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Die Erfindung betrifft ein fälschungssicheres Papier bzw. ein Papier, das bei der Fälschung mit chemischen Mitteln eine Reaktion ergibt, auf Basis eines beidseitig geleimten Papiers, das in seiner Masse und/oder seiner Oberfläche ein in basischem Medium reaktives Produkt enthält.
Bei diesem Papier handelt es sich um ein Sicherheitspapier, das der Gruppe der zu beschreibenden Papiere angehört und das in sehr deutlich sichtbarer Weise reagiert, wenn mit Hilfe chemischer Mittel eine Fälschung oder eine Änderung einer handschriftlichen Eintragung durchgeführt wird.
Solche Papiere sind inbesondere, jedoch nicht ausschliesslich, für die Herstellung von Zahlungsanordnungen oder Zahlungsbelegen oder offiziellen Urkunden, die einen Aufdruck tragen können oder nicht und handschriftlich beschrieben werden, bestimmt, beispielsweise für Papiere mit Briefkopf, für Stempelpapiere, für notarielle Urkunden, für Scheckpapiere (normale Schecks und Reiseschecks), für Ausweispapiere (Pässe und Personalausweise), für Papier für Rechnungsbücher bzw. Schuldbücher und ganz allgemein für sämtliche andern Dokumentpapiere u. dgl.
Eine durchschnittliche Zusammensetzung des Papiers ist die folgende : etwa 85 Gew.-% Cellulo-
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weils auf das Gewicht des Papiers bezogen sind.
Das Papier enthält zusätzlich ein in basischem Medium reaktives Produkt. Es sind bereits Papiere bekannt, die bestimmte Verbindungen enthalten, die in basischem Medium reagieren. So hat man bereits für diesen Zweck Farbstoffe, wie Methanilgelb oder Brillantgelb und gewisse von Phthalein abgeleitete Farbindikatoren eingesetzt.
Gegenstand der Erfindung ist ein fälschungssicheres Papier, der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es als in basischem Medium reaktives Produkt ein Nitrophenolderivat der allgemeinen Formel
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in der R, R 3, R,., R s und R, die gleichartig oder verschieden sein können, neben Nitrogruppen Wasserstoffatome, Halogenatome, Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen, Methoxygruppen, Alkylgruppen, Aminogruppen, Formylgruppen, Phenylgruppen oder Arsensäuregruppen bedeuten oder worin zwei benachbarte Kohlenstoffatome die Kohlenstoffatome eines weiteren konjugierten aromatischen oder heterocyclischen, vorzugsweise ein S- oder N-Atom enthaltenden Ringes darstellen, mit der Mass-
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tive Produkt ist deswegen ausgewählt worden, weil es an der Stelle,
an der eine Veränderung oder Fälschung der Aufschrift mit Hilfe eines alkalischen chemischen Mittels versucht wird, eine deutliche Färbung ergibt. Somit verursacht der Fälscher, der mit Hilfe eines solchen alkalischen Mittels die von dem rechtmässigen Benutzer aufgebrachte Beschriftung entfernen und durch eine andere ersetzen will, um daraus einen unrechtmässigen Profit zu ziehen, auf dem Papier eine sehr deutlich sichtbare Farbreaktion, die den Veränderungsversuch deutlich erkennen lässt.
Die von den Fälschern verwendeten alkalischen Mittel können konzentrierte Lösungen oder auch verdünnte Lösungen von alkalischen Mitteln, wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Ammoniak, Aminen usw., die als solche verwendet werden und auch und insbesondere Löschstifte mit starker und auch schwacher Basizität sein, die im Handel erhältlich sind, wobei diese Löschstifte im allgemeinen Filzstifte sind, die mit einer wässerigen Bisulfitlösung imprägniert sind, die durch Zugabe eines Amins oder von Natriumbicarbonat mehr oder weniger stark alkalisch gestellt sein kann.
