<Desc/Clms Page number 1>
Einrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von geschweissten Stahlrohren kleiner Abmessungen
Das Stammpatent betrifft unter anderem eine Einrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von geschweissten Stahlrohren kleiner Abmessungen, welche ein Biegewalzwerk für das Umformen des Bandes zum Schlitzrohr, eine Schweissstation sowie ein nachgeschaltetes Kalt-Reduzierwalzwerk umfasst, welches mit um 900 gegeneinander versetzten Walzensätzen ausgerüstet ist, die mindestens teilweise Ovalkaliber aufweisen und mit einer stufenweise erhöhten Umlaufgeschwindigkeit angetrieben sind, wobei mindestens der in Walzrichtung letzte Walzensatz ein Rundungskaliber bildet, und bei welcher der Schweisseinrichtung ein den Schlitz des Rohrstranges erst kurz vor der Schweissstation schliessendes, in horizontaler Ebene umlaufendes Walzenpaar zugeordnet ist,
wobei in dem Bereich zwischen den Schliesswalzen und den der Schweissstation zugeordneten Andruckrollen Mittel zur Führung der Schlitzkanten sowie gegebenenfalls zusätzlich ein Werkzeug zum Beseitigen des Schweissgrates vorgesehen sind, und welche sich dadurch kennzeichnet, dass einem nicht angetriebenen Biegewalzwerk für die Umformung des Bandes zum Schlitzrohr im Anschluss an die Schweisseinrichtung ein den Querschnitt des Rohrstranges vorübergehend um ein geringes Mass verformendes Führungswalzwerk mit freilaufenden Verformungswalzen nachgeschaltet ist, dem ein angetriebenes Kaltstreck-Reduzierwalzwerk folgt, dessen in Walzrichtung unter Verzicht auf zwischengeschaltete Rundungswalzensätze unmittelbar hintereinandergeschaltete,
mit geschlossenen Ovalkalibern ausgerüstete Arbeitswalzensätze in der senkrecht zur Längsachse liegenden Drehebene zueinander um jeweils 900 versetzt sind, wobei deren von Walzensatz zu Walzensatz stufenweise erhöhte Umfangsgeschwindigkeit um ein die Streckgrenze des Rohrwerkstoffes überschreitendes Mass grösser als die jeweilige walzbedingte Längung des Rohres bemessen ist. Hiebei bedeutet der Begriff "nicht-angetrieben", dass die Biegewalzensätze des Biegewalzwerkes dem in der Umformung zum Schlitzrohr befindlichen Band selbst keinen auf die Arbeitsgeschwindigkeit der Einrichtung abgestimmten Vorschub erteilen, sondern mittelbar durch das von dem nachgeschalteten Kaltstreck-Reduzierwalzwerk gezogenen Rohrstrang angetrieben bzw. von dem Band "geschleppt" werden.
Durch die Erfindung gemäss dem Stammpatent ist es möglich, in ein und derselben Einrichtung lediglich durch Zu- oder Abschalten der jeweils letzten Walzensätze des Kaltstreck-Reduzierwalzwerkes aus jeweils gleich breiten Bandstreifen mit einer der Wandstärke der Fertigrohre entsprechenden Dicke Nahtrohre mit in weiten Grenzen verschiedenen Endabmessungen bis herunter zu etwa 3 mm Aussendurchmesser und 0, 25 mm Wandstärke herzustellen.
Diese Wirkung beruht zunächst auf dem hohen, etwa den Verhältnissen beim Warmwalzen entsprechenden Reduziervermögen des Kaltstreck-Reduzierwalzwerkes, wobei sich dieses jedoch in Anwendung auf derart dünnwandige und im Verhältnis hiezu breite Bandstreifen nur unter den weiteren Voraussetzungen im Sinne einer einwandfreien Verschweissung des Schlitzrohres nutzen lässt, dass der Bandstreifen durch das als
<Desc/Clms Page number 2>
Schleppwalzwerk arbeitende Biegewalzwerk mittels des Kaltstreck-Reduzierwalzwerkes hindurchgezogen und ferner zwischen Schweisseinrichtung und Kaltstreck-Reduzierwalzwerk eine die von letzterem herrührenden Verdrehungskräfte vor der Schweisseinrichtung auffangende zusätzliche Führungs- einrichtung eingeschaltet wird.
