AT351994B - Verfahren zur herstellung von bauelementen fuer die bauindustrie - Google Patents

Verfahren zur herstellung von bauelementen fuer die bauindustrie

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AT351994B
AT351994B AT369473A AT369473A AT351994B AT 351994 B AT351994 B AT 351994B AT 369473 A AT369473 A AT 369473A AT 369473 A AT369473 A AT 369473A AT 351994 B AT351994 B AT 351994B
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bauelementen für die Bauindustrie aus zellulosehaltigen Grundstoffen unter Verwendung von Rückständen der   Erdöl- und/oder Kohledestillation   (im   weiteren : Destillationsrückstand), Alkali-und/oder   Erdalkalioxyden   und/oder-hydroxyden   (im weiteren :

   alkalische Komponente) sowie gegebenenfalls Schaumbildnern und/oder Zusatzstoffen, wobei 15 
 EMI1.1 
 
Destillationsrückstand, vermischt wird, wobei dem zellulosehaltigen Grundstoff und/oder dem Destillation- rückstand vor dem Vermischen 1 bis 20   Gew.-% Alkali-und/oder   Erdalkalioxyd   und/oder-hydroxyd   zugesetzt werden, die erhaltene Masse wenigstens noch eine weitere Minute gerührt und dann das erhaltene Material bei einer Temperatur über   80 C   geformt wird. 



   Es ist bekannt, dass aus zellulosehaltigen Materialien, wie Kork und verschiedenen Holzmaterialien, und aus mineralischen Materialien, wie Perlit und Blähton, seit Jahrzehnten Wärmeisolierplatten hergestellt werden, wobei als Bindemittel Portlandzement, Magnesiazement, Gips, Wasserglas, Bitumen, Pech und
Kunstharze, wie Harnstoff/Formaldehyd-, Kresol/Formaldehyd-, und Phenol/Formaldehyd-Harze, verwendet werden. 



   Aus geblähtem bzw. expandiertem Kork, welcher durch Blähen von natürlichem Kork gewonnen werden kann, wurden durch zwei Verfahren Wärmeisolierplatten hergestellt. 



   Beim einen der beiden Verfahren wird der Korkgriess bei einer Temperatur von 300 bis   400 C   im
Rahmen eines Pressverfahrens   gebläht.   Bei der Warmbehandlung quellen die Zellen, wobei gleichzeitig aus dem Kork Harz herausschmilzt, welches nach dem Abkühlen die Körner zusammenhält, wodurch Wärmeisolierplatten mit einem Raumgewicht von 160 N/m3 gewonnen werden. 



   Beim zweiten Verfahren wird der geblähte Kork mit Steinkohlenteerpech als Bindemittel zu Platten mit einem Raumgewicht von 200 N/m3   warmgepresst.   



   Ferner wurden aus mit der Hobelmaschine zu dünnen Fäden zerschnittenem Holzmaterial aus bei der Holzverarbeitung anfallenden Holzspänen und Sägemehl sowie aus faserigen Abfällen der Textilindustrie, wie Hanfabfällen, mit Portlandzement, Magnesiazement oder Gips als Bindemittel Holzschäbeplatten mit einem Raumgewicht von 620 bis 680 N/m3, und mit Harnstoff/Formaldehyd-Harzen, Kresol/FormaldehydHarzen bzw. Phenol/Formaldehyd-Harzen Holzspanplatten mit einem Raumgewicht von 550 bis 800 N/m3 und Holzfaserplatten mit einem Raumgewicht von 250 bis 370 N/m3 hergestellt. 



   Weiterhin ist es bekannt, aus Blähperlit sowie Portlandzement, Wasserglas, Harnstoff/FormaldehydHarzen oder Bitumen als Bindemittel Wärmeisoliermaterialien mit einem Raumgewicht von 300 bis 600 N/m3 herzustellen. Aus Blähton wurden mit Bindemitteln, wie Portlandzement oder Pech, Wärmeisolierplatten mit einem Raumgewicht von 600 bis 1000 N/m3 hergestellt. 



