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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur komplexen Elektromyostimulation, insbesondere für Lifestyle- und sportmedizinischen Anwendungen.
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Gesundheit, Körperbewusstsein und Wohlbefinden sind Kennzeichen einer gesunden Lebensweise, wobei nur wenige Menschen in entsprechenden Einrichtungen regelmäßig Fitnesstraining betreiben. Mit konventionellem Fitnesstraining können daher die gesteckten Ziele nur langfristig, unter hohem Zeitaufwand und mit hoher persönlicher Disziplin erreicht werden.
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Als Alternative bietet sich die seit langem bekannte Methode der elektrophysiologischen ganzheitlichen Muskelstimulation an, die zum Beispiel im Leistungssport zur Verhinderung von Muskelatrophien nach Immobilisationen eingesetzt und dort als so genanntes EMS-Training oder Elektromyostimulation bezeichnet wird. Die neuromuskuläre Stimulation beruht auf einer transkutanen Übertragung schwacher elektrischer Impulse mittels Oberflächenelektroden zu den die Muskeln versorgenden Nerven, die eine niedrigere Reizschwelle als die Muskelfasermembranen besitzen, wobei die erzielte Erregung derjenigen entspricht, die normalerweise durch eine autogene physiologische Nervenleitung hervorgerufen wird. Parameter wie Stimulationsfrequenz, Impulsstärke, Impulsdauer, Stimulations- und Pausenzeit, Elektrodentyp, -größe und -anzahl, Behandlungsdauer sowie Trainingsmethoden haben Einfluss auf den Effekt der Behandlung. Neuere Anwendungen beziehen den medizinischen und sportmedizinischen sowie den Freizeit-, Schönheits- und Lifestylebereich ein. Entsprechend diesem Trend zur Nachfrage an unterstützenden Trainingsformen in diesen Bereichen, aber auch im Rehabilitationsbereich und physiotherapeutischen Bereich ist es notwendig, dass die gravierenden funktionellen Mängel der bislang bekannten Vorrichtungen beseitigt werden.
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Eine bekannte Vorrichtung zum Muskeltraining durch Elektrostimulation ist aus der Druckschrift
DE 102 48 235 A1 bekannt, wobei gleichzeitig eine Vielzahl von Körperpartien, insbesondere die komplette Bauch- und Rückenmuskulatur, Schulter-, Brust-, Atmungs-, Arm-, Bein- und Gesäßmuskulatur sowie der Beckenboden inklusive aller tiefer gelegenen Muskelgruppen stimuliert werden. Dies wird erreicht, indem jeweils eine Mehrzahl von Elektroden am Körper befestigt wird, die an einem vorzugsweise über einem Bekleidungsstück zu tragenden Isolationsträger angeordnet sind. Ein solcher Isolationsträger kann bevorzugt einen Brustgurt und/oder einen Bauchgurt umfassen, die zur gleichzeitigen Verwendung miteinander verbindbar sind.
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Vergleichbare Vorrichtungen zeigen die Druckschriften
US 2002/0133195 A1 ,
AT 401 731 B und
DE 202 00 685 U1 .
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Nachteilig an diesen Vorrichtungen zum Muskeltraining ist, dass das Anlegen relativ umständlich ist und großer Sorgfalt bedarf, damit alle Elektroden genau auf den gewünschten Körperregionen zur Anlage kommen. Ein weiterer Nachteil besteht im aufwändigen Verkabeln der Elektroden. Die Elektroden können verrutschen, Anschlüsse können sich lösen, und es können aufgrund konkaver Körperregionen Bereiche entstehen, innerhalb derer die Elektroden keinen vollständigen Körperkontakt haben. Schließlich ist auf eine genügend wirksame Durchfeuchtung der Unterkleidung zu achten, wobei ein Training mit durchfeuchteter Kleidung als unangenehm empfunden werden kann. Des Weiteren ist die umfangreiche Verkabelung zwischen dem Trainierenden und dem Stimulationsgerät teilweise bewegungseinschränkend und unkomfortabel.
