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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer mit gegengleichen Längsprofilierungen versehenen Strebenschlange für Stahlbauteile, insbesondere Gitterträger, wobei die Streben auch in der
Knotenpunktstelle profiliert sind und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Aus der AT-PS Nr. 279127 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung einer Verstrebung für einen
Fachwerksträger bekanntgeworden, bei dem die Verstrebung des Fachwerksträgers durch Verpressen eines Flachbandes zu einer zickzackförmigen Strebenschlange gebildet wird, wobei aufeinanderfolgende
Streben gegengleich profiliert sind. Bei diesem bekannten Verfahren erfolgt die Profilierung der Streben gleichzeitig mit dem Abwinkeln der Streben zueinander. Es ist daher bei diesem Verfahren für jede
Strebenlänge ein eigenes, teures Presswerkzeug notwendig.
Die Vorteile des in der AT-PS Nr. 279127 geschützten Verfahrens treten erst bei grossen Strebenlängen auf, welche jedoch auch grosse Pressen erfordern, um die Presswerkzeuge zwischen den Pressenstempeln unterzubringen, so dass eine nach diesem
Verfahren arbeitende Anlage auf die grösste herstellbare Strebenlänge ausgelegt werden muss, die dann aber bei der Herstellung von kleineren Strebenlängen unwirtschaftlich arbeitet.
Aus der DE-OS 2214992 und der AT-PS Nr. 261368 sind Verfahren und Vorrichtungen bekannt, mit denen Verstrebungen mit gleichorientierten Profilierungen hergestellt werden können.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens der eingangs umrissenen Art, bei dem die angeführten Nachteile vermieden sind und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemässe Verfahren gelöst, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Strebenschlange aus einer Vielzahl aneinandergereihter Strebenpaare gebildet wird und jedes
Strebenpaar durch Abtrennen eines der zweifachen Schenkellänge einer Strebe entsprechenden Stückes von einem Flachband hergestellt wird, wobei die Trennlinie im wesentlichen der geometrischen Form der
Verschneidung zwischen einem der Schenkel des Strebenpaares und dem mit diesem zu verbindenden
Abschnitt des Stahlbauteiles entspricht, sodann das abgetrennte Stück in an sich bekannter Weise in gestreckter Form in seinen den beiden Schenkeln des Strebenpaares entsprechenden Bereichen mit einer
Längsprofilierung versehen wird,
dass gleichzeitig mit der Längsprofilierung die Stossstelle zwischen den Längsprofilierungen der beiden Schenkel ohne Längenänderung des Stückes vorgeformt, danach die
Stossstelle im wesentlichen der geometrischen Form der Verschneidung der gegengleichen Profilierungen entsprechend verpresst wird und dabei gleichzeitig die beiden Schenkel zueinander abgewinkelt werden.
Dadurch, dass die Profilierung des Strebenpaares im gestreckten Zustand erfolgt, kann für alle Strebenlängen eine kleine Presse, z. B. eine herkömmliche Abkantpresse, verwendet werden.
Die in diesem Fall für die verschiedenen Strebenlängen erforderlichen Presswerkzeuge sind wegen ihrer geringen Höhe wesentlich billiger, bzw. kann ein für die kürzesten Streben vorhandenes Werkzeug durch Teilstücke auf die jeweils gewünschte Strebenlänge verlängert werden.
In einer zweiten Presse, deren Grösse jedoch nur von der kürzesten Strebenlänge bestimmt ist, erfolgt sodann das Abwinkeln des abgetrennten Stückes zu dem Strebenpaar, wobei nur die Stossstelle zwischen den gegengleichen Profilierungen der beiden Schenkel des Paares zu ihrer endgültigen Form verpresst wird. Durch Abschneiden des Flachbandstückes in der Abkantpresse mit demselben Hub der Presse, mit dem auch das Flachbandstück mit gegengleichen Längsprofilen versehen wird, wobei die Trennlinie im wesentlichen der geometrischen Form der Verschneidung zwischen den profilierten Schenkeln des Strebenpaares und dem mit diesem zu verbindenden Abschnitt des Stahlbauteiles entspricht, ergibt sich eine äusserst wirtschaftliche und abfallfreie Fertigung des Strebenpaares, das keiner weiteren Bearbeitung vor seiner Verarbeitung bedarf.
Die derart hergestellten Strebenpaare können ausserdem leicht in Magazinen gesammelt werden, die dann eine Fertigungsstrasse für den Stahlbauteil beschicken.
Vorzugsweise werden in der gestreckten Form des abgetrennten Stückes die Längen der beiden Übergangsbereiche der Profilierungen beidseitig der Stossstelle für verschiedene Strebenlängen gleich gewählt.
Dies bringt den Vorteil einer gleichen Belastbarkeit der beiden Schenkel des Strebenpaares und dessen universelle Verwendbarkeit. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform wird die Länge der beiden Übergangsbereiche der Profilierungen beidseitig der Stossstelle gleich der 3, 5- bis 8fachen, vorzugsweise der 5fachen Breite des Flachbandes gewählt.
Die Vorrichtung mit einem oberen und einem unteren Pressenstempel zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass sowohl beim oberen als auch beim unteren Pressenstempel die Buglinie der Profilierung des einen Schenkels des Strebenpaares mit den Längskanten
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der Profilierung des andern Schenkels in eine gemeinsame Ebene verlegt ist und die der geometrischen
Form der Verschneidung der gegengleichen Profilierungen entsprechende Stosskante der Stossstelle im wesentlichen in die halbe Querschnittshöhe des Strebenpaares verlegt ist.