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Die Färbung, die diese Produkte in basischem Medium ergeben, kann natürlich in bekannter Weise durch die gleichzeitige Anwesenheit von fluoreszierenden Produkten, wie Stilbenderivaten, Fluoresceinderivaten oder Pyranderivaten, verstärkt werden.
Das Einarbeiten des Reagens, das unter der Einwirkung eines alkalischen Mittels eine solche Farbreaktion ergibt, schliesst natürlich nicht die Möglichkeit aus, in das Papier auch beliebige andere Reagenzien einzuarbeiten, die in anderer Weise auf die Wirkung anderer chemischer Mittel reagieren, wodurch es möglich wird, erneute Versuche der Fälschung oder der Änderung von Aufschriften sichtbar zu machen.
Dieses Papier ist weiterhin vorzugsweise in an sich bekannter Weise auf beiden Seiten oder Oberflächen geleimt, wobei diese beiden Leimschichten die Möglichkeit der Fälschung durch Abkratzen oder Abschaben weiter vermindern, da sie verhindern, dass das Papier die Tinte aufsaugt, während die Tinte nach dem Kratzen in das Papier eindringt, was die Fälschung deutlich werden lässt.
Ein Verfahren zur Herstellung dieses Papiers besteht darin, das in basischem Medium reaktive Produkt in den Papierbrei einzubringen, der für die Herstellung von Papier verwendet wird.
Aus wirtschaftlichen Gründen kann das reaktive Produkt jedoch auch gegen Ende der Herstellung im Rahmen der Imprägnierung mit einer Lösung des Leimprodukts, das in klassischer Weise aus Stärke, Polyvinylalkohol und dem eigentlichen Leim besteht, erfolgen. Der PH-Wert dieser Lösung wird in der Weise auf den Optimalwert eingestellt, dass das Nitrophenolderivat eine farblose Lösung oder eine nur schwach gefärbte Lösung ergibt, was zur Folge hat, dass der PH-Wert unterhalb des PH-Wertes liegen muss, bei dem der Farbumschlag des gewählten Derivats erfolgt.
Im folgenden sei an die theoretischen Gründe erinnert, aus denen die einfachsten Nitrophenolderivate bei alkalischen PH-Werten eine deutliche Färbung ergeben.
In der Tat ist das einfachste Nitrophenolderivat, wie p-Nitrophenol, wie jedes Molekül, das sich als Farbstoff verhält, d. h. gewisse Wellenlängen des sichtbaren Spektrums absorbiert, wodurch die Komplementärfärbung sichtbar wird, ein Molekül, das konjugierte Doppelbindungen aufweist, die durch den Benzolkern und den Chromophor, d. h. die Nitrogruppe, gebildet werden. Es ist bekannt, dass in diesem Fall die Delokalisierung der Elektronen in dem Molekül grösser ist als im Fall des Benzols, da sich eine Konjugation mit der ungesättigten chromophoren Nitrogruppe ergibt.
Es ist weiterhin bekannt, dass die Elektronendelokalisierung oder-Verschiebung umso grösser ist, je grösser die Molekülsysteme mit koplanaren konjugierten Doppelbindungen sind und je grösser die Mesomeriestabilisierung des Moleküls in (unter Einwirkung einer Strahlung) angeregtem Zustand ist. Anderseits ist der Unterschied zwischen den Energieniveaus des Moleküls, die dem angeregten Zustand und dem Grundzustand entsprechen, umso geringer, je grösser ein solches System ist, was zur Folge hat, dass die absorbierten anregenden Wellenlängen im Spektrum in Richtung auf die grossen Wellenlängen verschoben werden (bathochromer Effekt).
Im Fall von p-Nitrophenol ist es bekannt, dass die Bindung einer einzigen chromophoren Nitrogruppe an den Benzolkern, d. h. einer ungesättigten, Elektronen anziehenden Gruppe, nicht dazu ausreicht, eine Färbung zu ergeben, so dass das Nitrobenzol ungefärbt ist. Wenngleich die Konjugierung erhöht ist, ist der Energieunterschied zwischen dem Grundzustand und dem angeregten Zustand des Moleküls immer noch zu gross, als dass eine Absorption im sichtbaren Bereich des Spek-
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Elektronen abstossenden Gruppe oder eines Elektronendonators, die Konjugation, was das Auftreten einer gelben Färbung zur Folge hat (durch eine Absorption im Bereich der geringen Wellenlängen des sichtbaren Spektrums).