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Weitere Vorrichtungen zur elektrischen Muskelstimulation, beispielsweise nach der Druckschrift
EP 0 459 945 B1 , sehen vor, dass kreisförmige bzw. annähernd kreisförmige Elektroden direkt auf der Haut platziert werden. Dies erfordert genaue Anweisungen, beispielsweise eines Trainers oder Therapeuten. Im medizinischen und anderen Bereichen werden insbesondere Kunststoff-Klebeelektroden eingesetzt, die von erfahrenem Fachpersonal am Körper lokalisiert werden müssen und zugleich unangenehm im Hautkontakt sind.
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Die Druckschrift
US 2007/0049814 A1 offenbart ein Komplettsystem, bestehend aus einem mit Elektroden versehenen Anzug, wobei die Elektroden mit einem programmierbaren Stimulatorgerät verbunden sind. Die Verbindung kann dabei per Leitung, jedoch auch drahtlos erfolgen. Bei einer drahtlosen Verbindung erscheint die Versorgung der Elektroden mit Elektroenergie problematisch, währenddessen ein leitungsgebundenes Gerät die Bewegungsfreiheit des Nutzers einschränkt und Unfallgefahren birgt, zumal wenn so wie vorgesehen Steckverbinder verwendet werden. Zudem erfolgt die Bedienung des Systems über das Stimulatorgerät in der Weise, dass Programme abgerufen werden. Diese Programme schränken die Flexibilität der Ansteuerung ein, so dass eine individuelle bzw. akut angepasste Betriebsweise nicht möglich wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur komplexen Elektromyostimulation anzubieten, die flexibel einsetzbar sowie sicher und einfach zu bedienen ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Vorrichtung zur komplexen Elektromyostimulation, umfassend einen Anzug mit Kontaktelektroden, eine Stimulationseinheit, eine Bedieneinheit sowie eine die Bedieneinheit und die Stimulationseinheit zur Signalübertragung verbindende Kommunikationseinheit. Die Kontaktelektroden sind mithilfe des Anzuges an vorgesehenen Stellen am Körper positioniert, um dort stimulierende elektrische Impulse einzuleiten. Hierzu sind die Kontaktelektroden mit der Stimulationseinheit elektrisch leitend verbunden. Die Bedienung erfolgt jedoch nicht direkt über die Stimulationseinheit, wobei eine solche Lösung von der Erfindung ebenfalls umfasst ist, sondern bevorzugt über eine Bedieneinheit. Die Signale, von der Bedieneinheit, die bei der Eingabe von Bedienbefehlen erzeugt, werden über die Kommunikationseinheit auf die Stimulationseinheit übertragen. Hierdurch ermöglicht die Vorrichtung eine zugleich einfache und flexible Bedienung durch den Nutzer, der damit Art und Stärke der Stimulation seiner Muskeln umfassend beeinflussen kann. Hierdurch wird der Wunsch erfüllt, ähnliche positive, gesundheitsfördernde Effekte wie mit einem regelmäßigen Training mit geringerer Zeitinvestition und möglichst kurzfristig realisieren zu können.
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Vorteilhaft ist ein Anzug, der am Körper anliegt und ein- oder mehrteilig aus einem elastischen textilen Flächengebilde mit integrierten textilbasierten Kontaktelektroden und in dem textilen Flächengebilde integrierten, textilbasierten elektrischen Leitungen ausgebildet ist. Ein am Körper anliegender, elastischer Anzug erhöht das Wohlbefinden und hält den Bediener warm als optimale Voraussetzungen für ein erfolgreiches Training. Entsprechend den Vorlieben des Nutzers oder den Umständen, unter denen die Vorrichtung benutzt wird, kann der Anzug einteilig sein. Damit wurden bevorzugt sämtliche Kontaktelektroden von einer Stimulationseinheit gesteuert. Die mehrteilige, bevorzugt zweiteilige Variante ist so gestaltet, das jeder Teil eine eigene Stimulationseinheit aufweist. Alternativ hierzu weisen die Teile des Anzuges elektrische Verbindungen zumindest zu dem Teil auf, der die Stimulationseinheit umfasst.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die elektrischen Leitungen textilbasiert ausgebildet und damit, ohne die Elastizität oder andere Trageeigenschaften des Anzugs zu beeinträchtigen, in das textile Flächengebilde integriert sind. Dies kann beispielsweise durch metallbeschichtete, bevorzugt isolierte Kunststofffasern erfolgen, die zusammen mit den anderen das textile Flächengebilde bildenden Fasern verarbeitet werden. Damit können die Signale von der Stimulationseinheit durch das textile Flächengebilde, das den Anzug bildet, zu den Kontaktelektroden geleitet werden.
