<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft einen Kabelschacht aus Beton, mit einem Boden, aus Fertigteilen bestehenden Seitenwänden und einer Decke, wobei wenigstens in zwei gegenüberliegenden Seitenwänden Durchführungsmuffen für Kabel vorgesehen sind und die Decke eine Einstiegsöffnung aufweist, die, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Verlängerungschachtes, durch einen Deckel verschliebar ist.
Es war lange Zeit üblich, derartige Kabelschächte, die für die Herstellung von Leitungsverbindungen in Bereichen, wo mehrere Kabel zusammenlaufen, sowohl bei der Energieversorgung als auch bei Fernmeldeeinrichtungen benötigt werden, an der jeweiligen Stelle nach Ausheben einer entsprechenden Baugrube in Ortbeton zu errichten. Nachteilig ist dabei, dass insbesondere bei schwierigem, z. B. rutschgefährdetem Gelände, eine wesentlich grössere Baugrube auszuheben ist, als dem Volumen des Kabelschachtes entspricht, wobei die Wände der Baugrube während der Betonierungs- und Errichtungsarbeiten gesichert werden müssen. Die Errichtung des Kabelschachtes in Ortbeton erfordert einen relativ langen Zeitraum, was besonders im verbauten Gelände oder auch im Bereich und in der Nähe von Verkehrsflächen vielfach untragbar ist.
Ein weiterer Nachteil dieser Bauweise besteht darin, dass die Arbeiten vielfach durch Niederschlags- oder
<Desc/Clms Page number 2>
Sickerwasser, das sich im Bodenbereich der Baugrube sammelt, beeinträchtigt werden. Es wurde versucht, den erwähnten Nachteilen durch einen Kabelschacht der eingangs genannten Art wenigstens zum Teil abzuhelfen. Bei dem bek nnten Kabelschacht werden nur mehr Boden und Decke in Ortbeton ausgeführt, wogegen die Seitenwände aus untereinander verbundenen Fertigteilplatten aus Beton errichtet werden.
Durch diese Massnahme lässt sich zwar die Gesamterrichtungszeit verkürzen, doch bleiben die grundsätzlichen Nachteile der notwendigen, relativ grossen Baugrube, der Wandabsicherung dieser Baugrube und des sich fallweise am Boden sammelnden Sickerwassers erhalten und es ist auch nicht möglich, den Innenraum der Raumzelle während der Errichtungszeit vor dem Eindringen von Niederschlags- und Sickerwasser zu schützen.
Aufgabe der Erfindung ist demnach die Schaffung eines Kabelschachtes, bei dem mit einer die Grösse des Schachtes nur unwesentlich übersteigenden Baugrube das Auslangen gefunden wird, nur in Ausnahmefällen Sicherungsmassnahmen für die Seitenbereiche der Baugrube notwendig sind, das Eindringen von Niederschlags- und Sickerwasser in den Kabelschacht während der Errichtungszeit weitgehend verhindert werden kann und bei dem die Errichtung in extrem kurzer Bauzeit möglich ist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Kabelschacht in seiner Gesamtheit aus zwei einseitig offenen, je einen Betonfertigteil bildenden Raumzellen besteht, bei denen an den Boden und die Decke Seitenwandteile einteilig anschliessen und die mit zueinander gerichteten Öffnungen aufeinandergesetzt und an den
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
Herstellung nach dem-aus der AT-PS 363 650 bekannten Verfahren, wobei nicht nur der die Decke aufweisende Bauteil, sondern auch der den Boden aufweisende Bauteil mit nach oben gerichteter Decke bzw. gerichtetem Boden in einer aus Aussenschalung und Kernschalung bestehenden Schalung gegossen wird. Dieses Verfahren ermöglicht die unproblematische Herstellung von Decken- bzw. Bodenplatten mit anschliessenden, die jeweiligen Platte zu einer Raumzelle ergänzenden Wandungsteilen.