Hiebei hat das den Bandstreifen selbst nicht im Sinne der
Arbeitsgeschwindigkeit der Einrichtung antreibende Biegewalzwerk, das bei der bevorzugten
Ausführungsform des Stammpatentes mit freilaufenden Biegewalzensätzen ausgerüstet ist, nur zum Teil den Zweck, den im Hinblick auf die Dünnwandigkeit empfindlichen Bandstreifen während des
Umformungsvorganges frei von Zerrungen zu halten, da es zum andern die für eine einwandfreie
Verschweissung des Schlitzrohres und für die Wirkungsweise des Kaltstreck-Reduzierwalzwerkes gleichermassen bedeutsame weitere Aufgabe erfüllt, innerhalb des Bandstreifens bzw. des hieraus geformten Rohrstranges eine gleichmässige Zugspannung aufrechtzuerhalten.
Die Erfindung richtet sich auf eine Verbesserung und Weiterbildung der Einrichtung gemäss dem
Stammpatent für deren Anwendung auf verhältnismässig dickwandige Rohre, namentlich solche, bei denen das Schlitzrohr vor dem Eintritt in das Kaltstreck-Reduzierwalzwerk bei einer Wandstärke von über 1, 0 mm, ein Wanddickenverhältnis, d. h. ein Verhältnis zwischen Wandstärke und
Aussendurchmesser, von mehr als 0, 075 aufweist.
Es hat sich nämlich gezeigt, dass sich der für die volle Ausnutzung des Reduziervermögens des
Kaltstreck-Reduzierwalzwerkes notwendige, die natürliche Verlängerung des Rohres übersteigende und hiebei eine zusätzliche Streckung des Rohrwerkstoffes verursachende Längszug oberhalb des angegebenen Wanddickenverhältnisses nicht mehr mittels der Arbeitswalzen auf den Rohrstrang übertragen lässt und daher in diesen Fällen im Interesse der Vermeidung einer unerwünschten
Wandstärkenzunahme entweder eine geringere Querschnittsabnahme oder eine erheblich höhere Anzahl von Walzgerüsten in Kauf genommen werden muss.
Um diese nachteilige Folge zu vermeiden und die Einrichtung gemäss dem Stammpatent ohne
Preisgabe ihrer Vorteile auch für Rohre oberhalb der angegebenen Wanddickenverhältnisse nutzbar zu machen, kennzeichnet sich die Erfindung dadurch, dass mindestens den in Durchlaufrichtung ersten
Biegewalzensätzen des'mit Bezug auf das nachgeschaltete Kaltstreck-Reduzierwalzwerk als
Schleppwalzwerk ausgebildeten Biegewalzwerkes den Schleppwiderstand erhöhende Mittel in Form von
Bremsen oder gegenüber dem Einlaufwalzensatz des Streckreduzierwalzwerkes langsamer laufenden Bremsmotoren zugeordnet sind. Durch den auf diese Weise vom Biegewalzwerk zusätzlich ausgeübten und die Massenträgheit lediglich freilaufender Umformrollen bzw.
Biegewalzensätze erheblich übersteigenden Bremszug, ist es möglich, in ein und derselben Einrichtung auch solche Bandstreifen einwandfrei verarbeiten zu können, die bei Wanddicken über 1, 0 mm ein Schlitzrohr mit einem Wanddickenverhältnis grösser als 0, 075 ergeben.
Zum Verständnis der Erfindungswirkung mögen folgende Erläuterungen dienen :
Legt man zunächst den Fall zugrunde, dass sämtliche Arbeitswalzensätze des Streckreduzierwalzwerkes von einem gemeinsamen Motor über eine durchgehende Welle mittels zwischengeschalteter Einzelgetriebe angetrieben werden, die für den Fall einer gleichmässigen Querschnittsabnahme des Rohres mit einer von Gerüst zu Gerüst gleichmässig stufenweise erhöhten Antriebsgeschwindigkeit arbeiten, so rührt der für die Beibehaltung der Wanddicke unumgänglich notwendige und die natürliche Rohrverlängerung übersteigende zusätzliche Längszug daher, dass dem im Durchmesser kleiner werdenden Rohr ein jeweils grösser werdender Walzdurchmesser entspricht, der zu einer entsprechenden Vergrösserung der Umfangsgeschwindigkeit führt.