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Besonders günstig ist es, wenn zumindest in Bereichen für konkav geformte Körperregionen druckelastische, dreidimensionale textile Strukturen vorgesehen sind und wobei der Anzug in einer Ausgestaltung komplexe Einheiten aus einem mehrschichtigen Gewirke mit einer körperseitigen elektrisch leitfähigen Stimulationsschicht aufweist. Diese besteht bevorzugt aus einem Kettengewirke, umfassend metallisierte Polymerfasern als Elektroden, mit einem druckelastischen, senkrechten Fadenbesatz als Federkern und mit einer körperabgewandten Trägerschicht aus einer kettengewirkten Basistextilie. Durch dreidimensionale textile Strukturen wie Gewirke oder Gestricke wird es möglich, durch Faltenwurf bedingte Hohlräume im Anzug in der Weise auszufüllen, dass auch eine etwa an diesen Stellen angeordnete Kontaktelektrode im zur Stromübertragung geeigneten direkten und ausreichend sicheren Hautkontakt steht. Alternativ ist der Anzug so ausgeführt, dass er sich auch in konkav geformten Körperregionen vollständig an die Haut anlegt. Bevorzugt ist dabei das elastische textile Flächengebilde rundgestrickt.
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Als Material für die Kontaktelektroden kommen leitfähige Polymermassen in Betracht, die an den textilen Strukturen angeordnet sind. Bevorzugt ist ein elektrisch leitender Kautschuk vorgesehen, der besonders bevorzugt textilbasierte Elektroden auf dem textilen Flächengebilde ausbildet, das bevorzugt hierbei als ein Rundgestrick ausgeführt ist. Es sind nach der Erfindung jedoch auch andere Arten eines textilen Flächengebildes, z. B. Gewirke oder Flachgestricke, umfasst sowie anderen Arten der elektrischen Leitung, wie beispielsweise isolierte Litzen.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die druckelastischen, textilen Abstandsstrukturen und/oder der druckelastische, senkrechte Fadenbesatz als Feuchtespeicherkern ausgebildet sind. Hierdurch wird eine besonders gute elektrische Leitfähigkeit hervorgerufen. Alternative Ausführungsformen zeichnen sich durch eine Kontaktelektrode aus, die aufgrund der Materialzusammensetzung auf eine Befeuchtung nicht angewiesen ist.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Bedieneinheit als grafische Nutzerschnittstelle, aufweisend einen berührungsempfindlichen Bildschirm, und zur Steuerung der Aktivität der Kontaktelektroden ausgebildet und die Bedieneinheit von dem Anzug beabstandet ist. Durch eine beabstandete Bedieneinheit wird erreicht, dass der Anzug und die an ihm angeordneten Elemente ein minimales Gewicht aufweisen und trotzdem eine optimale Bedienung gewährleistet ist, die insbesondere auf den jeweiligen Nutzerkreis, beispielsweise ältere Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität, ausgerichtet werden kann, ohne die Stimulationseinheit selbst verändern zu müssen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind in der Bedieneinheit abrufbare Programme zur Steuerung der Aktivität der Kontaktelektroden bei der Abgabe elektrischer Impulse abgespeichert. Damit kann die Stimulationseinheit kleiner und leichter aufgebaut und die informationstechnische Leistungsfähigkeit des Systems ganz oder zum überwiegenden Teil auf die Bedieneinheit übertragen werden. Bevorzugt ist diese beabstandet zum Anzug und zur Stimulationseinheit angeordnet und wird nicht vom Nutzer getragen, während er das Stimulationstraining absolviert.
