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Gegenstand der Erfindung ist eine Getreidereinigungsvorrichtunss, wie sie z. B. fSr MBhIenbetriebe gebraucht wird, deren Anlagen stets aus Rund- und Langkorntrieur bestehen. Das Ziel des R21, igungsvorganges ist dabei, z. B. aus Weizen einen aus wenigen Prozenten Hafer, Gerste usw. bestehenden Lp. Hg ! : ornbesatz sowie einen gleichfalls aus wenigen Prozenten Wicken, Raden, Klebekraut, Bruchkorn usw. bestehenden Rundkornbesatz, also besonders alles Rundgesäme von gleicher Querschnittsgrösse wie Weizen oder Roggen od. JgL, zu entfernen.
Der dabei benutzte Rundkorntrieur hebt aus dem zu reinigenden Gutstrom diesen Rundkornbesatz in die Mulde. Das gereinigte Gut ist also das Mantelprodukt. Umgekehrt wird bei dem sogenannten Langkorntrieur die Masse des zu reinigenden Gutes in die Mulde gehoben, während das Mantelprodukt Langkornbesatz ist.
Jedem dieser Trieure ist ausserdem im Normalfalle ein Nachlesetrieur nachgeordnet, der die Aufgabe hat, einerseits aus dem ausgehobenen Rundkornbesatz, anderseits aus dem als MantcipiLodukt übergegangenen Langkornbesatz vermahlungsfähige Weizen- oder Roggenkörner zuruckzugewinnen, die wegen ihrer Grösse sich in den Haupttrieuren von den Besatzkörnern nicht trennen liessen. Zu diesem Zweck sind die Trieurmäntel der Nachlesetrieure mit Trieurzellen ausgerüstet, die im Regelfalle bei dem Rundkornnachlesetrieur 0, 5 mm kleiner, bei dem Langkornnachlesetrieur 0, 5 mm grösser als die Zellen der vorausgehenden Haupttrieure sind.
Ausserdem sind beide Nachlesetrieure mit Siebkombinationen verbunden, die eine zusätzliche Trennung der zurückgewonnenen Weizen- oder Roggenkörner von zwar gleich langen, aber l'ilterschiedlich dicken Besatzkörnern und andern Besatzteilen ermöglichen.
Bei Reinigungsanlagen der geschilderten Art wird die Gesamtleistung natürlich von der Maximalleistung des Maschinenelementes der geringsten Leistung bestimmt. Die Kapazität der obigen vierzylindrige Trieuranlage findet also ihre obere Grenze bei der Kapazität einer der beiden Haupttrieure oder auch beider Haupttrieure. Die Haupttrieure überschreiten normalerweise nicht die Masse von 700 mm Durchmesser und 3000 mm Länge ; der Rundkorntrieur hat dabei eine maximale Kapazität von 10 t und der Langkorntrieur eine solche von 7 t/h.
Da der Zug bei Müllereimaschinen nach immer grösseren Leistungen geht, so hat sich die Erfindung zur Aufgabe gesetzt, Trieuranlagen in der üblichen baulichen Abmessung und Anordnung, aber mit höheren Gesamtleistungen, in dem genannten Zahlenbeispiel also von über 7 t/h, z. B. 10 t/h, zu erstellen.
Zu diesem Zweck wird bei einer Getreidereinigungsvorrichtung mit horizontalachsigen Auslesezylindern, bestehend aus einem Rundkorntrieur mit Auffangmulde, einem mit dessen Mantelprodukt gespeisten Langkorntrieur mit Auffangmulde, einem Rundkorn-Nachleser kleinerer Zellenlochung mit Auffangmulde und Umlegesieb für das Muldenprodukt des Rundkorntrieurs sowie einem Langkorn-Nachleser grösserer Zellenlochung mit Auffangmulde und Umlegesieb für das Mantelprodukt des Langkorntrieurs erfindungsgemäss die Anordnung so getroffen,
dass zwischen dem an seinem Ende mit einem Stauring versehenen und in seinem imeeren Bsreich bis zum Stauring-Innendurchmesser mit Auslesegut gefüllten Langkorntrieur und seinem Nachleser ein Zviischenausleser mit Auffangmulde und der gleichen Zellenlochung wie die des Langkorntrieurs eingeschaltet ist.
Bei bekannten früheren Getreidereinigungsvorrichtungen ist eine solche Bau",. t nicht vorgesehen bzw. auch nicht möglich. So fehlt z. B. bei der Anordnung nach der von der Patentiubaberin selbst stammenden österr. Patentschrift Nr. 111593 der eigentliche Haupt-Langkorntrieur, auf dessen Beschickung es bei der hier vorliegenden Einrichtung gerade ankommt. Die österr. Patentschrift Röber Nr. 30617 arbeitet mit schrägliegendem Zylinder, wäre infolgedessen für die Zwecke der neuen Erfindung ebenfalls nicht brauchbar. Und der Samenausleser nach der deutschen Patentschrift Nr. 696150 arbeitet nach einem gänzlich andern Prinzip, bei dem nämlich der Einlauf über die ganze Länge verteilt und kein Zwischenausleser vorgesehen ist.