   Ein Vorteil der nach dem ersten Verfahren hergestellten Platten besteht in ihrer Einsatzfähigkeit bis zu Temperaturen von   100 C.   Nachteilig ist dagegen ihre hohe Erzeugungstemperatur und das hohe Wasseraufnahmevermögen des fertigen Erzeugnisses. 



   Ein Vorteil der nach dem zweiten Verfahren erzeugten Platten ist das geringe Wasseraufnahmevermögen und der Umstand, dass das Erzeugnis frei von Pilzen bleibt. Ein Nachteil derselben besteht jedoch darin, dass sie nur bis zu einer Temperatur von höchstens   50 C   anwendbar sind. 



   Weitere Nachteile der Wärmeisolierplatten auf Korkbasis sind ihre geringe Druckfestigkeit von 5 bis 10 N/cm2, ihre Verfügbarkeit nur in begrenzter Menge und ihre hohen Erzeugungskosten. 



   Die Nachteile der aus Holzmaterialien und Bindemitteln, wie Portlandzement, Magnesiazement und Gips erzeugten Platten sind die folgenden : Quellen durch Feuchtigkeit, hohes Raumgewicht und lange Durchlaufzeit der Erzeugung. 



   Ein weiterer Nachteil des als Bindemittel verwendeten Magnesiazements besteht darin, dass im Laufe der Erhärtung Chloridionen frei werden, wodurch das fertige Produkt eine korrodierende Wirkung aufweist. 



   Ein Nachteil der mit Kunstharz gebundenen Holzfaser-, Holzspan- und Holzschäbeplatten ist ihr hohes Wasseraufnahmevermögen, weshalb diese zum ständigen Einbau für die Bauindustrie nicht geeignet sind. Einen weiteren Nachteil stellen die hohen Erzeugungskosten dar. Gegenwärtig werden daher diese Platten für die Möbelindustrie hergestellt. 



   Ein Nachteil der mit Bindemitteln, wie Portlandzement, Wasserglas oder   Harnstoff/Formaldehyd-   Harzen, hergestellten Perlitplatten besteht in ihrem grossen Wasseraufnahmevermögen. Ein Nachteil des mit 

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Bitumen als Bindemittel hergestellten Perlitmaterials ist seine ausserordentlich geringe Druckfestigkeit, wodurch dieses Erzeugnis nicht vorgefertigt werden kann, sondern auf der Baustelle herzustellen ist. Ein weiterer Nachteil desselben ist, dass seine Dauerwärmebeständigkeit höchstens   50 C   beträgt. 



   Mit Hilfe der geschilderten Verfahren konnte mit keinem der für die zellulosehaltigen oder mineralischen Zuschlagstoffe verwendeten Bindemittel Wärmeisolierplatten, deren Eigenschaften in jeder
Hinsicht entsprachen und die ein geringes Raumgewicht, eine entsprechende Wärmeisolierfähigkeit, eine hohe Druckfestigkeit und eine Dauerwärmebeständigkeit von mindestens   100 C   aufweisen, erzeugt werden. 



   Die Wärmeisolierplatten, welche mit in wässerigem Medium anzuwendenden Bindemitteln, also mit
Portlandzement, Magnesiazement, Gips, Wasserglas, und mit Harnstoff/Formaldehyd-Harzen gefertigt wurden, haben alle ein hohes Wasseraufnahmevermögen, welches die Wärmeisolierfähigkeit und die
Druckfestigkeit herabsetzt und dadurch den Anwendungsbereich der Platten einschränkt. 



   Die mit Bitumen oder Pech als Bindemittel hergestellten Wärmeisolierplatten sind nur bis zu
Temperaturen von 50 bis   60 C   dauerwärmebeständig und ihre Druckfestigkeit ist gering. 