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Die hohe Leistungsfähigkeit hinsichtlich der ausführbaren Programme, die die Bedieneinheit bietet, ermöglicht in einer alternativen Ausführungsform auch eine Verarbeitung automatisch generierter eingangs Daten. Im Falle einer bidirektionale Kommunikation zwischen Stimulations- und Bedieneinheit können beispielsweise mittels Sensoren im Anzug ermittelte Werte wie Körpertemperatur, Hautwiderstand oder physiologische Ströme herangezogen werden, um das ausgeführte Programm in seinem Ablauf in Echtzeit zu modifizieren und zu einem weiter optimierten und individualisierten Trainingsablauf zu gelangen.
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Alternativ oder ergänzend hierzu ist die Aktivität wenigstens einer einzelnen Kontaktelektrode gesondert steuerbar. Ungeachtet der vielfältigen programmtechnischen Möglichkeiten, die mit der Bedieneinheit angeboten werden, soll auch eine individuelle, manuelle Ansteuerung der Kontaktelektroden möglich sein. Hierdurch kann der Nutzer schnell auf individuelle Bedürfnisse oder Wünsche reagieren, ohne ein geeignetes Programm aufrufen oder ein solches gar erstellen zu müssen.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erweisen, wenn die Stimulationseinheit zur steuerbaren Energieversorgung der Kontaktelektroden ausgeführt ist und elektrische Leitungen zwischen der Stimulationseinheit und den Kontaktelektroden vorgesehen sind. Die elektrischen Leitungen sind bevorzugt, wie oben ausgeführt, als textile Leitungen in den Anzug integriert. Ungeachtet dessen ist es erfindungsgemäß vorgesehen, auch andere Möglichkeiten der Energie- und Signalübertragung zu nutzen, beispielsweise durch außen am Anzug oder im Textilverbund, z. B. einem Gewebe, geführte herkömmliche Leitungen oder Litzen.
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Besondere Vorteile resultieren, wenn die Stimulationseinheit abnehmbar mit dem Anzug verbunden ist. Damit kann der Anzug auch ohne Beeinträchtigung getragen werden, wenn kein Stimulationstraining durchgeführt wird. Zudem kann eine Stimulationseinheit von mehreren Benutzern, von denen jeder über einen individuellen Anzug verfügt, genutzt werden.
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Hierbei hat es sich als günstig erwiesen, wenn zur Verbindung wenigstens ein metallener oder metallisierter Druckknopf vorgesehen ist. Eine solche Verbindung stellt eine gleichermaßen haltbare und einfache wie elektrisch sichere Verbindung dar. Besonders bevorzugt sind mehrere Kontakte vorgesehen. Durch die Druckknöpfe wird die Stimulationseinheit elektrisch kontaktiert und gleichermaßen fest an dem Anzug gehalten.
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Alternativ oder ergänzend hierzu ist zur Verbindung wenigstens ein bevorzugt metallisiertes Klettverbindungselement vorgesehen. Eine Klettverbindung ist einfach aufgebaut und in der Weise flexibel einsetzbar, dass sie an verschiedenen Orten anheftbar ist. Wenn die Stimulationseinheit beispielsweise die Hakenseite aufweist, kann sie auf einer größeren Fläche auf dem Anzug, die mit der Flauschseite ausgestattet ist, befestigt werden. Dies kann beispielsweise so erfolgen, dass die Kontakte als offene Leiterbahnen vertikal am Anzug verlaufen und somit auch die Stimulationseinheit zur Erhöhung der Bequemlichkeit des Nutzers vertikal an unterschiedlichen Stellen angeheftet werden kann.
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Als weitere Alternative ist zur Verbindung wenigstens ein Magnetkontakt vorgesehen. Magnetkontakte bieten eine sichere elektrische Verbindung und sind dennoch im Bedarfsfall schnell und leicht lösbar, beispielsweise wenn der Nutzer bei der Bewegung mit der Stimulationseinheit an ein Hindernis stößt. Dadurch werden Unfälle und eine Beschädigung des Anzuges vermieden.
