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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schloss mit einem von Zuhaltungen od. dgl. sperrbaren Riegel, bei welchem von dem Schlüsselbart oder von der Nase eines mittels eines Schlüssels betätigbaren Sperreinsatzes die Zuhaltungen verlagerbar und der Riegel verschiebar ist, wobei der letztere eine zusätzliche Sperre aufweist.
Der überwiegende Teil der heute gebauten Schlösser entspricht dieser Bauart, bei welcher entweder ein tosischer Schlüssel und entsprechende Zuhaltungen oder bei höheren Anforderungen an die Sicherheit ein Zylinderschloss-Sperreinsatz verwendet werden.
Da aber auch Zylinderschlösser nur eine begrenzte Sicherheit bieten-es sind eine Anzahl von Methoden zum öffnen derartiger Schlösser ohne Verwendung des richtigen Schlüssels bekannt-besteht nach wie vor ein Bedarf nach besseren, insbesondere nach sichereren Schlössern. Die vielen Versuche, eine höhere Sicherheit durch rein elektronische Schliessanlagen zu erzielen, scheiterten bis jetzt an dem enormen Aufwand, der bei tatsächlich funktionsfähigen elektronischen Schlössern erforderlich ist.
Auch ist eine schliess- und Entriegelungsanlage bekanntgeworden (Schweizer Patentschrift Nr. 524044), bei welcher ein üblicher Schlüssel mit zusätzlichen, mechanischen Codeelementen, also etwa Erhöhungen oder Bohrungen, versehen wird. Der Schlüssel muss zunächst in eine von dem mechanischen Schloss getrennte Abtasteinheit gesteckt werden, wo der Zusatzcode mittels Schaltern abgetastet wird. Danach wird der Schlüssel von der Abtasteinheit abgezogen und nun erst kann das eigentliche Schloss betätigt werden, wobei jedoch die Zeit zwischen der Betätigung der beiden Schlösser nicht allzu gross sein darf. Es ergibt sich somit ein ziemlich umständlicher Sperrvorgang, so dass diese bekanntgewordene Anlage für den Alltagsgebrauch nicht sehr geeignet erscheint.
Es ist ein Ziel der Erfindung, ein Schloss zu schaffen, welches frei von den erwähnten Nachteilen ist und bei geringem Herstellungsaufwand eine gegenüber herkömmlichen Schlössern erhöhte Sicherheit bietet.
Dieses Ziel lässt sich mit einem Schloss der eingangs erwähnten Art erreichen, bei welchem erfindungsgemäss der Schlüssel zusätzlich zu der Codierung des Schlüsselbartes ein elektrisch abtastbares, nicht mechanisches Codierungselement oder eine Kombination solcher Elemente aufweist, dass in an sich bekannter Weise in dem Schloss eine Auswerteschaltung zur Überprüfung der dem Codierungselement entsprechenden, abgetasteten elektrischen Signale vorgesehen sowie die Sperre elektromechanisch betätigbar und mit der Auswerteschaltung verbunden ist und dass ein bei der Drehbewegung der Nase betätigbarer Aktivierungsschalter für die Auswerteschaltung vorgesehen ist.
Die äusseren Abmessungen des erfindungsgemässen Schlosses können gleich jenen der derzeit handelsüblichen Schlösser gewählt werden, so dass beispielsweise der Einbau in fertige Türen ohne Schwierigkeiten erfolgen kann. Auch können die meisten bekannten Schlösser mit Hilfe eines Umbausatzes zu einem erfindungsgemässen Schloss modifiziert werden. Nicht zuletzt unterscheidet sich das Aufsperren bei dem Schloss nach der Erfindung in keiner Weise von der bisher gewohnten Tätigkeit.
Eine besonders hohe Sicherheit gegen nicht befugte Öffnungsversuche lässt sich bei einem Schloss nach der Erfindung erreichen, wenn die Auswerteschaltung zur Abgabe eines Alarmsignals bei negativem Überprüfungsergebnis eingerichtet ist.