   Ziel der Erfindung ist die aus zellulosehaltigen Materialien und/oder mineralischen Materialien erfolgende Fertigung von Bauelementen für die Bauindustrie mit guter Wärmeisolierfähigkeit, einer mindestens bis zu einer Temperatur von   100 C   reichenden Wärmebeständigkeit und einer hohen
Druckfestigkeit und Feuchteunempfindlichkeit, welche zugleich ein kleines Raumgewicht haben. 



   Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass bei unter entsprechender Temperatur erfolgendem
Vermischen von zellulosehaltigen Grundstoffen mit Rückständen der   Erdöl-und/oder Kohldestillation   sowie mit der Schmelze von natürlichem Harz, wobei dem Grundmaterial und/oder dem   Destillationsrückstand   vor dem Vermischen Alkali- und/oder Erdalkalioxyd   und/oder-hydroxyd   (im weiteren :

   alkalische Komponente) zugesetzt wird, das Bindemittel infolge der Freisetzung von bei der chemischen Reaktion zwischen dem
Destillationsrückstand und der alkalischen Komponente entstehenden kurzkettigen Kohlenwasserstoffen und dem ebenfalls entstehenden Wasserdampf aufschäumt, also seine Viskosität stark vermindert wird, und dadurch ein gleichmässig dünner Überzug auf den Teilchen des zellulosehaltigen Materials erreicht werden kann. 



   Eine weitere Grundlage der Erfindung ist die Feststellung, dass als Ergebnis der chemischen Reaktion zwischen dem   Destillationsrückstand   und dem Hydroxyd oder Oxyd ein Bindemittel mit höherem Erweichungspunkt entsteht, dessen Druckfestigkeit nach dem Abkühlen wesentlich höher ist als die der für das Verfahren verwendeten Ausgangsstoffe. 



   Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Bauelementen für die Bauindustrie der eingangs angeführten Art, dessen Besonderheit darin besteht, dass der aus Destillationsrückstand und gegebenenfalls aus alkalischer Komponente bestehenden Schmelze 0, 1 bis 10   Gew.-%   natürliches Harz zugemischt wird, und sowohl das aus zellulosehaltigem Grundstoff und gegebenenfalls aus alkalischer Komponente und einem Schaumbildner bestehende Gemisch als auch das aus Destillationsrückstand und aus Harz und gegebenenfalls aus alkalischer Komponente bestehende Gemisch vor dem Vermischen getrennt auf eine Temperatur zwischen 120 und 250 C erhitzt und bei dieser Temperatur vermischt werden. 



   Vorzugsweise werden   erfindungsgemäss   die beiden Gemische vor dem Vermischen auf eine Temperatur zwischen 160 und   200 C   erhitzt. Ferner kann das Harz der aus   Destillationsrückstand   und gegebenenfalls aus alkalischer Komponente bestehenden Schmelze in einer Menge von 1 bis 6   Gew.-% zugemischt   werden. 



   Als zellulosehaltige Stoffe können vorzugsweise Reisschalen, Sonnenblumenkernschalen, Schalen von Leinsaat und von Aprikosenkernen, Nuss-und Erdnuss-Schalen, Sonnenblumenstengel, Maisstroh und entkernte Maiskolben, Sägemehl und Hobelspäne, Reisig, Baumbast, Weizen- und Rapsstroh, Leinwirre, Gersten- und Roggenstroh, Reisstroh, Hirsenstroh, Heckelrückstände von Lein und Flachs, Tabak- und Mohnstengel, Schilf, beim Verschneiden der Weinstöcke anfallende Reben, Nadeln von Nadelbäumen, Samenrübenstengel, Samenhanfstengel, Mohrenhirsenstengel, Riedgras, Rohrkolben und/oder Binsen verwendet werden. 



   Als Mineralstoffe werden vorzugsweise geblähter Perlit, Blähton, Flugasche, Sand, Kies, Schlacke oder feiner Schotter verwendet. 



   Als Alkalioxyd bzw. -hydroxyd gelangen vorzugsweise Natrium- oder Kaliumoxyd bzw. Natrium- oder Kaliumhydroxyd zum Einsatz. Als Erdalkalioxyd bzw. -hydroxyd werden zweckmässig Calcium- oder Magnesiumoxyd bzw. -hydroxyd verwendet. 