Beim erfindungsgemässen Kabelschacht können beim Giessvorgang gleich die Durchführungsmuffen eingegossen werden, und es ist auch möglich, an den Wandteilrändern die für die Verbindung notwendigen Aufnahmeöffnungen für Dübel, Anker u. dgl. vorzusehen bzw. diese Ränder mit ineinandergreifendem Profil auszustatten.
Als zusätzlicher Vorteil ergibt sich, dass Kabelschächte verschiedener Höhe mit der gleichen Schalung hergestellt werden können, wobei man bei niedrigen Wänden einfach im unteren Bereich der Wandschalung Einlagen vorsieht.
Je nach der Baugrösse des jeweiligen Kabelschachtes, den örtlichen Gegebenheiten und den zur Verfügung stehenden Hebezeugen kann man nach einer Variante die Endmontage erst in der Baugrube vornehmen, wobei zuerst die den Boden aufweisende Raumzelle in die vorher erstellte Baugrube abgesenkt und ausgerichtet wird, wonach die die Decke aufweisende Raumzelle eingebracht und mit der zweiten Raumzelle verbunden wird. Die Montagearbeiter können sich hier im Inneren der den Boden aufweisenden Raumzelle aufhalten und sind durch die Seitenwandteile dieser Raumzelle weitestgehend gegen nachrutschenden Boden von den Seiten der Baugrube geschützt, wobei es auch keine Rolle spielt, wenn
EMI3.1
<Desc/Clms Page number 4>
zur Verfügung, dann-kann man den Kabelschacht auch erst nach Verbindung der beiden Raumzellen zum Kabelschacht in der Gesamtheit in die Baugrube absenken.
Besonders im schwierigen Gelände wird es sich empfehlen, diese Art der Montage zu wählen, wobei man den Einsatz schwererer Hebezeuge in Kauf zu nehmen hat.
Die Muffen oder ähnlichen Kabeldurchführungen werden von vornherein an der passenden Stelle und in der richtigen Anzahl angebracht. Unmittelbar nach dem Aufsetzen des Oberteiles bzw. der vollständigen Einbringung des Kabelschachtes in die Baugrube kann bereits mit der Herstellung der entsprechenden Kabelverbindungen im Kabelschacht begonnen werden. Zwischen die stossenden Ränder der Wandungen können Dichtungen eingelegt werden. Es ist auch möglich, wenigstens den Unterteil von Haus aus mit einer abdichtenden Aussenhaut oder-schiebt zu versehen, wenn im Einbaubereich mit besonderen Wasseransammlungen auf Dauer zu rechnen ist. Unmittelbar nach dem Einbringen des Kabelschachtes kann auch die Baugrube wieder verfüllt werden, so dass sich die Zeit der Umweltbelästigung auf ein Minimum reduziert.
Die Seitenwandteile können wenigstens bereichsweise mit einander bei den aufeinandersitzenden Wandteilen ergänzenden Aufnahmevertiefungen oder Halterungen für Kabelstützen, Kabelköpfe usw. versehen sein. Wenn der Kabelschacht in fertig montiertem Zustand in die Baugrube abgesenkt werden kann, ist es auch möglich, die Kabelstützen usw. schon vor dem Absenken oder im Herstellungsbetrieb anzubringen.
Es kommt häufig vor, dass unterschiedliche Abstände zwischen der Deckenoberseite des Kabelschachtes und der Bodenoberfläche vorhanden sind. Dies ist insbesondere dann unzulässig, wenn der für die Einstiegsöffnung vorzusehende
<Desc/Clms Page number 5>
Deckel Teil einer Verkehrsfläche, z. B. einer Fahrbahn oder eines Gehsteiges, ist. Um hier eine genaue Nivellierung zu ermöglichen, kann man auf die Decke wahlweise ebenfalls als Fertigteile ausgebildete Schachtelemente in Verlängerung der Einstiegsöffnung aufsetzen, wobei Schachtelemente verschiedener Höhe vorrätig gehalten und jeweils die passenden eingesetzt werden.