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Bevorzugt weist die Stimulationseinheit zur Energieversorgung einen Akkumulator auf. Der Akkumulator liefert die Energie, den elektrischen Strom zum Betrieb der Kontaktelektroden, die den Strom in den Körper einleiten. Durch einen Akkumulator, der fest installiert oder auswechselbar mit der Stimulationseinheit verbunden ist, kann die Energie schnell wieder aufgeladen werden und die Stimulationseinheit ist erneut einsatzbereit. Nach der Erfindung ist es jedoch auch vorgesehen, anstelle des Akkumulators nicht wieder aufladbare Batterien oder andere Stromquellen zu benutzen, wie beispielsweise einen Generator, diesen bevorzugt in Verbindung mit einem zumindest kurzzeitig wirksamen Speicher.
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Besondere Vorteile zeigen sich, wenn die Kommunikationseinheit zur drahtlosen Signalübertragung ausgebildet ist und eine feste Kabelverbindung zwischen Stimulationseinheit und Bedieneinheit entfallen kann. Hierdurch wird die Bewegungsfreiheit des Nutzers erhöht und Unfälle, beispielsweise durch Stolpern oder Hängenbleiben mit dem Kabel, vermieden werden. Zudem kann der Nutzer ungehindert Freizeitaktivitäten oder anderen Tätigkeiten nachgehen, während er das Training absolviert.
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Als sehr vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Kommunikationseinheit zur Signalübertragung nach Bluetooth-Standard ausgebildet ist. Da es sich um eine etablierte Kommunikationstechnik handelt, sind die entsprechenden Komponenten funktionssicher, leicht verfügbar und preisgünstig. Zudem handelt es sich um einen Übertragungsstandard, der mit sehr geringen Leistungen auskommt, so dass die unerwünschte Immission von elektromagnetischer Strahlung trotz der körpernahen Position minimal ist. Die Bluetooth-Übertragung nach Klasse 3 mit 10 m Reichweite hat eine maximale Sendeleistung von 1 mW gegenüber 2000 mW bei Mobiltelefonen zum Vergleich.
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Vorteile ergeben sich aus einer Kommunikationseinheit, die zur monodirektionalen Signalübertragung der Steuersignale von der Bedieneinheit an die Stimulationseinheit ausgebildet ist. Zwar bietet die bidirektionale Übertragung, wie oben beschrieben, erweiterte Möglichkeiten zur Beeinflussung des Stimulationsalgorithmus unter Berücksichtigung physiologische Reaktionen. Eine monodirektionale (bzw. bei Bluetooth asymmetrische) Kommunikationseinheit ist jedoch einfach, kostengünstig und weist eine lange Akkulaufzeit auf, da der in der Stimulationseinheit angeordnete Teil nur als Empfänger ausgeführt ist.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
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1: schematisch eine Prinzipdarstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur komplexen Elektromyostimulation; und
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2: schematisch eine Prinzipdarstellung einer Ausführungsform einer Stimulationseinheit.
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1 zeigt schematisch eine Prinzipdarstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur komplexen Elektromyostimulation mit dem Anzug 2 an dem die Stimulationseinheit 3 angeordnet ist. Weitere Hauptkomponente ist die Bedieneinheit 4 die als Teil der Kommunikationseinheit den Bluetooth-Sender 5 aufweist. Dieser kommuniziert mit dem Bluetooth-Empfänger 5, verbunden mit der Stimulationseinheit 3.