Die Erfindung samt ihren weiteren Aufgaben und Vorteilen ist im folgenden an Hand beispielsweiser Ausführungsformen näher erläutert, die in den Zeichnungen veranschaulicht sind. Es zeigt Fig. l die schematische Seitenansicht eines erfindungsgemässen Schlosses bei abgenommener Deckplatte, Fig. 2 die Seitenansicht eines Sperreinsatzes, teilweise geschnitten und die Fig. 3 und 4 jeweils einen Schlüssel für ein Schloss nach der Erfindung.
Wie der Fig. l entnehmbar, ist in einem Schlosskasten--l--ein Riegel-2-, der von üblichen, hier nicht gezeigten Zuhaltungsplatten sperrbar ist, verschiebbar gelagert. Die Zuhaltungsplatten können von dem Bart eines Schlüssels, oder wie hier gezeigt, von der Nase--3--eines Sperreinsatzes--4--verlagert werden. Der Schlüsselbart bzw. die Nase --3-- greift beim Drehen des Schlüssels in eine erste oder zweite Ausnehmung --5, 6--des Riegels ein, so dass dieser-sofern er nicht gesperrt ist-verschoben werden kann.
An der Oberseite des Riegels sind zwei weitere Einschnitte--7, 8-vorgesehen, in welche bei versperrtem Schloss eine durch Federkraft oder durch die Schwerkraft gegen den Riegel gedrückte Sperre --9-- eingreifen und den
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tragender Zylinderteil --11--, und an dessen beiden Stirnflächen je ein Mitnehmerring--12--angeordnet. An der der Türinnenseite zugekehrten Stirnfläche des Sperreinsatzes--4-ist koaxial zu dem Schlosszylinder und mittels einer Isolierschicht --13-- von dem metallischen Gehäuse des Einsatzes --4-- getrennt ein Kontaktring--14--, etwa in Form einer Kupferkaschierung der Isolierschicht--13--angebracht.
Dieser Kontaktring ist über eine Leitung --15-- mit einem Kontaktkopf--16--verbunden. Ist der Sperreinsatz --4-- in das Schloss eingebaut, in welchem er beispielsweise mit Hilfe einer Schraube --17-- gehalten wird (Fig. l), so wirkt eine Kontaktfeder --18-- mit dem Kontaktkopf--16-zusammen. Nach Fig. 3 ist in dem Griffteil eines Schlüssels --19-- ein elektrisches Netzwerk --20-- angeordnet, welches mit dem metallischen Schlüsselkörper einerseits und mit einem federnd und isoliert gelagerten Kontaktstift --21-- anderseits in
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Verbindung steht.
Wird der Schlüssel --19-- in den Schlosszylinder eingeführt, so steht der Kontaktstift - -21-- ständig, d. h. auch während der Drehbewegung des Schlüssels, mit dem Kontaktring--14--in Eingriff, so dass eine Verbindung des elektrischen Netzwerkes --20-- mit einer im Schlosskasten vorgesehenen Auswerteschaltung --22-- sichergestellt ist.
Diese Auswerteschaltung--22--dient zur überprüfung der im elektrischen Netzwerk festgelegten
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Zuhaltungsplatten ein Schalter--23-- (Fig. l strichliert) betätigt, über welchen die Auswerteschaltung --22- und gegebenenfalls auch das elektrische Netzwerk des Schlüssels, mit einer nicht gezeigten
Spannungsquelle verbunden wird. Zur Betätigung des Aktivierungsschalters--23--kann jedoch auch eine zusammen mit der Nase--3--verdrehbare Nockenscheibe vorgesehen sein. So kann beispielsweise der in Fig. 2 linke Mitnehmerring-12--mit einer Nocke versehen werden, welche direkt einen Mikroschalter betätigt. In der aktivierten Auswerteschaltung werden nun die Codierungselemente des Schlüssels auf vorgegebene Merkmale hin überprüft.