Zu erwähnen ist noch, dass man selbstverständlich an den Betonfertigteilen entsprechende Angriffsstellen für Hebezeuge, z. B. Ösen für das Einhängen von Kranhaken, vorsehen wird. In ungünstigem Gelände können ferner vor dem Einbau des Kabelschachtes in die Baugrube Pfähle oder Fertigteilfundamente eingebracht werden, um eine ebene Aufstellung des Schachtes zu ermöglichen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 einen erfindungsgemäBen Kabelschacht im Schaubild, wobei die beiden Raumzellen im Abstand kurz vor dem Zusammenfügen dargestellt wurden, Fig. 2 einen Querschnitt durch den vormontierten Kabel- schacht und Fig. 3 als Detail im gröBeren Massstab einen. Längsschnitt durch die Seitenwandteile im Bereich einer möglichen
Verbindung.
Der Kabelschacht besteht grundsätzlich aus zwei einseitig offenen Raumzellen 1 und 2. Die Raumzelle 1 besitzt eine Decke 3'mit einer Einstiegsöffnung 4 und an diese Decke 3 angeformte Seitenwandteile 5,6. Die Raumzelle 2 weist den Boden 7 und Seitenwandteile 8,9 auf, wobei sich die
<Desc/Clms Page number 6>
Seitenwandteile 5 und 8 sowie 6 und 9 zur vollen Höhe des Kabelschachtes ergänzen. In die Seitenwandteile 6,9 sind bereits bei der Herstellung Muffen oder ähnliche Durchführungen 10 für Kabel eingelegt. Ferner besitzen-die Seitenwände 8 und 6 innenseitig fluchtende Aufnahmevertiefungen 11, in die Träger oder ähnliche Bauteile für Kabelhalterungen, Kabelkopfhalterungen usw. eingesetzt werden können.
Die Verbindung der Raumzellen erfolgt an den Rändern der Seitenwände 5,6, 7,8, wobei sowohl Bolzen-Steckverbindungen, Dübelverbindungen, Schraubverbindungen oder verstellbare Anker als auch andere an sich für die Verbindung von Betonfertigteilen übliche Bauelemente eingesetzt werden können. Nach Fig. 1 sind an den Seitenwänden 9 nach oben weisende Ankerbolzen 12 angebracht, die in entsprechende Aufnahmen in den Rändern der Seitenwände 6 eingreifen.
Nach Fig. 3 ist die Anordnung gegenüber Fig. 1 umgekehrt.
Hier sind an den Seitenwänden 6 bereits bei der Herstellung Ankerbolzen 13 angebracht. Diese Ankerbolzen 13 können auch später in bei der Herstellung eingesetzte Hülsen 14 eingeführt werden. In den Seitenwänden 9 sind nach oben offene Hülsen 15 mit grösserem Durchmesser vorgesehen, in die vor dem Zusammenfügen der Raumzellen zum Kabelschacht ein Mörtel oder Kleber 16 eingebracht wird, der dann die Bolzen 13 festhält.
Aus Fig. 1 sieht man, dass in der Deckenoberseite Aufnahmelöcher 17 für die Anbringung von Halterungen für den Hebezeugangriff vorgesehen werden können. Zwischen die stossenden Wandteile können Dichtungen 18 eingelegt werden.
Um die Öffnung 4 in der Decke 3 sind ebenfalls Aufnahmelöcher 19 angebracht. Diese Aufnahmelöcher 19 ermöglichen es, einen Fertigteil-Verlängerungsschacht, der im wesentlichen nur Seitenwände und oben eine Deckelhalterung aufweist, mit Hilfe von Bolzen zu befestigen. Es werden Verlängerungsschächte verschiedener Höhe eingesetzt, um
<Desc/Clms Page number 7>
den nicht dargestellten Deckel mit seiner Oberseite jeweils in Fluchtstellung mit der Umgebung zu bringen.