<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine Tasche mit Rückentragriemen, die eine Aussenhülle aus Stoff, insbesondere einem Gewebe, und einen von der Hülle umgebenen und mit dieser verbundenen, zumindest einen Rückenteil und einen Bodenteil aufweisenden Versteifungskern aufweist, wobei die dem Rücken der tragenden Person zugekehrte Rückseite der Tasche von einer Wand des Versteifungskerns ausgesteift ist.
Derartige Taschen werden hauptsächlich als Schultaschen und daher für den Transport von Lasten über zumeist relativ kurze Wegstrecken verwendet, und zeichnen sich durch ein geringes Gewicht aus.
Solche bekannte Taschen weisen einen Versteifungskern auf, dessen die Rückseite der Tasche aussteifende Wand, abgesehen von allfälligen Aus- oder Einprägungen, zur Erhöhung der Festigkeit eben ausgebildet ist.
Beim Tragen der Tasche liegt diese daher voll auf dem Rücken der tragenden Person auf.
Dies führt aber bei höheren Temperaturen und bei längeren Wegstrecken zu einer vermehrten Schweissbildung durch den auch bei Verwendung von atmungsaktiven Materialien für die Aussenhülle der Tasche unvermeidlichen Wärmestau und damit zu Unannehmlichkeiten.
Für längere Wegstrecken werden daher Rucksäcke verwendet, die durch ein Traggestell vom Rücken ferngehalten werden, bzw. nur in kleinen Bereichen auf dem Rücken der tragenden Person aufliegen. Der Nachteil von Rucksäcken liegt aber darin, dass sie lediglich aus einem dünnen und flexiblen Stoff bestehen und daher für eine sorgfältige Unterbringung von z. B. Büchern oder Heften nicht geeignet sind, bzw. es unmöglich ist, diese vor Beschädigungen wie Knicken der Einbände u. dgl. zu bewahren.
Weiters wurde durch die AT-PS Nr. 149560 ein Rucksack mit versteifter Rückwand bekannt, bei dem die Rückwand im Vertikalschnitt und im Horizontalschnitt nach innen gewölbt ist und im unteren Bereich ein die Wölbung nach einer Sehne überspannender Gurt angeordnet ist. Ein solcher Rucksack bietet zwar Vorteile beim Tragen, eignet sich aber auch nicht für eine sorgfältige Unterbringung von Büchern, Heften u. dgl.
Ausserdem wurde durch die US-PS Nr. 3, 960, 300 ein Tragbehälter aus steifem Kunststoff bekannt, der eine in vertikaler Richtung gerade verlaufende jedoch im Horizontalschnitt nach innen gewölbte Rückwand aufweist, die im unteren Bereich ebenfalls von einem Gurt überspannt ist. Bei diesem ergibt sich neben seinem hohen Leergewicht auch der Nachteil, dass die Rückwand im Schulterbereich nur an den seitlichen Randbereichen am Rücken des Trägers aufliegt und so auch dessen Bewegungsfreiheit einschränkt.
Ziel der Erfindung ist es, eine Tasche der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, bei der ein optimales Aufliegen auf dem Rücken der tragenden Person gewährleistet ist, und die sich auch für eine sorgfältig Unterbringung von Büchern u. dgl. eignet.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die die Rückseite der Tasche aussteifende Wand des Versteifungskerns eine gegen das Innere der Tasche gerichtete und am Boden der Tasche beginnende Einbuchtung aufweist, dass die Hülle in diese Mulde hineingespannt ist und dass diese in an sich bekannter Weise im bodennahen Bereich von einen beiderseits der Mulde an der Hülle bzw. dem Versteifungskern befestigten gespannten Gurt, der gegebenenfalls in an sich bekannter Weise mit einer Polsterung versehen ist, überspannt ist.
Damit ist sichergestellt, dass die Tasche lediglich in ihrem oberen Bereich im wesentlichen in der Mitte, wodurch eine weitgehende Bewegungsfreiheit im Schulterbereich gewährleistet ist, und in ihrem unteren Bereich mit dem Gurt auf dem Rücken der tragenden Person aufliegen kann.
Es wird somit der gleiche Tragkomfort erreicht, wie er bisher nur bei Traggestellrucksäcken bekannt war, allerdings mit wesentlich geringerem Herstellungsaufwand als bei diesen. Überdies bleibt auch der Vorteil der bisherigen eine flexible Aussenhülle und einen diese aussteifenden Kern aufweisenden Taschen, u. zw. geringes Gewicht und hohe Formstabilität, der insbesondere für die pflegliche Unterbringung von Büchern u. dgl. wesentlich ist, voll erhalten.
