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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einzelkornsävorrichtung, insbesondere für feinstpiliertes Saatgut wie Tabaksamen, mit einem von einer Transporteinrichtung getragenen Saatkasten, in dessen Boden eine von der Transporteinrichtung über ein Getriebe angetriebene Saatwalze hineinragt, welche in den Furchenabständen entsprechenden Axialabständen entlang des Umfangs kranzförmig angeordnete Ausnehmungen zur Überführung einzelner Saatkörner aus dem Saatkasten zum Erdreich aufweist, wobei die Ausnehmungen jedes Kranzes untereinander durch eine tiefer als die Ausnehmungen bemessene Ringnut verbunden sind, in welche ein Ausheber für die Saatkörner eingreift, und wobei den Ausnehmungen ein im Saatkasten vorgesehener Abstreifer zugeordnet ist.
Es ist eine Einzelkornsävorrichtung für piliertes Saatgut bekannt, die sich jedoch-bedingt durch ihre konstruktiven Merkmale-nicht für sehr feines Saatgut eignet. Ihr Abstreifer ist in Form einer Walze aus Gummi oder Kunststoff ausgeführt, die auf der Saatwalze abrollt. Die nahezu unelastische Relation zwischen Saatwalze und Abstreifer bedingt, dass feines Saatgut dazwischen sehr leicht zerrieben wird. Darüber hinaus können Samen, die sich aus irgendeinem Grund hinter der Abstreifwalze angesammelt haben, diesen Bereich nicht verlassen, da ja die Abstreifwalze die Saatwalze entlang einer Erzeugenden berührt. Hiedurch beginnt die Aussaat mit dieser Vorrichtung oft nach kurzer Zeit zu stocken.
Ein weiteres nachteiliges Merkmal ist die Ausgestaltung der Ausheber. Diese sind in Form von starr montierten, tangential auf dem Nutengrund der Ringnut aufliegenden Messern ausgeführt. Abgesehen davon, dass eine derartige Konstruktion schon etwas breitere Ringnuten und damit grössere Ausnehmungen voraussetzt-was bedeutet, dass nur grösseres Saatgut ausgesät werden kann-führt die starre Messerhalterung schon bei geringen Verunreinigungen der Ringnut zu einem Blockieren der Saatwalze. Man kann also allgemein sagen, dass die beschriebene Einzelkornsävorrichtung nicht für kleinste Saatkörner geeignet und darüber hinaus im Betrieb nicht zuverlässig und störungsfrei ist. Bei vielen Einzelkornsävorrichtungen besteht die Transporteinrichtung aus seitlich am Saatkasten angebrachten Rädern.
Der Saatkasten befindet sich meist so weit über der Bodenoberfläche, dass das Saatgut erst durch Saatleitungsrohre dem Erdreich zugeführt wird. In unmittelbarer Nähe der Ausmündungen der Saatleitungsrohre sind Pflugscharen zum Ziehen der Furchen angeordnet, denen vielfach Druckrollen zum Eindrücken der Saatkörner in die Furchen nachgereiht sind. Bei der Aussaat von pilierten Samen, z. B. Tabakoder Betuniensamen, ist es allerdings nicht notwendig, die Körner in das Erdreich einzudrücken ; es ist bekanntlich nicht einmal notwendig, sie mit Erde zu bedecken.
Es ist ferner eine Sävorrichtung bekannt, bei der die Transporteinrichtung aus einer am Saatkasten gelagerten Saatbeet-Vorbereitungswalze besteht, welche zum Einformen einer Furche eine umlaufende Rippe mit im wesentlichen V-förmigem Querschnitt aufweist und beidseitig der Rippe zylindrisch gestaltet ist. Unmittelbar hinter der Vorbereitungswalze-in Bewegungsrichtung gesehen-mündet ein Saatleitungsrohr aus, durch welches die Körner kontinuierlich, also ohne Dosierung durch eine Saatwalze herabrieseln.
