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Die Erfindung betrifft eine Injektionsspritze mit einem in einem Zylinder in axialer Richtung beweglichen
Kolben und einer mit dem Kolben verbindbaren Kolbenstange, die an ihrem vom Kolben abgewandten Ende mit einem Betätigungsgriff versehen ist, wobei der Zylinder an seinem einen Ende über den vollen Querschnitt offen ist und die Kolbenstange in axialer Richtung im Zylinder geführt ist und über eine lösbare, durch ein in der
Kolbenstange beweglich angeordnetes Stellglied betätigbare Kupplung formschlüssig mit dem Kolben verbindbar ist.
Es sind bereits Injektionsspritzen, sogenannte Einweg-Spritzen bekanntgeworden, die aus einem Kunststoff bestehen und mit einem Medikament gefüllt zum Versand kommen. Dabei befindet sich der Kolben in seiner zurückgezogenen Stellung. Da in dieser Stellung die weit herausstehende Kolbenstange störend wirkt, ist bereits vorgeschlagen worden, die Kolbenstange vom Kolben zu trennen und gesondert, als Schutzhülle für die
Injektionsnadel mitzuliefern, so dass sich eine leichte Verpackung der zylindrischen Spritzengefässe ermöglichen lässt. Wenn die Spritze in Benutzung genommen werden soll, wird die Kolbenstange in eine dafür vorgesehene
Halterung am Kolben eingeschraubt.
Diese bekannten Einweg-Spritzen eignen sich nur für den Weg in einer Richtung, d. h. für den Weg vom
Hersteller des Medikaments, der die Spritze füllt und versendet, zum Arzt und zum Patienten, dem das
Medikament verabreicht wird. Nach dem Durchlaufen dieses Weges ist die Spritze wertlos.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spritze derart auszugestalten, dass sie sich einerseits für den Weg vom Medikamentenhersteller zum Arzt bzw. Patienten eignet, dass sie anderseits aber auch geeignet ist, einen Weg in umgekehrter Richtung zurückzulegen, d. h. vom Patienten zum Arzt bzw. zu einer
Untersuchungsanstalt. Auf diese Weise soll ermöglicht werden, dass z. B. Blutproben in einem derart billigen Versandgefäss, wie es eine Kunststoff-Spritze darstellt, versandt werden können.
Es sollen damit gleichzeitig noch weitere Vereinfachungen erreicht werden, die darin bestehen, dass zur Entnahme der Blutprobe und zu deren Versand das gleiche billige Gefäss verwendet wird und dass sich in der Spritze befindliche Proben gegebenenfalls an unterschiedlichen Entnahmestellen jeweils teilweise entleeren lassen.
Dafür ist es erforderlich, dass sich die Kolbenstange leicht und zuverlässig mit dem Kolben verbinden oder von diesem lösen lässt. Zugleich soll der konstruktive Aufwand gering sein, um die Spritzen möglichst billig herstellen zu können.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird vorgeschlagen, eine Injektionsspritze der eingangs beschriebenen Art derart auszugestalten, dass das im Bereich des Betätigungsgriffs einen Druckknopf aufweisende Stellglied durch eine Rückstellkraft in seiner Ruhestellung gehalten wird, in der er über den Betätigungsgriff der Kolbenstange hervorsteht, und dass das Stellglied durch Betätigung des Druckknopfes entgegen der Rückstellkraft in eine Stellung bewegbar ist, in der die Kupplung ausser Eingriff ist.
Eine besonders zweckmässige Ausführungsform ist es dabei, dass der zur Verbindung mit dem Kolben bestimmte Abschnitt der Kolbenstange sich gegen den Kolben konisch verjüngt und dieser konische Abschnitt durch Längsschlitze in einzelne Zungen unterteilt ist, die radial nach innen zum Eingriff in das Gegenstück des Kolbens vorgespannt sind und dass das diesem Abschnitt zugeordnete Ende des Stellglieds an der Innenwandung der Zungen anliegt, derart, dass durch eine Axialbewegung des Stellglieds die Zungen radial nach aussen spreizbar sind.
Es sind zwar bisher auch schon sogenannte Spritzengestelle bekannt, die eine Aufnahme und Halterung für eine sogenannte Zylinderampulle, eine Befestigungsvorrichtung für eine Spritzkanüle und eine im Spritzengestell verschiebliche Kolbenstange besitzen. In derartigen Spritzengestellen kann aus den zum Versand dienenden Zylinderampullen der Inhalt verspritzt werden, ohne dass der Inhalt der Ampullen zunächst in einen Spritzenzylinder umgefüllt wird. Zwar sind diese Zylinderampullen vergleichsweise ebenfalls billig, zu ihrer Benutzung ist jedoch das Spritzengestell erforderlich, so dass sich insgesamt gesehen ein grösserer Aufwand ergibt als bei der erfindungsgemässen Spritze.
An Hand der nun folgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung wird diese näher erläutert.