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   Als Rückstand der Erdöldestillation gelangen vorzugsweise Bitumen und/oder Säureharz, als
Rückstand der Kohledestillation Steinkohlenteer zur Anwendung. 



   Als Harze werden vorzugsweise Kolophonium oder Resolharz eingesetzt. 



   Zwischen der Schmelze der Rückstände der Mineralöl und/oder Kohlendestillation und des Harzes und dem Alkalimetallhydroxyd bzw. den Alkalimetallhydroxyden und/oder dem Erdalkalimetallhydroxyd bzw. den Erdalkalimetallhydroxyden spielt sich bei einer Temperatur von 120 bis   250 C   eine chemische
Reaktion, bei welcher Wasserdampf und niedere Kohlenwasserstoffe frei werden, ab ; das dadurch entstandene Bindemittel schäumt auf und seine Viskosität vermindert sich, wodurch auf den vorhandenen zellulosehaltigen und/oder mineralischen Grundmaterialkörnern ein gleichmässiger und dünner Überzug zustandekommt. 



   Aus dem erhaltenen Material können durch Warmformen Bauelemente mit dem gewünschten
Raumgewicht, der erforderlichen Druckfestigkeit und dem notwendigen Wärmeisoliervermögen erzeugt werden. 



   Als Schaummittel können bekannte Materialien, insbesondere sich bei 60 bis   80 C   zersetzendes
Ammoniumcarbonat, sich bei 150 bis   160 C   zersetzendes   Oxy-bis- (benzolsulfhydrazin)   und sich bei   200 C   zersetzendes   N, N - Dinitrosopentamethylentetramin,   verwendet werden. Zweckmässigerweise wird das
Schaummittel auf das zellulosehaltige Material und/oder Mineral aufgebracht und das Ganze unter die
Zersetzungstemperatur des Schaummittels erhitzt. In diesem Fall kann das Aufbringen des Bindemittels auch durch Zerstäuben erfolgen. 



   Die zellulosehaltigen Materialien werden vor der Verarbeitung in bekannten Einrichtungen (wie Häckslern und Hammermühlen) zur passenden Grösse zerkleinert. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren kann in jeder bekannten heizbaren und mit einer Mischvorrichtung ausgerüsteten Einrichtung, beispielsweise in Bitumen- oder Asphaltmischmaschinen, durchgeführt werden. 



  Die Rückstände der   Mineralöl-und/oder Kohlendestillation   werden zweckmässigerweise in bekannten Einrichtungen (wie Bitumenfertigwärmern) warm gelagert. 



   Das Formen der Bauelemente erfolgt zweckmässigerweise in Metallschablonen, wobei die erwünschte Druckfestigkeit durch handbetätigtes oder mechanisches Pressen erreicht wird. Das warme Material kann auch mit Hilfe einer Strangpresse geformt werden. 



   Beim Formen der Bauelemente kann durch Pressen unter Anwendung eines Druckes von 0, 1 bis   0, 5 N/cm2   ein Produkt mit einem Raumgewicht von 150 bis 300   N/m3,   dessen Enddruckfestigkeit 1 bis 50 N/cm2 beträgt, erzeugt werden. Bei der Erzeugung von Elementen mit höherer Druckfestigkeit wird je nach dem Grundmaterial ein Druck von 0, 2 bis 50 N/cm2 angewandt, in welchem Fall die Enddruckfestigkeit der Elemente auch 50 bis 250 N/cm2 bei einem Raumgewicht von 300 bis 600 N/m3 erreichen kann. 



   An eine oder beide Seiten der   erfindungsgemäss   hergestellten Bauelemente können Metallplatten, Holzfaserplatten, Kunststoffplatten, Asbestzementplatten und Kunststoff- oder Metallfolien befestigt werden,   u. zw.   so, dass das warme Material auf diesen geformt oder gemeinsam mit ihnen gepresst wird oder die Oberflächen der Elemente erwärmt und die genannten Platten bzw. Folien auf sie gelegt werden. 



