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Körniges Produkt zum Aufsaugen von Flüssigkeiten
Zum Aufsaugen von Flüssigkeiten, besonders von Ölen, bedient man sich bisher vielfach körniger, schwammiger oder faseriger Materialien, wie Sand, Sägespäne, Torf, Asbest, Kieselgur, Blähglimmer oder Schwämme. Diese Stoffe sind zum Teil nicht allgemein verwendbar, da sie nicht gegen alle Flüssigkeiten, vor allem aggressive Chemikalien, beständig sind. Anderseits ist ihre Aufnahmefähigkeit nicht allzu gross, so dass sie in grösseren Mengen verwendet werden müssen.
Erfindungsgegenstand ist die Verwendung eines körnigen Produktes, das durch Aufschliessen eines faserigen Silicats in wässeriger Alkalisilicatlösung im Verhältnis von 0, 02 bis 0, 7 : 1, Trocknen, Zerkleinern, Aufbringen einer Oberflächenschicht aus Kalk und Erhitzen auf 700 bis 10000C sowie gegebenenfalls Zerkleinern hergestellt worden ist, zum Aufsaugen von Flüssigkeiten.
Das erfindungsgemäss verwendete Produkt eignet sich hervorragend für die vorgenannten Zwecke. Es besitzt eine überraschend hohe Saugfähigkeit, ist gegenüber den meisten Chemikalien indifferent und leicht zu regenerieren.
Die Herstellung des erfindungsgemäss verwendeten Produktes wird im folgenden beispielsweise beschieben
11 Wasserglas wird mit 500 cm3 Wasser verdünnt, in dem 3 g ZnSO und 4 g Glycerin gelöst sind, dann unter Zugabe von 50 g Steinwolle unter Rühren so lange eingedampft, bis die Steinwolle gelöst ist und die Gesamtmischung noch 55 bis 651o Wasser enthält. Nach weiterer Trocknung auf 5 bis 200lu Wassergehalt, wird das harte Produkt zerkleinert und eine Korngrösse von 0, 5 bis 2 mm Durchmesser ausgesiebt. Das so erhaltene, körnige Vorprodukt wird in eine Kalksuspension getaucht und anschliessend in einer Form auf Schmelztemperatur zwischen 600 und 9000C erhitzt.
Nach dem Schmelzen wird die Form aus dem Ofen genommen und die gebildeten, nicht miteinander verschmolzenen Schaumglaskugeln von 1 bis zirka 10 mm Durchmesser entnommen.
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würde. Die Produkte sind in der Lage, beliebige neutrale, saure oder alkalische Flüssigkeiten aufzunehmen ; besonders vorteilhaft ist ihre Eigenschaft, nach einer Hydrophobierung auf Wasser schwimmendes Öl aufzu- nehmen. Die Körnchen bleiben auch in vollgesaugtem Zustand schwimmfähig, so dass es beispielsweise gelingt, grössere, durch Öl verseuchte Wasserflächen zu reinigen. Diese kann insbesondere für die der Trinkwasserversorgung dienenden Talsperren von Bedeutung sein.
Auch bei Tankfahrzeugunglücken hat die Feuerwehr mit den besonders saugfähigen, unbrennbaren und beständigen Schaumglasteilchen ein Mittel in der Hand, mit dem ölige oder sonstige grundwasserverseuchende Flüssigkeiten beseitigt werden können.
Das Raumgewicht der Schaumglasteilchen zum Aufsaugen von Flüssigkeiten beträgt zwischen 0,05 und 0, 15/cm3. Sie besitzen ein Saugvermögen bis 70 Vol. je und übertreffen damit die meisten bisher bekannten Mittel zum Aufsaugen von Flüssigkeiten. Beispielsweise ist 1 kg Kieselgur in der Lage, etwa 300 cm3 Wasseraufzusaugen. Ikg eineskörnigen Produktes-wie vorstehend beschrieben hergestellt-mit
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einer Oberflächenschicht aus einer Kalksuspension und mit einer Korngrösse von 0, 5 bis 2 mm ist demgegenüber in der Lage, 6 l Wasser aufzusaugen.
BeiAnwendungwerden die Schaumglasteilchen in ausreichender Menge auf die aufzusaugende Flüssigkeit gestreut, die nach dem Vollsaugen leicht zu entfernen sind. Sollten Spuren der Flüssigkeit zurückgeblieben sein, können diese durch ein erneutes Aufstreuen leicht beseitigt werden. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung zum Aufsaugen aggressiver Flüssigkeiten im Laboratorium, wie beispielsweise konzentrierter Salpetersäure.
Je nach Art der aufgesaugten Flüssigkeiten können die Schaumglasteilchen durch Wässern und/oder Trocknen besonders durch Anwendung von Wärme regeneriert werden und sind dann wiederverwendungsfähig.