An diesem Beispiel ist die klassische Rolle der chromophoren Gruppen, d. h. der ungesättigten funktionellen Gruppen und der auxochromen Gruppen, bei dem Auftreten der Färbung einer organischen Verbindung ersichtlich.
Es ist weiterhin bekannt, dass man den Einfluss der Substituenten auf die Elektronenverschiebung mit einem konjugierten Effekt genauer über die sogenannten induktiven Effekte (+ oder -I), die sich durch Elektronegativitätsunterschiede zwischen den Atomen ergeben (im Fall der auxochromen Gruppen und anderer ungesättigter Substituenten) und die sogenannten Mesomerieeffekte (+ oder-M) charakterisieren kann.
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einstellen.
So besitzt im Fall des p-Nitrophenols die chromophore Nitrogruppe, die üblicherweise einen -I-Effekt besitzt, hier im wesentlichen auch einen-M-Effekt, während die auxochrome Gruppe OH im wesentlichen einen +M-Effekt aufweist.
Diese Überlegungen, die sich mit den verschiedenen Effekten der an einen Benzolkern gebun- denen Substituenten befassen, ermöglichen eine bessere Erklärung der Farbvertiefung des p-Nitro- phenols, wenn dieses in alkalischer Lösung gelöst wird. Hiebei wird nämlich das Molekül in ein
Phenolatanion umgewandelt, so dass sich zu dem-M-Effekt der Nitrogruppe bei dem Phenolat der
Effekt der -08-Gruppe, die einen stärkeren Elektronendonator als die Hydroxylgruppe des Phenols darstellt, addiert. Hiedurch wird eine stärkere Stabilisierung des Phenolations bewirkt, dessen
Elektronenverschiebung stärker ist als die des Nitrophenols.
Dies hat zur Folge, dass die Bestrahlung mit Licht zu einer geringeren Energieabsorption des
Moleküls führt, d. h. zu einer Absorption, die gegen die grösseren Wellenlängen verschoben ist, was zur Folge hat, dass sich die gelbe Färbung einer verdünnten Nitrophenollösung zu einer orange- gelben Färbung verändert, wenn die Lösung alkalisch gestellt wird.
Dieser Effekt der Verfärbung bei der Überführung des Phenols in die Form des Phenolats findet sich bei vielen andern Nitrophenolderivaten und kann hier als allgemeines Gesetz angesehen werden.
Weiterhin ist festzuhalten, dass beim Vergleich der Farben und insbesondere der Farbintensitäten auch die Wellenlänge des absorbierten Lichtes und der Absorptionskoeffizient (oder Extinktionskoeffizient) zu berücksichtigen sind. Die beobachtete Farbänderung bei der Überführung des p-Nitrophenols in das p-Nitrophenolat verdeutlicht die Wirkung der Strukturänderung sowohl auf die Wellenlänge als auch auf den Extinktionskoeffizienten. Es ist jedoch in gewissen Fällen möglich, eine Verschiebung der Wellenlänge ohne Änderung des Extinktionskoeffizienten und umgekehrt zu beobachten.
Dieser zweite Effekt in bezug auf den Extinktionskoeffizienten kann bei der Auswahl eines erfindungsgemäss geeigneten Nitrophenolderivats herangezogen werden.
Ganz allgemein hängt dieser mehr oder weniger starke Effekt der Stabilisierung eines beliebigen Phenolatanions, der von dem Mesomerieverhalten der Verbindung und der Struktur des Moleküls abhängt (dem Benzolkern und seinen Substituenten) von der Art der Substituenten (chromophore oder auxochrome Substituenten) und ihrer Stellung an dem Kern in bezug auf das Anion -08 ab.