Mit Hilfe der Saatbeet-Vorbereitungswalze werden die Furchen durch Verdichten des Erdreiches geformt-im Gegensatz zum Aufreissen der Furchen mit einer Pflugschar. Die Furchenränder sind also etwas verfestigt, wodurch sich die Feuchtigkeit nach dem Berieseln besser in den Furchen hält, was den Keimungsprozess fördert. Die Furchenränder bewahren auch nach oftmaligem Berieseln im wesentlichen ihre Form ; es kommt also nicht zu einem Abbröckeln der Ränder und zu einem unerwünschten Bedecken von in der Furche liegenden pilierten Samen. Somit sind für das Aufquillen der Nährstoffhülle der Samen ideale Bedingungen geschaffen.
Bei Einzelkornsävorrichtungen für pilierte Samen tritt ein weiteres, von den bekannten Vorrichtungen bisher nicht gelöstes Problem auf.
Piliertes Saatkorn ist bekanntlich im wesentlichen kugelförmig. Es kann daher vorkommen, dass einige Saatkörner nach dem Einbringen in die Furche weiterrollen, so dass letztlich kein gleichmässiger Abstand zwischen den einzelnen Saatkörnern vorhanden ist bzw. sogar mehrere Saatkörner an einem Ort angehäuft liegen.
Es ist das Ziel der Erfindung, eine Einzelkornsävorrichtung zu schaffen, die sich insbesondere für feinstpiliertes Saatgut wie Tabaksamen eignet und die mit den oben erwähnten Nachteilen nicht behaftet ist.
Dieses Ziel wird mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Transporteinrichtung in bekannter Weise aus einer am Saatkasten gelagerten Saatbeet-Vorbereitungswalze besteht, welche zum Einformen einer Furche eine umlaufende Rippe mit im wesentlichen V-förmigem Querschnitt aufweist und beidseitig der Rippe zylindrisch gestaltet ist, dass sich die Vorbereitungswalze über die gesamte Breite des Saatkastens erstreckt und mit mehreren, in den Axialabständen der Kränze von Ausnehmungen der Saatwalze entsprechenden Abständen angeordneten Rippen versehen ist, sowie dass am äusseren Umfang der Rippen in den Umfangsabständen der Ausnehmungen der Saatwalze im wesentlichen entsprechenden Abständen Einbuchtungen ausgebildet sind.
Durch die Verwendung der Vorbereitungswalze in Verbindung mit der Saatwalze ist nunmehr eine nahezu ideale Einzelkornsävorrichtung für pilierte Samen verfügbar ; die Saatwalze sorgt für exakte Dosierung, die Vorbereitungswalze für formbeständige Furchen. Durch die Längsausdehnung beider Walzen können mehrere Furchen gleichzeitig gezogen und besät werden. Mit Hilfe der Einbuchtungen am äusseren Umfang der Rippen werden beim Einwalzen der Furchen in diesen kleine Höcker geformt, die ein Rollen der Saatkörner verhindern.
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Zur besseren Haft- bzw. Rollreibung zwischen der Vorbereitungswalze und der Erdreichoberfläche ist es zweckmässig, wenn die zwischen den Rippen ausgebildeten zylindrischen Abschnitte geriffelt sind.
Es ist von Vorteil, wenn jeder in die zugehörige, einen Kranz von Ausnehmungen der Saatwalze verbindende Ringnut eingreifende Ausheber als ein auf dem Saatkasten einstellbar montierter Stahldrahtstift ausgebildet ist.
Hiedurch kann die Nutenbreite und damit die Grösse der Ausnehmungen auch gering sein. Durch die Elastizität und vor allem die Einstellbarkeit der Stifte wird ferner ein etwaiges Verspiessen bzw. Blockieren der Saatwalze unterbunden.
Weiters ist es zweckmässig, wenn der den Ausnehmungen der Saatwalze zugeordnete Abstreifer eine der Anzahl der Kränze von Ausnehmungen entsprechende Anzahl von im Saatkasten verstellbar montierten Bürsten aufweist.
