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Es ist bekannt, flüssige Dimethylpolysiloxane als Trennmittel bei der Herstellung von Formpressteilen aus Kunststoff oder andern Materialien zu verwenden, wobei diese üblicherweise auf die Formoberfläche vor der Einbringung des zu verformenden oder zu verpressenden Materials aufgebracht werden.
Flüssige Dimethylpolysiloxane wurden auch bereits als Trennmittel bei der Herstellung von Gummireifen eingesetzt. Hiebei werden sie im allgemeinen auf die Innenseite der Rohkarkasse aufgetragen, dann erfolgt die Verformung nach dem Drucksackverfahren und anschliessend wird der Drucksack von der Innenseite des vulkanisierten Reifens entfernt. Einer der Nachteile bei der Reifenherstellung ist die kurze Lebensdauer des Drucksackes. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass der Drucksack sich überlappen kann oder an der Innenseite der Karkasse kleben bleibt, was zu Beschädigungen derselben führt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Trennmittel mit verbesserten Trenneigenschaften und grösserer Trennwirkung zur Verfügung zu stellen, wodurch die Lebensdauer des Drucksackes verlängert wird und das darüber hinaus über längere Zeiträume eine verbesserte Stabilität aufweist.
Erfindungsgemäss werden Gemische aus (A) 1 bis 25%, bezogen auf das Gesamtgewicht, flüssigen Organopolysiloxanen mit einer durchschnitt- lichen Viskosität von 1000 bis 600000 cSt/25 C, (B) 0, 1 bis 10%, bezogen auf das Gesamtgewicht, flüssigen, funktionellen Aminogruppen aufweisenden
Organosiliciumverbindungen, die durch Teilhydrolyse und Kondensation eines flüssigen, endstän- dige Silanolgruppen aufweisenden Polydiorganosiloxans der Formel
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mit einem Aminoalkoxyalkylsilan oder einem Aminoalkoxyalkenylsilan der Formel
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und gegebenenfalls einem Aminoalkylsilan der Formel H, N (CHSi (OR'") , worin R einwertige, gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen, R'Was- serstoff oder einwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen,
R'"einwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen, RIIII A1kylenreste mit 2 bis 10 C-Atomen, oder Alkenylenreste mit 3 bis 10 C-Atomen und einer olefinischen Bindung zwischen den C-Atomen, die dem Si-Atom benachbart sind, bedeuten, c eine Zahl von 1 bis 10 und n eine Zahl von grösser als 20 ist, hergestellt worden sind, und die eine Viskosität von 10 bis 500 cSt/25 C aufweisen, oder deren Ammoniumsalzen, (C) 20 bis 70%, bezogen auf das Gesamtgewicht, Glimmer mit einer Korngrösse von 60 bis 600 mesh (lichte Maschenweite), (D) 0, 1 bis 5, 0%, bezogen auf das Gesamtgewicht, eines Verdickungsmittels, (E) 2 bis 25%, bezogen auf das Gesamtgewicht, Polyglykolen, (F) 20 bis 60%, bezogen auf das Gesamtgewicht,
Kohlenwasserstofflösungsmittel mit einem Siedepunkt unterhalb von 2500C bei 760 mm Hg und gegebenenfalls (G) 0, 1 bis etwa 5, 0%, bezogen auf das Gesamtgewicht, eines Benetzungsmittels für das Verdickung- mittel (D), als Trennmittel verwendet.
Die in den erfindungsgemässe verwendeten Gemischen enthaltenen flüssigen Organopolysiloxane (A) können durch die allgemeine Formel
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veranschaulicht werden, worin die Reste R, die gleich oder verschieden sein können, einwertige, gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen bedeuten und n eine Zahl von grösser als 20 ist.
Beispiele für Reste R sind : Alkylreste, wie Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Octyl-, Dodecyl- und Octadecylreste ; Arylreste, wie Phenyl-, Diphenyl- und Naphthylreste ; Alkenylreste, wie Vinyl-und Allylreste ; Cycloalkylreste, wie Cyclobutyl-, Cyclopentyl- und Cyclohexylreste ; A1karylreste, wie Tolyl-, Xylyl-undÄthylphenylreste ; Aralkylreste. wieBenzyl-, o'-Phenyläthyl-, ss-Phenyläthyl-und of-Phenylbu- tylreste sowie die entsprechenden halogensubstituierten Reste.