Dabei besteht eine Beziehung zwischen der mehr oder weniger starken Basizität des Phenolats und der effektiven Mobilität des Wasserstoffatoms. Ein durch Mesomerie besser stabilisiertes Phenolat entspricht einem sauren Phenol. Anders ausgedrückt hängt der PH-Wert des Farbumschlags, d. h. der Farbänderung zwischen der Phenolform und der Phenolatform, von der Stabilität des Phenolats und damit von der chemischen Struktur des in Rede stehenden Phenols ab.
Somit ist ganz allgemein festzustellen, dass sowohl die Färbung eines Phenolderivats in der Phenolform und in der Phenolatform (die eine tiefere Färbung besitzt) als auch der pK-Wert (der PH-Wert des Farbumschlags) des Säure/Base-Phenol/Phenolat-Paars eng von der chemischen Struktur des in Rede stehenden Nitroderivats abhängen.
Erfindungsgemäss werden somit als Mittel zur Verhinderung von Fälschungsversuchen unter Anwendung basischer Mittel in das Papier irgendwelche Nitroderivate der Familie der Nitrophenolderivate (die einzeln oder in Kombination verwendet werden können) eingearbeitet, die auf Grund der Natur des aromatischen Grundkerns, der Art und der Position der Substituenten (einschliesslich Hydroxylgruppen und Nitrogruppen) am gleichen aromatischen Kern der Formel dieses aromatischen Kohlenwasserstoffs und dem PH-Wert ihres Farbumschlags mit dem Pa -Wert der Papierherstellung verträglich sind.
Die oben angegebenen Überlegungen bezüglich der Art des aromatischen Grundkohlenwasserstoffs und der Art und der Stellung der Substituenten am Phenolkern ermöglichen es, über die Auswahl der Substituenten ein oder mehrere Nitrophenolderivate auszuwählen, die erfindungsgemäss eingesetzt werden können.
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In der Tat können die verschiedenen Substituenten am Phenolkern in bezug aufeinander eine verstärkende Wirkung ausüben oder können sich auch gegenseitig annullieren oder aufheben. Dies ist z. B. der Fall bei einem der einfachsten Derivate, dem m-Nitrophenol, dessen Nitrogruppe an einer Position des Phenolkerns gebunden ist, dass die Konjugation zwischen der Hydroxylgruppe und der Nitrogruppe über den Kern nicht möglich ist, so dass in diesem Fall der-M-Effekt der
Nitrogruppe nicht auftritt. Hiedurch erklärt sich die geringe Färbung der Phenolatform und der wenig interessante pK-Wert des Farbumschlags dieser Verbindung in bezug auf die Einwirkung von Löschstiften. Dies ist der Grund dafür, dass diese Verbindung im Rahmen der Erfindung nicht geeignet ist.
Anderseits sind andere Nitrophenolderivate, die eine Nitrogruppe in Metastellung zu der phenolischen Hydroxylgruppe aufweisen, für diesen Anwendungszweck deswegen besonders interessant, weil diese Gruppe einen modifizierenden Einfluss auf andere Substituenten ausübt.
Ein Vorteil der erfindungsgemässen Anwendung der Nitrophenolderivate der oben definierten allgemeinen Formel (I) als in basischem Medium reaktive Produkte ist darin zu sehen, dass es möglich wird, die auf dem Papier durch basische oder saure chemische Fälschungsmittel verursachte Färbung auszuwählen. So können Färbungen von Gelb bis Orangerot und bis zu Violett in Abhängigkeit von dem ausgewählten Nitrophenolderivat erzielt werden, wobei diese Färbungen auch von der Art des von dem Fälscher verwendeten alkalischen Mittels (Lösung oder Löschstift) abhängen.
Auf der Grundlage der Färbung bestimmter Nitrophenolderivate der obigen allgemeinen Formel (I) ist es weiterhin möglich, je nach Wunsch ein Papier zu schaffen, das sich bei der Fälschung weiss oder farbig verfärbt.