   Die   erfindungsgemäss   erzeugten Bauelemente können mit bekannten Mörteln, gegebenenfalls Kunststoffmörteln, mit Kunstharzen und mit verschiedenen Farben bzw. Farbstoffen überzogen werden. 



   Die erfindungsgemäss erzeugten Bauelemente können nach Erhitzen auf die entsprechende Temperatur neu geformt werden. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht zum ersten Mal die Verarbeitung von zellulosehaltigen Abfallprodukten, welche bei der Erzeugung oder Verarbeitung von landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen und industriellen Produkten anfallen, zu Bauelementen für die Bauindustrie. Diese Stoffe sind nur eine Last bei der Erzeugung und ihre Vernichtung verursacht bedeutende Kosten. 



   Durch das erfindungsgemässe Verfahren können aus Abfallstoffen technisch bzw. industriell verwertbare Erzeugnisse hergestellt werden, welche auch im internationalen Massstab Mängeln abhelfen, da sie in grosser Menge billig herstellbar sind. 



   Die erfindungsgemäss hergestellten Bauelemente sind gute Wärmeisoliermaterialien und dauerhaft bis mindestens 80 bis   100 C   wärmebeständig und haben eine Druckfestigkeit von 10 bis 250 N/cm2 und ein Raumgewicht von 150 bis 600   N/m3 ;   sie sind gegen Feuchtigkeit, schwache Säure und Laugen unempfindlich und widerstehen Pilzen und Bakterien. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie gut zu verputzen, zu verkleiden, zu färben bzw. anzustreichen, zu sägen, zu nageln und zu kleben sind und Belastungen gut vertragen. 

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   Ein weiterer Vorteil der   erfindungsgemäss   hergestellten Bauelemente ist ihre Fähigkeit, bei
Dachisolierungen in heisses Bitumen gebettet werden zu können, sowie ferner ihr Begehbarkeit und
Dunstabführung, welche Eigenschaften durch ihre Bearbeitung leicht zu erreichen sind, wobei die
Bauelemente durch Teerpappe vom Niederschlagswasser vollkommen isoliert werden können. Die
Bauelemente können im erwärmten Zustand den Krümmungen des Gebäudes angepasst werden. Die Elemente mit einer Druckfestigkeit von 80 bis 120 N/cm2 können bei Bodenbelägen vorteilhaft angewandt werden, da sie auf die Oberfläche der Betonschichten geklebt werden können sowie ferner eine gute Wärmeisolierung und Schalldämpfung gewährleisten und fugenlos verlegt werden können.

   Sie können auch in nassen
Räumen zur Fussbodenverkleidung unter   Parkett- und   Mosaikplattenbelägen verwendet werden. Die
Bauelemente können beidseitig verkleidet oder verputzt als Trennwände verwendet werden, wobei ihr niedriges Raumgewicht, ihre gute Schalldämmung und ihre Massgenauigkeit weitere Vorteile darstellen. Sie können wegen ihrer guten Wärmeisolierung in Kühlhäusern vorteilhaft angewandt werden, da sie feuchtigkeitsunempfindlich sind und ihr Einbau rasch und leicht erfolgen kann. Bei einseitiger oder beid- seitiger Verkleidung können die Bauelemente mit Vorteil für Wochenendhäuser verwendet werden. Sie sind als Schalung zum Betonieren günstiger verwendbar als Holz, da sie die Feuchtigkeit nicht einsaugen, weshalb der Beton weniger Bespritzen erfordert.

   Da sie ebenso wie Holz schneidbar, sägbar und nagelbar sind, beansprucht ihre Bearbeitung keine besonderen Fachkenntnisse. Nach ihrer Anwendung als
Schalungsmaterial können die Elemente neu verarbeitet werden, ohne vorher zerkleinert zu werden, wohingegen die gegenwärtig verwendeten Holzarten selbst als Heizmaterial untauglich sind. 