Soll ein solcher, über die natürliche Rohrverlängerung hinausgehender Längszug vermieden werden, wäre es demgegenüber notwendig, die Querschnittsabnahme von Walzensatz zu Walzensatz entsprechend dem grösser werdenden Walzdurchmesser kleiner zu wählen. Daraus folgt, dass bei gleichem Kaliber mit steigendem Wanddickenverhältnis auch eine je Walzensatz prozentual höhere Querschnittsabnahme erforderlich wäre, die demzufolge einen entsprechend höheren Streckzug erforderte.
Überträgt man diese Erkenntnisse auf ein Streckreduzierwalzwerk, bei welchem jeder Walzensatz einen eigenen Antriebsmotor mit zugeordnetem Einzelgetriebe besitzt, so tritt zusätzlich zu der vorstehend geschilderten Möglichkeit zur Erzeugung des Längszuges die weitere Möglichkeit hinzu, die Drehzahlen der Antriebsmotoren zu verändern.
Läuft der dem Einlauf-Walzensatz nachgeschaltete zweite Walzensatz des Streckreduzierwalzwerkes durch entsprechende Drehzahländerung seines Antriebsmotors mit einer höheren Geschwindigkeit als es der aus der Querschnittsabnahme herrührenden Rohrverlängerung entspricht. so wird das Rohr zwangsläufig durch den ersten Walzensatz mit einer gegenüber diesem relativ höheren Geschwindigkeit hindurchgezogen, wodurch sich in diesem eine Umkehr des Drehmomentes mit einer
<Desc/Clms Page number 3>
gewissen, aber begrenzten Bremswirkung einstellt. Die gleiche Wirkung tritt in bezug auf die nachfolgenden Walzensätze ein, wobei das Rohr jeweils die Geschwindigkeit des mittleren Walzensatzes annimmt, während der nachfolgende Walzensatz zieht und der vorhergehende Walzensatz den für den
Zug notwendigen Bremswiderstand erzeugt.
Die auf diese Weise im Rohr erzeugte Längsspannung hat zur Folge, dass im Augenblick der
Reduzierung des Rohres unter den Walzen die freie Verformung aufgehoben und der Materialfluss unter
Vermeidung einer sonst zwangsläufig eintretenden Wandverdickung in Rohrlängsrichtung gerichtet wird.
Da der durch Drehzahlüberhöhung erzielbare Längszug im Rohr durch die Reibungsverhältnisse zwischen Walzen und Rohr beschränkt ist, wobei gemäss einer bekannten Gesetzmässigkeit nur etwa 10 bis 15% der Drehzahlüberhöhung wirksam für den Streckzug ausgenutzt werden können, während etwa
85 bis 90% als Schlupf verlorengehen, ergibt sich aus Vorstehendem, dass auch die Möglichkeiten für eine Beibehaltung der Wandstärke begrenzt sind, u. zw. in der Weise, dass oberhalb eines bestimmten
Wanddickenverhältnisses entweder unter Ausnutzung einer optimalen Durchmesserabnahme je
Walzensatz eine Wandverdickung hingenommen oder in Verbindung mit einer grösseren Anzahl von
Walzgerüsten eine entsprechend geringere Durchmesserabnahme je Walzensatz gewählt werden muss.
Dies wirkt sich bei der Einrichtung gemäss dem Stammpatent beispielsweise dahingehend aus, dass für die Fertigung eines Nahtrohres mit 4, 5 mm Aussendurchmesser und 0, 6 mm Wandstärke aus einem
Schlitzrohr von 20 mm Aussendurchmesser und entsprechender Wandstärke 25 Walzgerüste erforderlich sind, wohingegen für die Fertigung eines Rohres von 4, 5 mm Aussendurchmesser und 1, 5 mm
Wandstärke aus einem wandgleichen Schlitzrohr mit 20 mm Aussendurchmesser 4 Walzgerüste mehr, d. h. insgesamt 29 Walzgerüste, benötigt werden.
Diese Nachteile werden mittels der Erfindung dadurch beseitigt, dass die innerhalb des
Streckreduzierwalzwerkes selbst nicht aufbringbaren Bremskräfte ausserhalb, u. zw. in dem diesem vorgeschalteten Biegewalzwerk erzeugt werden, durch deren Biegewalzensätze der Bandstreifen vom
Kaltstreck-Reduzierwalzwerk unter ständiger Aufrechterhaltung einer entsprechend hohen und gleichmässigen Zugspannung hindurchgezogen wird.