Gemäss einer ersten Ausführungsform der Erfindung verwendet man als Nitrophenolderivate Verbindungen der allgemeinen Formel (I), die in mindestens einer der Stellungen 2,4, 5 und 6 des Phenolrings eine Nitrogruppe aufweisen, wie beispielsweise p-Nitrophenol, das in wässerig-alkoholischer Lösung in einer Konzentration von 0, 9 g/l aufge- bracht wird, sich bei einem PH-Wert von 6, 9 von Farblos zu Gelb verfärbt und mit sämtlichen
Löschstiften reagiert ; 2, 4-Dinitrophenol, das in wässeriger Lösung mit einer Konzentration von 0, 9 g/l aufgebracht wird und bei einem PH -Wert von 3 bis 4, 5 einen Farbumschlag von Hellgelb zu Orange zeigt ;
2, 5-Dinitrophenol, das in wässeriger alkoholischer Lösung mit einer Konzentration von 0, 9 g/l aufgebracht wird, bei einem PH-Wert von 4, 0 bis 5, 8 von Hellgelb bis Orange um- schlägt und mit sämtlichen Löschstiften reagiert ; 2, 6-Dinitrophenol, das in wässeriger alkoholischer Lösung mit einer Konzentration von 0, 9 g/l aufgebracht wird und bei einem PH-Wert zwischen 2, 0 und 4, 0 von Farblos zu Gelb umschlägt.
Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendet man als Nitrophenolderivat mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I), in der R ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder eine Nitrogruppe,
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Rs eine Methylgruppe oder ein Wasserstoffatom und
R6. ein Wasserstoffatom oder eine Nitrogruppe bedeuten, wobei man bevorzugt die folgenden Verbindungen einsetzt :
4-Nitro-m-Kresol, das aus alkoholischer Lösung mit einer Konzentration von 0, 05 bis 1 g/l aufgebracht wird, bei einem PH -Wert von 8, 0 sich von Farblos zu Zitronengelb verfärbt und mit Löschstiften reagiert ;
4, 6-Dinitro-o-Kresol, das in wässeriger Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l aufgebracht wird, bei einem PH-Wert von 9, 5 sich von Farblos zu Goldgelb verfärbt und mit verdünnten
Alkalien reagiert ;.
2, 4-Dinitro-3, 5-xylenol, das in wässeriger Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l aufge- bracht wird und sich bei einem pH-Wert von mehr als 10 von Farblos zu Gelbgrün verfärbt ;
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2, 6-Dinitro-3, 5-xylenol, das in wässeriger Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l aufge- bracht wird und sich bei einem PH-Wert von mehr als 10 von Farblos zu Gelb verfärbt ; und
Nitro-o-Kresol, das in wässeriger alkoholischer Lösung aufgebracht wird und sich bei einem pH-Wert von 5, 5 von Farblos zu Zitronengelb verfärbt.
Die erfindungsgemäss eingesetzten Derivate können auch der allgemeinen Formel (I) entsprechen, in der
R2 eine Aminogruppe,
R3 ein Wasserstoffatom, R t ein Wasserstoffatom oder eine Nitrogruppe,
Rs ein Wasserstoffatom oder eine Nitrogruppe und
R6 ein Wasserstoffatom oder eine Nitrogruppe bedeuten.
In diesem Fall wählt man vorzugsweise mindestens eine der nachstehend angegebenen Verbindungen aus : 2-Amino-5-nitrophenol, das in wässeriger Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l aufge- bracht wird, bei einem pH-Wert von 7, 5 einen Farbumschlag von Farblos zu Rosa zeigt und mit sämtlichen Löschstiften eine rote Färbung ergibt ; 2-Amino-4-nitrophenol, das in wässeriger alkoholischer Lösung mit einer Konzentration von
1 g/l aufgetragen wird, bei einem PH-Wert von 6, 5 von Gelblich zu Orange umschlägt und unter der Einwirkung von Löschstiften langsam eine orange Färbung entwickelt ;
und 2-Amino-4, 6-dinitrophenol, das in wässeriger Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l auf- gebracht wird und bei einem PH -Wert von 5, 6 eine Verfärbung von Gelb zu Braunrot zeigt.
