platte so zu lagern. dass sie bei Bedarf sowohl für z.
B. einen Schrank mit Rückwand als auch für nach hinten offene. raumteilende Regalwände
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fabrizierter Teile verringert werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen Fig. la bis 1d Ecken von Möbelplatten mit Leisten, sogenannten Umleimern, und gegebenenfalls Eckstücken zum Stand der Technik, jeweils in Draufsicht senkrecht auf die Platte ; Fig. 2 die erfindungsgemässe Eckenausbildung in gleicher Ansicht ; Fig. 3 eine besondere Ausführungsform der erfindungsgemässen Eckenausbildung in perspektivisch explodierter Darstellung ; Fig. 4 eine Variante der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform, u. zw. in Untersicht (Fig. 4a) und in explodierter Darstellung in Draufsicht senkrecht zur Platte (Fig. 4b) ; Fig. 5 schliesslich eine wieder andere Ausführungsform der erfindungsgemässen Eckenausbildung in Draufsicht senkrecht auf die Platte.
Das Eckstück --12-- in Fig. 2 ist so ausgebildet, dass es die Vorteile der bekannten Eckstücke nach den Fig. lc und Id in sich vereinigt ; es übergreift die Eckenkante --9-- der Platte --1-- nur in Richtung einer Leiste --6--, während die andere Leiste --5-- mit der Stirnseite --4-- der Platte abschliesst. Das heisst, der Querschnitt eines solchen Eckstückes --12-- entspricht annähernd einem Einviertelkreis, an dessen einen Radius ein Viereck anschliesst.
Vorzugsweise ist das Eck- stück --12-- wenigstens doppelt so lang wie dick.
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--12'-- inFig. 2, weist aber an der der Stirnfläche --4-- der Platte --1'-- zugewendeten Fläche eine unsichtbare, strichliert angedeutete Nut --15-- auf (ebenso wie die beiden Leisten), die über eine aus den Stirnflächen --4-- der Platte --1'-- herausragende Feder --16-- geschlagen wird.
In allen hier gezeigten Ausführungsformen der Erfindung können selbstverständlich auch andere Befestigungsmittel, wie z. B. Schnappverschlüsse, lösbare Verbindungen od. dgl., gegebenenfalls in Kombination mit einem Klebstoff Verwendung finden.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung in Form des Eckstückes --12"-- ist in Fig. 4 dargestellt. Grundsätzlich handelt es sich dabei um dieselbe Form wie in den Fig. 2 und 3, doch ist hier-wie in Fig. 4a gezeigt-ein nur wenig aus dem Eckstück --12"-- herausragen- der, T-förmig und flächenhaft ausgebildeter Vorsprung --17-- mit einem am T-Fuss befindlichen, etwas weiter herausragenden Teil --17'-- vorgesehen, der für den Eingriff in eine entsprechende flache Ausnehmung --18-- in der Stirnseite --3'-- der Leiste --5-- bzw. in eine etwas tiefere Ausnehmung --18'-- in der Stirnfläche --4-- der Platte --1"-- bestimmt ist.
Auf der für das Zu-
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sammenwirken mit der Stirnseite --3-- der Leiste --6-- vorgesehenen Fläche des Eckstükkes --12"-- findet sich ein ebenso flacher Vorsprung --17"--, der in die Ausnehmung ein- greift.
Das in Fig. 5a und b gezeigte Eckstück --13-- besitzt eine Nase --19--, die in eine
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--13-- weist6"-- an den zum Kontakt mit den jeweiligen Gegenflächen bestimmten Seiten abgesetzte Verjüngungen --20-- auf, die dazu bestimmt sind, Stärkedifferenzen auszugleichen. Wie ersichtlich, weist der Querschnitt des Eckstückes --13-- einen Viertelkreis von so kleinem Radius auf, dass das Eckstück - wie strichliert angedeutet-zurückverschoben werden kann, sofern die Leiste-S- eine geringere Stärke als die Leiste --6-- aufweist. Dasselbe Eckstück ist somit für zwei an einer Eckenkante zusammenstossenden Leisten verschiedener Stärke ebenso wie für solche gleicher Stärke geeignet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Eckenausbildung im Möbelbau, bei der jeweils zwei in einer Eckenkante zusammenlaufende Stirnflächen einer Platte mit jeweils einer ersten und einer zweiten Schutz- bzw. Zierleiste abgedeckt sind. die durch ein Eckstück verbunden sind. dadurch gekennzeichnet, dass das Eckstück (12. 12', 13) aus einem Stück der einen Leiste (6) besteht, das annähernd doppelt so lang ist wie die andere Leiste (5) dick ist, und dessen Überstand (7) über die Eckenkante (9) der Platte (1) - in Längsrichtung der andern Leiste (5) gesehen-denselben Querschnitt wie die erste Leiste (6) aufweist.