Bei Streckreduzierwalzwerken, Repetierwalzwerken für Bleche od. dgl. ist es natürlich bekannt, den erforderlichen Streckzug auf das Walzgut dadurch aufzubringen, dass die vorangehenden, langsamer laufenden Walzensätze mit Bezug auf die nachfolgenden schneller angetriebenen Walzensätze, mittelbar über das Walzgut, eine Bremswirkung ausüben. In allen diesen Fällen wird jedoch die für die Erzeugung des Streckzuges notwendige Bremswirkung, d. h. der Bremszug, im Gegensatz zu den Verhältnissen bei der Erfindung, nicht ausserhalb der Walzwerke, sondern innerhalb der Walzwerke selbst dadurch erzeugt, dass die auf die Geschwindigkeit des Einlaufwalzensatzes abgestimmten Arbeitswalzensätze mit jeweils entsprechend höherer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden.
Dies gilt auch für diejenigen bekannten, als Reduzier- oder Streckreduzierwalzwerke ausgebildeten Rohrwalzwerke, bei welchen die Walzgerüste aus ganz andern Gründen, nämlich zum Zwecke einer auf die Regelung der Zugverhältnisse besser abgestimmten Antriebsgestaltung in Gruppen unterteilt sind und bei denen folglich die in Walzrichtung erste, getrennt angetriebene Gerüstgruppe mit Bezug auf die nachfolgenden, gleichfalls selbständig angetriebenen Gerüstgruppen ebenfalls eine Art Bremsfunktion ausüben ;
denn auch hiebei sind die Umfangsgeschwindigkeiten sämtlicher, der Reduzierung des Walzgutes dienender Arbeitswalzensätze nicht nur der ersten, sondern auch aller übrigen Gerüstgruppen auf die Ausgangsgeschwindigkeit des in Walzrichtung ersten Walzensatzes, nämlich des Einlaufwalzensatzes der ersten Gerüstgruppe, abgestimmt, so dass der eigentliche Streckzug zwischen den aufeinanderfolgenden Walzensätzen und Gerüstgruppen ausschliesslich durch die gegenüber dem Einlaufwalzensatz entsprechend höhere Umfangsgeschwindigkeit und nicht, wie im Falle der Erfindung, Erfindung, bereits zu Anfang dadurch erzeugt wird, dass ein dem Streckreduzierwalzwerk vorgeschaltetes Biegewalzwerk, das seiner Natur nach nicht zur Reduzierung des Rohrquerschnittes dienen kann, gegenüber dem Einlaufwalzensatz des Streckreduzierwalzwerkes bewusst zusätzlich abgebremst ist.
Obschon es für die Verwirklichung des Erfindungsgedankens grundsätzlich belanglos ist, mittels welcher Art von Bremsen die Drehzahl der Biegewalzensätze des Biegewalzwerkes gegenüber der Drehzahl des Einlaufwalzensatzes des Streckreduzierwalzwerkes abgebremst wird, ist es gemäss einer bevorzugten Ausführungsform zweckmässig, die Bremsen als Induktionsbremsen auszubilden, da diese sich einerseits sehr feinfühlig regulieren lassen und anderseits wegen ihrer berührungsfreien Arbeitsweise keinerlei Verschleiss unterliegen.
Um diese Drehzahlen sämtlicher Biegewalzensätze einerseits derart aufeinander abstimmen zu können, dass das Band während des Umformungsvorganges trotz der unterschiedlichen radialen Abstände der Formkaliber von der Längsachse des Schlitzrohres keine Verzerrungen erleidet, und die
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1
<Desc/Clms Page number 5>
In Fig. 1 ist das auf einen Haspel-2-aufgewickelte tiefziehfähige Stahlband mit-laund das daraus geformte und anschliessend an der Längsnaht verschweisste Stahlrohr mit--l-- bezeichnet. Ebenso wie im Falle des Stammpatentes wird das Stahlband--la--und das hieraus hergestellte Rohr --1-- ausschliesslich durch den von dem Streckreduzierwalzwerk-3-ausgeübten Transportzug vom Haspel --2-- abgewickelt und durch sämtliche dem Haspel-2- nachgeschaltete Einrichtungsteile in Durchlaufrichtung des Pfeiles x in kaltem Zustand hindurchgezogen.
