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Einrichtung zur Aufnahme mikrophotographischer Bilder
Es sind mikrophotographische Einrichtungen bekannt, die in Form von Aufsätzen mit einem Mikroskop kombiniert werden können. Sie bestehen meist aus mehreren Bauteilen, wie Grundkörper, Einblickfernrohr, Belichtungsmesseinrichtung, Verschluss, Kamera usw., die entsprechend der jeweiligen Aufgabe zusammengesetzt werden. Ihre Verwendung ist dadurch kompliziert und mit vielen Fehlermöglichkeiten verbunden. Der mechanische Zentralverschluss, der bei derartigen Einrichtungen verwendet wird, ist nicht genügend erschütterungsfrei und ergibt, bedingt durch die hohe Vergrösserung des Mikroskopes, unscharfe Aufnahmen. Eventuell mögliche, gefederte Aufhängungen sind aufwendig und teuer.
Die Belichtungsmessung ist bei vielen Aufsätzen umständlich und muss durch Testaufnahmen den jeweiligen Arbeitsbedingungen angepasst werden. Eine Möglichkeit, die Aufnahmen zu kennzeichnen und mit Ziffern, Pfeilen, od. ähnl. Zeichen zu versehen, besteht nicht. Für die Kinematographie am Mikroskop, die eine immer grössere Verbreiterung erfährt, sind, bedingt durch die konstruktiven Eigenheiten der Filmkameras, spezielle Zwischenstücke notwendig.
Der apparative Aufwand ist also beträchtlich und damit verbunden ein hoher Aufwand an Zeit und Erfahrung, um zu einem befriedigenden Resultat, d. h. einer einwandfreien Aufnahme zu gelangen.
Eine andere Art von Einrichtungen vermeidet einen Teil dieses Aufwandes durch weitestgehende Automatisierung. Belichtungsmessung, Verschluss spannen und auslösen, Belichtung, Filmtransport sind zu einem einzigen, dafür zwangsläufigen Arbeitsablauf zusammengefasst. Der Benutzer braucht den Aufnahmevorgang nur durch einen Druck auf den Auslöseknopf einzuleiten. Diese Einrichtungen sind preislich teuer, ausserdem ist ihre Anwendung eben durch die Automatisierung eingeschränkt, z. B. auf Kleinbildformat 24 X 36 mm usw.
Es ist Ziel der Erfindung, einen Teil dieser aufgezeigten Mängel zu beseitigen und eine Photoeinrichtung zu schaffen, die mit Hilfe eines einzigen Zwischenstückes sowohl für Stehbildkameras mit den verschiedenen Formaten als auch für Filmkameras verwendbar ist, die Anbringung des elektrischen Verschlusses an einer besonders günstigen Stelle des Strahlenganges erlaubt, wodurch alle Erschütterungen vermieden werden und der auch die Realisierung kurzer Belichtungszeiten (1/250 sec) erlaubt.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Aufnahme mikrophotographischer Bilder mit einer auf Unendlich eingestellten Kamera, die mittels eines ein Einblickfernrohr und ein senkrecht zur optischen Achse verschiebbares Spiegelsystem (welches in durch Anschläge definierten Stellungen unterschiedliche Lichtstromanteile ins Einblickfernrohr bzw.
zur Kamera lenkt) tragenden Zwischenstückes auf ein zusammengesetztes Mikroskop aufsetzbar ist und dadurch gekennzeichnet ist, dass im Zwischenstück dem Spiegelsystem zwei unmittelbar hintereinanderliegende zur optischen Achse vorzugsweise um 450 geneigte Spiegel nachgeordnet sind, von denen einer vollreflektierend und der andere teildurchlässig ist, wobei der letztere fest angeordnet ist, ersterer dagegen an einem Arm, der auf der Achse eines Elektromotors sitzt, und durch den Elektromotor zugeführten Strom um einen Winkel verdreht wird,
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der so begrenzt ist, dass in Ruhelage der Spiegel (16) im Zusammenwirken mit einer unmittelbar dahinter angeordneten Blende den Lichtstrom zur Kamera sperrt, aber gleichzeitig zur Gänze auf ein an das Zwischenstück seitlich angesetztes lichtempfindliches Element,
vorzugsweise einen Photowiderstand, lenkt, bei ausgeschwenktem Spiegel aber zur Gänze freigibt. Diese Anordnung ermöglicht wegen ihrer geringen Trägheit die Realisierung kurzer Belichtungszeiten. Überdies ist durch die doppelte Spiegelanordnung auch die Verwendung von Filmkameras in einfacher Weise möglich : Für das Filmen wird der vollreflektierende Spiegel weggeschwenkt, während der feste, teildurchlässige die Belichtungszeitmessung auch während der Aufnahme erlaubt. Besonders zweckmässig ist eine im wesentlichen bereits in der österr.
