DE202012006191U1

DE202012006191U1 - Medizinische Spritze

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Publication number: DE202012006191U1
Application number: DE202012006191U
Authority: DE
Original assignee: REITZ LENNEMANN HARLAD
Current assignee: REITZ LENNEMANN HARLAD
Priority date: 2012-06-16
Filing date: 2012-06-16
Publication date: 2012-07-11
Anticipated expiration: 2022-06-17

Abstract

er (12), der als einseitig offener zylindrischer Hohlraum ausgebildet ist, und mit einem darin in axialer Richtung verschiebbaren an der Zylinderinnenwand dicht abschließenden Kolben (14), der mit einer zum offenen Ende (16) des Spritzenzylinders (12) führenden Kolbenstange (18) versehen ist, die an ihrem freien Ende einen Kolbengriff (20) aufweist und bei der am offenen Ende (16) des Spritzenzylinders (12) eine seitlich herausragende Fingerabstützung (22) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine vom Kolbengriff (20) ausgehende an der Außenseite des Spritzenzylinders (12) angeordnete Schubeinrichtung (32) vorgesehen ist, die etwa in Höhe des Kolbens (14) endet.

Description

Die Neuerung betrifft eine medizinische Spritze mit einem Spritzenzylinder, der als einseitig offener zylindrischer Hohlraum ausgebildet ist, und mit einem darin in axialer Richtung verschiebbaren an der Zylinderinnenwand dicht abschließenden Kolben, der mit einer zum offenen Ende des Spritzenzylinders führenden Kolbenstange versehen ist, die an ihrem freien Ende einen Kolbengriff aufweist und bei der am offenen Ende des Spritzenzylinders eine seitlich herausragende Fingerabstützung vorgesehen ist.
Derartige Spritzen werden insbesondere als Einwegspritzen zur Injektion flüssiger medizinischer Präparate verwendet. Dabei ist die Fingerabstützung üblicherweise in Form zweier einander diametral gegenüber angeordneter flügelartig abgewinkelter Lappen ausgebildet. Zur Injektion wird die gefüllte Spritze, deren Kolbengriff aus dem Spritzenzylinder herausragt, zwischen Zeige- und Mittelfinger gelegt, so dass die Fingerkuppen unter der Fingerabstützung und der Daumen auf dem Kobengriff liegen. Durch Aufdrücken des Daumens auf den Kolbengriff wird die Flüssigkeit aus dem Spritzenzylinder herausdrückt.
Um Flüssigkeit in die Spritze einzusaugen, also zum Befüllen der Spritze, wird der Spritzenkolben durch Zug am Kolbengriff aus dem Zylinder herausgezogen, wodurch im Spritzenzylinder ein Unterdruck entsteht. Dabei muss der Spritzenzylinder mit einer Hand festgehalten werden, während mit der anderen Hand der Kolben herausgezogen wird. Diese Handhabung ist insbesondere bei Verwendung der Spritze zur Blutentnahme hinderlich, denn gerade bei diesem Vorgang ist es vorteilhaft den zur Blutentnahme vorgesehene Körperteil des Patienten mit der anderen Hand ruhig zu halten und die Haut der Einstichstelle zu fixieren.
Daher wurden verschiedene Versuche unternommen, einhändig bedienbare Spritzen insbesondere zur Blutentnahme zu konstruieren. Aus der DE 36 09 555 A ist eine derartige Spritze bekannt, bei der die Kolbenstange als Zahnstange ausgeführt ist, die über einen Zahnradmechanismus durch eine gegenläufig eingeschobene zweite Zahnstange aus dem Zylinder heraus bewegt wird. In der DE 29 45 869 A wird vorgeschlagen, nach Aufziehen der leeren Spritze mittels einer Arretiereinrichtung den Kolben zu fixieren und damit den Unterdruck im Spritzenzylinder aufrecht zu erhalten. Auch wurde vorgeschlagen, den Kolben mittels einer Spiralfeder nach Lösen einer Arretierung aus dem Spritzenzylinder herauszudrücken. Alle diese Konstruktionen haben den Nachteil eines deutlich komplexeren Spritzenaufbaus und sind daher für die Herstellung von preiswerten Einweg-Kunststoffspritzen ungeeignet.
Der vorliegenden Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sowohl zum Entleeren als auch zum Befüllen mit einer (Zahlwort) Hand betätigbare in einfacher Weise herstellbare Spritze zur Verfügung zu stellen.
Die Aufgabe wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, dass eine vom Kolbengriff ausgehende an der Außenseite des Spritzenzylinders angeordnete Schubeinrichtung vorgesehen ist, die etwa in Höhe des Kolbens endet.
Vorteilhafterweise ist die Schubeinrichtung im Wesentlichen parallel zur Außenseite des Spritzenzylinders angeordnet.
Die Handhabung der Spritze wird erleichtert, wenn die Schubeinrichtung im Bereich ihres freien Endes eine Fingerauflage aufweist. Die Fingerauflage kann ähnlich wie die Fingerabstützung ausgebildet sein in Form eines flügelartig abgewinkelten Lappens.
Das Entleeren der Spritze erfolgt wie bei den herkömmlichen Einwegspritzen so, dass die Kuppen von Zeige- und Mittelfinger an der Unterseite der Fingerabstützung anliegen, während der Daumen durch Druck auf den Kolbengriff den Kolben über die Kolbenstange nach unten drückt.
Für das Aufziehen der Spritze, also zum Befüllen der Spritze, werden Zeige- und Mittelfinger auf die Oberseite der Fingerabstützung am freien Ende des Spritzenzylinders und der Daumen auf die Unterseite der Fingerauflage der Schubeinrichtung aufgelegt. Durch eine zusammenschiebende Bewegung der Finger wird der Kolben aus dem Zylinder heraus gezogen.