   Die Erfindung wird an Hand der folgenden nicht als Beschränkung aufzufassenden Beispiele näher erläutert. 



     Beispiel l :   Es wurden 41   Gew.-%   zu 3 bis 10 cm zerhacktes Stroh mit einem Raumgewicht von 30 N/cm3 mit 7 Gew.-% Calciumhydroxyd vermischt und auf 120 bis   250 C   erhitzt. Danach wurden 45   Gew.-%   Bitumen mit 7   Gew.-%   Kolophonium in der Weise zusammengeschmolzen, dass das Kolophonium dem geschmolzenen Bitumen zugesetzt und das so entstandene Gemisch auf 120 bis 250 C erhitzt wurde. 



  Dann wurde unter ständigem Rühren das warme Gemisch aus Stroh und   Caleiumhydroxyd   zugemischt. Das so gewonnene Material wurde unmittelbar nach dem Zumischen in Stahlplattenschablonen zu 5 cm dicken Wärmeisolierplatten geformt. Nach dem Abkühlen wurden die fertigen Wärmeisolierplatten aus den
Schablonen herausgehoben ; ihr Raumgewicht betrug 200 N/m3, ihre Druckfestigkeit : 5 N/cm2 und ihre   Wärmeleitvermögen : 251, 4 Joule/m, h.  C.    



     Beispiel 2 : Es   wurde wie im Beispiel 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, dass als Bestandteile 43   Gew.-%   zu einer Grösse von 3 bis 10 cm zerkleinertes Schilf mit einem Raumgewicht von 100 N/cm3,5   Gew.-% Calciumhydroxyd,   2 Gew.-% Magnesiumhydroxyd, 43 Gew.-% Bitumen, 5   Gew.-%   Kolophonium, und 2   Gew.-%   Resolharz verarbeitet wurden, wodurch 10 cm dicke Wärmeisolierplatten mit einem Raumgewicht von 200 N/m3 und einer Druckfestigkeit von   8, 0 N/cm2   erhalten wurden. 



     Beispiel 3 :   Es wurde wie im Beispiel 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, dass als Bestandteile 44   Gew.-%   Sonnenblumenkernschalen mit einem Raumgewicht von 120 N/m3,3   Gew.-%   Calciumhydroxyd, 6   Gew.-%   Magnesiumhydroxyd, 24   Gew.-%   Bitumen, 13   Gew.-%   Pech und 10   Gew.-%   Kolophonium verarbeitet wurden. So wurden Wärmeisolierplatten mit einer Dicke von 5 cm, einem Raumgewicht von 300 N/m3 und einer Druckfestigkeit von   8, 0 N/cm2   erhalten. 



     Beispiel 4 :   Es wurde wie im Beispiel 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, dass als Bestandteile 40   Gew.-%   Holzspäne bzw. Holzabfall mit einer Grösse von 0, 1 bis 0, 5 cm und einem Raumgewicht von 25 N/m3,8   Gew.-% Calciumhydroxyd,   44   Gew.-%   Bitumen und 8   Gew.-%   Resolharz verarbeitet wurden. So wurden Wärmeisolierplatten mit einer Dicke von 5 cm, einem Raumgewicht von etwa 350 N/m3 und einer Druckfestigkeit von   10, 0 N/cm2   erhalten. 



     Beispiel 5 :   Es wurde wie im Beispiel 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, dass als Bestandteile 39   Gew.-% Reissehalen   mit einem Raumgewicht von 100 N/m3, 8   Gew.-%   Magnesiumhydroxyd, 45   Gew.-%   Bitumen, 4   Gew.-%   Resolharz und 4   Gew.-%   Kolophonium verarbeitet wurden. So wurden Wärmeisolierplatten mit einer Dicke von 10 cm, einem Raumgewicht von etwa 400 N/m3 und einer Druckfestigkeit von   5, 5 N/cm2   erhalten. 