Beispielsweise kann eine im Netzwerk des Schlüssels festgelegte Gleichspannung mit einer Referenzspannung in der Auswerteschaltung verglichen werden. Bei einem positiven Prüfungsergebnis, mit andern Worten bei Verwendung eines richtigen Schlüssels, wird der Elektromagnet --10-- von der Auswerteschaltung --22-- mit Spannung versorgt und die Sperre --9-- aus einem der Einschnitte--7, 8--gehoben, so dass der Riegel mittels des Schlüssels--19--zurückgeschoben werden kann.
Wird die Auswerteschaltung-22-jedoch über den Schalter--23--aktiviert und an dem Schlüssel befindet sich ein falsches Codierungselement, oder es fehlt überhaupt, so wird von der Auswerteschaltung ein Alarmsignal abgegeben, welches etwa zum Einschalten einer Sirene, Hupe, eines Funkalarms od. dgl. herangezogen werden kann.
Es erweist sich in vielen Fällen von Vorteil, wenn die Auswerteschaltung nur beim Sperren von einer Türseite, beispielsweise der Aussenseite aktivierbar ist, und beim Sperren von der andern Seite die zusätzliche Sperre, d. h. die Sperre--9--mittels einer nur beim Sperren von der Innenseite drehbaren Nockenscheibe mechanisch lösbar ist.
So kann, wie in Fig. l gezeigt, eine einer Zuhaltung ähnliche Steuerplatte--24-- (strichliert gezeichnet) vorgesehen sein, die wie die Zuhaltungsplatten um einen Zapfen--25--schwenkbar ist und mittels einer Feder --26-- gegen den türinnenseitig liegenden Mitnehmerring --12-- gepresst wird, der eine Nocke --27-- trägt. Da sich dieser Ring nur beim Sperren von der Türinnenseite verdreht, wird in diesem Falle die Steuerplatte--24--gegen die Kraft der Feder--26--nach oben gegen einen Teil der Sperre --9-- gedrückt, so dass diese aus dem Einschnitt--7 oder 8--gehoben wird.
Obwohl bei dem gezeigten Schloss ein Zylinderschloss-Sperreinsatz gezeigt ist, können auch andere geeignete Sperreinsätze Verwendung finden. Da erfindungsgemäss eine elektronische oder magnetische Codierung des Schlüssels angewendet wird, kann die übliche mechanische Codierung wegfallen und wesentlich einfache, z. B. durch den Querschnitt des Schlüsselbarte, gegeben sein, wie etwa in Fig. 4 gezeigt. Der mechanische Teil des Sperreinsatzes kann daher wesentlich einfacher und auch billiger gestaltet werden.
Das Codierungselement muss nicht unbedingt ein elektrisches Netzwerk sein ; es ist beispielsweise möglich, einen Teil des Schlüssels aus nichtferromagnetischem Material (z. B. Messing) herzustellen und in diesem Teil als Codierungselemente ferromagnetische Einlagen anzuordnen. Zur Abtastung dieser Einlagen werden in dem Schloss Bauelemente verwendet, die auf Magnetfelder ansprechen, beispielsweise Magnetdioden, Hallelemente od. dgl. Durch die Lage und Anzahl dieser Einlagen ist eine hohe Zahl von Codiermöglichkeiten gegeben, noch dazu kann der Schlüssel mit einem galvanischen überzug versehen sein, so dass das Vorhandensein dieser Codierungselemente optisch gar nicht ersichtlich ist.
