DE102011018171A1 - Graduelle Hydrophilisierung von Aerogelteilchen - Google Patents

Graduelle Hydrophilisierung von Aerogelteilchen Download PDF

Info

Publication number
DE102011018171A1
DE102011018171A1 DE102011018171A DE102011018171A DE102011018171A1 DE 102011018171 A1 DE102011018171 A1 DE 102011018171A1 DE 102011018171 A DE102011018171 A DE 102011018171A DE 102011018171 A DE102011018171 A DE 102011018171A DE 102011018171 A1 DE102011018171 A1 DE 102011018171A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
airgel
aerogel particles
hydrophobic
heat treatment
particles
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE102011018171A
Other languages
English (en)
Inventor
Prof. Dr. Ratke Lorenz
Dr. Milow Barbara
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Original Assignee
Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV filed Critical Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Priority to DE102011018171A priority Critical patent/DE102011018171A1/de
Publication of DE102011018171A1 publication Critical patent/DE102011018171A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J13/00Colloid chemistry, e.g. the production of colloidal materials or their solutions, not otherwise provided for; Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/0091Preparation of aerogels, e.g. xerogels

Abstract

Verfahren zur graduellen Hydrophilisierung hydrophober Aerogelteilchen. Weiterhin betrifft die Erfindung partiell hydrophile Aerogelteilchen sowie Verbundwerkstoffe, welche die entsprechenden Aerogelteilchen aufweisen.

