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Verfahren zum Anbringen des Bodens an einem rohrförmigen Kartonzuschnitt
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen des Bodens an einem rohrförmigen Kartonzuschnitt, der unter einem rechten Winkel zur Längsrichtung des Zuschnittes beschnitten ist, bei welchem Verfahren der Zuschnitt auf einen Dorn aufgebracht wird, wobei sein Schnittrand über den Dorn vorragt.
Es besteht Nachfrage nach Kartonagebehältern für Flüssigkeiten, welche Behälter mit Kunststoff überzogen sein sollen und einen dichten, tropfsicheren Boden aufweisen sollen. Derartige Kartons werden beispielsweise als Behälter für Milch, Fruchtsaft, Petroleum u. a., einschliesslich der Ausführung mit giebelartiger Oberseite, als Ersatz für Glasflaschen verwendet. Die Kartons haben ein geringes Gewicht, sind billig, vielseitig verwendbar und insofern sicher, als sie nicht splittern.
Im Laufe der Zeit wurden an diesen Kartons Verbesserungen vorgenommen, beispielsweise wurden die Verschlüsse tropfsicher gemacht. Weitere Verbesserungen betrafen die Beschaffenheit der Böden, insbesondere deren Festigkeit, und sind in den USA-Patenschriften Nr. 3, 120, 333 und Nr. 3, 120, 335 beschrieben. Allerdings ist jeweils der Boden eines solchen Kartons der am meisten beanspruchte Bereich und die gemäss den bisherigen Verbesserungsvorschlägen erzielten Ergebnisse sind keineswegs zufriedenstellend. Vor allem neigen die Böden an den Biege-oder Faltstellen zum Reissen.
Es ist beispielsweise bekannt, vorgeformte Kunststoffdecke, Abdeckungen oder Kappen auf Behälter aufzusetzen, die aus mit Wachs überzogenem Pappkarton hergestellt sind. Es ist auch längst bekannt, eine Kunststoffabschirmung auf der Oberseite eines mit Wachs überzogenen Pappkartonbehälter auszubilden. Es ist auch bekannt, gleichzeitig eine mit Kunststoff überzogene Pappkarton-Oberseite oder-Unterseite für einen Behälter aus dem gleichen Material herzustellen. Vor kurzem wurde ferner eine von Hand betätigte Vorrichtung veröffentlicht, die Kunststoffoberseiten-und-Bodenverschiusse für rohrförmige Pappkarton-oder Kunststoff-Behälter aus ebenen Verschlussrohlingen herstellt.
Die Erfindung bezweckt daher die Behebung der beschriebenen Nachteile und eine Beschaffenheit der Böden von Kartonagebehältern, die den gestellten Anforderungen entspricht.
Weiteres sind auch Vorrichtungen zur Herstellung von Kartonagebehältern bekannt und beispielsweise in der USA-Patentschrift Nr. 3, 002, 328 beschrieben. Dabei erfolgt die Herstellung der rohrförmigen Kartonzuschnitte in der Weise, dass der Karton rechteckig zugeschnitten und auf einen Dorn aufgelegt wird. Bisher musste an dem Kartonzuschnitt eine Bodenverschlussplattc vorgesehen werden, welche vorgefaltet bzw. vorgeschlossen und nach Einführen des Kartonzuschnittes in einen sogenannten Schlagtunnel, in welchem der Kartonzuschnitt mit geschmolzenem Kunststoff. beispielsweise Polyäthylen, beaufschlagt und überzogen wurde, an dem rohrförmigen Zuschnitt fixiert wurde.
Die erwähnten Bodenverschlusslappen werden dann zusammengefaltet und es wird der innere Boenlappen durch einen passenden Pressfinger in Einbaulage unterhalb des äusseren Bodenlappens eingeführt. Im Anschluss an diesen Press- oder Einführvorgang wird durch passende Presskissen ein Schliessdruck auf die geschlossenen und erwärmten Bodenlappen ausgeübt, damit der Kunststoff an den aneinandergrenzenden Lappen zusammenklebt und irgendwelche Spalten oder Ritzen abdichtet. die zwischen den Lappen ausgebildet sind, um einen flüssigkeitsdichten Verschluss zu schaffen. Der aufgerichtete bzw. zusammengefügte Behälter, der ein verschlossenes unteres Ende aufweist, wird in
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einen Korb eingelegt, der dann in ein Bad von nahezu kochendem Wasser eingetaucht wird.
Das Wasserbad sterilisiert die Behälter, die hierauf mit dem offenen Ende nach oben auf einem Förderer aufgelegt werden, der sie durch eine Pull-und VerschluBvorrichtung trâgt.
Demgegenüber ist das erfindungsgemässe Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass ein erwärmter und dadurch erweichter Bodenrohling aus einem thermoplastischen Material, z. B. aus Polyäthylen, gegen den Schnittrand des Kartonzuschnittes gepresst wird, bis dieser in dem Material eingebettet ist, und dass gegebeenfalls der Boden gekühlt wird, nachdem dieser mit dem Kartonzuschnitt verbunden ist.
Hierauf wird wie üblich der Kartonbehälter von dem Dorn abgestreift. Durch das Einbetten der Ränder des rohrförmigen Kartonzuschnittes in dem thermoplastischen Material wird eine dichte und dauerhafte Bindung zwischen dem thermoplastischen Material und den einzelnen Cellulosefasern des Kartons bzw. der Pappe sowie dem überzugsmaterial des Kartonagebehälters geschaffen.
Bei sorgfältiger Arbeitsweise ist es nicht erforderlich, dass der Bodenrohling ein übermass hat damit die Vereinigug durch Falten oder Umlegen der Bodenverschlussflansche ermöglicht wird, und es sind auch keine Schweisswulste an den Kartonzuschnitträndern erforderlich, um eine Bodenverschlussklemmung oder Schnappverriegelung zu ermöglichen.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens geeignete Vorrichtung ist ähnlich der in der USA-Patentschrift Nr. 3, 067, 653 beschriebenen Vorrichtung, unterscheidet sich von dieser jedoch vorteilhafterweise dadurch, dass die Heizelemente derart angeordnet und eingestellt sind, dass insbesondere die Bereiche, an denen die Einbettung erfolgt, beheizt werden.
Zusammenfassend wird festgestellt, dass die Erfindung die gleichzeitige Ausbildung eines Kunststoffbodens für einen Behälter, wie etwa einen mit Kunststoff überzogenen Pappkarton mit giebelartiger Oberseite, im Verlauf seines Herstellungsvorganges ermöglicht, bei dem ein ebener Kartonzuschnitt in einen aufgerichteten gefüllten und verschlossenen Behälter für Milch oder irgendeine andere Flüssigkeit übergeführt wird. Teile des Kartonzuschnittes, d. h. dessen Bodenränder, werden hiebei als Formelemente für die Herstellung des Behälterbodens aus einem thermoplastischen Rohling verwendet.
Mit andern Worten, das Verfahren gemäss der Erfindung verwendet den Karton als Kern für den Boden (gerade wie der Maschinendorn der Kern für den Karton ist), wobei die Bodenränder des Zuschnittes die Verschlusslinie des Kartons und seines Bodens bildet, an Stelle dass die Kartonseitenwände oder ein ausgebildeter Schweisswulst an diesen Rändern die gleiche Aufgabe erfüllt.