Auch hier bringt die Einstellbarkeit den Vorteil mit sich, dass man die Bürsten den jeweiligen Erfordernissen anpassen kann. Die Bürsten überstreichen auch viel nachgiebiger die Saatwalze als die bekannte Abstreifwalze. Ein Ansammeln von Körnern auf einer Seite der Bürsten ist ebenfalls ausgeschlossen, da sich zwischen ihnen Zwischenräume befinden.
Zwecks Anpassung der Saatwalze an die jeweilige Saatkorngrösse ist es von Vorteil, wenn sie auswechselbar ist. Der Durchmesser der Saatwalze bleibt aber in jedem Fall gleich. Die Anpassung erfolgt einerseits durch Wahl der entsprechenden Ausnehmungsgrösse ; anderseits kann bei Vorhandensein mehrerer Saatwalzen mit ein und derselben Ausnehmungsgrösse jedoch unterschiedlichen Umfangsabständen der Ausnehmungen der Samenabstand in den Furchen in gewissen Grenzen verändert werden.
Um den Abstand der Saatkörner in den Furchen in grösseren Bereichen verändern zu können, kann das Getriebe, welches die Drehbewegung von der Vorbereitungswalze auf die Saatwalze überträgt, auch als Wechselgetriebe ausgebildet sein.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt Fig. l eine teilweise abgerissene Unteransicht einer erfindungsgemässen Einzelkornsävorrichtung und Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II der Fig. l bei in Gebrauchslage befindlicher Vorrichtung.
Wie aus den Fig. l und 2 ersichtlich, ragt in den Boden eines schmalen Saatkastens --1--, dessen Breite im wesentlichen der in einem Durchgang besäbaren Saatbeetbreite entspricht, eine zylindrische Saatwalze - -2--, welche in Seitenplatten --3-- des Saatkastens --1-- drehbar gelagert ist.
Etwas unterhalb und-in Bewegungsrichtung (s. Pfeil in Fig. 2) der Vorrichtung (diese wird meist gezogen) gesehen-vor der Saatwalze ist eine sich über die gesamte Breite des Saatkastens--l--erstreckende, ebenfalls in den Seitenplatten--3--drehbar gelagerte Saatbeet-Vorbereitungswalze--4--vorgesehen. Die Vorbereitungswalze--4--ist mit der Saatwalze--2--über ein Getriebe--5--gekoppelt, welches aus je
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umlaufende Rippen--13--auf, z. B. acht. Zwischen diesen Rippen--13--befinden sich geriffelte zylindrische Abschnitte-14-, mit denen die Vorbereitungswalze --4-- während des Einformens der Furchen auf der Bodenoberfläche abrollt.
Durch die Riffelung ist jegliches Gleiten der Vorbereitungswalze - ausgeschlossen, so dass beim Ziehen der Vorrichtung immer die erforderliche, von der Vorbereitungswalze-4--abgeleitete Drehbewegung der Saatwalze--2--erhalten wird.
Korrespondierend zu jeder umlaufenden Rippe--13--der Vorbereitungswalze--4--weist die Saatwalze--2--entlang ihres Umfangs kranzförmig angeordnete Ausnehmungen --15-- auf. Dabei sind die Ausnehmungen--15--jedes Kranzes untereinander durch eine Ringnut--16--verbunden, deren Tiefe grösser als die Tiefe der Ausnehmungen--15--ist.
Etwa in denselben Abständen wie die Umfangsabstände der Ausnehmungen --15-- der Saatwalze --2-- sind am äusseren Umfang jeder Rippe--13--der Vorbereitungswalze--4--Einbuchtungen --17-- ausgebildet. Die Einbuchtungen --17-- ergeben beim Einformen der Furchen in diesen kleine Höcker.