Wird auf eine extrem hohe Sicherheit Wert gelegt, so empfiehlt es sich, das vorhin erwähnte elektrische Netzwerk beispielsweise als Festwertspeicher auszubilden, dessen Inhalt von der Auswerteschaltung abfragbar und mit dem Inhalt eines zweiten Festwertspeichers der Auswerteschaltung vergleichbar ist. Solche Festwertspeicher können bei relativ hohem Speicherinhalt (einige tausend bit) dank moderner Halbleitertechnologien so klein ausgeführt werden, dass sie leicht in dem Griffstück eines üblichen Schlüssels Platz finden. In diesem aber auch in andern Fällen kann der elektronische Aufwand geringer gehalten werden, wenn man zur Verbindung des Netzwerkes mit der Auswerteschaltung mehr als zwei Verbindungsleitungen verwendet. Als Kontakteinrichtung können dann mit Vorteil mehrere konzentrisch angeordnete Kontaktringe bzw. -stifte vorgesehen sein.
Der Fig. 4 ist beispielsweise ein Schlüssel zu entnehmen, in dem zwei federnd und isoliert gelagerte Kontaktstifte-28angeordnet sind. An dem Schloss sind dann zwei konzentrische Kontaktringe vorgesehen und zur Verbindung einer dritten Leitungsader kann der metallische Kontakt Schlüssel-Schlüsseltasche herangezogen werden.
Eine weitere sehr gut geeignete Ausführungsform der Kontakteinrichtung ergibt sich, wenn an einem zylindrisch ausgebildeten Teil des Schlüssels Kontaktringe und in der Schlüsseltasche federnd gelagerte und mit diesen Kontaktringen zusammenwirkende Kontaktstifte vorgesehen sind.
Die Stromversorgung des erfindungsgemässen Schlosses kann auf verschiedene Arten erfolgen : Die einfachste Möglichkeit besteht darin, eine Batterie oder einen Akkumulator in dem Schlosskasten oder in der Tür vorzusehen. Weiters ist es möglich, in dem Schlüssel eine kleine Batterie unterzubringen, welche Schloss und Schlüssel mit Spannung versorgt. Dies ist bei einem Schloss nach der Erfindung leicht möglich, da von dem ohnehin minimalen Stromverbrauch der elektronischen Schaltungen abgesehen auch der Energiebedarf des
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Elektromagneten, Motors od. dgl., der die Sperre bewegt, minimal ist. Bei sehr oft betätigten Türen erweist sich eine Stromversorgung aus dem Netz, unter Zwischenschaltung einer Pufferbatterie, als günstig. Bringt man das Schloss in der Türzarge unter, so ergeben sich keinerlei Probleme bezüglich der Stromzuführung.
Befindet sich das Schloss wie üblich in der Türe, so kann ein Netzteil in der Türzarge untergebracht sein und dessen elektrische Verbindung mit dem Schloss kann z. B. über die Türangeln, flexible Drähte oder über besondere Kontakte erfolgen. Vorzüglich bewährt haben sich Kontaktstifte in Tür und Zarge, die bei geschlossener Tür einander gegenüberstehen und durch magnetische Anziehung aneinandergepresst werden. Bei einer solchen Kontakteinrichtung sind auch die bei Holztüren unvermeidlichen Formänderungen der Türe ohne Belang auf die Sicherheit der Kontaktgabe.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schloss mit einem von Zuhaltungen od. dgl. sperrbaren Riegel, bei welchem von dem Schlüsselbart oder von der Nase eines mittels eines Schlüssels betätigbaren Sperreinsatzes die Zuhaltungen verlagerbar und der Riegel verschiebbar ist, wobei der letztere eine zusätzliche Sperre aufweist, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass der Schlüssel (19) zusätzlich zu der Codierung des Schlüsselbartes ein elektrisch abtastbare, nicht mechanisches Codierungselement (20) oder eine Kombination solcher Elemente aufweist, dass in an sich bekannter Weise in dem Schloss eine Auswerteschaltung (22) zur Überprüfung der dem Codierungselement entsprechenden, abgetasteten elektrischen Signale vorgesehen sowie die Sperre (9)
elektromechanisch betätigbar und mit der Auswerteschaltung verbunden ist und dass ein bei der Drehbewegung der Nase (3) betätigbarer Aktivierungschalter (23) für die Auswerteschaltung (22) vorgesehen ist.