Auf dem Gestell --4--, auf dem sämtliche Einrichtungsteile verankert sind, wird durch das Stahlband--la--eine dem Haspel-2-nachgeschaltete Zirkularschere--5--angetrieben, deren Messerwalzen die natürlichen Walzkanten des Stahlbandes abscheren und das Band auf das gewünschte Breitenmass schneiden.
Das beschnittene Band tritt danach in das Biegewalzwerk --6-- ein, dessen durch einen Bremsantrieb angetriebene Biegerollenpaare --6a,6b,6c-- usw. derart angeordnet und ausgebildet sind, dass das Band zu einem Schlitzrohr verformt wird.
EMI5.1
Gestelles-4-schliesstwelches das bis dahin offene Schlitzrohr kurz vor dem Passieren der Schweissstation geschlossen wird. Das Rollenpaar --7-- ist austauschbar und auf in ihrem Abstand verstellbaren, senkrechten Achsen frei drehbar in einem möglichst geringen Abstand von der Schweissstelle angeordnet.
Mit--8--ist ein Andruck-Rollenpaar und mit-9-die Elektrodenrolle für die Zuführung des Schweissstromes
EMI5.2
--10-- bezeichnetFührungseinrichtung --11-- an, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Walzwerk ausgebildet ist, dessen vier Walzensätze --11a,11b,11c,11d-- wechselweise mit Rund- oder Ovalkalibern ausgerüstet sind, wobei sämtliche in senkrechter Ebene übereinander angeordneten Walzenpaare frei drehbar gelagert sind. Die Walzensätze dienen dem Zweck, die von dem nachgeschalteten Streckredzierwalzwerk --3-- auf das geschweisste Rohr ausgeübten Beanspruchungen, insbesondere die tordierenden Einwirkungen, abzufangen bzw. zu verhindern, dass sich diese entgegen der Durchlaufrichtung rückwärts auf den die Schweissstation passierenden Rohrbereich auswirken können.
Die Kaliber der Führungswalzensätze --11a,11b,11c,11d-- sind so ausgebildet, dass sie den Rohrquerschnitt um geringes in eine von der Kreisform abweichende Querschnittsform umformen, so dass eine relative Verdrehung des Rohres innerhalb der Walzkaliber ausgeschlossen ist.
Dem Führungswalzwerk --11-- ist das Kaltstreck-Reduzierwalzwerk --3-- nachgeschaltet.
Innerhalb der in Durchlaufrichtung jeweils um 900 gegeneinander versetzt angeordneten, mit allseitig
EMI5.3
geschweisste Rohr nacheinander stufenweise unter Beibehaltung der Ausgangswandstärke nur im Durchmesser reduziert, während das nachgeschaltete Rundungswalzenpaar--3d--für die genaue Kalibrierung sorgt. Je nach den gewünschten Enddurchmessern kann eine entsprechende Anzahl der in Walzrichtung letzten Walzensätze ab-bzw. angebaut werden, wobei das Rundungs- bzw.
Kalibrierungswalzenpaar-3d-jedoch in jedem Falle den in Walzrichtung letzten Walzensatz bildet.
Hinter dem Streckreduzierwalzwerk-3-ist eine mitlaufende fliegende Säge --12-- auf einem Führungsgestell längsverschieblich geführt, deren Verstellmass und Geschwindigkeit den gewünschten Rohrlängen sowie der Austritttsgeschwindigkeit des geschweissten Rohres angepasst sein müssen. Während des Mitlaufens schneidet das Kreissägeblatt --12a-- die gewünschten Längenabschnitte des Rohres ab, die anschliessend auf ein Transportgerät-13-oder einen Korb fallen, von dem sie ihrer weiteren Bestimmung zugeführt werden.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die Biegwwalzensätze --6a,6b,6c-- des Biegewalzwerkes --6--,
EMI5.4
--3--,Streckreduzierwalzwerk. Zwischen den letzteren liegt die in das Schaltbild nicht einbezogene Schweissstation.
<Desc/Clms Page number 6>
Bekanntlich ist die Änderung des Magnetflusses durch Veränderung des Erregerstromes zu erreichen, was bei Gleichstrom-Nebenschlussmotoren dazu führt, dass das zulässige maximale Drehmoment mit steigender Drehzahl abnimmt, während die aufgenommene elektrische Leistung konstant bleibt. Wird im Betrieb die elektromotorische Kraft grösser als die angelegte Spannung, so ändert der Ankerstrom seine Richtung, wobei die Maschine stufenlos vom motorischen in den generatorischen Betrieb übergeht und Leistung an das Netz zurückgibt. Auf der Ausnutzung dieses Effektes beruht die elektrische Bremsung des Biegewalzwerkes.