Dadurch bleibt das Strebenpaar auch nach der Herstellung der gegengleichen Profilierungen gerade und kann leicht in die zweite Presse zum Abwinkeln und zur endgültigen Formgebung der Stossstelle eingelegt werden.
Nach einer andern. Ausführung der Vorrichtung sind sowohl beim oberen als auch beim unteren
Pressenstempel die Buglinien der gegengleichen Profilierungen beider Schenkel sowie die Stossstelle der
Profilierungen in eine gemeinsame Ebene verlegt. Durch diese besondere Form der Vorrichtung wird eine
Verformung des Flachbandes ohne Streckungen in der Stossstelle der Profilierungen erreicht.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung folgen aus der nachstehenden erläuternden Beschrei- bung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens. In den Zeichnungen zeigen Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung zur
Herstellung eines profilierten Strebenpaares im Aufriss, Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in Draufsicht und die Fig. 3 und 4 die Stossstelle zwischen dem gegengleichen Profilierungen des Presswerkzeuges samt vorprofiliertem Strebenpaar im Auf-und Grundriss.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung zur Herstellung von profilierten Strebenpaaren besteht aus einer Ablaufhaspel--1--, Richtwalzen--2--, einer Abkantpresse --3-- und einer hydrauli- schen Presse, von der jedoch nur das Presswerkzeug --4-- gezeigt ist.
Das in Bunden angelieferte Flachband --6-- wird von einer nicht dargestellten Vorschubeinrichtung von der Haspel --1-- abgezogen und nach Passieren der Richtwalzen --2-- in die Abkantpresse --3-- eingeführt.
Die Abkantpresse --3-- ist an ihrem den Richtwalzen --2-- zugekehrten Ende mit einer Stanze --5-- zum Abschneiden von einem der doppelten Schenkellänge des Strebenpaares entsprechenden Stück des
Flachbandes --6-- versehen.
Die Schnittform der Stanze --5-- entspricht der Form der sich nach dem Profilieren des Strebenpaares ergebenden geometrischen Verschneidung zwischen den Schenkeln und den mit diesen zu verbindenden Abschnitten des Stahlbauteiles. An die Schnittstelle der Stanze --5-- schliesst unmittelbar ein Presswerkzeug --7-- zum Vorprofilieren des gestreckten Strebenpaares an. Das andere Ende des Presswerkzeuges --7-- trägt einen Anschlag --8--, an dem das Flachband --6-- beim Vorschub anstösst.
Die Länge des Presswerkzeuges ist auf die jeweils herzustellende Länge der Schenkel des Strebenpaares abgestimmt. Da die Länge der beiden Übergangsbereiche der Profilierungen beidseitig der Stossstelle unabhängig von der unterschiedlichen Länge der Schenkel des Strebenpaares ist, kann durch Versetzen des Presswerkzeuges in Transportrichtung des Flachbandes und Einsetzen von Presswerkzeugverlängerungsstücken beidseits des Press werkzeuges --7-- jede beliebige Schenkellänge hergestellt werden. Die Obergrenze der Schenkellänge ist die halbe Länge der Abkantpresse.
Sobald das in die Abkantpresse --3-- eingeführte Flachband --6-- an dem Anschlag --8-- ansteht, wird sie eingeschaltet. Beim Niedergehen des oberen Pressenstempels wird von dem Flachband--6-vorerst durch die Stanze --5-- das in dem Presswerkzeug --7-- befindliche Stück abgetrennt. Beim weiteren Niedergehen des Pressenstempels wird das abgetrennte Stück des Flachbandes sodann im Presswerkzeug --7-- quer zu seiner Längserstreckung vorprofiliert, d. h. die beiden Schenkel werden gegengleich profiliert, wobei die etwa die Länge eines Schenkels aufweisenden Übergangsbereiche mit der Stossstelle ohne Längenänderung für die spätere Abwinkelung der Schenkel gegeneinander entsprechend geformt werden.
An der Stossstelle wird eine, die Form der geometrischen Verschneidung zwischen den gegengleich profilierten Schenkeln aufweisende Kante --10-- markiert. Ausserhalb der Übergangsbereiche erhalten die Schenkel bereits das endgültige Profil. Dieses vorprofilierte Stück wird nach der Rückkehr des oberen Pressenstempels der Abkantpresse in seine Ausgangsstellung von einem nicht dargestellten, magnetisch-pneumatischen Transportsystem von dem Presswerkzeug --7-- der Abkantpresse --3-- entfernt und auf das Winkelpresswerkzeug --4-- der hydraulischen Presse aufgesetzt und in dieser Stellung gehalten. Wenn der Pressenstempel der hydraulischen Presse niedergeht und dabei die beiden Schenkel des Stückes nach unten biegt, wird dieses von dem Transportsystem getrennt.
In dem Winkelpress- werkzeug --4-- der hydraulischen Presse erhält die Stossstelle zwischen den gegengleichen Profilierungen ihre endgültige Form, d. h. jeder Schenkel der Strebenpaare weist über seine ganze Länge das gleiche Profil auf.
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