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Verfahren zum Schleifen von Platten auf eine genau bestimmte geringe Stärke
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schleifen von Platten, z. B. aus einem spröden
Material, auf eine genau bestimmte geringe, Stärke, bei welchem Verfahren eine Platte auf einem ebenen Träger angebracht und auf eine bestimmte Stärke geschliffen wird.
Derartige Platten, die in bezug auf ihre Stärke sehr strengen Anforderungen entsprechen müssen, werden z. B. als Membranen in Hörgeräten, als Teile elektrischer Kondensatoren usw. angewendet.
Bisher konnten diese Platten nur von vorzüglich geschulten Fachleuten mit einer sehr genau bestimmten
Stärke auf reproduzierbare Weise hergestellt werden. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Stärke der Klebschicht, mit der die Platte auf dem Träger befestigt werden kann, nicht gleich- mässig ist. Dies ist unter anderem dem Vorhandensein von Verunreinigungen im Klebemittel, einer un- gleichmässigen Viskosität des Klebemittels und beim Aufkleben etwa zwischen der Platte und dem Trä- ger vorhandenen Staubteilchen zuzuschreiben. Diese ungleichmässige Stärke der Klebeschicht kann eine falsche Stärke der hergestellten Platten zur Folge haben.
Die Erfindung hat den Zweck, ein Verfahren zu schaffen, bei dem Platten mit gleichmässiger, genau bestimmter Stärke auf reproduzierbare Weise hergestellt werden können, ohne dass dazu beson- deres Fachkönnen erforderlich ist. Dies wird nach der Erfindung dadurch erzielt, dass auf dem Träger eine Metallgaze angebracht wird, wonach die zu schleifende Platte mit einer ebenen Seite unter Zwi- schenfügung eines Klebemittels auf die Metallgaze gedrückt wird, worauf der Schleifvorgang durchge- führt wird, bei dem die Stärke der Platte durch Messung des Abstandes zwischen der Oberseite der Platte und einem festen Punkt auf dem Träger bestimmt wird, wonach die Platte, z. B. mit Hilfe eines Lö- sungsmittels für das Klebemittel, vom Träger entfernt wird.
Das Klebemittel und etwa zwischen der Platte und dem Träger vorhandene Staubteilchen werden dabei in die Maschen der Gaze gedrückt, und die Stärke der Klebeschicht wird lediglich durch die Stärke der Metallgaze bestimmt. Es hat sich herausgestellt, dass Metallgaze eine sehr bestimmte Stärke hat.
Wenn z. B. eine Schleifscheibe in einem Abstand vom Plattenträger zur Anlage kommt, der gleich der verlangten Stärke der Platte zuzüglich der genau bekannten Stärke der Metallgaze ist, ist die verlangte
Stärke der Platte erreicht. Es hat sich herausgestellt, dass mit dem Verfahren nach der Erfindung die
Toleranzen in der Stärke innerhalb 2 J. Lm gehalten und reproduzierbare Ergebnisse erzielt werden kön- nen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung wird als Metallgaze eine Messinggaze mit einer Maschenweite von etwa 70 um verwendet. Es hat sich gezeigt, dass diese normal käuflich er- hältliche und aus einem einzigen Draht gewebte Metallgaze sehr genau parallele Ober- und Unterflä- chen hat und, nachdem sie leicht nachgepresst worden ist, eine genau bestimmte Stärke aufweist.
Bei einer Weiterbildung des Verfahrens nach der Erfindung wird die eine ebene Seite der Platte mit einer Kittschicht versehen und die Platte mit der mit der Kittschicht überzogenen Seite auf die auf dem
Träger befindliche Gaze gesetzt. Anschliessend wird ein nachgiebiger Streifen auf die Platte gelegt und das Ganze dann einem Ptessdruck unterworfen, wobei zum Schmelzen des Kittes Wärme zugeführt wird, wonach Platte und Träger wieder abgekühlt werden. Dabei wird eine sehr gute Haftung zwischen der
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Platte und dem Träger erzielt. Der nachgiebige, z. B. aus Kunststoff bestehende, Streifen übt beim Pressen infolge seiner Biegsamkeit auf die spröde Platte einen gleichmässigen Druck aus, wodurch Bruch verhütet wird, während der Kunststoff nicht am Kitt haftet.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 das Aufbringen der zu schleifenden Platte auf den Träger und Fig. 2 den zusammen mit der zu schleifenden Platte in der Schleifvorrichtung aufgespannten Träger. Beim beschriebenen Ausführungsbeispiel werden Platten aus Piezo-Oxyd, die als Membranen in Hörgeräten Anwendung finden können, in reproduzierbarer Weise auf eine Stärke von 20 m geschliffen. Selbstverständlich können auch andere Materialien auf eine beliebige verlangte, genau bestimmte Stärke geschliffen werden.