Description

  • Die Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur graduellen Hydrophilisierung hydrophober Aerogelteilchen. Weiterhin betrifft die Erfindung partiell hydrophile Aerogelteilchen sowie Verbundwerkstoffe, welche die entsprechenden Aerogelteilchen aufweisen.
  • Die Wärmedämmung von Gebäuden zur Einsparung von Heizenergie hat im Rahmen des Bewusstwerdens für nachhaltige Entwicklung und der Verteuerung von Energie in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts einen hohen Stellenwert erhalten. Insbesondere auch deshalb, weil zeitgleich gesetzliche Vorgaben zur Wärmedämmung von Gebäuden beschlossen wurden. Baustoffe wie Stahl, Beton und Glas, aber auch Natursteine sind relativ gute Wärmeleiter, so dass daraus errichtete Außenwände von Gebäuden bei kalter Witterung sehr schnell die Wärme von der Innenseite an die Außenseite abgeben. Ebenso gelangt beispielsweise bei Sonneneinstrahlung die Wärme von außen ins Innere.
  • Eine adäquate Wärmedämmung wird technisch heute gelöst durch Verwendung von Dämmmitteln, wie beispielsweise Stein- oder Glaswolle, unterschiedlichen Schaumstoffen und Schüttgütern aller Art, wie beispielsweise Perlite, Cellulose oder Kork. Auch Fasern aus natürlichen organischen Materialien, wie Holzfaserdämmplatten, Holzwolle, Cellulose, Wolle oder ähnliches finden Anwendung als Dämmmaterial. Neben einer ausreichenden Wärmedämmung sollte ein Dämmmaterial auch eine hinreichende Schalldämmung aufweisen. Dies erfolgt im Hausbau entweder durch die Errichtung einer soliden Wand oder durch die Verwendung von Gipskartonplatten oder ähnlichem.
  • Die angeführten Materialien eignen sich neben der Wärme- auch zur Schalldämmung. Bei der Auswahl der Materialien ist die geplante Anwendung zu berücksichtigen. So weisen mineralische Fasern wie Steinwolle, Mineralwolle oder Glaswolle eine gute Dämmfähigkeit auf, sind Schimmel- und Ungeziefer-resistent und unbrennbar. Die Handhabung dieser Faserstoffe ist jedoch häufig unangenehm, da hier Feinstäube frei werden, die dann in die Lunge gelangen können. Häufig werden zur Modifizierung der Eigenschaften Kunstharze und Zusatzstoffe beigefügt, welche dann ausdampfen können. Mineralische Fasern sind zudem häufig Feuchtigkeits-empfindlich.
  • Künstliche organische Schäume, wie beispielsweise auf Basis von Polyurethan oder Polystyrol, weisen ebenfalls eine gute Wärmedämmung auf. Im Brandfall besteht hier jedoch die Gefahr einer starken Rauchbildung. Zudem sind solche polymeren Schäume meist nicht UV-beständig.
  • Fasern aus natürlichen organischen Materialien weisen auf oft keinen ausreichenden Brandschutz auf, weswegen sie mit einem Borsalz, beispielsweise Borax, behandelt werden. Borsalze sind ökologisch jedoch bedenklich. Viele natürliche Materialien, wie beispielsweise Baumwolle, sind außerdem nicht Feuchtigkeits-resistent. Bei längerer Durchfeuchtung ist ein Pilzbefall möglich.
  • Als Baustoff, welcher sowohl Wärme-, wie auch schalldämmende Eigenschaften aufweist, haben sich Aerogele herausgestellt. Aerogele sind hochporöse Festkörper, bei denen bis zu 95% des Volumens aus Poren bestehen.
  • Aerogele können hydrophil oder hydrophob sein. Die jeweilige Herstellung ist im Stand der Technik hinlänglich beschrieben. Aus dem bekannten Sol-Gel-Prozess zur Herstellung oxidischer Aerogele, vornehmlich auf Basis von Silica oder Wasserglas, ergeben sich immer hydrophile Aerogele, da die Oberflächen der offenporigen, nanostrukturierten Festkörper immer mit OH-Gruppen bedeckt sind.
  • Aerogele sind am Markt verfügbar als Platten und Granulat oder aber in Verbindung mit einem Faserfilz, der zu ihrer mechanischen Verstärkung wirkt. Für viele technische Einsätze werden oxidische Aerogele auf Basis von Wasserglas oder Silica hydrophobisiert, indem meist im Zustand des nassen Gels ein Lösungsmittelaustausch mit einem Silylierungsmittel erfolgt. Die OH-Gruppen des Aerogels werden durch Methyl-Gruppen ersetzt. Dadurch werden die Aerogele dauerhaft hydrophob, was sie insbesondere für den Einsatz im Baubereich, z. B. als Schüttgut zur Wärmeisolation wie dies beispielsweise in EP 2 000 607 A2 beschrieben ist, geeignet macht.