     Beispiel 7 :   Es wurde wie im Beispiel 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, dass als Bestandteile 16   Gew.-%   Maiskolben mit einem Raumgewicht von 200 N/m3,18   Gew.-%   Maisstengel mit einem Raumgewicht von 150 N/m3,12   Gew.-%   Stroh, 6   Gew.-% Calciumhydroxyd,   43   Gew.-%   Pech, 3   Gew.-%   

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 Kolophonium und 2   Gew.-%   Resolharz verarbeitet wurden. So wurden 5 cm dicke Wärmeisolierplatten mit einem Raumgewicht von 250 N/m3 und einer Druckfestigkeit von   5, 5 N/cm2   erhalten. 
 EMI5.1 
 Das so gewonnene Material wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise warm geformt.

   So wurden 10 cm dicke Wärmeisolierplatten mit einem Raumgewicht von 290 N/m3 und einer Druckfestigkeit von 18 N/cm2 erhalten. 



     Beispiel 9 :   Es wurde ein Material, bestehend aus 30   Gew.-%   zerhackten Maiskolben, 21 Gew.-% Reisschalen, 4   Gew.-% Caiciumhydroxyd,   4   Gew.-%   Magnesiumhydroxyd, 25   Gew.-%   Bitumen, 
 EMI5.2 
 wurde das Material in Stahlschablonen warm geformt ; beim Formen wurde ein Druck von 30 N/cm2 angewandt. So wurden 10 cm dicke Bauelemente mit einem Raumgewicht von 450 N/m3, die nach dem Abkühlen eine Druckfestigkeit von 30 N/cm2 aufwiesen, erhalten. 



     Beispiel 10 :   Es wurde wie im Beispiel 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, dass an Stelle der 6   Gew.-% Caiciumhydroxyd   6   Gew.-%   Natriumhydroxyd und an Stelle der 2   Gew.-%   Magnesiumhydroxyd 2 Gew.-% Caleiumhydroxyd verwendet wurden. So wurden 10 cm dicke Bauelemente mit einem Raumgewicht von 285 N/m3 und einer Druckfestigkeit von 16 N/cm2 erhalten. 



     Beispiel 11 :   Es wurde wie im Beispiel 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, dass 
 EMI5.3 
 300 Np/m3 und einer Druckfestigkeit von 73 N/cm2 erhalten. 



     Beispiel 12 :   Es wurde wie im Beispiel 15 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, dass als Bestandteile 46   Gew.-%   Flachsgekräuse, 40   Gew.-%   Bitumen, 4   Gew.-%   Kolophonium, 8 Gew.-% Calciumhydroxyd und 2   Gew.-%   Natriumhydroxyd verarbeitet wurden. So wurden 6 cm dicke Wärmeisolierplatten mit einem Raumgewicht von etwa 350 N/m3, einer Druckfestigkeit von   12, 5 N/cm2   und einem Wärmeleitvermögen von   314, 25 Joule/m. h. oe   erhalten. 



     Beispiel 13 :   38   Gew.-%   aus mit Textileinlage versehenen Gummireifen hergestelltes Gummimehl und 12   Gew.-%   Kalkhydratpulver werden vermischt und auf 160 bis   200 C   erwärmt. Unter 
 EMI5.4 
 Material wird warm zu Platten der Grösse 60 x 120 x 5 cm geformt. Das Raumgewicht des Produkts beträgt 1000 N/m3 und die Druckfestigkeit 14 N/cm2. 



     Beispiel 14 :   20   Gew.-%   gemischter Textilabfall werden mit 14   Gew.-%   Kalkhydratpulver 
 EMI5.5 
 zugegeben und das erhaltene Material warm zu Wärmeisolierelementen von 50 x 100 x 5 cm geformt. Das Raumgewicht der Elemente beträgt 1000 N/m3, ihre Druckfestigkeit 20 N/cm2 und ihre Wärmeleitvermögen   590, 79 Joule/m. h.  C.    



