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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Zylindern für Zweitaktmotoren mit vom Kurbelraum in den Zylinder führenden Überströmkanälen durch Druckguss, wobei die mehrteilige Form einen zentralen Dorn als Zylinderkern aufweist.
Während die Einlass- und Auslasskanäle im wesentlichen radial zum Zylinder verlaufen, haben die Überströmkanäle einen etwa zur Zylinderachse parallelen Teil, der in einen Mündungsteil übergeht, der etwa tangential zum Zylinder gerichtet ist und in einer achsnormalen Ebene liegt. Der Übergang vom zur Zylinderachse parallelen Teil zum Mündungsteil soll aus strömungstechnischen Gründen gerundet sein, wobei insbesondere der radial innere Übergang nicht scharfkantig sein soll. Aus dieser Gestaltung ergeben sich nun Schwierigkeiten beim Druckguss. Die Ein- und Auslasskanäle können einfach mit radial bewegbaren Formschiebern hergestellt werden.
Wegen der tangentialen Einmündung der Überströmkanäle müssten für diese schräg zu den radial bewegbaren Formschiebern geführte Formschieber verwendet werden, die aber schwer unterzubringen sind und ein sehr kompliziertes Werkzeug bedingen. Grundsätzlich können die Überstromkanäle bisher nur mit zwei Formteilen gebildet werden, nämlich mit einem zum Dorn parallelen Formfinger und einem Formteil für die Kanalmündung, wobei es schon bekannt ist, den letzteren Formteil an den Dorn anzulegen und nach dem Guss bzw. nach dem Entfernen des Dornes nach innen auszubauen.
Da aber dieser Ausbau auch im wesentlichen radial erfolgen muss, ist keine voll tangential zum Zylinder gerichtete Kanalmündung erreichbar, und es ergibt sich zwangsläufig eine scharfe Kante am radial inneren Übergang, also dort, wo der die Mündung bildende Formteil mit dem Formfinger zusammenstösst. Es ist zwar auch schon bekannt, sogenannte offene Überströmkanäle vorzusehen, bei denen eine Trennwand zwischen dem Kanal und dem Zylinder fehlt und während des Betriebes diese Trennwand vom Kolbenmantel gebildet wird, jedoch haben solche offene Überströmkanäle den Nachteil, dass der Kolben und die Kolbenringe in ihrem Bereich schlecht geführt sind und der Gaswechsel beeinträchtigt ist.
Selbstverständlich könnte man die richtige Gestaltung der Überströmkanäle im Sandgussverfahren ohne weiteres erreichen, jedoch ist der Sandguss für Grossserie kaum geeignet und ergibt so exakte Werkstücke, dass diese ohne Nachbearbeitung verwendet werden können.
Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein Druckgussverfahren der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das bei vergleichsweise einfachem Formwerkzeug die richtige Gestalt der Überströmkanäle in bezug auf die tangentiale Einmündung in den Zylinder und die Vermeidung eines scharfkantigen Überganges erreichen lässt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass auf den Dorn zunächst eine selbst im Druckgussverfahren vorgefertigte Büchse mit das Sollmass des Zylinderinnendurchmessers unterschreitendem Aussendurchmesser und mit den Überströmkanalmündungen entsprechenden Ansätzen aufgesteckt wird, die an die Überströmkanäle bildende Formfinger anschliessen, dass die Büchse beim Schliessen der Form verspannt und nach dem Guss spanabhebend entfernt wird, wonach die in der Zylinderwand verbliebenen Ansätze ausgestossen werden.
Es werden also die Überströmkanalmündungen mit Hilfe der Ansätze der Büchse geformt, wobei die Büchse zunächst im gegossenen Zylinder verbleibt und beim Ausdrehen des Zylinders auf das Sollmass spanabhebend entfernt wird, so dass die Ansätze für sich in der Zylinderwand steckenbleiben. Ist der übrige Büchsenteil entfernt, so können die Ansätze mit Hilfe von Pressluft oder einem geeigneten Werkzeug leicht ausgestossen werden, denn es hat sich gezeigt, dass zwischen der vorgefertigten Büchse bzw. deren Ansätzen und dem zu giessenden Zylinder keine metallische Verbindung auftritt. Die Ansätze also entsprechend den Strömungsverhältnissen optimal gestaltet werden, da ihrer Form nur durch die Ausstossbarkeit der Ansätze Grenzen gesetzt sind.
Sie können demnach ohne weiteres tangential zum Zylinder angeordnet und mit entsprechend gerundeten Übergängen ausgebildet werden. Da für jeden Zylinder eine eigene Büchse verwendet wird, ergibt sich eine hohe Genauigkeit des Gussstückes, denn es werden jegliche sonst bei Formteilen mit der Zeit auftretende Abnutzungserscheinungen vermieden.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird an Hand der Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen die Fig. 1 bis 3 eine Aufsteckbüchse in Ansicht, im Axialschnitt und in Draufsicht, Fig. 4 einen Schnitt durch die geschlossene Form vor dem Gussvorgang und die Fig. 5 und 6 Schnitte durch den entformten Zylinder vor und nach dem Ausdrehen der Zylinderbohrung.
Gemäss Fig. 4 weist die mehrteilige Form --1-- einen zentralen Dorn --2-- auf, der den Kern des zu giessenden Zylinders bildet. Bei geöffneter Form-l-wird auf den Dorn --2-- eine Büchse --3--
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