Fig. 1 zeigt einen Träger --1--, der auf einer Unterlage angebracht ist. Auf diesem Träger liegt eine Messinggaze-2-mit einer Maschenweite von etwa 70 jim. Eine aus Piezo-Oxyd bestehende Platte ""3-" mit einer Stärke von etwa 1 mm wird auf einer Seite mit einem Kitt --4-- überzogen und mit der mit Kitt überzogenen Seite auf die Messinggaze --2-- gesetzt. Auf die Platte ""3"- wiId nun z. B. eine Teflonplatte-5-gelegt, und das auf diese Weise erhaltene Gebilde wird durch einen Press- stempel "-6"" einem Druck unterworfen, während das Gebilde auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der der Kitt flüssig wird.
Der Kitt ""4"" wird nun in die Messinggaze --2-- gedrückt, wobei die Platte -- sich fest mit dem Träger-l-verbindet. Die etwa im Kitt vorhandenen Verunreinigungen und die etwa zwischen dem Träger --1-- und der Platte --3-- befindlichen Staubteilchen werden dabei völlig in die Maschen der Gaze --2--, die eine sehr gleichmässige Stärke hat, gedrückt. Nach Abkühlung des Gebildes wird der Träger-l-mit der darauf befestigten Platte ""3"" aus der Presse entfernt.
Der Träger --1-- besteht aus einem harten formfesten Material, vorzugsweise aus Ferroxcube oder Gusseisen, das leicht auf der magnetischen Aufspannplatte einer Schleifmaschine aufgespannt werden kann.
Fig.2 zeigt den magnetisch aufgespannten Träger --1-- mit der darauf befestigten Platte ""3-" und eine z. B. mit Diamantkömem versehene Schleifscheibe-7-, die drehbar und axial verschiebbar ist.
Die Schleifscheibe-7-wird in Richtung auf den Träger --1-- bewegt, wobei die Tiefe derart eingestellt wird, dass der Abstand der Schleiffläche vom Träger gerade gleich der Summe der verlangten Stärke der Platte ""3"" und der Stärke der Messinggaze-2-ist. Es stellt sich heraus, dass die Stärke der Messinggaze derart genau ist, dass durch das Verfahren auf reproduzierbare Weise Platten in einem Schleifvorgang auf eine Stärke von etwa 20 p m geschliffen werden können, wobei Toleranzen geringer als 2 p m sind. Zum Erhalten einer sehr glatten Oberfläche der Platte kann z. B. nach der mechanischen Bearbeitung auch noch eine Handbearbeitung durchgeführt werden. Nach dem Schleifvorgang wird die Platte mit Hilfe eines Lösungsmittels für den Kitt vom Träger entfernt.
Die Platte ist dann völlig gebrauchsfertig.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Schleifen von Platten, z. B. aus einem spröden Material, auf eine genau bestimmte geringe Stärke, bei welchem Verfahren eine Platte auf einem ebenen Träger angebracht und auf eine bestimmte Stärke geschliffen wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Träger eine Metallgaze angebracht wird, wonach die zu schleifende Platte mit einer ebenen Seite unter Zwischenfügung eines Klebemittels auf die Metallgaze gedrückt wird, worauf der Schleifvorgang durchgeführt wird, bei dem die Stärke der Platte durch Messung des Abstandes zwischen der Oberseite der Platte und einem festen Punkt auf dem Träger bestimmt wird, wonach die Platte, z. B. mit Hilfe eines Lösungsmittels für das Klebemittel, vom Träger entfernt wird.