  • Eine Vorrichtung umfassend ein mit Ruß eingefärbten mikrozellulären Füllstoff ist aus DE 196 24 500 A1 bekannt. Die Vorrichtung umfasst mindestens eine Grundplatte, mindestens eine Deckplatte und einen die Grund- und Deckplatte verbindenden Rahmen. Das hierdurch geschaffene Volumen enthält einen mikrozellulären Füllstoff, welcher mit Ruß eingefärbt ist. Als mikrozellulärer Füllstoff werden beispielsweise hydrophobe Aerogele verwendet.
  • Aus DE 102 11 331 A1 ist eine Mischung aus Aerogelpartikeln mit einem Bindemittel und gegebenenfalls Fasern oder weiteren Zusatzstoffen bekannt. Die Kombination aus einem hydrophoben Aerogel und einem hydrophoben Bindemittel resultiert in einem Material, welches sowohl Schall- als auch Wärme-dämmende Eigenschaften besitzt.
  • Häufig stellt sich jedoch das Problem, dass ein hydrophobes Aerogel mit einem hydrophilen, beispielsweise wässrigen Bindemittel kombiniert wird. In DE 603 145 18 T2 wird diesbezüglich vorgeschlagen, einen Schaumbildner zu verwenden. Auch aus WO 03/064025 A1 ist die Verwendung eines Schaumbildners in Kombination mit einem hydrophoben Aerogel und einem wässrigen Bindemittel beschrieben.
  • Um eine homogene Verteilung eines hydrophoben Aerogels in einem anorganischen Bindemittel zu erreichen, beschreibt WO 2006/032655 A1 die Verwendung eines Dispergiermittels. Ein entsprechendes Dispergiermittel ist in DE 10 2004 046 496 A1 beschrieben. Hierdurch wird eine homogene Verteilung der hydrophoben Aerogelpartikel in dem hydrophilen Bindemittel erreicht.
  • In DE 38 14 968 A1 wird die Kombination aus einem hydrophoben Aerogel und organischen oder anorganischen Bindemitteln beschrieben. Der erhaltene Werkstoff kann als Dämmmaterial verwendet werden. Hier wird explizit darauf verwiesen, dass bei der Auswahl der Bindemittel darauf zu achten ist, dass diese nicht in das Innere der porösen Silikaaerogel-Partikel eindringen kann. Würde das Bindemittel in die Poren der Aerogelpartikel eindringen, würde dies zu einer Verschlechterung der wärme- und schalldämmenden Eigenschaften des erhaltenen Verbundwerkstoffes führen.
  • Bindet man hydrophobe Aerogele in Form von Granulaten in einen Stoff auf Basis eines wässrigen System ein, wie z. B. Gips, Gipsputz, Mörtel, Zement, aber auch wässriger Polymerlösungen, wie z. B. Resorcin-Formaldehyd-Sole, so ist nicht nur die Dispergierung schwierig, sondern auch die Bindung an die ausgehärtete Matrix des eingesetzte wässrigen Systems im allgemeinen schlecht. Die hydrophoben Aerogelgranulate lassen sich aus dem Werkstoff, insbesondere in Oberflächennähe, leicht entfernen, da die hydrophoben Aerogelteilchen auf dem wässrigen Bindemittel aufschwimmen. Zudem führt die schlechte Bindung dazu, dass der mechanische Kraftschluss im Verbund nicht existiert und die Aerogelkörner als Poren oder Löcher wirken.
  • Die WO 2010/110852 A1 schlägt hier vor, Partikel, beispielsweise Aerogele, oberflächlich zu hydrophilisieren. Dies geschieht durch eine UV/Ozontechnik. Hierdurch wird wenigstens ein Teil der Oberfläche hydrophil, während der innere Bereich weiterhin hydrophob ist. Um dies zu erreichen wird mit Hilfe von UV-Licht Sauerstoff in Sauerstoffradikale gespalten. Diese reagieren mit dem hydrophoben Partikel, wodurch diese hydrophil wird. Die Ausdehnung der Hydrophilie in einem an sich hydrophoben Teilchen kann durch die Zeit der Behandlung, die Leistung der UV-Lampe und/oder die Sauerstoffkonzentration kontrolliert werden.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, hydrophobe Aerogelteilchen so zu hydrophilisieren, dass eine Einbindung in eine Matrix auf Wasserbasis, also ein hydrophiles Bindemittel, sehr gut möglich ist. Gleichzeitig soll bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der an sich hydrophobe Charakter der Aerogelteilchen beim Prozess der Hydrophilisierung erhalten bleiben. Dabei soll das Verfahren einfach und kostengünstig sein. Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Verbundwerkstoff bereitzustellen, in welchem partiell hydrophile Aerogelteilchen in einer Matrix auf Wasserbasis gleichmäßig dispergiert sind.