Das Prinzip beruht auf einer schiebenden Druckausübung auf die Unterseite des Kolbengriffs und somit auf einer Zugausübung auf den Spritzenkolben, wodurch dieser aus dem Spritzenzylinder heraus gezogen wird. Der Vorteil besteht darin, dass diese Bewegung ohne Handwechsel oder Zuhilfenahme der zweiten Hand alleine mit der Führungshand ausgeführt werden kann.
Neben dem Vorteil der einhändigen Handhabung ermöglicht die neuerungsgemäße Spritze eine optimale Kraftentfaltung, was sich in einer erleichterten Spritzenfüllung bemerkbar macht. Dieser Effekt resultiert aus dem Umstand, dass die menschliche Hand ihre größte Kraftentwicklung in der Greifbewegung entfaltet, wenn sich der Daumen zu den übrigen Fingern hin bewegt. Das Auseinanderziehen mit zwei Händen wird dagegen als deutlich anstrengender empfunden.
Die Schubeinrichtung kann in einfachster Weise ausgebildet sein, wenn sie wenigstens ein stangenförmiges Schubelement aufweist.
Vorteilhafterweise ist das Schubelement im Querschnitt gewölbt entsprechend dem Außendurchmesser des Spritzenzylinders, so dass es diesen abschnittweise konzentrisch umgibt. Aufgrund der Wölbung knickt das Schubelement nicht aus.
Um die Spritze in gewohnter Weise so zu halten, dass der Daumen dem freien Ende des Spritzenzylinders zugewandt ist, wird empfohlen die Schubeinrichtung im Längsschnitt U-förmig auszubilden mit zwei einander diametral gegenüberliegenden Schubelementen, die in Umfangsrichtung gesehen gegenüber der Fingerabstützung versetzt angeordnet sind. Schubelemente und Fingerabstützung sind vorzugsweise um etwa 90° gegeneinander versetzt. Mit anderen Worten ist die Schubeinrichtung wie eine Büchse mit Längsschlitzen für die Fingerabstützung ausgeführt, wobei der Boden der Büchse den Kolbengriff bildet. Bei dieser Ausführung der neuerungsgemäßen Spritze werden die Kuppen von Zeige- und Mittelfinger unter die Fingerauflage der Schubelemente und der Daumen auf die Oberseite der Fingerabstützung aufgelegt.
Damit die Finger nicht am Spritzenzylinder schleifen ist es vorteilhaft, wenn die Fingerauflage beabstandet vom freien Ende der Schubeinrichtung angeordnet ist. Der Abstand soll etwa der Dicke eines Fingers entsprechen.
Eine besonders einfache Ausführung der Spritze ist möglich, wenn die Schubeinrichtung einstückig mit der Kolbenstange ausgeführt ist. Dabei bildet der Kobengriff zugleich die Basis der Schubeinrichtung. Da bei handelsüblichen Einwegspritzen Kolben, Kolbenstange und Kolbengriff oft einstückig ausgebildet sind, kann die Schubeinrichtung in diesem Fall direkt angeformt sein.
Eine besonders preiswerte Ausführung der Spritze ist möglich, wenn die Schubeinrichtung als gesondertes Bauteil ausgeführt und im Bereich des Kolbengriffs mit der Kolbenstange verbunden ist. Die Verbindung kann durch Verschrauben oder Aufstecken erfolgen. Bei dieser Ausführung kann die Schubeinrichtung mehrfach verwendet und auf eine handelsübliche Einwegspritze aufgesetzt werden.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Neuerung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen, für sich und/oder in Kombination, sondern auch aus der nachstehenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels.
Die 1 zeigt schematisch in perspektivischer Darstellung schräg von oben gesehen eine neuerungsgemäße medizinische Spritze 10 in entleertem Zustand. Die Spritze 10 weist einen aus durchsichtigem Kunststoff hergestellten Spritzenzylinder 12 auf, der als einseitig offener zylindrischer Hohlraum ausgebildet ist. In dem Spritzenzylinder 12 ist ein an der Zylinderinnenwand dicht abschließender Kolben 14 in axialer Richtung verschiebbar. Der Kolben 14 ist mit einer zum offenen Ende 16 des Spritzenzylinders 12 führenden Kolbenstange 18 versehen, die an ihrem freien Ende einen Kolbengriff 20 aufweist. Am offenen Ende 16 des Spritzenzylinders 12 ist eine seitlich herausragende Fingerabstützung 22 vorgesehen. Diese weist zwei einander diametral gegenüber liegende quer zur Längsachse des Spritzenzylinders 12 nach außen abgewinkelte Stützlappen 24, 26 auf. Am Boden 28 des Spritzenzylinders 12 ist eine Öffnung vorgesehen, die in einen Rohrstutzen 30 mündet. Die Außenwand des Rohrstutzens 30 ist konisch geformt zum Aufstecken einer hier nicht dargestellten handelsüblichen mit einer konischen Hülse versehenen Spritzenkanüle. In den von Stützlappen 24, 26 freien Abschnitten des Spritzenzylinders 12 ist eine vom Kolbengriff 20 ausgehende im Wesentlichen parallel zur Außenseite des Spritzenzylinders 12 angeordnete Schubeinrichtung 32 vorgesehen, die etwa in Höhe des Kolbens 14 endet und nahe an diesem freien Ende eine Fingerauflage 38 aufweist. Die Schubeinrichtung 32 ist im Längsschnitt U-förmig ausgebildet mit zwei einander diametral gegenüberliegenden Schubelementen 34, 36, die in Umfangsrichtung gesehen um 90° gegenüber der Fingerabstützung 22 versetzt angeordnet sind. Im Querschnitt sind die Schubelemente 34, 36 gewölbt ausgebildet und umgeben die Außenwand des Spritzenzylinders 12 konzentrisch. Die Fingerauflage 38 ist ähnlich wie die Fingerabstützung 22 ausgebildet und weist je einen im Bereich des freien Endes eines der Schubelemente 34, 36 quer zur Längsachse des Spritzenzylinders 12 nach außen abgewinkelten Auflagelappen 40, 42 auf. Die Auflagelappen 40, 42 der Fingerauflage 38 sind im Abstand von rund 1 cm vom freien Endes des jeweiligen Schubelements 34, 36 angeordnet.
Bezugszeichenliste