Die Organopolysiloxane, die geradkettig oder verzweigt sein können, enthalten durchschnittlich 1, 75 bis 2,25 organische Reste je Si-Atom. Im allgemeinen ist es vorteilhaft, wenn die Organopolysiloxane frei von endständigen Hydroxylgruppen sind, geringe Mengen an endständigen Hydroxylgruppen aufweisenden Organopolysiloxanen können jedoch toleriert werden, da sie keinen störenden Einfluss auf die Trenneigenschaften der erfindungsgemäss verwendeten Gemische ausüben. So können die Organopolysiloxane beispielsweise geringe Mengen an Molekülen mit nur einer Hydroxylgruppe enthalten, oder es kann eine kleine Anzahl von Molekülen vorhanden sein, die einen Überschuss von zwei Hydroxylgruppen tragen.
Der Viskositätsbereich der Organopolysiloxane liegt vorzugsweise bei etwa 10000 bis 600000 cSt/25 C und insbesondere bei 50000 bis 400000 cSt/250C. Die besten Ergebnisse werden in den unteren Bereichen dieser Viskositätsangaben erzielt, wie von etwa 50000 bis 100000 cSt/25 C. Ausserdem ist es möglich, höher und niedriger viskose Organopolysiloxane zu kombinieren, so dass die Gesamtviskosität in dem angegebenen Bereich liegt. Vorzugsweise enthalten die Trennmittelgemische etwa 5 bis 15%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, der flüssigen Organopolysiloxane (A).
Als flüssige, funktionelle Aminogruppen aufweisende Organosiliciumverbindungen (B) werden erfindungsgemäss solche eingesetzt, die durch Teilhydrolyse und Kondensation eines flüssigen, endständigen Silanolgruppen aufweisenden Polydiorganosiloxans der Formel
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mit einem Aminoalkoxyalkylsilan oder einem Aminoalkoxyalkenylsilan der Formel
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und gegebenenfalls einem Aminoalkylsilan der Formel
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worin R einwertige gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen, RI Wasserstoff oder einwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen, R'" einwertige Kohlenwasser- stoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen, R""Alkylenreste mit 2 bis 10 C-Atomen oder Alkenylenreste mit 3 bis 10 C-Atomen, vorzugsweise 3 bis 8 C-Atomen, und einer olefinischen Bindung zwischen den C-Atomen,
die
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Übereinstimmung mit dem in der USA-Patentschrift Nr. 3, 544, 498 beschriebenen Verfahren hergestellt worden sind. Demgemäss werden die genannten Reaktionspartner durch Zugabe der für den gewünschten Hy-
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drolyse- und/oder Kondensationsgrad erforderlichen Menge Wasser teilhydrolysiert und kondensiert, was im allgemeinen dann erreicht ist, wenn das gebildete Copolymere die gewünschte Viskosität und den gewünschen Gehalt an Alkoxygruppen aufweist.
Nach der Teilhydrolyse und Kondensation besteht das Reaktionsgemisch aus den Copolymeren, freiem Alkohol, entsprechend der Menge an hydrolysierten Alkoxygruppen aus dem Silan und Wasser, das durch die Kondensation der Silanolgruppen gebildet worden ist. Wasser und Alkohol können in dem Reaktionsgemisch verbleiben oder durch Abdestillieren unter vermindertem Druck bei Raumtemperatur bis zu 400C entfernt werden.
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäss zu verwendenden Trennmittelgemische etwa 1 bis 5% oder mehr und insbesondere etwa 1 bis 2%, bezogen auf das Gesamtgewicht, der flüssigen, funktionelle Aminogruppen aufweisenden Organosiliciumverbindungen (B).
Es wurde überraschenderweise festgestellt, dass diese aminofunktionellen Organosiliciumverbindungen (B) eine stabilisierende Wirkung auf die erfindungsgemäss verwendeten Trennmittel ausüben. Ohne die Komponente (B) neigen die Trennmittelgemische dazu, sich in Phasen zu trennen, was unerwünscht ist.
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kann Im Bereich von 1500 bis 4000 und hoher liegen, vorzugsweise beträgt es etwa 2000 bis 3000. Diese
Polyglykole können entweder homopolymere Äthylen- oder Propylenglykole sein oder Copolymeren dieser beiden. Die Menge der Polyglykole ist nicht entscheidend, vorzugsweise werden etwa 5 bis 15%, bezogen auf das Gesamtgewicht, eingesetzt.
Die Füllstoffe, insbesondere der Glimmer (Komponente C) müssen die definierte Korngrösse aufweisen, da sie sonst nicht in dem gewünschten Sinne wirksam sind. Durch die Anwesenheit des Glimmers werden in dem Trennmittel Kanäle gebildet, durch die eingeschlossene Luft entweichen kann. Vorzugsweise werden etwa 30 bis 50%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, an Glimmer eingesetzt.