Dabei zeigt die Zeichnung einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Injektionsspritze mit in den Kolben eingesetzter Kolbenstange.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Spritze bezeichnet--10--den Zylinder, der am einen Ende über
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--14-- für--18-- befindet sich koaxial ein Einsatz--20--aus unelastischem Material, der formschlüssig mit dem Kolben--18--verbunden ist und auf der der öffnung des Zylinders--10--zugewandten Seite eine Druckplatte--22--besitzt, an die sich ein pilzförmiger, aus dem Kolben--18--hervorragender Abschnitt --24-- anschliesst.
Im Inneren des Zylinders--10--ist eine im wesentlichen rohrförmige Kolbenstange--26--axial verschieblich, die an ihrem freien, aus dem Zylinder hervorragenden Ende mit einem länglichen, sich diametral
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erstreckenden Handgriff --28-- versehen ist. Am andern, dem Kolben--18--zugewandten Ende verjüngt sich die Kolbenstange --26-- in einen konischen Abschnitt--30--, der durch mehrere, vorzugsweise vier, in Längsrichtung verlaufende Schlitze--32--in Zungen--34--unterteilt ist, die an ihrem freien Ende mit Hinterschneidungen --36-- versehen sind, die ihrerseits geeignet sind, den pilzförmigen Ansatz --24-- am Kolben --18-- zu hintergreifen.
In diese den pilzförmigen Ansatz--24--hintergreifenden Stellung sind die Zungen --34-- durch entsprechende Formgebung der Kolbenstange --26-- vorgespannt.
An diese Hinterschneidungen --36-- schliesst sich im konischen Abschnitt --30-- der Kolbenstange - eine erste Einschnürung --38-- an, die sich auf ihrer von den Hinterschneidungen-36-
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--40-- konischwesentlichen dem Aussendurchmesser einer Erweiterung--44--an dem dem Kolben--18--zugewandten Ende eines Stellgliedes --46-- entspricht. Dieses Stellglied--46--ist koaxial verschieblich im Inneren der Kolbenstange --26-- angeordnet. An seinem vom Kolben --18-- abgewandten Ende ist es mit einem Druckknopf--48--versehen, der in einem im Innendurchmesser etwas erweiterten Endabschnitt--50--der Kolbenstange --26-- beweglich ist.
Durch den im Durchmesser etwas erweiterten Abschnitt --50-- wird im Inneren der Kolbenstange eine Schulter--52--gebildet, die die Axialbewegung des Stellgliedes --46-- in Richtung auf den Kolben --18-- begrenzt.
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- geschoben und dann in den Zylinder --10-- eingeschoben werden.
Zum Zusammenbau der Kolbenstange --26-- mit dem Stellglied --46-- wird das Stellglied in die Kolbenstange--26-eingeschoben, bis die vordere Erweiterung --44-- über die zweite Einschnürung --42-- unter federnder
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der Zungen --34-- lediglich in einem solchen Ausmass erfolgen kann, dass die Aussenflächen der Zungen --34-- parallel zur Achse des Zylinders--10--und damit parallel zu dessen Innenwandung verlaufen, so dass ein Klemmen zwischen der Kolbenstange--26--und dem Zylinder--10--vermieden wird. Auf diese Weise kann die Kolbenstange jederzeit mühelos vom Kolben --18-- getrennt und aus dem Zylinder entfernt bzw. ebenso einfach wieder in den Zylinder eingeführt und mit dem Kolben verbunden werden.
Wird der Druckknopf--48--entlastet, so bewegen sich die federnden Zungen--34--wieder nach innen und schieben dabei das Stellglied--46--wieder in seine Ruhelage zurück, in welcher der Druckknopf--48-nach oben aus der Kolbenstange --26-- hervorsteht.
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Druckplatte-22-verhindert- 26-gegenüber dem pilzförmigen Ansatz --24-- und damit ein unbeabsichtigtes Lösen der Verbindung zwischen Kolbenstange und Kolben.
Die beschriebenen Injektionsspritzen werden vorzugsweise aus Kunststoff angefertigt, wobei für den Zylinder und die Kolbenstange vorzugsweise Polypropylen oder Polystrol und für den Kolben vorzugsweise Silikongummi verwendet wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Injektionsspritze mit einem in einem Zylinder in axialer Richtung beweglichen Kolben und einer mit dem Kolben verbindbaren Kolbenstange, die an ihrem vom Kolben abgewandten Ende mit einem Betätigungsgriff versehen ist, wobei der Zylinder an seinem einen Ende über den vollen Querschnitt offen ist und die Kolbenstange in axialer Richtung im Zylinder geführt ist und über eine lösbare, durch ein in der Kolbenstange beweglich angeordnetes Stellglied betätigbare Kupplung formschlüssig mit dem Kolben verbindbar ist,
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aufweisende Stellglied (46) durch eine Rückstellkraft in einer Ruhestellung gehalten wird, in der es über den Betätigungsgriff (28) der Kolbenstange hervorsteht, und dass das Stellglied durch Betätigung des Druckknopfs entgegen der Rückstellkraft in eine Stellung bewegbar ist,
in der die Kupplung ausser Eingriff ist.
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