Eine erfindungsgemäss ausgebildete Tasche, die zweckmässigerweise im Hochformat ausgeführt ist, kann daher gleichermassen vorteilhaft als Schultasche als auch anstatt eines Rucksacks bei Wanderungen verwendet werden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass in der Mulde der die Rück-
<Desc/Clms Page number 2>
seite der Tasche aussteifenden Wand des Versteifungskerns in die Mulde vorspringende Erhöhungen vorgesehen sind, deren Höhe erheblich geringer als die Tiefe der Mulde ist und die gegebenenfalls auch in den an die Mulde angrenzenden Bereichen der Wand vorhanden sind, wobei die Hülle im Bereich der Mulde auf den Erhöhungen z. B. mittels Nieten befestigt ist und die zwischen den Erhöhungen sich ergebenden Vertiefungen überspannt. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn die Hülle zumindest im Bereich der Mulde des Versteifungskerns aus einem luftdurchlässigen atmungsaktiven Stoff besteht.
Auf diese Weise ergeben sich zwischen dem Rücken der tragenden Person und der Wand des Versteifungskerns, der zweckmässigerweise aus Kunststoff z. B. durch Spritzgiessen hergestellt ist, zwei Kanäle, u. zw. zwischen Hülle und Versteifungskern und zwischen Hülle und Rücken. Dadurch wird eine besonders gute Lüftung auf Grund der Kaminwirkung dieser Kanäle und damit eine gute Wärmeabfuhr und sogar eine Kühlung erreicht, wodurch das Tragen der Tasche angenehmer wird.
Eine sehr zweckmässige Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Erhöhungen als Rippen ausgebildet sind, wodurch eine durchgehende Versteifung des Muldenbereiches, aber auch der übrigen Bereiche der die Rückseite der Tasche aussteifenden Wand des Versteifungskerns erreicht. Dadurch ist es möglich, die Materialstärke des Versteifungskerns herabzusetzen, ohne dass es deshalb zu einem Ausbeulen der Mulde und damit zu einem flächigen Aufliegen der Tasche auf dem Rücken des Trägers selbst bei schweren Lasten kommt.
Zweckmässigerweise kann vorgesehen sein, dass eine Rippe im bodennahen Bereich quer zur Hochachse der Tasche durch die Mulde verläuft und sich über die an die Mulde angrenzenden Bereiche der Wand sowie gegebenenfalls auch über Teile der Seitenwände des Versteifungskerns erstreckt und dass mehrere, z. B. drei, sich im wesentlichen in Richtung der Hochachse der Tasche verlaufende Rippen vorgesehen sind, die sich von der bodennahen Rippe bis zu einer ebenfalls quer zur Hochachse verlaufenden im oberen an die Mulde angrenzenden Bereich der Wand angeordneten Rippe erstrecken. In diesem Fall ergibt sich eine sehr weitgehende Aussteifung des Versteifungskerns, so dass mit sehr geringen Wandstärken das Auslangen gefunden werden kann, wodurch auf diese Weise das Gewicht reduziert wird.
Eine besonders gute Aussteifung ergibt sich, wenn die Rippen an ihrer Oberseite gewellt sind.
Als geeignete Werkstoffe für den Versteifungskern sind solche anzusehen, die schlagfest, dauerelastisch, bruchsicher, zäh- bzw. zähhart, kältebeständig, insbesondere bis zu -40oe, niet-, nagel-, stanz-und sägefähig, schlagzäh sowie formfest bis zu 1000C sind, wie z. B. PVC, ABS, Polyäthylen, Polycarbonat, Polypropylen, Polyurethan, Sechs-Polyamid. Niederdruckpolyäthylen, Hochdruckpol yäthylen, PTMT=PoI ytetramethyl enterephthal at, Pol yester-Spritzgussmassen, gegebenenfalls unter Beimischung von Glasfasern, Polyester-Pressmassen, Polyester-Harzmatten, od. ähnl.
Kunststoffen mit oder ohne Beimischung von Weichmachern und/oder sonstigen Zusatzstoffen, Polyolefine, Polyacetate, Vinylchlorid-Polymerisate, Polyvinylbenzole, Polyfluorcarbone, lineare Polyester und härtbare Formmassen.
Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen Fig. 1 eine Ansicht der Rückseite einer erfindungsgemässen Tasche, Fig. 2 einen Schnitt gemäss der Linie II-II in Fig. l ; Fig. 3 einen Schnitt gemäss der Linie III-III in Fig. 1 und Fig. 4 eine Ansicht der Rückseite des Versteifungskerns.
Wie aus den Fig. 2 und 3 zu ersehen ist, weist der Versteifungskern --1-- eine Mulde --2-- auf, die, wie aus Fig. 2 ersichtlich, am Boden --3-- des Versteifungskerns --1-- beginnt und seitlich
EMI2.1
--4, 5-- begrenztstellte Ausführungsbeispiel weist im bodennahen Bereich eine Querrippe --6-- und im oberen Bereich eine Querrippe --7-- auf.