In diesem Fall wird das Papier von Anfang an gefärbt.
Wenn man ein Derivat der allgemeinen Formel (I) einsetzt, worin
R2 eine Nitrogruppe oder ein Chloratom, R3 und Rs Wasserstoffatome, R ein Chloratom und
R6 ein Wasserstoffatom oder eine Nitrogruppe bedeuten, wählt man die Verbindungen vorzugsweise unter den nachstehenden aus :
4-Chlor-2-nitrophenol, das in wässeriger alkoholischer Lösung mit einer Konzentration von
1 g/l aufgebracht wird, bei einem PH-Wert von 6, 5 einen Farbumschlag von Gelblich zu Oran- ge zeigt und unter der Einwirkung von Löschstiften langsam eine orange Fätbung entwickelt und
2, 4-Dichlor-6-nitrophenol, das in wässeriger alkoholischer Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l aufgetragen wird, bei einem pH-Wert von 8, 5 einen Farbumschlag von Zitronengelb zu Orange zeigt und unter der Einwirkung von Löschstiften reagiert.
Diese beiden Verbindungen ermöglichen, wie es weiter oben angegeben ist, die Herstellung eines gefärbten Papiers, das bei der Fälschung reagiert.
Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendet man eine Verbindung der allgemeinen Formel (I), in der R2 eine Aminogruppe, R3 und R6 Wasserstoffatome, R4 ein Chloratom und
Rs eine Nitrogruppe bedeuten, d. h. man verwendet mit Vorteil 2-Amino-4-chlor-5-nitrophenol, das in wässeriger Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l aufgebracht wird und bei einem Pa -Wert von 8, 0 einen Farbumschlag von Gelblich zu Rotbraun zeigt.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung verwendet man mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I), in der
R eine Nitrogruppe oder ein Wasserstoffatom, R 3 ein Wasserstoffatom,
R eine Carboxylgruppe, ein Wasserstoffatom oder eine Nitrogruppe, R 5 ein Wasserstoffatom oder eine Carboxylgruppe und
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2-Nitro-4-carboxyphenol oder 4-Hydroxy-S-nitrobenzoesäure, welche Verbindung in Form einer wässerigen Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l aufgebracht wird, bei einem PH-Wert von 6 von sehr Hellgelb zu Orange umschlägt und mit Löschstiften reagiert ;
2-Nitro-5-carboxyphenol oder 3-Hydroxy-4-nitrobenzoesäure, welche Verbindung in wässeriger alkoholischer Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l aufgebracht wird, bei einem pH-Wert von 7, 0 von sehr Hellgelb zu Orangegelb umschlägt und mit Löschstiften reagiert ; und
4-Nitro-6-carboxyphenol oder 5-Nitro-salicylsäure, welche Verbindung in wässeriger alkoholischer Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l aufgetragen wird, von einem PH-Wert von
7, 8 an einen Farbumschlag von Farblos zu Gelb zeigt und mit Löschstiften reagiert.
Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendet man eine Verbin- dung der allgemeinen Formel (I), in der R2 eine Nitrogruppe, ! R . R und R, ; Wasserstoffatome und R eine Arsensäuregruppe [-AsO (OH) 2] bedeuten. Es handelt sich hiebei um die 2-Nitrophenol-4-arsensäure, die in wässeriger alkoholischer
Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l aufgebracht wird, beginnend mit einem PH-Wert von 8, 0 einen Farbumschlag von sehr Hellgelb zu Orange zeigt und mit Löschstiften reagiert.