Als Verdickungsmittel (D) werden solche bevorzugt, die unpolare Lösungsmittel verdicken. Beispiele hiefür sind Bentonit-Ton, Siliciumdioxyd und Metallsalze von höheren Fettsäuren, wie Zinkstearat, Calciumstearat und Aluminiumstearat. Die Verdickungswirkung von beispielsweise Bentonit wird durch Zugabe von polaren Lösungsmitteln verbessert, beispielsweise Alkoholen, wie Methanol, Äthanol, Äthylenglykol oder Wasser oder Propylencarbonat. Diese Lösungsmittel dienen als Benetzungsmittel (G) für den BentonitTon. Vorzugsweise werden sie in Mengen von etwa 0,3 bis 1%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, eingesetzt.
Als Kohlenwasserstofflösungsmittel (F) können beliebige eingesetzt werden, deren Siedepunkt unterhalb der angegebenen Temperaturgrenze liegt. Beispiele hiefür sind entweder Cycloparaffine, wie Cyclohexan oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Petroläther, Hexan und Benzin. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel in Mengen von 40 bis 50%, bezogen auf das Gesamtgemisch der Mischung, eingesetzt.
Es ist vorteilhaft, eine ausreichende Menge an Säure in die erfindungsgemässen Trennmittelgemische einzuarbeiten, um die Aminogruppen in Komponente (B) zu neutralisieren. Beispiele für geeignete Säuren sind Chlorwasserstoff-und Schwefelsäure oder organische Säuren, wie Benzolsulfon- und Benzoesäure. Im allgemeinen werden die Säuren, vorzugsweise Mineralsäuren, wie Halogenwasserstoffsäure in einem Verhältnis von l : l, bezogen auf das Amin, zugegeben. Stattdessen können auch Ammoniumsalze wie AminHydrochloridsalze der aminofunktionellen Organosiliciumverbindungen (B) eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäss zu verwendenden Trennmittelgemische können durch Vermischen der Bestandteile in beliebiger Weise hergestellt werden. Es ist jedoch vorteilhaft, das Kohlenwasserstofflösungsmittel (F) in dem Mischgefäss vorzulegen und die andern Bestandteile in der folgenden Reihenfolge zuzugeben, wobei während der Zugabe für kräftige Bewegung gesorgt werden muss. Zuerst wird die aminofunktionelle Organosiliciumverbindung (B) eingetragen, anschliessend folgt die Zugabe der Säure. Dann wird langsam der Glimmer zugefügt, gefolgt von der Zugabe des Bentonit-Tons und des Benetzungsmittels für den Bentonit (Methanol). Schliesslich werden die Polyglykole und die Organopolysiloxane (A) zugegeben und das Gemisch noch etwa 15 min lang bei Temperaturen unterhalb von etwa 500C kräftig bewegt.
Das so erhaltene Gemisch ist ein thixotropes Material, das unter Druck leicht fliessfähig ist, sich jedoch während der Beladung-, Sprüh- und Pumpoperationen oder der Bewegung während des Herstellungsvorganges nicht in die einzelnen Bestandteile trennt.
Beispiel l : Durch Vermischen folgender Bestandteile in der angegebenen Reihenfolge wurde ein Trennmittelgemisch hergestellt : 1108 Gew.-Teile der Erdölfraktion mit Siedebereich von 70 bis 240 C (petroleumnaphtha), 25 Gew.-Teile einer flüssigen, funktionelle Aminogruppenaufweisenden Organosiliciumverbindung mit einer Viskosität von 50 cSt/25 C, 2, 3 Gew.-Teile Chlorwasserstoffsäure, 950 Gew. -Teile Glimmer mit einer Korngrösse von 325 mesh (=0, 044mm lichte Maschenweite), 25 Gew.-Teile Bentonit-Ton (unter der geschützten Bezeichnung Bentone 38 der Firma National Lead Co.
im Handel), 10 Gew.-Teile Methanol, 305 Gew.-Teile eines Polyglykol-Copolymeren aus jeweils 50% Äthylen- und Propylenglykol mit einem Molekulargewicht von 2600 und 208 Gew.-Teilen eines flüssigen Dimethylpolysiloxans mit einer Vis-
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kosität von 100000 cSt/250C.
Die Bestandteile wurden 15 min lang bei einer Temperatur von etwa 500C vermischt und dann filtriert.
Dieses Trennmittelgemisch zeigte beim Auftragen auf Reifenrohkarkassen ausgezeichnete Trenneigenschaften und steigerte die Lebensdauer des Drucksackes beträchtlich. Dieses Gemisch konnte mehrere Monate gelagert werden, ohne Anzeichen einer Phasentrennung.
Beispiel 2 : Ein Trennmittelgemisch wurde in Übereinstimmung mit Beispiel l hergestellt, bei dem die nach folgendem Verfahren hergestellte flüssige, funktionelle Aminogruppen aufweisende Organosilicium- verbindung eingesetzt wurde : 30 Gew.-Teile eines endständige Silanolgruppen aufweisenden Polydimethylsiloxans der Formel
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