Erst durch die geschilderte Einschaltung des Zwischennachlesers ist die Möglichkeit gegeben, den an sich unveränderten Langkorntrieur einfach so stark zu beschicken, dass nicht nur der ganz geringe Anteil wirklicher Langkörner übergeht, sondern auch noch einige Prozent von den Körnern, die an sich hätten gehoben werden müssen. Auf diese Weise lässt sich die Leistung dieses Langkorntrieurs sehr wesentlich steigern : Die genannten
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noch mit einem ganz geringen Prozentsatz der Gesamtleistung belastet ist. Denn die Hauptmenge des zu gewinnenden reinen Getreides ist ja im Hauptlangkorntrieur in die Mulde gehoben und aus dieser abgeführt worden.
Der die gleiche Zellenlochung wie dieser Langkorntrieur aufweisende Zwischenausleser kann nunmehr unabhängig von den Arbeitsbedingungen des auf das durchaus andere Mischungsverhältnis des ursprünglichen Aufgabegutes eingestellten Haupttrieurs mit den für die von ihm verarbeitete Restmenge und ihr Mischungsverhältnis günstigsten Arbeitsbedingungen betrieben werden.
Um das auch vom Standpunkt des Raumbedarfes in recht wirtschaftlicher Weise tun zu können, ist es zweckmässig, dass der Langkorn-Zwischenausleser mit dem ihm folgenden Nachleser eine gemeinsame Trommel und in deren Bereichen verschiedener Lochung je eine Auffangmulde aufweist, sowie das Muldenprodukt des Zwischenauslesers durch Hohlspeichen eines Haltekreuzes und das des Nachlesers über das Umlegesieb herausführbar ist.
Der Zwischenausleser und die beiden Nachleser können dabei eine gemeinsame Antriebswelle haben.
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durch Betrieb aller Teile der Anlage unter optimalen, dem jeweiligen Zweck angepassten Auslesebedingungen und damit bessere Ausnutzung der auf dem gegebenen Raum untergebrachten Teilaggregate, die Gesamtleistung wesentlich steigern zu können ; im Falle des gegebenen Zahlenbeispieles etwa von 7 auf 10 t stündlicher Arbeitsleistung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand schematischer Schnittzeichnungen durch eine Getreidereinigungsvorrichtung nach der Erfindung und ihre Teilaggregate beschrieben. Es stellen dar : Fig. l die Gesamtvorrichtung im Längsschnitt, Fig. 2 in grösserem Massstab den dabei verwendeten Zwischenausleser, verbunden mit einem üblichen Langkorn-Nachleser, die Fig. 3 bis 5 verschiedene Querschnittbilder längs der Linien A-B, C-D und E-F der Fig. 2 und Fig. 6 einen schematischen Längsschnitt durch einen Teil der Gesamtvorrichtung, nämlich den Langkorntrieur und die ihm nachgeschalteten Nachleser nach der Erfindung, mit eingezeichnetem Getreidepolster im Haupttrieur.
Das in Fig. l veranschaulichte Aufstellungs- und Betriebsschema einer sogenannten vierzylindrigen Trieuranlage nach der Erfindung gibt den Verlauf der verschiedenen Gutanteile mit Pfeilen an. Die
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unter diesem wieder links der übliche mit Umlegesieb versehene Rundkorn-Nachleser-3--, und rechts der zweiteilige Langkom-Nachleser, bestehend aus dem Zwischenauslesetrieur --4-- gleicher Zellenlochung wie der Haupt-Langkorntrieur und dem üblichen mit Umlegesieb versehenen Langkorn-Nachleser--5--grösserer Zellenlochung im Trieurteil. Die Umlaufzahlen sind in dem gegebenen Ausführungsbeispiel folgende :
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<tb> Rundkorntrieur <SEP> 37 <SEP> U/min.
<tb> Langkorntrieur <SEP> 42 <SEP> U/min.
<tb>
Nachlesetrieure <SEP> 40 <SEP> U/min.
<tb>
Die Trieure sind innerhalb der die Auslesezellen enthaltenden umlaufenden Trommelmäntel mit den üblichen Auffangmulden ausgerüstet, in denen Austragsschnecken laufen. Der Hauptrundkorntrieur besitzt ausserdem unterhalb der Mulde eine oder mehrere der üblichen Schlägerwalzen und an seinem (rechten)
Eintrittsende eine ebenfalls in den Zeichnungen angedeutete kurze Förderschnecke, die für beschleunigte axiale
Ausbreitung des einlaufenden Getreides sorgt, was aber im vorliegenden Zusammenhang ohne Bedeutung ist.