  • Gelöst wird die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch ein Verfahren zur graduellen Hydrophilisierung von Aerogelteilchen, welches dadurch gekennzeichnet, dass man ein hydrophobes Aerogelteilchen einer allseitigen Wärmebehandlung bei einer Temperatur im Bereich von 300°C bis 550°C unterzieht. Bevorzugt wird die Wärmebehandlung bei einer Temperatur im Bereich von 300°C bis 350°C durchführt. Dabei beträgt die Temperatur der Aerogelteilchen vor der Wärmebehandlung bevorzugt weniger als 160°C.
  • Durch die Wärmebehandlung werden Methylgruppen in einem schmalen Bereich nahe der Oberfläche der Aerogelteilchen zersetzt und verdampft. Der innere Bereich und damit quasi das gesamte Volumen eines Aerogelteilchens bleiben hydrophob.
  • Aerogelteilchen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Partikel auf der Basis von hydrophoben Aerogelen, insbesondere Silikaaerogelen. Die Teilchen sind kommerziell erhältlich und weisen üblicherweise einen Durchmesser von 0,5 bis 4 mm auf.
  • Führt man die Wärmebehandlung bei einer Temperatur von unter 300°C durch, so erreicht man keine Zersetzung der Oberflächen-nahen Methylgruppen der Aerogelteilchen. Eine Hydrophilisierung kann so nicht erreicht werden. Übersteigt die Temperatur 500°C, so werden auch Methylgruppen im Inneren der Aerogelteilchen zersetzt. Das Teilchen wird dann vollständig hydrophil. Durch die Einstellung der Behandlungstemperatur wird die Ausprägung der Hydrophilisierung kontrolliert, wodurch es möglich ist, eine graduelle Hydrophilisierung der Aerogelteilchen zu erreichen.
  • Dieser Vorgang kann auch im Infrarotspektrum nachgewiesen werden. Beim Ausheizen hydrophober Silikaaerogel-Partikel entstehen Gasprodukte. Deren Untersuchung im Infrarotspektrum zeigt, dass Methylgruppen auf der Oberfläche von Aerogelteilchen, insbesondere Silica- und/oder Wasserglas-Aerogelteilchen, abgespalten und desorbiert werden.
  • Der Grad der Hydrophilisierung kann auch durch die Dauer der Behandlung kontrolliert. Die Wärmebehandlung kann über einen Zeitraum von 60 bis 300 sec, insbesondere 60 bis 120 sec durchgeführt werden. Führt man die Wärmebehandlung kürzer als 60 sec durch, so ist eine ausreichende Hydrophilisierung nicht zu beobachten. Bei einer Behandlung von über 300 sec werden die Aerogelteilchen vollständig hydrophilisiert.
  • Während der Wärmebehandlung muss dafür Sorge getragen werden, dass alle Teilchen eine Aerogelschüttung allseitig die Wärme erfahren. Allseitig im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass jedes Teilchen für sich an allen Seiten gleichmäßig mit der Wärme in Kontakt gebracht wird. Hierdurch erhält man Aerogelteilchen, welche nur oberflächlich hydrophil sind. Unter Aerogelschüttung im Sinne der vorliegenden Erfindung versteht man eine Aufschüttung aus den gleichen oder unterschiedlichen Aerogelteilchen.
  • Der Nachweis, dass die Hydrophilisierung graduell erfolgt, wird dadurch erbracht, dass die Aerogelteilchen in Wasser gegeben und anschließend an der Luft halbiert werden. Die Teilchen saugen sich nur oberflächlich mit Wasser voll, während die innere Porenstruktur hydrophob bleibt und somit nicht vom Wasser benetzt ist.
  • Bevorzugt werden im erfindungsgemäßen Verfahren Silica- und/oder Wasserglas-Aerogelteilchen eingesetzt.
  • Erfindungsgemäß kann die Wärmebehandlung in einem heißen Gasstrom durchgeführt werden. Als Gas findet bevorzugt ein Schutzgas wie beispielsweise Stickstoff und/oder Argon Verwendung. Stickstoff wird auf Grund seines geringeren Preises bevorzugt verwendet.
  • Eine allseitige Wärmebehandlung kann beispielsweise in einem Trommelrührer sichergestellt werden. Insbesondere bei großen Mengen ist ein solcher Trommelrührer bevorzugt, da hier größere Mengen an Aerogelteilchen gleichzeitig behandelt werden können. Alternativ kann ein Wirbelschichtverfahren mit einem heißen Gasstrom eingesetzt werden.
  • Denkbar wäre auch eine Wärmebehandlung beispielsweise auf einem Blech, so dass die Aerogelteichen von unten durch das warme Blech geheizt werden. Hierdurch kann man zwar eine Hydrophilisierung eines Teilvolumens der Teilchen erreichen, nicht aber die gewünschte Schalen-Kern-Konfiguration, in welcher die Oberfläche des Aerogelteilchens hydrophil und der Kern hydrophob ist. Die Wärmefronten (Isothermen) im Aerogelteilchen bewegen sich vom Kontaktpunkt aus sphärisch ins Innere des Teilchens. Bei einer Erwärmung auf einem Blech werden Kugelkalotten hydrophilisiert. Dies kann beispielsweise durch Penetration mit Wasser von entsprechend wärmebehandelten Teilchen gezeigt werden.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren erhält man partiell hydrophile Aerogelteilchen. Bei diesen ist der Oberflächenbereich wenigstens teilweise hydrophil und der hydrophobe Charakter im Inneren des Aerogels bleibt erhalten. Erfindungsgemäß macht der hydrophile Oberflächenbereich bevorzugt 10% des Radius eines Aerogelteilchens aus.