     Beispiel 15 :   50   Gew.-%   Tannenrinde wurden auf 2 bis 10 cm lange Stücke geschnitten, und unter Rühren wurden 10   Gew.-% Caiciumhydroxyd   zugegeben. Das Gemisch wurde auf eine Temperatur von 10 bis 2000C erwärmt. Darauffolgend wurden   39, 5 Gew.-%   Kolophonium verschmolzen und die erhaltene Schmelze wurde auf 150 bis 200 C erwärmt. Das 150 bis   200 C   warme Gemisch der Tannenrinde und des Kalziumhydroxyds wurde dieser Schmelze zugemischt. Das erhaltene Material wurde bei einer Temperatur über   80 C   in Stahlformen zu Wärmeisolierplatten der Grösse 50 x 100 x 10 cm geformt, deren Raumgewicht 600 N/m3 und deren Druckfestigkeit 24 N/cm2 beträgt.

   Die fertigen Platten wurden aus der Form nach Abkühlen auf eine Temperatur unter 500C entfernt. 

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   Die nach den obigen Beispielen hergestellten Bauelemente konnten mit Aluminiumplatten, Stahlplatten, Holzfaserplatten, Asbestzementplatten,   Polymethacrylsäureesterplatten, Phenolformaldehyd-Harzplatten   und glasfaserverstärkten Polyesterplatten verkleidet werden. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von Bauelementen für die Bauindustrie aus zellulosehaltigen Grundstoffen unter Verwendung von Rückständen der   Erdöl-und/oder Kohledestillation (im weiteren :   Destillationsrückstand),   Alkali-und/oder Erdalkalioxyden und/oder-hydroxyden   (im weiteren.

   alkalische Komponente) sowie gegebenenfalls Schaumbildnern und/oder Zusatzstoffen, wobei 15 bis 85   Gew.-%   zellulosehaltiger Grundstoff gegebenenfalls mit einem Schaumbildner vermischt, das erhaltene Gemisch mit einer Schmelze, bestehend aus, auf den Gesamtansatz bezogen, 10 bis 65   Gew.-%   Destillationsrückstand, vermischt wird, wobei dem zellulosehaltigen Grundstoff und/oder dem Destillationsrückstand vor dem Vermischen 1 bis 20   Gew.-% Alkali-und/oder   Erdalkalioxyd   und/oder-hydroxyd   zugesetzt werden, die erhaltene Masse wenigstens noch eine weitere Minute gerührt und dann das erhaltene Material bei einer Temperatur über   80 C   geformt wird,   dadurch gekennzeichnet,

     dass der aus Destillationsrückstand und gegebenenfalls aus alkalischer Komponente bestehenden Schmelze 0, 1 bis 10   Gew.-%   natürliches Harz zugemischt wird, und sowohl das aus zellulosehaltigem Grundstoff und gegebenenfalls aus alkalischer Komponente und einem Schaumbildner bestehende Gemisch als auch das aus Destillationsrückstand und aus Harz und gegebenenfalls aus alkalischer Komponente bestehende Gemisch vor dem Vermischen getrennt auf eine Temperatur zwischen 120 und 2500C erhitzt und bei dieser Temperatur vermischt werden. 
 EMI6.1 


Claims (1)

  1. der aus Destillationsrückstand und gegebenenfalls aus alkalischer Komponente bestehenden Schmelze in einer Menge von 1 bis 6 Gew.-% zugemischt wird.
AT369473A 1973-04-25 1973-04-25 Verfahren zur herstellung von bauelementen fuer die bauindustrie AT351994B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE19757418B4 (de) * 1997-12-23 2012-07-05 Werner Theuerkorn Dämm-, Füll- oder Packstoff aus Pflanzenmaterial, Verfahren zu deren Herstellung, und daraus hergestellte Formkörper

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DE19757418B4 (de) * 1997-12-23 2012-07-05 Werner Theuerkorn Dämm-, Füll- oder Packstoff aus Pflanzenmaterial, Verfahren zu deren Herstellung, und daraus hergestellte Formkörper

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ATA369473A (de) 1979-01-15

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