10: Medizinische Spritze
12: Spritzenzylinder
14: Kolben
16: Offenes Ende des Spritzenzylinders 12
18: Kolbenstange
20: Kolbengriff
22: Fingerabstützung
24: erster Stützlappen
26: zweiter Stützlappen
28: Boden
30: Rohrstutzen
32: Schubeinrichtung
34: erstes Schubelement
36: zweites Schubelement
38: Fingerauflage
40: erster Auflagelappen
42: zweiter Auflagelappen

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 3609555 A [0004]
DE 2945869 A [0004]

Claims

Medizinische Spritze (10) mit einem Spritzenzylinder (12), der als einseitig offener zylindrischer Hohlraum ausgebildet ist, und mit einem darin in axialer Richtung verschiebbaren an der Zylinderinnenwand dicht abschließenden Kolben (14), der mit einer zum offenen Ende (16) des Spritzenzylinders (12) führenden Kolbenstange (18) versehen ist, die an ihrem freien Ende einen Kolbengriff (20) aufweist und bei der am offenen Ende (16) des Spritzenzylinders (12) eine seitlich herausragende Fingerabstützung (22) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine vom Kolbengriff (20) ausgehende an der Außenseite des Spritzenzylinders (12) angeordnete Schubeinrichtung (32) vorgesehen ist, die etwa in Höhe des Kolbens (14) endet.
Medizinische Spritze nach Anspruch 1; dadurch gekennzeichnet, dass die Schubeinrichtung (32) im wesentlichen parallel zur Außenseite des Spritzenzylinders (12) angeordnet ist.
Medizinische Spritze nach Anspruch 1 oder 2; dadurch gekennzeichnet, dass die Schubeinrichtung (32) im Bereich ihres freien Endes eine Fingerauflage (38) aufweist.
Medizinische Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 3; dadurch gekennzeichnet, dass die Schubeinrichtung (32) zumindest ein stangenförmiges Schubelement (34) aufweist.
Medizinische Spritze nach Anspruch 4; dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement (34) im Querschnitt gewölbt ist entsprechend dem Außendurchmesser des Spritzenzylinders (12).
Medizinische Spritze nach Anspruch 5; dadurch gekennzeichnet, dass die Schubeinrichtung (32) im Längsschnitt U-förmig ausgebildet ist mit zwei einander diametral gegenüberliegenden Schubelementen (34, 36), die in Umfangsrichtung gesehen gegenüber der Fingerabstützung (22) versetzt angeordnet sind.
Medizinische Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 6; dadurch gekennzeichnet, dass die Schubeinrichtung (32) einstückig mit dem Kolbengriff (20) ausgeführt ist.
Medizinische Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 6; dadurch gekennzeichnet, dass die Schubeinrichtung (32) vom Kolbengriff (20) abnehmbar ist.