  • Durch Anpassung der Temperatur sowie des Behandlungszeitraums ist es möglich, Aerogelteilchen zu erhalten, bei welchen die Oberfläche vollständig hydrophil ist.
  • Die partiell hydrophilen Aerogelteilchen weisen im Vergleich zu den ursprünglich eingesetzten hydrophoben Aerogelteilchen nach der Wärmebehandlung einen Massendefekt von weniger als 10% auf. Beträgt der Massendefekt mehr als 10%, so sind über 90% des Radius des Aerogelteilchens hydrophilisiert. Es besteht dann nur noch ein sehr kleiner hydrophober Anteil des Aerogelteilchens, wodurch die gewünschten Eigenschaften der hydrophoben Aerogelteilchen stark zurücktreten.
  • In einer weiteren Ausführungsform wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe gelöst durch einen Verbundwerkstoff, welcher partiell hydrophile Aerogelteilchen, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, sowie ein hydrophiles Bindemittel umfasst. Ein solcher Verbundwerkstoff kann beispielsweise in der Baustoffindustrie verwendet werden. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen partiell hydrophilen Aerogelteilchen eignen sich allgemein zur Verwendung in der Baustoffindustrie als mineralischen Baustoffen, in Wärmedämmstoffverbunden oder in Backeliten (Verbundwerkstoffen mit polymerer Matrix, welche durch Polykondensation aushärten). Durch die Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Aerogelteilchen kann der Volumenanteil im Verbundwerkstoff zwischen 10 und 60% frei eingestellt werden. Dabei befinden sich die Aerogelteilchen gleichmäßig verteilt in der Matrix des Bindemittels.
  • Ausführungsbeispiele:
  • Beispiel 1:
  • Hydrophobes Wasserglasaerogelgranulat von Cabot (TL) mit einem Korngrößenspektrum zwischen 0,5 und 4 mm wurde in einer Wanne aus – Silica-Aerogel in einem Ofen mit Luftumwälzung gelegt, der auf 400°C vorgewärmt wurde. Die Füllhöhe des Granulats in der Schale wurde dabei auf 4 mm durch einen Gummischaber begrenzt. Nach 10 Minuten wurde das Granulat aus der Schale genommen und auf eine kalte Fläche ausgeschüttet. Das Granulat wurde nach kurzer Abkühlung auf kaltes Wasser geschüttet. Während das Ursprungsmaterial aufschwamm und durchsichtig blieb, wurde das kurzzeitig erwärmte Aerogelgranulat im oberflächennahen Bereich weiß, was auf eine Infiltration von Wasser in die Nanoporen hinweist. Das Aerogel zersetzte sich nicht, sondern schwamm weiter, allerdings auf Grund des verminderten Auftriebs knapp unter der Wasseroberfläche. Aufbrechen großer Körner zeigte, das im Innern das Wasser nicht eingedrungen war.
  • Beispiel 2:
  • Hydrophilisiertes Aerogelgranulat (hydrophilisiert bei 350°C und 400°C für 5 min) wurde in eine Lösung aus Wasser (W), Resorcin (R) und Formalaldehyd eingerührt, der Natriumcarbonat (C) als Katalysator zugesetzt wurde (molares Massenverhältnis R:F:W = 1:1,4:22) mit R/C > 1000 (molares Massenverhältnis). Aus R und F bildete sich ein polymeres Gel, das bei Temperaturen von 40 oder 50 oder 80°C an Luft getrocknet wurde, so dass ein Aerogel entstand. Durch die Verwendung von hydrophilisierten Aerogelgranulaten konnte der Volumenanteil zwischen 10 und 60% verändert werden, was bei vollständig hydrophobem Material auf Grund des Auftriebs und der dadurch bedingten Separation nicht möglich war (dann war der Gehalt auf ca. 50 bis 60% eingegrenzt). Die Werkstoffe hatten spezifische Oberflächen von 300 bis 960 m2/g und Dichten zwischen 0,2 und 0,3 g/cm3.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 2000607 A2 [0009]
    • DE 19624500 A1 [0010]
    • DE 10211331 A1 [0011]
    • DE 60314518 T2 [0012]
    • WO 03/064025 A1 [0012]
    • WO 2006/032655 A1 [0013]
    • DE 102004046496 A1 [0013]
    • DE 3814968 A1 [0014]
    • WO 2010/110852 A1 [0016]