Die im bodennahen Bereich verlaufende Querrippe-6-- verläuft durch die Mulde --2-- und erstreckt sich über die seitlichen schrägen Wände --4--, die daran angrenzenden Bereiche der Rückwand --8-- und TeiJe der Seitenwände --9--. Die obere Querrippe --7-verläuft dagegen nicht mehr durch die Mulde-2-, sondern oberhalb dieser über die Rückwand - 8-des Versteifungskerns-l-und Teile der Seitenwände --9--, wodurch auch diese wesentlich versteift werden.
Um die Mulde --2-- gegen ein Ausbeulen durch den Tascheninhalt zu versteifen,
<Desc/Clms Page number 3>
sind noch im wesentlichen in Richtung der Hochachse verlaufende Rippen --10-- vorgesehen, die sich zwischen den beiden Querrippen-6 und 7-- erstrecken. Die Höhe der Rippen --10-- wie auch der Querrippen --6 und 7-- ist wesentlich geringer als die Tiefe der Mulde --2--, wobei die Höhe der Rippen in den Zeichnungen übertrieben dargestellt ist, um die ebenfalls übertrieben gross eingezeichnete Wellung --11-- der Oberseite dieser Rippen klarer darstellen zu können.
Durch diese Wellung --11-- der Oberseite der Rippen --6, 7, 10-- wird eine wesentliche Erhöhung der Steifigkeit des Versteifungskerns-l-erreicht. Der Versteifungskern-l-ist von einer Aussenhü]]e --12-- umgeben, die im Bereich der Rückseite der Tasche zwei Teile, bestehend aus verschiedenem Gewebe bzw. Material aufweist. Dabei ist für den Bereich der Mulde-Z-ein atmungsaktiver Stoff --13-vorgesehen, wogegen für die übrigen Abschnitte der Hü]]e --12-- ein sehr strapazfähiges Material - verwendet ist, welches nicht atmungsaktiv sein muss.
Die erforderlichen Nähte --15-- ver- laufen beim dargestellten Ausführungsbeispiel entlang des Bodens, der Seitenkante und oberhalb der Mulde --2--.
EMI3.1
l.- hineingespannt, wobei die Nieten --16-- stets auf den Rippen --10-- angeordnet sind und die Hülle --12-- daher die zwischen den Rippen --10-- liegenden Vertiefungen überspannt, so dass zwischen den Rippen --10-- vom atmungsaktiven Stoff --13-- überdeckte Kanäle --17-- entstehen, die eine Luftzirkulation ermöglichen.
Weiters weist die Tasche einen Gurt --18-- auf, der im bodennahen Bereich an den an die Mul de --2-- angrenzenden Bereichen der Rückwand --8-- des Versteifungskerns --1-- befestigt ist und mit einer Polsterung --19-- versehen ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Befestigung des Gurtes --18-- mittels Nieten, womit, wie aus Fig. 1 ersichtlich, gleichzeitig auch Schna]]en --20-- für die Tragriemen --21-- befestigt sind. Die Tragriemen --21-- sind, wie aus Fig. 2 ersichtlich, ebenfalls mit Nieten befestigt, wobei üblicherweise ein Federstahlband --22-- beigelegt und eine Abdeckung --23-- vorgesehen ist.
Wird die Tasche auf dem Rücken getragen, so liegt sie praktisch nur mit dem Gurt --18-bzw. der Polsterung --19-- auf, wodurch eine gute Belüftung der Rückenpartie des Trägers sichergestellt und ein Wärmestau vermieden wird.
Beim dargestellten Ausfiihrungsbeispiel sind die Rippen --6, 7 bzw. 10-- aus der Wand --8-des Kerns-l-herausgeprägt bzw. es ist die Wand entsprechend verformt. Es ist aber auch grundsätzlich möglich, die Rippen durch entsprechenden Materialauftrag bzw. Verdickungen der Wandstärke auszubilden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Tasche mit Rückentragriemen, die eine Aussenhülle aus Stoff, insbesondere einem Gewebe, und einen von der Hülle umgebenen und mit dieser verbundenen, zumindest einen Rückenteil und einen Bodenteil aufweisenden Versteifungskern aufweist, wobei die dem Rücken der tragenden Person zugekehrte Rückseite der Tasche von einer Wand des Versteifungskerns ausgesteift ist, dadurch gekennzeichnet, dass die die Rückseite der Tasche aussteifende Wand (8) des Versteifungskerns (1) eine gegen das Innere der Tasche gerichtete und am Boden (3) der Tasche beginnende Einbuchtung bzw.
Mulde (2) aufweist, dass die Hülle (12) in diese Mulde (2) hineingespannt ist und dass diese in an sich bekannter Weise im bodennahen Bereich von einem beiderseits der Mulde (2) an der Hülle (12) bzw. dem Versteifungskern (1) befestigten gespannten Gurt (18), der gegebenenfalls in an sich bekannter Weise mit einer Polsterung (19) versehen ist, überspannt ist.