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Ausnehmungen--15--entsprechenden Anzahl von Konsolen--19--befestigt. In jede dieser Konsolen --19-- ist im wesentlichen senkrecht auf die Saatwalze--2--eine beispielsweise aus Kunststoff bestehende Bürste --20-- verstellbar eingeschraubt. Die Bürsten --20-- sind so eingestellt, dass sie die Saatwalze --2-- bei deren Drehung im Bereich der Ausnehmungen--15--überstreichen.
Etwas hinter der Saatwalze--2--, in Bewegungsrichtung gesehen (vgl. Fig. 2)-ist zwischen den
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Saatkastens-l--eine Schiene-21--montiert,- 24-einstellbaren Drahtstiften-23-angeordnet ist. Im Normalfall, bei dem die Vorrichtung während des Säens gezogen wird, ist jeder Drahtstift--23--so eingestellt, dass er im wesentlichen tangential auf dem Grund der zugehörigen Ringnut--16--aufliegt. Falls die Vorrichtung jedoch geschoben wird, müssen die Drahtstifte --23-- etwa so eingestellt werden, wie in Fig. 2 strichliert angedeutet.
Die Funktions- bzw. Verwendungsweise der erfindungsgemässen Einzelkornsävorrichtung ist folgende :
Nach Anfüllen des Saatkastens-l-mit pilierten Samen und Aufsetzen der Vorrichtung mit der
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mittels der Einbuchtungen--17--geformten Höckern liegen bleiben. Falls die Vorrichtung geschoben wird, müssen die Drahtstifte-wie bereits erwähnt-aus den Ringnuten entfernt werden ; die Samen fallen dann nur durch ihr Eigengewicht aus den Ausnehmungen --15-- heraus.
Wie schon früher erwähnt, ist die Saatwalze --2-- auswechselbar und wird der jeweiligen Samengrösse angepasst. Die Saatbeet-Vorbereitungswalze --4-- ist nicht auswechselbar. Dasselbe gilt im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel für das Getriebe--5--.
Abschliessend sei noch angeführt, dass die meisten Bestandteile der Vorrichtung zweckmässigerweise, aus Nichteisenmetallen wie Aluminium oder Messing hergestellt sind. Dadurch wird einerseits gewährleistet, dass die Vorrichtung nahezu nicht korrodiert, anderseits besitzt sie dann ein für das Einwalzen der Furchen ausreichendes Gewicht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einzelkornsävorrichtung, insbesondere für feinstpiliertes Saatgut wie Tabaksamen. mit einem von einer Transporteinrichtung getragenen Saatkasten, in dessen Boden eine von der Transporteinrichtung über ein Getriebe angetriebene Saatwalze hineinragt, welche in den Furchenabständen entsprechenden Axialabständen entlang des Umfangs kranzförmig angeordnete Ausnehmungen zur überführung einzelner Saatkörner aus dem Saatkasten zum Erdreich aufweist, wobei die Ausnehmungen jedes Kranzes untereinander durch eine tiefer als die Ausnehmungen bemessene Ringnut verbunden sind, in welche ein Ausheber für die Saatkörner eingreift, und wobei den Ausnehmungen ein im Saatkasten vorgesehener Abstreifer zugeordnet ist, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet,
dass die Transporteinrichtung in bekannter Weise aus einer am S"atkasten (1) gelagerten Saatbeet-Vorbereitungswalze (4) besteht, welche zum Einformen einer Furche eine umlaufende Rippe fl3) mit im wesentlichen V-förmigem Querschnitt aufweist und beidseitig der Rippe (13) zylindrisch gestaltet ist, dass sich die Vorbereitungswalze (4) über die gesamte Breite des Saatkastens (1) erstreckt und mit mehreren, in den Axialabständen der Kränze von Ausnehmungen (15) der Saatwalze (2) entsprechenden Abständen angeordneten Rippen (13) versehen ist, sowie dass am äusseren Umfang der Rippen (1. 3) in den Umfangsabständen der Ausnehmungen (15) der Saatwalze (2) im wesentlichen entsprechenden Abständen Einbuchtungen (17) ausgebildet sind.
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