Claims (10)

  1. Verfahren zur graduellen Hydrophilisierung von Aerogelteilchen, dadurch gekennzeichnet, dass man ein hydrophobes Aerogelteilchen einer allseitigen Wärmebehandlung bei einer Temperatur im Bereich von 300°C bis 550°C unterzieht.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Wärmebehandlung bei einer Temperatur im Bereich von 300°C bis 350°C durchführt.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Wärmebehandlung über einen Zeitraum von 60 bis 300 Sekunden, insbesondere 60 bis 120 Sekunden durchführt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man ein hydrophobes Silica- und/oder Wasserglas-Aerogelteilchen einsetzt.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Wärmebehandlung in einem heißen Gasstrom durchführt.
  6. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man als Gas ein Schutzgas, insbesondere Stickstoff verwendet.
  7. Partiell hydrophiles Aerogelteilchen, erhältlich nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6.
  8. Aerogelteilchen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche eines jeden Aerogelteilchens vollständig hydrophil ist.
  9. Aerogelteilchen nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der hydrophile Oberflächenbereich 10% des Radius eines Aerogelteilchens ausmacht.
  10. Verbundwerkstoff umfassend Aerogelteilchen nach einem der Ansprüche 7 bis 9 und ein hydrophiles Bindemittel.
DE102011018171A 2011-04-19 2011-04-19 Graduelle Hydrophilisierung von Aerogelteilchen Withdrawn DE102011018171A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102011018171A DE102011018171A1 (de) 2011-04-19 2011-04-19 Graduelle Hydrophilisierung von Aerogelteilchen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102011018171A DE102011018171A1 (de) 2011-04-19 2011-04-19 Graduelle Hydrophilisierung von Aerogelteilchen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102011018171A1 true DE102011018171A1 (de) 2012-10-25