Erfindungsgemäss kann man auch Verbindungen der allgemeinen Formel (I) mit Vorteil ein- setzen, in der
R2 eine Hydroxylgruppe oder eine Nitrogruppe,
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s4-Nitrobrenzcatechin, das in wässerigem Medium mit einer Konzentration von 1 g/l aufgebracht wird und bei einem PH -Wert von mehr als 9, 0 einen Farbumschlag von Farblos zu Purpurrot zeigt ; und
Dinitrochinol, das in wässeriger Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l aufgebracht wird und bei einem pi-Wert von mehr als 5, 0 einen Farbumschlag von Gelbgrün zu Purpur zeigt.
Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann man auch mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) einsetzen, in der
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gR, eine Carboxylgruppe,
Rs ein Wasserstoffatom und Re eine Methoxygruppe oder ein Wasserstoffatom bedeuten. Es handelt sich dabei vorzugsweise um
2-Nitro-4-carboxy-6-methoxyphenol, das in wässeriger alkoholischer Lösung mit einer Konzen- tration von 1 g/l aufgetragen wird und bei einem PH-Wert von mehr als 5 einen Farbumschlag von Farblos zu Orange zeigt (5-Nitrovanillinsäure) und 2-Methoxy-3-nitro-4-carboxyphenol, das in wässeriger alkoholischer Lösung mit einer Konzen- tration von 1 g/l aufgebracht wird und bei einem PH-Wert von 4,
9 einen Farbumschlag von
Gelb zu Orange zeigt (2-Nitrovanillinsäure).
Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendet man eine Verbindung der allgemeinen Formel (I), in der R2 eine Aminogruppe,
Ru ein Wasserstoffatom, R eine Nitrogruppe, Rs ein Wasserstoffatom und Re eine Carboxylgruppe
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bedeuten, d. h. 2-Amino-4-nitro-6-carboxyphenol, das in wässeriger alkoholischer Lösung in einer Konzentration von 1 g/l aufgebracht wird und bei einem PH-Wert von mehr als 9 von Hellgelb zu Dunkelrot umschlägt.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das fälschungssichere Papier auch mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) enthalten, in der zwei benachbarte Kohlenstoffatome die Kohlenstoffatome eines weiteren konjugierten aromatischen Ringes sind. So kann man beispielsweise 4-Hydroxy-3-nitronaphthoesäure oder 2-Nitro-4-carboxy-1-naphthol in wässeriger Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l aufbringen, welche Verbindung bei einem PH-Wert von 8, 5 einen Farbumschlag von Gelb zu Rot zeigt und somit ein gefärbtes Papier liefert, das mit Löschstiften reagiert.
Man kann auch 1-Nitro-6-methyl- ss -naphthol in wässeriger Lösung mit einer Konzentration von 1 g/l auftragen, welche Verbindung bei einem PH-Wert von mehr als 9 einen Farbumschlag von Farblos zu Blutrot zeigt.
Schliesslich können die erfindungsgemäss in dem fälschungssicheren Papier enthaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel (I) zwei benachbarte Kohlenstoffatome aufweisen, die die Kohlenstoffatome eines konjugierten Heterocyclus sind, der vorzugsweise ein Schwefelatom oder ein Stickstoffatom enthält.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fälschungssicheres Papier, das bei der Fälschung mit chemischen Mitteln eine Reaktion ergibt, auf Basis eines beidseitig geleimten Papiers, das in seiner Masse und/oder seiner Oberfläche ein in basischem Medium reaktives Produkt enthält, dadurch gekennzeichnet, dass es als in basischem Medium reaktives Produkt ein Nitrophenolderivat der allgemeinen Formel
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RWasserstoffatome, Halogenatome, Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen, Methoxygruppen, Alkylgruppen, Aminogruppen, Formylgruppen, Phenylgruppen oder Arsensäuregruppen bedeuten oder worin zwei benachbarte Kohlenstoffatome die Kohlenstoffatome eines weiteren konjugierten aromatischen oder heterocyclischen, vorzugsweise ein S- oder N-Atom enthaltenden Ringes darstellen, mit der Massgabe,
dass mindestens einer der Substituenten R bis R s eine Nitrogruppe ist, in einer Menge von 0, 2 bis 1 Gew.-% enthält.