Da anderseits den veränderlichen Werten der Ankerspannung die elektromotorische Kraft und damit bei konstanter Felderregung auch die Drehzahl folgt, wobei das maximale Drehmoment der Maschine konstant bleibt, während die Leistung ungefähr proportional der Drehzahl sinkt, ist es möglich, durch Verändern der Ankerspannung die Drehzahl von Null an hochzuregeln.
Dieses Verfahren findet bekanntlich bei der Leonardschaltung Anwendung, wobei die Ankerspannung durch Änderung der Feldspannung des Leonardgenerators verändert wird. Da der Generator des Leonardsatzes und die Anker der einzelnen Gleichstrommotoren unmittelbar elektrisch miteinander verbunden sind, ist es bei konstanter Erregung der Feldwicklung der Antriebsmotoren möglich, den Motor des Leonardsatzes durch Senken der Generatorspannung unter die elektromotorische Kraft der angeschlossenen Einzelantriebe abzubremsen.
Bei dem in Fig. 3 veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist der Drehstrommotor des Leonardsatzes mit-a-und der mit diesem mechanisch gekuppelte Gleichstromgenerator mit-b-bezeichnet.
Die Erregung des Leonardgenerators-b-erfolgt hiebei an Stelle der sonst üblichen Erregermaschine über das Drehstromnetz durch einen Anpasstransformator-c--, dem ein Drehtransformator-d-als Feldsteller sowie ferner ein Selengleichrichter-g-nachgeschaltet sind. Der Antrieb des Drehtransformators-d-erfolgt durch einen Drehstrommotor--e-, dem ein Wendeschütz--f--vorgeschaltet ist.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, sind sowohl sämtliche Gleichstrom-Nebenschlussmotoren-k-Sür den Antrieb der Biegewalzensätze des Biegewalzwerkes als auch sämtliche Gleichstrom-Nebenschluss-
EMI6.1
Hiebei erfolgt die generelle Regelung der Schweissgeschwindigkeit, die gleichbedeutend mit der Geschwindigkeit des Einlauf-Walzensatzes --3a-- des Streckreduzierwalzwerkes ist und mit der zunächst auch die Geschwindigkeit des Biegewalzwerkes übereinstimmt, durch die Regelung des Generatorfeldes über den Anpasstransformator den motorisch verstellbaren Drehtransformator --d-- sowie den Gleichrichter--g--.
Auf prinzipiell gleiche Weise werden die Feldspannungen der Antriebsmotore-k-mr die Biegewalzensätze des Biegewalzwerkes gemeinsam zusätzlich durch den an den Anpasstransformator - angeschlossenen und über den Wendeschütz-P-und den Drehstrommotor--e'- angetriebenen Drehtransformator-d'-und den diesem nachgeschalteten Selengleichrichter-g'-- geregelt, während die Feldspannung der Antriebsmotoren--k'--für die Walzensätze des Streckreduzierwalzwerkes durch in ihre Feldstromkreise gesondert eingeschaltete Drehtransformatoren - m-als Feldsteller und diesen nachgeschaltete Selengleichrichter-n-getrennt geregelt werden,
da die Getriebe der Reduziergerüste mit ihren übersetzungen nie mit der Verlängerung des Rohres aus den vorgegebenen Querschnittsabnahmen übereinstimmen können und daher deren Antriebsmotoren --k'-- in gleicher Weise wie der Generator von Hand aus vor Inbetriebnahme der Anlage einmal individuell eingestellt werden müssen.
Die Abstimmung der Drehzahlen der einzelnen Bremsantriebe-k-des Biegewalzwerkes auf genau gleiche Umfangsgeschwindigkeit sämtlicher Biegekaliber erfolgt demgegenüber mittels der in die Feld- bzw. Erregerstromkreise gesondert eingeschalteten Justierwiderstände-i-und diesen jeweils
EMI6.2
einheitlich verringerte Drehzahl, durch den gemeinsamen Drehtransformator-d'-erfolgt. Bei eingeschalteten Motoren kann die Grösse des Bremszuges von Null ab in jeder erforderlichen Höhe durch die Feldregelung dieses motorisch angetriebenen Drehtransformators--d'--geregelt werden.