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Die Stimulationseinheit 3 ist über elektrische Leitungen 7 mit den Kontaktelektroden 6, die an dem oder in dem textilen Flächengebilde des Anzugs 2 angeordnet sind, verbunden. Hierdurch werden die Modulationsimpulse, elektrische Ströme, zu den Kontaktelektroden 6 übertragen und dort, bedingt durch den Hautkontakt, in den Körper des Nutzers zu den Nerven der Muskeln übertragen. Hierzu sind die Kontaktelektroden 6 so ausgebildet, dass ein geringer Übergangswiderstand zur Haut auf der Gesamtfläche der Kontaktelektroden 6 gewährleistet ist. Damit wird die vorgesehene Stimulationsdosis übertragen, ohne jedoch die Nerven der Haut zu reizen und ein als unangenehm empfundenes Stechen hervorzurufen. Dieses wird in der bevorzugten Ausführungsform dadurch erreicht, dass ein elektrisch leitender Kautschuk vorgesehen ist, der auf dem textilen Flächengebilde des Anzugs 2 angeordnet ist und eine elektrisch konnektierte textilbasierte Kautschukelektrode 6 ausbildet. Die elektrische Verbindung erfolgt bevorzugt über die textilbasierte Elektroden. Die Kautschukelektrode 6 ist dabei besonders bevorzugt auf einem als Rundgestrick ausgeführten textilen Flächengebilde angeordnet. Die Verbindung erfolgt dabei durch Nähen, besonders bevorzugt jedoch durch Vulkanisieren. Daraus resultieren eine sichere, strapazierbare mechanische Verbindung sowie ein niedriger Übergangswidertand zur Haut des Nutzers.
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Die Bedieneinheit 4 weist den berührungsempfindlichen Bildschirm 8 auf. Auf diesem ist eine bevorzugt auf den Nutzer bezogene, optimierte Bedienoberfläche darstellbar. Gleichfalls ist eine kontextabhängige Veränderung möglich. Die von Anzug 2 und Stimulationseinheit 3 entfernt angeordnete Bedieneinheit 4 ermöglicht im Vergleich zu einer tragbaren Bedieneinheit diesbezüglich weitaus größere Möglichkeiten, ganz abgesehen von den programmtechnischen Möglichkeiten, die beispielsweise ein in die Bedieneinheit integrierter Computer hinsichtlich Rechnerleistung oder Anbindung an ein Netzwerk mit sich bringt.
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Die drahtlose Übertragung zwischen dem Bluetooth-Sender 5 und dem Bluetooth-Empfänger 5' ist durch das stilisierte Bluetooth-Signal 12 dargestellt.
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2 zeigt schematisch eine Prinzipdarstellung einer Ausführungsform einer Stimulationseinheit, hier beispielhaft in der bevorzugten Ausführungsform mit metallisierten Druckknöpfen 9, hier insgesamt 16 Stück. Die Gegenstücke der Druckknöpfe 9 befinden sich an dem Anzug. Zur Verbindung der Kontakte des Anzuges mit den als Druckknöpfe 9 ausgearbeiteten Gegenkontakten an der Stimulationseinheit 3 werden die Druckknöpfe 9 ineinander gedrückt. Die Stimulationseinheit 3 weist weiterhin den Akkumulator 10 auf, der der Stromversorgung dient und bevorzugt zur externen Aufladung abnehmbar ausgeführt ist. Weiterhin weist die Stimulationseinheit 3 eine Steuerplatine 11 auf, die die von dem Bluetooth-Empfänger 5' empfangenen Signale in der Weise umsetzt, dass Stimulationsströme, elektrische Impulse, über die Druckknöpfe 9 fließen. Alternativ werden auch einfache programmtechnische Schritte in der Steuerplatine 11 ausgeführt, um die Kommunikationseinheit.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zur komplexen Elektromyostimulation
- 2
- Anzug
- 3
- Stimulationseinheit
- 4
- Bedieneinheit
- 5
- Kommunikationseinheit, Bluetooth-Sender
- 5'
- Kommunikationseinheit, Bluetooth-Empfänger
- 6
- Kontaktelektrode, Kautschukelektrode
- 7
- elektrische Leitung
- 8
- berührungsempfindlicher Bildschirm
- 9
- metallisierter Druckknopf
- 10
- Akkumulator
- 11
- Steuerplatine
- 12
- Bluetooth-Signal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10248235 A1 [0004]
- US 2002/0133195 A1 [0005]
- AT 401731 B [0005]
- DE 20200685 U1 [0005]
- EP 0459945 B1 [0007]
- US 2007/0049814 A1 [0008]