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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbringen von Immersionsflüssigkeit bei
Mikroskopie.
Um in der Mikroskopie eine höhere Auflösung zu erzielen, wird der Raum zwischen dem Präparat und dem Objektiv mit einem Immersionsmittel ausgefüllt und so die numerische Apertur des Objektives erhöht. Das verbreitetste Immersionsmittel ist dabei das sogenannte Immersionsöl, dessen Brechungsindex weitgehend jenem der Objektivfrontlinse gleich ist.
Das Immersionsöl wird üblicherweise mit einer Pipette oder einem Stäbchen auf den Objektträger aufgebracht und daraufhin wird durch Anheben des Objekttisches oder durch Absenken des Objektives der
Abstand zwischen Objektiv und Objektivträger soweit verringert, dass die Frontlinse des Objektives in das
Immersionsöl eintaucht. Beim Verschieben des Objektträgers kann es sehr leicht geschehen, dass der
Flüssigkeitsfilm zwischen Objektträger und Objektiv zerreisst. In diesem Fall muss eine weitere Menge von
Immersionsöl aufgebracht werden. Bei immer wiederkehrenden bzw. langdauernden mikroskopischen
Beobachtungen, wie sie beispielsweise in medizinischen Labors erforderlich sind, wird das wiederholte
Aufbringen des Immersionsmittels als eine den Arbeitsablauf ungemein störende Tätigkeit empfunden.
Es ist ein Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, welche diese Nachteile vermeidet und trotz
Verwendung einer Immersion ein bequemes Arbeiten ermöglicht.
Dieses Ziel lässt sich mit einer Vorrichtung zum Aufbringen von Immersionsflüssigkeit bei Mikroskopie erreichen, bei welcher erfindungsgemäss an dem Mikroskop ein Vorratsbehälter für die Immersionsflüssigkeit angeordnet ist, von dem ein Kanal ausgeht, dessen Austrittsöffnung bei eingestelltem Mikroskop innerhalb oder in Nähe des Randes des von dem Immersionsobjektiv erfassten Feldes liegt.
Die Vorrichtung lässt sich besonders einfach an dem Mikroskop befestigen, wenn der Vorratsbehälter ringförmig ausgestaltet und auf das Immersionsobjektiv aufschiebbar ist.
Wird zwischen Austrittsöffnung und Vorratsbehälter eine Dosiereinrichtung, beispielsweise ein Flatterventil, vorgesehen, so wird die Bedienung weiter erleichtert.
Für das Ausbringen der Immersionsflüssigkeit ist es zweckmässig, wenn der Vorratsbehälter aus unter Fingerdruck verformbarem Material besteht oder an seinem oberen Ende mit einer absperrbaren Lufteintrittsöffnung versehen ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der Vorratsbehälter zweckmässigerweise als Einweg-Behälter ausgestaltet sein.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand beispielsweiser Ausführungsformen näher erläutert, die in den Zeichnungen veranschaulicht sind. Es zeigt Fig. 1 ein Mikroskop mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einer Seitenansicht und Fig. 2 ein Objektiv mit einer aufgeschobenen erfindungsgemässen Vorrichtung, ebenfalls in einer Seitenansicht.
Wie der Fig. 1 zu entnehmen, ist ein Vorratsbehälter--l--an dem Tubusträger des Mikroskops--3in einer geeigneten Weise befestigt. Wenn auch jede erdenkliche Befestigungsart möglich ist, so ist es doch zweckmässig, wenn der Behälter--l--auf den Tubusträger --2-- aufschiebbar und leicht wieder abnehmbar ist. Man kann den Behälter--l--aus Kunststoff herstellen und ihm so leicht eine dem Tubusträger --2-- angepasste Form verleihen, die zweckmässigerweise zusätzlich noch eine Schnapp-Passung zwischen dem Behälter und dem Tubusträger gewährleisten kann.
Von dem Vorratsbehälter führt ein Röhrchen--4--zu einer Austrittsöffnung--5--, welche oberhalb des Objektträgers --6-- in unmittelbarer Nähe des unter dem Objektiv 7befindlichen Präparates liegt. Der Vorratsbehälter--l--ist mit einem Immersionsmittel, beispielsweise mit dem üblicherweise verwendeten Immersionsöl, gefüllt. Am oberen Ende des Behälters-l-- ist ein durch Federkraft in seiner Schliessstellung gehaltenes, nicht näher gezeigtes Ventil vorgesehen, welches
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und ermöglicht so eine Luftzufuhr in das Innere des Vorratsbehälters.
Die Immersionsflüssigkeit kann nun unter dem Einfluss der Schwerkraft aus der Öffnung --5-- ausströmen und zwischen die Frontlinse des Objektives --7-- und den Objektträger --6-- gelangen.
Es versteht sich, dass der Vorratsbehälter auch an einer andern Stelle des Mikroskopes angebracht sein kann, solange sich nur die Austrittsöffnung innerhalb oder in Nähe des Randes des von dem Immersionsobjektiv erfassten Feldes liegt.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung lässt die Fig. 2 erkennen. Hier ist der aus elastischem Kunststoff bestehende Vorratsbehälter --9-- ringfÖrmig ausgebildet und um das Immersionsobjektiv--10--herum aufgeschoben. Ein kurzes Röhrchen --11-- reicht vom unteren Ende des
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geschlossener Ring ausgeführt sein, so hat sich etwa auch ein hufeisenförmiger Behälter als brauchbar gezeigt. Um die Bedienung weiter zu vereinfachen, hat es sich als zweckmässig erwiesen, zwischen Austrittsöffnung --12-- und Behälter --9-- eine automatische Dosiereinrichtung vorzusehen.
Beispielsweise kann in das Röhrchen --11-- ein Flatterventil eingebaut sein, welches zunächst offen ist, bei Durchströmen einer Flüssigkeit jedoch schlagartig schliesst und erst nach Druckabfall wieder öffnet. Solchermassen kann jeweils nur eine kleine Flüssigkeitsmenge austreten. Ein unbeabsichtigtes"Überschwemmen"des Objektträgers mit Immersionsöl ist dadurch unmöglich gemacht.
Anstatt den Behälter zusammendrückbar auszuführen oder eine absperrbare Lufteintrittsöffnung vorzusehen, kann auch eine kleine Pumpe mit geringem, definierten Hubvolumen zum Ausbringen der meist hochviskosen Immersionsflüssigkeit vorgesehen sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Aufbringen von Immersionsflüssigkeit bei Mikroskopie, dadurch gekenn- zeichnet, dass an dem Mikroskop (3) ein Vorratsbehälter (1, 9) für die Immersionsflüssigkeit angeordnet ist, von dem ein Kanal ausgeht, dessen Austrittsöffnung (5,12) bei eingestelltem Mikroskop innerhalb oder in Nähe des Randes des von dem Immersionsobjektiv erfassten Feldes liegt.
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