Mit --0-- sind die sämtlichen Mototen vorgeschalteten Ausschalter bezeichnet. die untereinander so geschaltet sind, dass bei Ausfall eines Motors des Streckreduzierwalzwerkes die gesamte Anlage stillgelegt wird. Zusätzlich sind die Schaltschütze--h'und h"--vorgesehen, von denen letzterer die Ausschaltung bzw. vorübergehende Stillsetzung der Gesamt-Anlage, z. B. bei Störungen, ermöglicht, während ersterer die Möglichkeit bietet, nur die Bremsmotore des Biegewalzwerkes
<Desc/Clms Page number 7>
abzuschalten, nämlich dann, wenn im Zuge des überganges zu andern Abmessungen des eingesetzten
Bandes Schlitzrohre geformt werden, deren Wandstärke und Wanddickenverhältnis in einem Bereich liegen, in welchem ein zusätzlicher Bremszug des Biegewalzwerkes entbehrlich ist.
Bei ausgeschaltetem Schaltschütz-h'-laufen die Biegerollen des Biegewalzwerkes frei mit, so dass sie lediglich noch durch das vom Streckreduzierwalzwerk gezogene Band angetrieben werden.
Mit --1-- sind zusätzliche, den Antriebsmotoren-k'-für das Streckreduzierwalzwerk zugeordnete Schaltschütze bezeichnet, die das Abschalten der im Rahmen des Fertigungsprogrammes jeweils nicht benötigten, in Durchlaufrichtung letzten Reduziergerüste ermöglicht.
In grundsätzlich ähnlicher Weise kann auch im Falle der Verwendung von Induktionsbremsen für die Biegewalzen des Biegewalzwerkes sowohl einerseits die Abstimmung der Drehzahlen untereinander auf eine genau gleiche Umfangsgeschwindigkeit aller Formkaliber als auch anderseits die einheitliche Einstellung des Bremszuges gegenüber dem Einlaufwalzensatz des Streckreduzierwalzwerkes erfolgen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von geschweissten Stahlrohren kleiner Abmessungen, welche für die Umformung des Bandes zum Schlitzrohr ein nicht-angetriebenes Biegewalzwerk, ferner eine Schweisseinrichtung mit einem den Schlitz des Rohrstranges erst kurz vor der Schweissstation schliessenden, in horizontaler Ebene umlaufenden Walzenpaar und mit in dem Bereich zwischen den Schlitzwalzen und den der Schweissstation zugeordneten Andruckrollen vorgesehenen Mitteln zur Führung der Schlitzkanten sowie gegebenenfalls zusätzlich mit einem Werkzeug zum Beseitigen des Schweissgrates, weiterhin ein den Querschnitt des Rohrstranges vorübergehend um ein geringes Mass verformendes Führungswalzwerk mit freilaufenden Verformungswalzen und schliesslich ein diesem nachgeschaltetes, angetriebenes Kaltstreck-Reduzierwalzwerk umfasst,
dessen mindestens in Walzrichtung letzterer Walzensatz ein Rundungskaliber bildet, während die übrigen, in Walzrichtung unter Verzicht auf zwischengeschaltete Rundungswalzensätze unmittelbar hintereinandergeschalteten und in der senkrecht zur Längsachse liegenden Drehebene zueinander um jeweils 900 versetzten Arbeitswalzensätze geschlossene Ovalkaliber aufweisen, wobei die von Walzensatz zu Walzensatz stufenweise erhöhte Umfangsgeschwindigkeit um ein die Streckgrenze des Rohrwerkstoffes überschreitendes Mass grösser als die jeweilige walzbedingte Längung des Rohres
EMI7.1
Durchlaufrichtung ersten Biegewalzensätzen (6a, 6b, 6c) des mit Bezug auf das nachgeschaltete Kaltstreck-Reduzierwalzwerk (3) als Schleppwalzwerk ausgebildeten Biegewalzwerkes (6) den Schleppwiderstand erhöhende Mittel in Form von Bremsen oder gegenüber dem Einlaufwalzensatz (3a)
des Streckreduzierwalzwerkes (3) langsamer laufenden Bremsmotoren zugeordnet sind.
EMI7.2