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Die Erfindung betrifft eine Elektrode zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen zwei elektrischen Leitern und einem Nerv. In der modernen Medizin sollen in verschiedenen Fällen Muskeln oder
Nerven von aussen her oder von im Körper des Patienten implantierten Geräten auf elektrischem Wege beeinflusst werden. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Elektrode aus korrosionsbeständigen, mit dem Körpergewebe gut verträglichen Materialien zu schaffen, welche so flexibel ist, dass sie Bewegungen der Muskeln oder Nerven nicht behindert, aber einen derart dauerhaften Kontakt herstellt, dass sie nicht das schwächste Glied in der Kette eines im Körper des Patienten zu implantierenden elektrischen Systems bildet und damit die Gebrauchsdauer des
Systems begrenzen würde.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Elektrode eine vom Organismus vetragene biegsame Polyäthylenfolie, zwei mit Abstand voneinander auf der Oberfläche der Polyäthylenfolie aufgebrachte, an die elektrischen Leiter anschliessbare Platindrähte sowie ein erstes am einen Ende der Polyäthylenfolie befestigtes Polyäthylen-Folienstück, um die beiden Platindrähte isolierend zu verdecken, und ein zweites am andern Ende der Folie befestigtes Polyäthylen-Folienstück aufweist, um die beiden Platindrähte isolierend zu verdecken, wobei die beiden Folienstücke den mittleren Teil der beiden Drähte frei lassen, wobei durch
Umbiegen der Elektrode um den Nerv dieser eingeklemmt und mit den beiden Platindrähten elektrisch verbunden ist.
Nach Herstellung einer Verbindung zwischen den beiden mit Abstand voneinander angeordneten
Platindrähten und den Klemmen einer Reizspannungsquelle über die elektrischen Leiter kann der in der umgebogenen Elektrode eingeklemmte Nerv elektrisch gereizt werden.
Eine Anwendungsmöglichkeit derartiger Elektroden ist im Zusammenhang mit einem Apparat zur künstlichen Reizung der Harn- und Blasenentleerung gegeben, welcher als im Körper des Patienten implantierter, passiver Empfänger ausgebildet sein kann, der unter drahtloser Steuerung von ausser her elektrische Impulse für die motorischen Nerven der Harnblase liefert. Ein solcher Apparat ist in Fällen einsetzbar, wo als Folge von
Rückgratverletzungen oder Schädigungen des Nervensystems eine Lähmung der der Harnblase zugeordneten
Muskeln auftritt.
Gegenüber einer direkten elektrischen Muskelreizung, welche mit einfacheren Elektroden möglich wäre, hat die Signalübertragung auf die zugeordneten Nerven den Vorteil, dass mit schwächeren Signalen das Auslangen gefunden wird, was einerseits die Konstruktion des implantierten Apparates vereinfacht und anderseits die Gefahr des Auftretens von Schmerzen und gegebenenfalls sogar Verbrennungen beim Patienten vermeidet oder doch zumindest stark herabsetzt.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels schematisch veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 die Anordnung eines Empfängers mit daran angeschlossenen erfindungsgemässen Elektroden im Körper eines Patienten, Fig. 2 die Elektrode bei der Anbringung an einem motorischen Nerv der Harnblase und Fig. 3 die am Nerv festgelegte Elektrode.
Zur elektrischen Reizung der motorischen Nerven der Harnblase eines Patienten können mit einem ausserhalb seines Körpers befindlichen Sender mit einer Folgefrequenz von 15 bis 20 Hz und einer Dauer von etwa 6 msec geschaltete Schwingungszüge einer Frequenz von etwa 300 kHz erzeugt werden. Bei 300 kHz hat das elektromagnetische Feld in bezug auf den menschlichen Körper eine grosse Eindringtiefe, so dass die Reizsignale drahtlos auf einen gemäss Fig. 1 im Körper des Patienten an der Vorderseite des Kreuzbeins--S-- angeordneten Empfänger--R--übertragen werden können.
Beim Patienten, dessen der Harnblase--V--zugeordnete Muskeln als Folge einer Rückgratverletzung oder einer Schädigung des Nervensystems gelähmt sind, wird mittels erfindungsgemässer Elektroden--2--die elektrische Verbindung zwischen dem Empfänger--R--und den motorischen Nerven--l--der Harnblasenmuskulatur bewerkstelligt.
Gemäss Fig. 2 und 3 weist jede Elektrode--2--zwei Platindrähte--5--auf, die zwischen zwei Polyäthylenfolien und 4--angeordnet sind, wobei die nach Befestigung der Elektrode an einem Nerv aussenliegende Folie--3--ununterbrochen durchläuft, wogegen die nach Befestigung der Elektrode am Nerv innenliegende Folie --4-- im Bereich der beiden Platindrähte --5-- Aussparungen besitzt, so dass die Elektrodendrähte nach dem Umbiegen der Folie satt am Nerv anliegen. Nach dem Umbiegen der Elektrode um den Nerv werden die umgebogenen Enden mit den anliegenden Elektrodenteilen zweckmässig an zwei Punkten vernäht bzw. verschweisst.
Die erfindungsgemässe Elektrode kann dünn und biegsam ausgeführt werden, so dass sie alle Bewegungen des Körpergewebes mitmacht und eine dauerhafty Kontaktgebung erzielbar ist. Durch die Wahl von Platin als Leitermaterial und Polyäthylen als Isoliermaterial ist eine Verträglichkeit der Elektrode mit dem Körpergewebe sichergestellt.
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