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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einfräsen von Riegelvertiefungen in
Schalungssteine, welche mindestens einen Fräser aufweist, der oberhalb eines die Schalungssteine transportierenden Förderers angeordnet ist.
Bei den bekannten derartigen Vorrichtungen ist der Fräser entweder als Scheibenfräser, dessen
Drehachse quer zur Förderrichtung der Schalungssteine verläuft, oder als Schaftfräser, der senkrecht von oben herab gegen die bewegten Schalungssteine gerichtet ist, ausgeführt. Der Förderer besteht üblicherweise aus einem Fliessband, und die Schalungssteine liegen auf ihm lose auf. Dieser Bauweise haftet ein eminenter Nachteil an. Da nämlich die Abmessungen der Bearbeitungsabschnitte der Scheiben- oder Schaftfräser in Bewegungsrichtung der Schalungssteine relativ gering sind, erfolgt das Ausfräsen der Riegelvertiefungen nur während der verhältnismässig kurzen Zeitspanne, in welcher der jeweilige Stein den Fräser passiert.
Infolge des kurzzeitigen und abrupten Fräsereingriffes besteht daher die Gefahr, dass der lose auf dem Förderer liegende Schalungsstein verschoben wird. Dies kann eine Beschädigung des
Steines durch den Fräser, einen Rückstau der aufeinanderfolgenden Steine und somit einen totalen Ausfall der Vorrichtung bewirken. Um dies zu verhindern, musste bisher der Vorschub der Schalungssteine relativ gering gehalten werden.
Aus technologischen Gründen soll der Querschnitt der Riegelvertiefungen halbkreisförmig, elliptisch bzw. allgemein oval sein, da bei einem Rechteckquerschnitt die Gefahr des Einreissens in den Ecken sehr gross ist. Die derzeit in Verwendung stehenden Schaft- oder Scheibenfräser sind daher hauptsächlich entsprechend ausgeführte Profilfräser, deren Anschaffungspreis relativ hoch ist.
Es sind ferner Nutenzieh-Vorrichtungen bekannt (vgl. z. B. FR-PS Nr. 1. 137. 069, Nr. 70. 285, DE-OS 1924337, AT-PS Nr. 170053), bei denen das Schneidwerkzeug mit schräg nach unten gerichteten Drehachse in einer Halterung gelagert ist. Die Schneidwerkzeuge können ausschliesslich an ihrer Stirnseite schneiden und sind vielfach hinsichtlich ihrer Neigung verstellbar. Zur Ausarbeitung einer Nut werden diese Vorrichtungen so verschoben, dass das tiefliegende Stirnende des Schneidwerkzeuges auf das Werkstück trifft, wodurch der Werkzeugeingriff abrupt und kurzzeitig ist und die Nut sofort in voller Tiefe ausgenommen wird.
Ziel der Erfindung ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, bei der infolge längerer Eingriffsdauer des Fräsers eine höhere Transportgeschwindigkeit ohne Gefahr des Verschiebens eines Schalungssteines möglich ist und bei der ein Fräser von einfacher Form zur Anwendung gelangt.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Fräser als Walzen- oder Kegelfräser ausgeführt ist, dessen Drehachse in Draufsicht auf den Förderer im wesentlichen mit der Förderrichtung zusammenfällt sowie vorzugsweise hinsichtlich ihrer Neigung bezüglich der Förderrichtung verstellbar ist und dessen den Schalungssteinen zugekehrte Erzeugende, in Förderrichtung gesehen, nach unten geneigt ist.
Infolge der relativ grossen Abmessung des Kegel- oder Walzenfräsers in Bewegungsrichtung der Schalungssteine sowie durch die geneigte den Steinen zugewandte Erzeugende erfolgt der Fräsereingriff allmählich und während einer verhältnismässig langen Zeitspanne. Dies gewährleistet, dass die Schalungsteine während der Bearbeitung durch den Fräser auf dem Förderer nicht verschoben werden, also keine Produktionseinbussen auftreten. Ferner ist hiedurch eine höhere Transportgeschwindigkeit der Schalungssteine möglich, die zu einer Produktivitätssteigerung gegenüber den bekannten Vorrichtungen führt. Da weiters gewöhnliche Walzen- oder Kegelfräser billiger als profilierte Scheiben-oder Schaftfräser sin, können die Vorrichtungskosten-gemessen an den bisher üblichen-gesenkt werden.
Wenn die Neigung der Drehachse des Walzen-oder Kegelfräsers bezüglich der Fördereinrichtung der Schalungsteine verstellbar ist, so lässt sich die Eingriffsdauer des Fräsers am jeweiligen Schalungsstein verändern, was je nach Steinmaterial wünschenswert sein kann.
Falls der Fräser als Walzenfräser ausgeführt ist, muss dessen Drehachse in Förderrichtung der Schalungssteine gesehen nach unten geneigt sein, da nur so die geforderte Neigung seiner den Schalungssteinen zugekehrten Erzeugenden gewährleistet wird. Bei einem Kegelfräser kann dagegen die Drehachse auch horizontal verlaufen.
Mitunter kann es auch erwünscht sein, breitere Riegelvertiefungen als dem Eingriffsquerschnitt des Walzen-oder Kegelfräsers entspricht, herzustellen. Dies lässt sich dann in einfacher Weise ausführen, wenn der Walzen-oder Kegelfräser quer zur Förderrichtung der Schalungssteine hin-und herbewegbar ist.
