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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Profil zum Auskleiden von Kanälen, insbesondere von
Schornsteinen, wobei ein Profil aus Metall, Kunststoff od. dgl. mit geschlossenem Umfang in den Kanal eingeführt wird und an beiden Enden des Kanals aus dem Kanal herausragt. Anschliessend wird das Profil mittels eines gasförmigen Druckmittels aufgeweitet und an die inneren Wände des Kanals angepresst und abschliessend werden die freien Enden des Profils mit dem Mauerwerk des Kanals oder Schornsteines verarbeitet.
Wie bekannt, enthalten die Verbrennungsgase von Gasfeuerungen einen hohen Gehalt an Wasserdampf.
Sinkt die Temperatur der Verbrennungsgase unter den Taupunkt oder erreicht die Temperatur der
Schornsteinwand nicht die Temperatur des Taupunktes, tritt eine Kondensation des Wasserdampfes ein. Infolge des Wasserniederschlages werden Schornsteine und Wände durchnässt, wobei das niedergeschlagene Wasser aus den Verbrennungsgasen Kohlendioxyd aufnimmt, das wieder den Gehalt an CaC03 des Mörtels im Mauerwerk auslöst. Mit der Zeit bröckelt der Sand zwischen den Steinen des Schornsteines heraus, was einen Einsturz des
Schornsteines zur Folge hat. Um diese Schwierigkeit zu vermeiden, ist vorgeschlagen worden, Schornsteinfutter zu verwenden, d. h. die Schornsteine mit einem korrosionsbeständigen inneren Überzug auszukleiden.
Ein bekannter Vorschlag besteht darin, dass die Temperatur der entweichenden Verbrennungsgase erhöht wird, damit keine Wasserausscheidung erfolgt. Dadurch wird aber der Wirkungsgrad der mit Gasfeuerung betriebenen Einrichtungen beeinträchtigt, wobei die Wasserausscheidung nicht unbedingt vermieden werden kann.
Gemäss einem andern bekannten Vorschlag soll die Schornsteinwand besser isoliert werden. Eine nachträgliche
Isolierung von Schornsteinen ist jedoch umständlich und kostspielig, wobei kein Schutz gegen Brüche erreicht wird, die als Folge der Bewegungen des Schornsteines auftreten und eine Undichtigkeit der Auskleidung hervorruft. Es ist auch vorgeschlagen worden, den Schornstein mit Futterrohren aus Asbestzement oder Steingut auszukleiden. Dies ist aber nur möglich, wenn es sich um Schornsteine ohne Schiefführung handelt. Selbst dann trifft aber die Verbindung der in bestimmten Längen hergestellten Rohre auf Schwierigkeiten. Auch ist vorgeschlagen worden, Faltenschläuche aus rostfreiem Stahl einzubauen, um die nachteilige Wirkung der
Kondensation zu vermeiden. Diese Art der Auskleidung ist zwar sehr erfolgreich, ist aber auch ausserordentlich kostspielig.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der obigen Nachteile bzw. die Schaffung eines Verfahrens, das geeignet ist, Kanäle, insbesondere Schornsteine gegen die korrodierende Wirkung von strömenden Gasen, insbesondere von Verbrennungsgasen mittels einer korrosionsbeständigen Auskleidung zu schützen, die aber einerseits billig ist und anderseits ohne Schwierigkeiten in den Kanal eingeführt und dort in Betriebslage gebracht werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer verformbaren rohrförmigen Einlage, die erst im
Kanal ihre endgültige Gestalt durch Verformung annimmt und eventuell dadurch im Kanal befestigt wird.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs erwähnten Art besteht das wesentliche der Erfindung darin, dass das Profil in abgeflachter Form in den Kanal bzw. Schornstein eingeführt und an seinen beiden aus dem Kanal bzw. Schornstein vorstehenden Enden verschlossen wird, wobei nach Zuführung des Druckmittels in das geschlossene Profil und Anpressen dieses Profils an die Kanal- bzw. Schornsteininnenwand die vorstehenden Teile vor Verarbeitung der freien Enden des Profils entfernt werden. Auf diese Weise können selbst bereits vorhandene Schornsteine auch in deformiertem Zustand und eventuell mit wechselndem Querschnitt mit einem Futter in einfacher Weise ohne Schwierigkeiten ausgekleidet werden.
Zweckmässig wird ein Profil verwendet, dessen Umfang höchstens das l, lfache des inneren Kanalumfanges beträgt. Der Vorteil dieser Massnahme besteht darin, dass beim öffnen der Auskleidung das Profil dicht an der inneren Wand des Schornsteines aufliegt.
Als Druckmittel wird zweckmässig ein unbrennbares Gas, wie ein inertes Gas, zweckmässig CO oder N2 verwendet. Dann besteht der Vorteil der Explosionssicherheit, wobei bei Anwendung von CO oder N2 mit geringen Betriebskosten gerechnet werden kann. Es ist aber auch möglich, Luft zu verwenden, wo dies durch die Betriebsumstände zugelassen werden kann, da Luft bei Anwendung eines Kompressors als das billigste Druckmittel zur Verfügung steht.
Es ist auch zweckmässig, wenn ein Druckmittel gewählt wird, dessen Überdruck 0, 1 bis 0, 3 atü beträgt.
Dieser geringe Überdruck genügt erfahrungsgemäss zum öffnen des verflacht eingeführten Profils.
Das Profil wird zweckmässig aus einem korrosionsbeständigem Metall oder einer solchen Metallegierung oder aus Kunststoff hergestellt und weist gemäss der Erfindung die Besonderheit auf, dass es mit zwei sich gegeneinander erstreckenden Falten versehen ist, die nahezu bis zur Mitte des Profils reichen. Der Vorteil eines derartigen Profils besteht darin, dass durch Aufweiten auch quadratische oder kreisringförmige Querschnitte leicht erreicht werden können, während das Profil in flachem oder zusammengefaltetem Zustand leicht aufgewickelt werden kann, da sein Trägheitsmoment in der einen Richtung wesentlich geringer ist als in der andern.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen erläutert, die verschiedene Arbeitsphasen des erfindungsgemässen Verfahrens bzw. verschiedene beispielsweise Ausführungsformen des zum Ausüben des Verfahrens geeigneten erfindungsgemässen Profils darstellen. Fig. l und 2 zeigen dabei zwei verschiedene Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Profils im Querschnitt. Fig. 3 zeigt einen Querschnitt
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eines Schornsteines oder senkrechten Kanals mit eingeführtem erfindungsgemässen Profil.
In den Zeichnungen weisen gleiche Bezugszeichen auf ähnliche Einzelheiten hin.
In Fig. l ist der Querschnitt eines erfindungsgemässen Profils --10-- gezeigt, das beim dargestellten Ausführungsbeispiel z. B. aus einem korrosionsbeständigen Metallband mit einer Dicke von höchstens 0, 5 mm hergestellt worden ist. Die Herstellung des Profils--10-gemäss Fig. l besteht z. B. in der Bildung eines Faltrohres aus dem erwähnten Band, das nachher durch Profilwalze in das in Fig. 1 ersichtliche längliche Profil
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--12-- angedeutet.Fig. 2 zeigt ein dem Profil in Fig. l ähnliches Profil--10--. Der Unterschied besteht nur darin, dass an Stelle der Faltstelle --12-- eine Schweissstelle --14-- vorgesehen ist.
Es ist aber leicht einzusehen, dass auch fugenlose Rohre für den Zweck der Erfindung geeignet sind, da sie ebenfalls auf die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Form gebracht werden können, wobei der Vorteil besteht, dass
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werden, die praktisch bis zur Rohrmitte reichen und somit je die Hälfte der Länge der ungefalteten Seiten aufweisen.
Ein derart gefaltetes Rohr kann dann leicht in einen Kanal oder Kamin-16-eingeführt werden, der z. B. einen Kanalraum--18--mit quadratischem Innenquerschnitt gemäss Fig. 3 aufweist, dessen strichpunktiert gezeichnete Diagonale-D-etwas grösser ist als die Breite-B-des flachen Profils-10-.
Nach Einführung des Flachprofils --10-- in den Kanalraum-18-in der in Fig. 3 dargestellten Lage
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B.- angenommen hat und an den inneren Wänden desselben aufliegt, d. h. im Wesen die Form des Kanalquerschnittes angenommen hat. Das aufliegende Profil bietet dann den Wänden des Kanals oder Kamins - einen zuverlässigen Schutz gegen Korrosion, da das aus durch den Raum--18-hindurchströmenden Verbrennungsgasen eventuell niederschlagende Wasser das Mauerwerk des Kanals-16-nicht mehr erreichen kann.