Patentschrift Nr. 248735 zitierte Ausführungsform der Erfindung, wonach in an sich bekannter Weise ein einziges Betätigungselement vorgesehen ist, mit dem sowohl der elektrische Abgleich der vom lichtempfindlichen Element kommenden Signale gesteuert, als auch eine die Dauer der elektrischen Stromzufuhr begrenzende verschlusszeitbestimmende RC-Gliederkombination eingestellt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. l bis 4 in nicht beschränkter Form dargestellt.
Von einem Mikroskop, das in bekannter Weise aus Lichtquelle, Kondensor, Objekttisch und Tubus mit Objektiv und Okular besteht, ist in Fig. 1 der obere Teil des Tubus --1-- mit dem darin eingesetzten Okular --2-- gezeichnet. Auf dem Tubus --1-- ist das Zwischenstück-3- aufgesetzt und mit einer Rändelschraube --4-- festgeklemmt. An das Zwischenstück --3-- ist eine auf Unendlich eingestellte Stehbildkamera im vorliegenden Fall eine Kleinbildkamera mit dem Format 24 X 36 mm, angesetzt, wobei-6-das Objektiv und --7-- die Filmebene darstellt, und mit einer Klemmung --8-- arretiert. Im Inneren des Zwischenstückes-3-befindet sich senkrecht zur Zeichenebene auf einem Schieber ein Strahlenteiler-9-.
Im Normalfall, also der Arbeitsstellung, gehen 80% des Lichtes in Richtung Kamera --5--, 20% werden zur Beobachtung in
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während der Aufnahme beobachtet werden. Bei sehr lichtschwachen Präparaten kann an Stelle des Strahlenteilers--9--, senkrecht zur Zeichenebene ein vollreflektierender Spiegel eingeschoben werden, der die Beobachtung mit 100% Licht ermöglicht.
Oberhalb des Strahlenteilers--9--sind der elektrische Verschluss und die Belichtungsmesseinrichtung eingebaut.
Der Verschluss besteht aus einem Motor --14--, auf dessen Welle der Arm-15--mit einem Spiegel--16--und einem lichtundurchlässigen Plättchen --17-- befestigt ist. Bei Anlegen einer Spannung an den Motor--14--schwenkt der Arm--15--aus seiner Ruhelage bis zu einem
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1--19--, das im wesentlichen einen Zeitgeber mit den entsprechenden RC-Kombinationen enthält und das in Fig. 2 näher beschrieben wird.
Eine Arbeitsspannung-21-lädt im Ruhezustand über einen Ladewiderstand-22-einen Kondensator-23-auf. Durch Druck auf die Taste-24- wird der Kondensator --23-- und der durch den Drehschalter--25--gerade eingeschaltete Widerstand--Ri--der RC-Kombination über den Kontakt --26-- mit dem Elektromotor --14- verbunden, und damit der Verschluss geöffnet. Von diesem Augenblick an beginnt die Belichtung. Der Kondensator-23-entlädt sich über den Widerstand --Ri-- des RC-Gliedes, wobei der Schalter--27--einen Selbsthaltekontakt des Elektromotors bildet, der von dem Arm --15-- betätigt wird.
Nachdem der Entladestrom einen bestimmten Wert unterschritten hat, dreht die Feder den Motorarm-15-in die Ruhestellung zurück. Die einzelnen Widerstände --Ri-- und der Kondensator --23-- sind so bemessen, dass die Raststellungen des Drehschalters--25-Belichtungszeiten der geometrischen Reihe: 1/250 sec-1/125-1/60-1/30-....4-8-15-30-1 min ergeben. Falls notwendig können zusätzliche Korrekturfaktoren, z. B. zur Berücksichtigung des Schwarzschildeffektes, über die Schalter--28 und 29-durch Parallelschalten von Hilfskondensatoren-30 und 31-eingegeben werden. Die Messung der für die Aufnahme erforderlichen Belichtungszeit erfolgt mit Hilfe einer einsetzbaren Messeinrichtung, s. Fig. l, die aus der Hilfsoptik-32-und einem Lichtdetektor, im vorliegenden Fall einem Photowiderstand-33-besteht.