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Die in den Fig. 1 und 2 veranschaulichte Vorrichtung dient zur Bearbeitung von Schalungssteinen - -1--, die jeweils aus zwei durch Querwände --2-- miteinander verbundenen Längswänden --3-- (Fig. 2,3) bestehen. Derartige Schalungssteine werden zur Herstellung von Mantelbetonmauerwerk verwendet. Im dargestellten Beispiel umschliessen die Que- und Längswände --2 bzw. 3-- zwei Kammern die nach Verlegen des Schalungssteines-l-mit Betonkernen ausgefüllt werden. Damit diese
Betonkerne nicht durch die Querwände --2-- getrennt werden, sieht man in letzteren Riegelvertiefungen - mit meist bogenförmig begrenztem Querschnitt vor.
Beim Ausfüllen der Kammern --4-- mit Beton werden dann sowohl die Betonkerne ein und desselben Schalungssteines-l-als auch die benachbarter
Steine durch sich in den Riegelvertiefungen --5-- ausbildende Stege untereinander verbunden. Die
Herstellung der Riegelvertiefungen --5-- kann entweder bereits bei der Fertigung des Steines in einer entsprechenden Form oder-wie im gegenständlichen Fall - nach Trocknung des Steines durch spanabhebende Bearbeitung mittels eines Fräsers erfolgen.
Gemäss Fig. l werden die lose auf einem Förderer --6-- liegenden Schalungssteine --1-- in
Pfeilrichtung --A-- bewegt und passieren so die erfindungsgemässe Vorrichtung. Diese weist einen Walzenfräser --7-- auf, der in einem Halter --8-- gelagert ist, welcher oberhalb des Förderers --6-- um eine im wesentlichen quer zur Förderrichtung --A-- der Schalungssteine --1-- verlaufende Achse --9--, wie durch den Doppelpfeil-B-- angedeutet, schwenkbar ist. Der Walzenfräser --7-- wird beispielseise durch einen Flanschmotor-10-- angetrieben.
Im Betrieb ist die Drehachse des Walzenfräsers --7--, wie dargestellt, in Förderrichtung --A-- der Schalungssteine --1-- geschen nach unten geneigt, so dass die
Riegelvertiefungen --5-- beim Passieren der Vorrichtung allmählich ausgefräst werden. In Fig. l ist die rechte Riegelvertiefung --5-- bereits fertig, die mittlere gerade in Arbeit und die linke vom Walzenfräser --7-- noch unbeeinflusst. Durch geeignete Wahl der Länge des Walzenfräsers --7-- sowie seiner Schräglage können bei gleichbleibender Fördergeschwindigkeit der Schalungssteine --1-- die Fräsdauer und der
Schnittdruck den jeweiligen technologischen Erfordernissen angepasst werden. Durch das Verschwenken des Walzenfräsers --7u um die Achse --9-- kann auch die Riegeltiefe verändert werden.
Die in Fig. 1 nicht dargestellte Aufhängung der Vorrichtung, in der die Achse --9-- verankert ist, wird man zweckmässigerweise in senkrechter Richtung (Doppelpfeil --C--) bezüglich des Förderers --6-- verstellbar anordnen, um so ein Optimum an Justiermöglichkeiten zu erhalten.
Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, fällt die Drehachse des Walzenfräsers --7-- in Draufsicht auf den Förderer --6-- im wesentlichen mit der Förderrichtung --A-- zusammen. Für den Fall, dass breitere Riegelvertiefungen --5-- hergestellt werden sollen, als dem Bearbeitungsquerschnitt des Walzenfräsers --7-- entspricht, ist auch die Möglichkeit einer Hin- und Herbewegung des Walzenfräsers --7-- quer zur Förderrichtung --A-- der Schalungssteine --1-- gegeben. Diese seitliche Pendelbewegung ist in Fig. 2 durch den Doppelpfeil --D-- angedeutet. Der einfachen Darstellung halber ist in Fig. 2 der Querschnitt des Walzenfräsers --7-- sowie das Profil der Riegelvertiefung --5-- statt elliptisch kreisförmig gezeigt.
Statt eines Walzenfräsers kann in der erfindungsgemässen Vorrichtung auch ein Kegelfräser Anwendung finden. In diesem Fall kann die Drehachse des Fräsers auch genau parallel zur Förderrichtung --A-- der Schalungssteine--1--verlaufen, da auch dann die den Schalungssteinen-l-zugekehrte Erzeugende des Fräsers in Förderrichtung gesehen nach unten geneigt ist, wie dies beim Walzenfräser mit schräg gestellter Drehachse der Fall ist (Fig. 1). Zum Unterschied vom Walzenfräser können mit einem Kegelfräser bei horizontaler Drehachse kreisbogenförmig begrenzte Riegelvertiefungen --5-- hergestellt werden.
Die spezielle Ausführungsform des in der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Anwendung gelangenden Walzen- oder Kegelfräsers (Art und Anzahl der Messer usw.) hängt vom jeweiligen Verwendungsfall ab. Gemäss Fig. 2 weist der Walzenfräser --7-- beispielsweise vier Messer auf. Sollten auf einem Förderer --6-- mehrere Schalungssteine --1-- nebeneinander angeordnet sein, so wird man auch eine entsprechende Anzahl von Walzen- oder Kegelfr sern nebeneinander vorsehen, so dass gleichzeitig eine Bearbeitung mehrerer Steine erfolgt.