Family

ID=46967338

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102011018171A Withdrawn DE102011018171A1 (de) 2011-04-19 2011-04-19 Graduelle Hydrophilisierung von Aerogelteilchen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102011018171A1 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GR20150100145A (el) * 2015-03-26 2016-10-20 Πανεπιστημιο Πατρων Παθητικος δροσισμος υαλοπινακων με υδροφιλα διαφανη υλικα
CN108348447A (zh) * 2015-10-21 2018-07-31 汉阳大学校产学协力团 包含同时具有亲水性和疏水性的气凝胶的外部施用皮肤制剂或糊剂
CN111511413A (zh) * 2017-12-21 2020-08-07 汉阳大学校产学协力团 水胶体组合物和包含该水胶体组合物的生物贴片

Citations (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3814968A1 (de) 1988-05-03 1989-11-16 Basf Ag Daemmstoff der dichte 0,1 bis 0,4 g/cm(pfeil hoch)3(pfeil hoch)
DE19624500A1 (de) 1996-06-19 1998-01-02 Basf Ag Vorrichtung umfassend einen mit Ruß eingefärbten mikrozellulären Füllstoff
DE69128073T2 (de) * 1990-08-23 1998-02-26 Univ California As Represented Verfahren zur herstellung von metalloxidaerogelen mit dichte weniger als 0,02 g/cm3
WO2003064025A1 (en) 2002-01-29 2003-08-07 Cabot Corporation Heat resistant aerogel insulation composite and method for its preparation; aerogel binder composition and method for its preparation
DE10211331A1 (de) 2002-03-14 2003-10-02 Sto Ag Maschinell applizierbare Schall-/Wärmedämmung und Verfahren zum Applizieren derselben
WO2006032655A2 (de) 2004-09-23 2006-03-30 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Aerogel-enthaltender brandschutzwerkstoff
DE102004046496A1 (de) 2004-09-23 2006-04-06 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Dispergiermittel
US20060178496A1 (en) * 2005-02-07 2006-08-10 Industrial Technology Research Institute Silica aerogels with high-temperature hydrophobation synthesized by using co-precursor solutions
DE60314518T2 (de) 2002-05-15 2008-02-21 Cabot Corp., Boston Zusammensetzung auf basis von aerogel, hohlen partikeln und binder, hergestelltes dämmmaterial und herstellungsverfahren
EP2000607A2 (de) 2007-06-06 2008-12-10 Ing.Michael Kogler Dip.- Formstein
WO2010110852A1 (en) 2009-03-23 2010-09-30 Cabot Corporation A particle containing a hydrophobic region and a hydrophilic region and methods to make same

Patent Citations (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3814968A1 (de) 1988-05-03 1989-11-16 Basf Ag Daemmstoff der dichte 0,1 bis 0,4 g/cm(pfeil hoch)3(pfeil hoch)
DE69128073T2 (de) * 1990-08-23 1998-02-26 Univ California As Represented Verfahren zur herstellung von metalloxidaerogelen mit dichte weniger als 0,02 g/cm3
DE19624500A1 (de) 1996-06-19 1998-01-02 Basf Ag Vorrichtung umfassend einen mit Ruß eingefärbten mikrozellulären Füllstoff
WO2003064025A1 (en) 2002-01-29 2003-08-07 Cabot Corporation Heat resistant aerogel insulation composite and method for its preparation; aerogel binder composition and method for its preparation
DE10211331A1 (de) 2002-03-14 2003-10-02 Sto Ag Maschinell applizierbare Schall-/Wärmedämmung und Verfahren zum Applizieren derselben
DE60314518T2 (de) 2002-05-15 2008-02-21 Cabot Corp., Boston Zusammensetzung auf basis von aerogel, hohlen partikeln und binder, hergestelltes dämmmaterial und herstellungsverfahren
WO2006032655A2 (de) 2004-09-23 2006-03-30 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Aerogel-enthaltender brandschutzwerkstoff
DE102004046496A1 (de) 2004-09-23 2006-04-06 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Dispergiermittel
US20060178496A1 (en) * 2005-02-07 2006-08-10 Industrial Technology Research Institute Silica aerogels with high-temperature hydrophobation synthesized by using co-precursor solutions
EP2000607A2 (de) 2007-06-06 2008-12-10 Ing.Michael Kogler Dip.- Formstein
WO2010110852A1 (en) 2009-03-23 2010-09-30 Cabot Corporation A particle containing a hydrophobic region and a hydrophilic region and methods to make same