Die Fig. 2 zeigt den zweiteiligen Langkorn-Nachleser--4, 5--, zwischen dessen (rechten) Vorderteil, dem Zwischenausleser --4-- und dem (linken) Hinterteil--5--der Hohlspeichenstern--6--sichtbar ist, durch dessen im Schnittbild der Fig. 5 längs der Linie E-F erscheinende drei Hohlspeichen--7--das Muldenprodukt des Langkorntrieurteiles--4--nach aussen geleitet wird, während das Mantelprodukt an den Hohlspeichen vorbei unmittelbar in den Mantel des Langkorn-Nachlesers--5--gelangt.
Die weiteren Schnittbilder Fig. 4 (längs der Linie L-D der Fig. 2) zeigen die von der Mulde-8-des (vorderen) Zwischenauslesers unabhängige Mulde-9-des (hinteren) Nachlesers üblicher Bauart mit dem Umlegesieb-10--, deren Arbeits-und Wirkungsweise-ebenso wenig wie die des Rundkorn-Nachlesers --3--- also ohnehin bekannt nich näher beschrieben zu werden braucht. Das in Laufrichtung des Gutes letzte
Schnittbild Fig. 3 längs der Linie A-B der Fig. 2 zeigt den Auslaufteil im Querschnitt.
Die Fig. 6 veranschaulicht die durch die geschilderte Einschaltung des Zwischenauslesers ermöglichte
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ganzen Trieurlänge ein verhältnismässig gleichmässiges dickes Polster-P-bildet, welches mit hinsichtlich der Auslese des in die (in Fig. 6 nicht näher dargestellte) Mulde gehobenen Hauptproduktes entsprechend günstigen Arbeitsbedingungen bearbeitet wird.
Um ein anschauliches, nur ganz roh grössenordnungsmässig richtiges Beispiel für die fortschrittliche Wirkungsweise der neuen Gesamtvorrichtung zu geben, sei an Hand der bezeichneten Pfeile in den Fig. l und 6 der Reinigungsvorgang eines Aufgabegutes--a--beschrieben, dessen Zusammensetzung wie folgt angenommen sei : 95% Weizen, 2% Langkornbesatz und 3% Rundkornbesatz. Das aus dem Hauptrundkorntrieur--l-- auslaufende Mantelprodukt--b--, bestehend aus insgesamt 94% Weizen und 2% Langkornbesatz, bildet das Einlaufgut des Hauptlangkorntrieurs--2--, während der Muldenaushub--c--des Hauptrundkorntrieurs - -1--, bestehend aus 3% Rundkornbesatz und 1% kleinen Weizenkörnern, in den Rundkorn-Nachleser--3-- gelangt.
Das aus dem Hauptlangkorntrieur auslaufende Mantelprodukt-d--, bestehend aus 2% Langkornbesatz
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5--,Rundkorn-Nachleser-3-läuft als Mantelprodukt-f-ein Gemisch aus etwa 1% kleinem Weizen und 0, 2% grossen Wicken aus, die von der Zellengrösse des Rundkornnachlesers nicht erfasst werden konnten. Dies Mantelprodukt-f-geht auf das Auslauf-Umlegesieb-13-des Rundkornnachlesers, und hier fallen durch das Sieb etwa 1% kleiner und daher auch dünner Weizen-g-, während der Siebübergang-h--aus 0, 2% grosser Wicken besteht. Der Muldenaushub-i-des Rundkornnachlesers besteht demnach aus etwa 2, 8% Rundkornbesatz, Raden und Körnerbruch.
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Das obige Mantelprodukt--d--des Hauptlangkorntrieurs--2--läuft in den Zwischennachleser - -4--, in dem 5% reiner Weizen in die Mulde gehoben werden und bei-k-, z. B. durch die Hohlspeichen die Trieuranlage verlassen.
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Trieuranlage im beschriebenen Fall wieder durch Hohlspeichen--14--verlassen.
Das Muldenprodukt--l--geht auf den anschliessenden Siebzylinder --10-- des Langkornnachlesers.
Hier fallen durch das Sieb 0, 2% dünne Haferkörner--m--, während 1% grosse Weizenkörner--n-den Siebübergang bilden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Getreidereinigungsvorrichtung mit horizontalachsigen Auslesezylindern, bestehend aus einem Rundkorntrieur mit Auffangmulde, einem mit dessen Mantelprodukt gespeisten Langkorntrieur mit Auffangmulde, einem Rundkorn-Nachleser kleinerer Zellenlochung mit Auffangmulde und Umlegesieb für das Muldenprodukt des Rundkorntrieurs sowie einem Langkorn-Nachleser grösserer Zellenlochung mit Auffangmulde
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dem an seinem Ende mit einem Stauring (12) versehenen und in seinem unteren Bereich bis zum Stauring-Innendurchmesser mit Auslesegut gefüllten Langkorntrieur (2) und seinem Nachleser (5) ein Zwischenausleser (4) mit Auffangmulde und der gleichen Zellenlochung wie die des Langkorntrieurs eingeschaltet ist.
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