Nachdem das Flachprofil --10-- unter der Wirkung des überdruckes die Gestalt des Kanalquerschnittes angenommen hat, bleibt es auch an den Kanalwänden haften. Nun können die unten und oben aus dem Kanalraum--18--hervorstehenden Enden des Profils--10--entfernt, z. B. abgeschnitten werden, wonach die freien Enden mit dem Mauerwerk verarbeitet, d. h. die Spalte bzw. die Fugen zwischen Profil--10--und
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Länge geöffnet hat. Ist dies der Fall, so ist der Schornstein betriebsfertig und kann in Gebrauch genommen werden.
Als Metall für das Profil--10--wird zweckmässig Aluminium verwendet, obwohl auch andere Metalle oder Metallegierungen verwendet werden können.
Es ist auch möglich, das erfindungsgemässe Verfahren auch bei Schornsteinen zu verwenden, deren Querschnitt ein Mehrfaches des Profilquerschnittes beträgt. Dies ist der Fall, wenn mehrere gasgefeuerte Einrichtungen an einen einzigen Schornstein angeschlossen sind. Dann können die Umfänge der einzelnen Profile wesentlich geringer sein als der Umfang des Kaminquerschnittes. Zweckmässig wird aber der Umfang der einzelnen Profile mindestens das 0, 2fache des Kanalquerschnittumfanges betragen.
Ein besonderer Vorteil des Flachprofils--10-gemäss der Fig. 1 oder 2 besteht darin, dass das Profil um eine Achse, die parallel zu seiner breiteren Seite liegt, gebogen werden kann. Dies gestattet, das Profil auch in Schornsteine mitgeringer Schiefführung einzuführen, und auch in Form von Wickeln zu befördern. An der Anwendungsstelle kann dann der Wickel oben am Schornsteinende angebracht und nach Reinigung des Schornsteines mit einer Schornsteinkugel mittels eines am Ende des Profils befestigten Gewichtes bis zum Sockel des Schornsteines mitgenommen werden.
Zweckmässig wird der aus dem Schornstein oben hervorstehende Abschnitt des Profils nach Abschneiden eine Länge von etwa 0, 5 bis 1, 0 m betragen. Das Abschliessen erfolgt z. B. durch ein mehrfaches Falten, wie bereits erwähnt.
Der Überdruck des Druckmittels hängt von der Materialeigenschaft, Werkstoffdicke und Umfang des Profils ab. Nach Anwendung eines inneren Überdruckes wird das Profil in normalen Fällen die kreisrunde abgeflachte oder rechteckige Gestalt des Kanalraumes annehmen, wie dies in der Beschreibung der Ausübung des Verfahrens bereits erwähnt worden ist.
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Ein Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht auch darin, dass das Trägheitsmoment des Profils nach Aufweitung zunimmt und dadurch selbsttragend wird. Da die auftretenden mechanischen Belastungen unerheblich sind, können wesentlich höhere Temperaturen zugelassen werden als 50 C, wo die Gefahr von Wasserniederschlag wesentlich sein kann.
Im obigen ist die Erfindung im Wesen an Hand von Schornsteinen beschrieben worden, die auch als senkrechte Kanäle aufgefasst werden können. Es ist aber leicht einzusehen, dass die Erfindung auch bei andern Arten von Kanälen zur Anwendung gelangen kann und mit Vorteil, wo die Kanalwände gegen Korrosion geschützt werden sollen. Die Kanäle können dabei schräg oder waagrecht liegen, in welchem Fall dann die Flachprofile nicht durch die Schwerkraft, sondern z. B. mittels eines Seiles in den Kanal eingeführt werden. Im übrigen wird in der beschriebenen Weise wie bei Schornsteinen verfahren.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Auskleiden von Kanälen, insbesondere von Schornsteinen, wobei ein Profil aus Metall, Kunststoff od. dgl. mit geschlossenem Umfang in den Kanal eingeführt wird und an beiden Enden des Kanals aus dem Kanal herausragt, worauf das Profil mittels eines gasförmigen Druckmittels aufgeweitet und an die inneren Wände des Kanals angepresst wird, und abschliessend die freien Enden des Profils mit dem Mauerwerk des Kanals
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Form in den Kanal bzw. Schornstein eingeführt und an seinen beiden aus dem Kanal bzw. Schornstein vorstehenden Enden verschlossen wird, wobei nach Zuführung des Druckmittels in das geschlossene Profil und Anpressen dieses Profils an die Kanal- bzw. Schornsteininnenwand die vorstehenden Teile vor Verarbeitung der freien Enden des Profils entfernt werden.
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