Im Ruhezustand, also bei geschlossenem Verschluss, reflektiert der Verschlussspiegel--16--
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das Licht in die Messeinrichtung mit dem Photowiderstand--33-- (durch ein Plättchen --34-hindurch, dessen Wirkung für diesen Fall vernachlässigt werden kann). Der Photowiderstand-33-liegt zusammen mit einer Hilfsspannung-35--, den Widerständen-36 und 37-in einer Wheat'stoneschen Brücke, deren vierter Zweig von einem der Widerstände--ri--des Drehschalters --38-- gebildet wird. Mit diesem Drehschalter wird jener Widerstand eingeschaltet, der bei einer bestimmten Beleuchtungsstärke am Lichtdetektor den von ihm gelieferten Strom kompensiert, bei der also das Brückeninstrument--39--eine Nullanzeige liefert.
Die Drehbewegung beider Schalter--25 und 38--können miteinander gekoppelt werden, was
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--60-- angedeutet- 40-mit den Indexmarken für die verschiedenen Kameraformate angebracht. Auf der gleichen Achse sitzt auf einer Hohlwelle der Knopf--41--mit der Belichtungszeitskala--42--und der DIN-ASA-Skala--43--zur Berücksichtigung der Filmempfindlichkeit (s. Fig. 3). Durch Einstellen der verwendeten Filmempfindlichkeit auf die dem Kameraformat entsprechende Indexmarke werden die beiden Drchschalter --25 und 38-mit Hilfe einer nicht gezeichneten Kupplung miteinander verbunden. Diese Anordnung ermöglicht die Verwendung von Stehbildkameras auch anderer Formate, z. B. 6, 5 X 9 cm, 4 X 5 Zoll usw.
Die Lage der Indexmarken auf der skala --40-- zueinander ist so bemessen, dass eine entsprechende Belichtungszeitänderung resultiert. Beim Drehen des Knopfes - auf Nullsignal des Brückeninstrumentes--39--wird durch geeignete Bemessung der Widerstände--Ri und ri--auf den Drehschaltern--25 und 38--, einer vorgegebenen Objekthelligkeit eine bestimmte, optimale Belichtungszeit zugeordnet, die auf dem Film ein richtig exponiertes Bild ergibt. Diese Belichtungszeit kann gleichzeitig gegenüber der Marke --44-- abgelesen werden.
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Verschluss ist für Filmaufnahmen nicht erforderlich, da in diesen Kameras die Belichtungszeit durch die Laufgeschwindigkeit und/oder Sektorenblende geregelt ist.
Deshalb wird für die Aufnahme der Verschluss geöffnet und ist der Übersichtlichkeit wegen in der Fig. 4 nicht eingezeichnet. Das Plättchen - -34--, dessen Wirkung in den, durch die Fig. 1 beschriebenen Fällen gegenüber dem Vollspiegel - 16-vernachlässigbar war, lässt einen Teil des Lichtes zur Filmkamera durch, der Rest (8%) wird gleichzeitig zur Belichtungsmesseinrichtung--33--reflektiert. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass auch während der Filmaufnahme die Belichtungszeit gemessen und kontrolliert werden kann. Die Filmkameras mit ihren kurzen Belichtungszeiten benötigen zwangsweise starke Lichtquellen, so dass der geringe Lichtanteil (8%), der durch das Plättchen--34--der Beliehtungsmessung zur Verfügung steht, ausreichend ist.
Die Formate sowie die Objektivbrennweiten der Filmkameras werden ebenfalls durch die Indexmarken berücksichtigt.
Mit Hilfe eines Registrieransatzes ist es schliesslich möglich, Nummern, Zeichen usw. einzuspiegeln. Dieser Ansatz, bestehend aus der Lampe-48-, der Linse-49-, der Filmbühne --50-- und dem Objektiv --51-- wird mit der Klemmung--52--an das Zwischenstück --3-befestigt. In die Filmbühne--50--können Diapositive bzw. beliebige Vorlagen mit Nummern, Zeichen usw. eingesetzt werden. Über den Strahlenteiler --9-- werden sie in die jeweilige Stehbildbzw. Filmkamera und damit an jede beliebige Stelle des Filmes abgebildet. Gleichzeitig sind diese Nummern usw. im Femrohr-10-zur Orientierung relativ zum Präparat sichtbar.