Cited By (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GR20150100145A (el) * 2015-03-26 2016-10-20 Πανεπιστημιο Πατρων Παθητικος δροσισμος υαλοπινακων με υδροφιλα διαφανη υλικα
CN108348447A (zh) * 2015-10-21 2018-07-31 汉阳大学校产学协力团 包含同时具有亲水性和疏水性的气凝胶的外部施用皮肤制剂或糊剂
EP3366275A4 (de) * 2015-10-21 2019-06-26 Industry - University Cooperation Foundation Hanyang University Äusserlich aufgetragene dermale zubereitung oder paste mit aerogel mit hydrophilen und hydrophoben eigenschaften
CN108348447B (zh) * 2015-10-21 2021-05-28 汉阳大学校产学协力团 包含同时具有亲水性和疏水性的气凝胶的外部施用皮肤制剂或糊剂
US11020325B2 (en) 2015-10-21 2021-06-01 Industry-University Cooperation Foundation Hanyang University External preparation for skin or paste including aerogel having both hydrophilicity and hydrophobicity
CN111511413A (zh) * 2017-12-21 2020-08-07 汉阳大学校产学协力团 水胶体组合物和包含该水胶体组合物的生物贴片
CN111511413B (zh) * 2017-12-21 2022-11-22 汉阳大学校产学协力团 水胶体组合物和包含该水胶体组合物的生物贴片

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102010044466B4 (de) Verfahren zur Herstellung eines wärmedämmenden Brandschutzformteils und ebensolches Brandschutzformteil
EP0954438B1 (de) Mehrschichtige verbundmaterialien, die mindestens eine aerogelhaltige schicht und mindestens eine schicht, die polyethylenterephthalat-fasern enthält, aufweisen, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung
EP3083522B1 (de) Baustofftrockenmischung und daraus erhältlicher wärmedämmputz
EP0963358A1 (de) Mehrschichtige verbundmaterialien, die mindestens eine aerogelhaltige schicht und mindestens eine weitere schicht aufweisen, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung
DD296676A5 (de) Anorganischer schaumstoffkoerper und verfahren zur herstellung desselben
WO2015056138A4 (de) Stabile formkörper oder platten aus leichtbaumaterail zur wärmedämmung und zur verwendung als brandschutz, das verfahren zu ihrer herstellung, ihre verwendung und ein damit augerüstetes bauwerk
DE102008059770A1 (de) Verbundwerkstoff, Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers und Verwendung des Verbundwerkstoffs
DE102014218931B4 (de) Sandwichstruktur mit einem Aerogel enthaltenden Kernwerkstoff
DE102015117035A1 (de) Dämmstoff
DE202008016807U1 (de) Offenporiger Formkörper
DE102010048174B4 (de) Intumeszentes wärmedämmendes feuerfestes Formteil und Verfahren zu dessen Herstellung
EP2638217B1 (de) Aerogel-aerogel-verbundwerkstoff
DE102011018171A1 (de) Graduelle Hydrophilisierung von Aerogelteilchen
DE10241978A1 (de) Nichtbrennbare, feuchtigkeitsregulierende und schallabsorbierende Formteile und Verfahren zu deren Herstellung
DE102008063815A1 (de) Offenporiger Formkörper
DE102009033367B4 (de) Verfahren zur Herstellung eines Aerogel-Aerogel Verbundwerkstoffes
EP3109217A1 (de) Stabile formkörper oder platten zur wärmedämmung und für den brandschutz, das verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung sowie bauwerk daraus
WO2002068184A1 (de) Wasserabweisender und dampfdurchlaessiger mehrschicht-werkstoff fuer aussenanwendungen
EP0441296B1 (de) Akustikputz
DE102013226861A1 (de) Formkörper aus einem Leichtwerkstoff sowie Verfahren zu dessen Herstellung und Verwendung
EP0829459A1 (de) Nichtbrennbare Wärmedämmplatten auf der Basis von expandierter Perlite-Körnung
EP2902375A1 (de) Mineralische formulierung enthaltend sulfat-aluminat-zement und geschlossenporigen expandierten perlit
EP1236566A1 (de) Wasserabweisender und dampfdurchlässiger Mehrschicht-Werkstoff für Aussenanwendungen
DE102013101840A1 (de) Körper mit einem Dämmmaterial, Bindmittelmischung zur Erstellung des Dämmmaterials, Verwendung einer Bindemittelmischung zur Erstellung des Dämmmaterials sowie Verfahren zur Herstellung des Körpers
DE102009038773B4 (de) Innendämmpaneel mit einem hydrophilen, porösen Grundkörper

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee