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Verfahren zur Herstellung von Atkylbromiden
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Anti-wasserstoffe.
Alkylbromide haben in letzter Zeit als Ausgangsmaterialien für die Herstellung einer grösseren Zahl von verschiedenen organischen Derivaten grössere Bedeutung gewonnen. So sind Alkylbromide z. B. wertvolle Zwischenprodukte bei der Herstellung von Fettalkoholen ; letztere werden durch Hydrolyse von Alkylbromiden mit Laugen gewonnen. Alkylbromide können auch mit Natriumcyanid umgesetzt werden und ergeben dann Nitrile, welche mit Schwefelsäure zu Iminosulfaten umgesetzt werden können, welche wieder hydrolysiert werden können und dann ein oberflächenaktives Fettamid ergeben. Verschiedene Aminoxyde, die als Waschrohstoffe verwendet werden können, werden durch Oxydation der Reaktionsprodukte hergestellt, die sich bei der Umsetzung von Alkylbromiden mit sekundären Amiden, z. B. Dimethylamin, ergeben.
Die Anlagerung von Halogenwasserstoffen an ungesättigte Kohlenwasserstoffe ist an sich eine bekannte Reaktion. Markownikoff berichtete bereits im Jahre 1870, dass bei der Behandlung eines unsymmetrischen Olefins mit Halogenwasserstoff an der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung eine Anlagerung erfolgt, wobei der Wasserstoff sich an das Kohlenstoffatom mit der grösseren Anzahl von Wasserstoffatomen und das Halogenatom an das Kohlenstoffatom mit der kleinsten Anzahl Wasserstoffatome anlagert. Diese Art der Umsetzung wird als"normale"oder Markownikoff-Anlagerung bezeichnet im Gegensatz zu der anormalen, sogenannten Anti-Markownikoff- oder Radikal-Anlagerung, bei welcher das Halogenatom sich an das Kohlenstoffatom mit der grösseren Anzahl von Wasserstoffatomen anlagert.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Hydrobromierungsverfahren der letzteren Art, welches unter Verwendung eines freie Radikale bildenden Katalysatorsystems durchgeführt wird.
Es sind verschiedene Methoden bekannt, mit deren Hilfe die Richtung kontrolliert werden kann, in welcher eineHydrohalogenierungsreaktion fortschreitet. So ist beispielsweise vorgeschlagen worden, die Anti-Markownikoff-Hydrohalogenierung in Gegenwart verschiedenerradikalbildender Katalysatoren, wie Peroxyden, z. B. Wasserstoffperoxyd, Acetylperoxyd, Ascaridolu. ähnl., vorzunehmen. Es ist auch vorgeschlagen worden, als Katalysatoren ungesättigte Verbindungen zu verwenden, die Peroxyde bilden, wenn sie mit Sauerstoff, Luft oder Ozon in Berührung gebracht werden. Es ist auch bekannt, dass Ultraviolettstrahlen die anormale Anlagerung von Bromwasserstoff beispielsweise an ungesättigte organische Verbindungen begünstigen bzw. katalysieren.
Die Verwendung von Peroxyden als Promotoren bzw. Katalysatoren in einer Anti-Markownikoff-Anlagerung ergibt in vielen Fällen eine verhältnismässig langsame und unspezifische Umsetzung. Darüber hinaus sind Peroxyde bekannte Polymerisationskatalysatoren für eine grosse Zahl von ungesättigten Kohlenwasserstoffen, so dass sie nur mit grosser Vorsicht verwendet werden können. Die Anwendung von ultravioletten Strahlen zur Katalyse der"anormalen"Anlagerung hat ebenfalls beträchtliche Nachteile, da in diesem Fall die Verwendung einer kostspieligen Quarzausrüstung notwendig ist, welche überdies gegen die Bildung von Filmen oder Niederschlägen auf dem Quarzfenster ausserordentlich anfällig ist.
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Die Verwendung von Sauerstoff allein als Promotor einer Anti-Markownikoff-Anlagerung ergibt nur eine verhältnismässig niedrige Umsetzungsgeschwindigkeit,
Erfindungsgemäss erfolgt nun die Herstellung von Alkylbromiden durch Anlagerung von Bromwasser- stoff an ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe unter Verwendung eines radikalbildenden Kataly- sators in einer solchen Weise, dass die den bisher bekanntgewordenen Verfahren anhaftenden Nachteile vermieden werden. Die so hergestellten Alkylbromide, insbesondere primäre Alkylbromide, weisen her- vorragende Qualität, insbesondere hinsichtlich der Farb- und Stabilitätseigenschaften, auf.
Die Erfindung betrifft ein kontinuierlich durchführbares Verfahren zur Herstellung von Alkylbromi- den mit verbesserter Stabilität durch radikalkatalysierte Bromwasserstoffanlagerung an a-Olefine mit wenigstens 3 Kohlenstoffatomen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man a) in einer ersten Reak- tionszone die a-Olefine mit weniger als der stöchiometrischen Menge Bromwasserstoff in Gegenwart eines radikalbildenden Katalysators teilweise in Alkylbromide umwandelt und b) in einer nachfolgen- den Reaktionszone das teilweise umgewandelte Reaktionsprodukt mit einem Überschuss an Bromwasser- stoff vollständig umsetzt.
In der Zeichnung ist inFig. l schematisch der Ablauf des erfindungsgemässen Verfahrens dargestellt.
Zunächst wird der radikalbildende Katalysator, vorzugsweise Ozon, mit dem Rohmaterial, welches der
Hydrobromierung unterworfen werden soll, nämlich dem a-Olefin, zusammengebracht. In einem ersten
Hauptkreislauf (Reaktionszone A) wird Bromwasserstoff mit der Mischung aus Olefin und radikalbilden- dem Katalysator vermischt und ein Teil dieser Reaktionsmischung durch den Wärmeaustauscher zurück- geführt. Ein zweiter Hauptkreislauf (Reaktionszone B) umfasst einen weiteren Bromwasserstoffbehälter, einen Wärmeaustauscher sowie die notwendigen Hilfsmittel zur Kreislaufführung der Materialien. An die
Reaktionszone B schliesst sich eine Reinigungszone für die Alkylbromide und schliesslich eine Zone zur Abtrennung der gewünschten Endprodukte an.
Das wesentliche Kennzeichen der Erfindung ist die mehrstufige Durchführung der Anti-Markownikoff-
Hydrobromierung. Überraschenderweise lassen sich bei dieser mehrstufigen Durchführung des Verfahrens
Alkylbromide mit wesentlich verbesserter Qualität herstellen, Dieses mehrstufige Verfahren wird im einzelnen wie folgt durchgeführt :
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Bei dieser Umsetzung entsteht ein Reaktionsgemisch, welches das a-Olefin-Ausgangsmaterial und eine kleine Menge eines Ozonids dieser Olefine enthält. Dieses Reaktionsgemisch wird in die Reaktions- zone --14-- weitergeleitet, in welcher es mit Bromwasserstoff --13-- versetzt wird, u. zw. in einer
Menge, die geringer ist als die stöchiometrische Menge, die zur Umwandlung des gesamten a - Olefin-
Ausgangsmaterials notwendig wäre.
Die teilweise umgewandelte Alkylbromid-Reaktionslösung gelangt in den Wärmeaustauscher --15-- und wird dort in zwei Fraktionen gespalten. Die erste Fraktion --22-- wird zusammen mit dem Olefin-Ausgangsmaterial und dem Ozonid in die Reaktionszone-14-- zurückgeleitet, während die zweite Fraktion in die zweite Reaktionszone --17-- weitergeleitet wird, Zu dieser zweiten Fraktion, welche aus Alkylbromiden, nicht umgesetzten a-Olefinen und einer kleinen Menge Ozoniden besteht, wird eine zusätzliche Menge Bromwasserstoff --16-- hinzugefügt, welche ausreicht, um die Umwandlung der a-OIefine in Alkylbromide zu vervollständigen.
Nach Verlassen der Reaktionszone --17-- wird die Reaktionsmischung durch den Wärmeaustauscher --18-- geführt, in welchem das Reaktionsgemisch wieder in zwei Fraktionen geteilt wird, wobei die erste Fraktion --23-- in die Reak- tionszone --17-- zurückgeleitet und die zweite Fraktion in die Reinigungszone --J9-- weitergeleitet wird.
In der Reinigungszone-19-wird --19-- wird Wasser --20-- zugesetzt, um allen gelösten Bromwasserstoff zu entfernen. Das gereinigte Alkylbromid-Produkt --21--, welches im wesentlichen aus primären Bromiden besteht, kann in der Form, in der es anfällt, direkt aufgefangen, gelagert oder weiterverwendet werden.
Aus dem Fliessschema erkennt man, dass es sich bei dem Verfahren gemäss der Erfindung um eine mehrstufige Hydrobromierung von a-Olefinen handelt, bei welcher die einzelnen Umsetzungsstufen Rücklaufsysteme darstellen. Für die Zwecke der Erfindung besteht ein solches Rücklaufsystem aus einem Reaktionsgefäss, einem Wärmeaustauscher, einer Pumpe und einer Rücklaufleitung. In Fig. 1 sind zwei solcher Rücklaufsysteme dargestellt ; in der letzten Reaktionsstufe, wenn mehr als zwei verwendet werden, kann ein gewöhnlicher Rückmischungsreaktor eingesetzt werden, wobei ein ausreichendes Vermischen mit üblichen Rührvorrichtungen an Stelle eines Rücklaufsystems erreicht wird.
Obwohl auch andere Reaktionseinheiten eingesetzt werden können, wird die Verwendung von Rück-
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auch aus diesem Grunde nur gerade soviel Ozonid gebildet werden sollte, wie notwendig ist, um die Bromwasserstoffanlagerungsreaktion zu katalysieren,
Das Fliessschema in Fig. 1 und die vorstehenden Ausführungen beziehen sich auf die Bildung eines
Ozonidsinitiators in situ im Reaktionsgemisch ; zu dieser Verfahrensweise existiert noch eine ausgezeichinete Alternative. Das als Initiator zu verwendende Ozonid kann durch Einführung der notwendigen Menge
Ozon in ein a- Olefin hergestellt werden ; anschliessend wird das so gewonnene Ozonid in die Masse des
Olefinmaterials, welches hydrobromiert werden soll, eingeführt.
Wichtig ist nur, dass ein radikalbilden- der Initiator in dem Reaktionsgemisch vorhanden ist. Ob das Ozonid in situ in der Gesamtmenge des a-Olefin-Ausgangsmaterials gebildet wird oder ob es zuvor in einer kleinen Olefinmenge getrennt her- gestellt und dann in die Hydrobromierungszone eingeführt wird, ist von geringerer Bedeutung. Es ist ausserdem möglich, die Ozonide bzw. die Olefine, welche grössere Mengen des Ozonidinitiators ent- halten, in Metallbehältern längere Zeit zu lagern, ohne dass die katalysierende Wirkung verloren geht.
Die Anti-Markownikoff-Anlagerung von Bromwasserstoff an a-Olefine in Gegenwart eines Ozonids als Katalysator bzw. Initiator erfolgt schnell und wirksam in jedem beliebigen Reaktor, in dem eine aus- reichende Berührung zwischen der Bromwasserstoffphase und dem a-Olefin sichergestellt ist.
Die besten Ergebnisse werden bei dem erfindungsgemässen Verfahren erzielt, wenn die erste Stufe der Umsetzung in einem Rücklauf-oder Umlaufsystem bis zu einem Umsetzungsgrad von etwa 75 bis 95%, vorzugsweise 77 und 90%, durchgeführt wird. Dies wird dadurch erreicht, dass man ein a-Olefin mit etwa
75 bis 95% der stöchiometrischen Menge Bromwasserstoff in Gegenwart einer geringen Menge eines radi- kalbildenden Initiators, vorzugsweise einem Ozonid, in einem Umlaufreaktor umsetzt. Etwa 5 bis
25 Mol-% des als Ausgangsmaterial verwendeten Olefins bleibt in der ersten Umsetzungsstufe nicht um- gesetzt zurück.
Temperatur und Reaktionsdauer in dem ersten Umlaufreaktor sind eng miteinander verknüpft, da im
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verständlich hängen diese Daten auch von der Grösse der verwendeten Einheit ab.
Der exotherme Charakter der Olefin-Bromwasserstoff-Anlagerungsreaktion wird in wirksamer Weise durch Rückführung eines Teiles der Reaktionslösung kontrolliert, nachdem diese den ersten Wärmeaustauscher --15-- passiert hat. Der rückgeführte Teil der Reaktionslösung wird in der ersten Reaktionszone --14-- mit dem als Ausgangsmaterial verwendeten a-Olefin, dem Bromwasserstoff und dem Ozonid vermischt und absorbiert die entstehende Reaktionswärme. Die Rücklaufgeschwindigkeit der Reaktionslösung in Zone A sollte wenigstens 20mal so gross sein wie die Zuführungsgeschwindigkeit des Ausgangsmaterials (20 : 1), Die obere Grenze kann bei 100 : 1 liegen ; die besten Ergebnisse werden im allgemeinen erhalten, wenn das Rücklaufverhältnis zwischen etwa 40 : 1 und 70 : 1 liegt.
Der wesentliche Faktor ist die exakte Kontrolle der Reaktionstemperatur, so dass eine Überhitzung und Zersetzung der Alkylbromide mit Sicherheit vermieden wird.
Die teilweise umgewandelte Reaktionslösung der ersten Hydrobromierungsstufe, welche etwa 75 bis 95 Mol-% Alkylbromid, etwa 25 bis 5 Mol-% nicht umgesetztes a-Olefin und eine kleine Menge Ozonid enthält, wird nach Durchgang durch den Wärmeaustauscher in die zweite Reaktionszone --17-- geleitet, in welcher weiterer Bromwasserstoff zur Vervollständigung der Hydrobromierungsreaktionzugesetzt wird. Die Menge des in dieser zweiten Stufe benötigten Bromwasserstoffs hängt von dem Umsetzungsgrad ab, der in der ersten Hydrobromierungsstufe erreicht wurde. Bei dem Zweistufenverfahren gemäss der Erfindung wird auf jeden Fall in der zweiten Stufe soviel Bromwasserstoff zugefügt, dass eine vollständige Umwandlung des a-Olefins in Alkylbromid erfolgt. Hiefür ist im allgemeinen ein Überschuss an Bromwasserstoff notwendig, z.
B. ein Überschuss von etwa 15 bis 50 Mol-%, um sicherzustellen, dass keine nichtumgesetzten a-Olefine zurückbleiben.
Die Reaktionsbedingungen in der zweiten Hydrobromierungsstufe sind im wesentlichen dieselben wie in der ersten Stufe, d. h. die Reaktionstemperatur liegt zwischen etwa -6, 7 und +15, 6 C, vorzugsweise zwischen etwa-3, 9 und etwa +I, 70C bei einer durchschnittlichen Verweildauer von etwa 3 bis 15 min.
Da in dieser zweiten Zone B kleinere Mengen der Reaktionspartner aufeinandertreffen, stellt die durch die Umsetzung entstehende Wärme ein weniger schwieriges Problem dar als in der ersten Umsetzungsstufe. Infolgedessen ist das Rücklaufverhältnis, welches notwendig ist, um die Reaktion unter Kontrolle zu halten, entsprechend kleiner und es reicht ein Rücklaufverhältnis von etwa 20 : 1, allgemeiner etwa 10 : 1 bis etwa 30 2 1, aus.
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Das so erhaltene Reaktionsprodukt besteht hauptsächlich aus primären Alkylbromiden, kleineren
Mengen an sekundären Bromiden und geringen Mengen an vinylidenverzweigten, monobromierten Pro- dukten. Es wird von überschüssigem Bromwasserstoff nach irgendeiner beliebigen Methode befreit. Bei- spielsweise wird Luft, Stickstoff oder Helium durch das Reaktionsprodukt hindurchgeleitet. Das danach vorliegende bromwasserstofffreie Alkylbromid kann mit einer schwach basischen Lösung neutralisiert werden, beispielsweise mit einer 5% eigen wässerigen Natriumbicarbonatlösung, wobei sich eine obere organische Phase und eine untere wässerige Phase bildet. Die obere organische Phase, welche das Alkyl- bromid enthält, wird abgetrennt und aufgearbeitet.
Das rohe Alkylbromid kann auch wie vorstehend mit einem nichtreaktionsfähigen Gas gereinigt und dann in der etwa 1-bis 10fachen Menge seines Volumens eines mit Alkylbromid nicht reagierenden Lö- sungsmittels, z. B. Chloroform oderPetroläther, gelöst werden. Die ätherische Lösung wird anschliessend, wie vorstehend angegeben, mit einer schwach-basischen Lösung, z. B. 51oiger Natriumbicarbonatlösung, neutralisiert. Die nichtneutralisierte ätherische Lösung kann auch mit Wasser gewaschen werden, bis sie neutral reagiert ; diese Arbeitsweise wird im Falle der weniger stabilen Alkylbromide angewendet. Nach dem Neutralisieren der ätherischen Alkylbromidlösung wird diese, unabhängig von der Art, in der die
Neutralisation vorgenommen worden ist, in üblicherweise, z.
B. über Magnesiumsulfat, getrocknet. Das
Lösungsmittel wird dann von der getrockneten ätherischen Alkylbromidlösung durch Abdampfen oder De- stillation unter vermindertem Druck entfernt. Insbesondere im Fall der niedriger siedenden Alkylbromide sollte das Lösungsmittel durch sorgfältige Destillation entfernt werden. Die reinen Alkylbromide werden dann aus der trockenen lösungsmittelfreien organischen Phase abdestilliert.
Die Umsetzung zwischen dem Bromwasserstoff und den a-Olefinen läuft leicht in jedem beliebigen
Reaktor ab, in welchem Bromwasserstoff und Olefin in ausreichendem Masse miteinander in Berührung gebracht werden können.
Unter nahezu idealen Bedingungen für die gegenseitige Berührung der Reaktionspartner, d. h. in einer bewegten Dünnschichtkolonne, ist die Bromwasserstoffanlagerung in 1 min beendet, Für eine Reak- tion erster Ordnung entspricht die Zeit bis zur vollständigen Umsetzung einer Reaktionskonstanten K von
5-1 min.
Eine innige Vermischung der Reaktionspartner bei der Bromwasserstoffanlagerung wird auch erreicht, wenn man Bromwasserstoffgas unter Verwendung einer porösen Platte als Gasverteiler in das Olefin einleitet, so dass man kleine Gasblasen erhält, die einen grossen Interphasen-Bereich ergeben. Durch lebhafte Bewegung wird die Möglichkeit für eine innige Vermischung ebenfalls erhöht und die Reaktionstemperatur niedrig gehalten. Unter günstigen Vermischungsbedingungen bestimmt die Geschwindigkeit der Bromwasserstoffanlagerung die Reaktionsgeschwindigkeit bis zu einem Umsetzungsgrad von 80 bis 90%. Bei diesem Umsetzungsgrad wird die Konzentration an nichtumgesetztem Olefin ein beherrschender Faktor und die Gesamtreaktionsgeschwindigkeit wird vermindert.
Für die Durchführung der Bromwasserstoffanlagerungsreaktion können einfache Reaktoren, die mit den notwendigen Hilfsmitteln zur Einführung und Verteilung des Bromwasserstoffes ausgerüstet sind, Badumlaufreaktoren, Dünnschichtreaktoren und Sprühreaktoren verwendet werden.
Die Hauptnebenreaktion, die neben der Anti-Markownikoff-Anlagerung von Bromwasserstoff abläuft, ist die normale oder Markownikoff-Anlagerung, die zur Bildung der weniger erwünschten und weniger stabilen sekundärenAlkylbromide führt. Die Bildung von sekundären Alkylbromiden während der Hydrobromierungsreaktion wird gemäss der Erfindung durch die Aufrechterhaltung niedriger Reaktionstemperaturen unterdrückt. So erhält man beispielsweise ein Produkt mit 97% primären Bromiden und 31o sekun- dären Bromiden, wenn die Hydrobromierungsreaktion bei einer Temperatur von etwa 100C oder niedriger in einer Gesamtreaktionszeit von etwa 10 bis 20 min durchgeführt wird.
Lässt man bei derselben Gesamtreaktionsdauer die Temperatur auf etwa 380C ansteigen, so enthält das Reaktionsprodukt bereits etwa 11% sekundäre Bromide. Bei so hohen Prozentsätzen an sekundären Alkylbromiden ergeben sich bereits Schwierigkeiten hinsichtlich der Stabilität der Produkte.
Wie weiter oben bereits angeführt, wird auch bei einer raschen Vervollständigung der Bromwasserstoffanlagerung die Bildung von sekundären Bromiden unterdrückt, Wird so z. B. die Hydrobromierung von a- Olefinen bei etwa ] 0 C durchgeführt und die Anlagerung in etwa 5 min zu Ende geführt, so enthält das Endprodukt nur etwa 2% sekundäres Amid. Wird bei derselben Reaktionstemperatur die Reaktionsdauer auf etwa 2 h erhöht, indem man die Geschwindigkeit der Bromwasserstoffzugabe erniedrigt, so erhöht sich die Menge an sekundärem Bromid in dem Alkylbromidendprodukt auf das Dreifache, d. h. auf etwa 6%.
Der vorzugsweise verwendete radikalbildende Ozonidkatalysator unterliegt leicht der Vergiftung
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durch bestimmte reduzierend wirkende Mittel. Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd stellen rasch wir- kende Gifte für den Ozonidkatalysator dar ; als Folge ergibt sich eine Unvollständigkeit der Bromierungs- reaktion, die ausserdem von einer erhöhten Bildung von"normalen"Alkylbromid-Produkten begleitet ist. Die radikalkatalysierte Hydrobromierungsreaktion ist ausserdem äusserst empfindlich gegen bestimm- . te Werkstoffe, die für die Herstellung der Reaktionsgefässe verwendet werden. So ergibt sich beispiels- weise bei der Verwendung von Kupfer als Material für die Reaktionsgefässe eine unvollständige Hydro- bromierung der Olefine.
Auch Eisenmaterialien, insbesondere nichtrostender Stahl, führen zu einer
Verminderung der Vollständigkeit der Umsetzung um etwa 2% bei Atmosphärendruck. Bei erhöhten
Drucken lässt sich nur noch ein Umsetzungsgrad von etwa 851o in Gegenwart dieser Metalle erreichen bei gleichzeitiger Zunahme der Bildung von sekundären Bromiden und einer Verfärbung der Produkte.
Bei Verwendung von Nickel, Glas, glasüberzogenem Stahl und Polyvinylchlorid für die Reaktionsge- fässe werden die vorstehend angegebenen schädlichen Wirkungen vermieden oder weitgehend vermin- dert, so dass vorzugsweise derartige Materialien für die Herstellung der Vorrichtungen, in denen das
Verfahren der Erfindung durchgeführt wird, verwendet werden.
Wird der Druck über Atmosphärendruck erhöht, so erhöht sich auch die Reaktionsgeschwindigkeit.
Der Umsetzungsgrad einer gegebenen Hydrobromierungsreaktion in einer gegebenen Zeit erhöht sich, wenn man bei Drucken von etwa 1,4 bis 4, 2kg/cmz arbeitet, Eine kontinuierliche Hydrobromierungs- reaktion wurde z. B. unter Verwendung von Ozon-behandeltem C-Cjg-a-Olefin in einer Reaktionszeit von 8 min bei Atmosphärendruck in einem Badumlaufreaktor durchgeführt ; dabei wurde ein Bromierungs- grad von 97, 3% erreicht. Wird dieselbe Hydrobromierungsreaktion bei einem Druck von 3, 15 kg/cm2 durchgeführt, so erreicht man einen Umsetzungsgrad von 98, 8%.
Beispiele I und IV :
Eine Mischung aus a-Olefinen mit einem Gehalt von
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<tb>
<tb> i <SEP> ii <SEP> III <SEP> rv
<tb> Dodecen <SEP> 65ale <SEP> 68% <SEP> 68% <SEP> 67%
<tb> Tetradecen <SEP> 25% <SEP> 24% <SEP> 24% <SEP> 23% <SEP>
<tb> Hexadecen <SEP> 100/0 <SEP> 8% <SEP> 8% <SEP> 10%
<tb> wobei <SEP> etwa <SEP> 4% <SEP> 3% <SEP> 3% <SEP> 3,5%
<tb>
der Olefine eine Vinylidenverzweigung aufweisen, wurde kontinuierlich von oben in einem gepackten Kolonnenreaktor mit einer Geschwindigkeit von 45, 4kg/h eingeleitet. Der eingeführte Olefinstrom sank unter seiner eigenen Schwere durch die Kolonnenfüllung nach unten.
Von unten wurde in die Kolonne ein Sauerstoffstrom mit einem Gehalt von etwa 2'%'Ozon eingeleitet ; der Ozongehalt wurde in dem Sauerstoffstrom erzeugt, indem man den letzteren der Einwirkung stiller elektrischer Entladungen eines Ozongenerators aussetzte. Der Sauerstoff-Ozon-Strom stieg durch die Kolonnenfüllung nach oben, wobei das Ozon im wesentlichen quantitativ mit den Olefinen unter Bildung von Ozoniden reagierte. Der Sauerstoff-Ozon-Strom wurde mit einer solchen Geschwindigkeit eingeführt, dass sich etwa 0,2 Mol-% Ozonid in dem Olefinmaterial bildeten,
Die Olefin-Ozonid-Mischung wurde kontinuierlich in einen zweistufigen Badumlaufreaktor gepumpt. Die erste Stufe dieses Reaktors umfasste eine Zentrifugalpumpe, einen Wärmeaustauscher und eine Rohrleitungsschleife, durch welche die Reaktionsmischung umgewälzt werden konnte.
Das Olefin wurde durch eine Düse auf der Ansaugseite der Pumpe eingeführt, um eine gute Vermischung mit der Hauptmenge des umgewälzten Materials zu erreichen. Gasförmiger wasserfreier Bromwasserstoff wurde ebenfalls unter Verwendung einer Düse zur Erzielung einer guten Vermischung in die Pumpe eingeführt, u.
zw. mit einer Geschwindigkeit von etwa
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<tb>
<tb> i <SEP> II <SEP> III <SEP> iv
<tb> 16, <SEP> 8 <SEP> kg/h <SEP> 16, <SEP> 0 <SEP> kg/h <SEP> 16,8 <SEP> kg/h <SEP> 16,8 <SEP> kg/h
<tb>
Die Reaktionstemperatur wurde durch Kühlung mit einer kalten Salzlösung zwischen
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<tb>
<tb> I <SEP> 11 <SEP> in <SEP> IV
<tb> - <SEP> 1 <SEP> bis <SEP> -3 C <SEP> -3, <SEP> 9 <SEP> bis <SEP> -6, <SEP> 7 C <SEP> -3, <SEP> 9 <SEP> bis <SEP> -6, <SEP> 7 C <SEP> -1,1 <SEP> bis <SEP> -3,3 C
<tb>
gehalten, gemessen an den Eintritts- und Austrittsstellen des Wärmeaustauschers.
Der Druck auf der Förderseite der Pumpe lag bei
EMI7.2
<tb>
<tb> I <SEP> II <SEP> III <SEP> IV
<tb> 5, <SEP> 34 <SEP> kg/cm2 <SEP> 5,3 <SEP> kg/cm2 <SEP> 5, <SEP> 3 <SEP> kg/cm2 <SEP> 5, <SEP> 3 <SEP> kg/cm2 <SEP>
<tb>
und wurde auf der Saugseite bei
EMI7.3
<tb>
<tb> 1, <SEP> 76 <SEP> kg/cm2 <SEP> 1, <SEP> 7 <SEP> kg/cm2 <SEP> 1, <SEP> 7 <SEP> kg/cm2 <SEP> 1, <SEP> 8 <SEP> kg/cm <SEP> ? <SEP>
<tb>
gehalten, indem man die Produktabzweigung zur zweiten Reaktionsstufe entsprechend einstellte ; diese Abzweigung befand sich an einer Stelle zwischen dem Wärmeaustauscher und der Umlaufpumpe der ersten Stufe. Das Verhältnis von Umlauf zu Abzweigung wurde bei etwa 60 : I gehalten, um eine inni- ge Vermischung und eine gute Wärmeableitung zu erreichen.
Die Alkylbromid-Olefin-Mischung der ersten Umlaufstufe wurde mit einer solchen Geschwindigkeit in die zweite Stufe geleitet, dass der Druck in der ersten Stufe konstant blieb. Die zweite Stufe ent- sprach im wesentlichen der ersten Stufe, mit der Ausnahme, dass geringere Aufwendungen für die Wär- meableitung, ein geringeres Umlaufverhältnis und ein kleinerer Wärmeaustauscher notwendig waren.
Der aus der ersten Stufe abgezogene Materialstrom wurde über eine Düse an der Saugseite der zweiten
Pumpe eingeführt, um eine gute Vermischung mit dem umlaufenden Materialstrom zu erreichen. Brom- wasserstoff wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa
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<tb>
<tb> 1 <SEP> II <SEP> III <SEP> IV
<tb> 9, <SEP> 1 <SEP> kg/h <SEP> 1, <SEP> 4 <SEP> kg/h <SEP> 9,0 <SEP> kg/h <SEP> 9,0 <SEP> kg/h
<tb>
durch eine Düse in die Pumpe eingeführt, um eine gute Vermischung zu erreichen. Es wurde ein Überschuss an Bromwasserstoff von
EMI7.5
<tb>
<tb> I <SEP> II <SEP> III <SEP> IV
<tb> 27% <SEP> 22% <SEP> 27% <SEP> 27%
<tb>
verwendet, um eine vollständige Umwandlung der Olefine in Alkylbromide sicherzustellen.
Nahezu der gesamte Überschuss an Bromwasserstoff löste sich in dem vorhandenen Alkylbromid ; eine kleine Menge entwich jedoch durch ein Kontrollventil, welches zur Aufrechterhaltung des Druckes in der zweiten Stufe vorgesehen war. Die Temperatur des umlaufenden Stromes wurde zwischen
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<tb>
<tb> I <SEP> II <SEP> III <SEP> IV
<tb> - <SEP> 4 <SEP> 4 <SEP> bis <SEP> -0,6 C <SEP> -3,3 <SEP> bis <SEP> -6,7 C <SEP> -3,3 <SEP> bis <SEP> -6,1 C <SEP> ¯1,1 <SEP> bis <SEP> -2,2 C
<tb>
gehalten, gemessen an der Eintritts- und Austrittsstelle des Wärmeaustauschers.
Der Druck auf der Förderseite der Pumpe betrug
EMI7.7
<tb>
<tb> 1 <SEP> II <SEP> III <SEP> IV
<tb> 4,5 <SEP> kg/cm2 <SEP> 3,7 <SEP> kg/cm2 <SEP> 3,8 <SEP> kg/cm2 <SEP> 3,8 <SEP> kg/cm2
<tb>
und wurde bei
EMI7.8
<tb>
<tb> 1, <SEP> 4 <SEP> kg/cm <SEP> 0, <SEP> 9 <SEP> kg/cm <SEP> 0, <SEP> 7 <SEP> kg/cm <SEP> 1, <SEP> 3 <SEP> kg/cm
<tb>
auf der Saugseite der Pumpe gehalten. Das Umlaufverhältnis betrug 30 : 1.
Der Umwandlungsgrad in der ersten Stufe betrug :
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<tb>
<tb> I <SEP> II <SEP> III <SEP> IV
<tb> 82, <SEP> 6% <SEP> 77, <SEP> 6% <SEP> 83, <SEP> 1% <SEP> 82, <SEP> 7%
<tb>
EMI8.2
EMI8.3
<tb>
<tb> :i <SEP> II <SEP> III <SEP> IV <SEP>
<tb> 99, <SEP> 54% <SEP> 99, <SEP> 5% <SEP> 99, <SEP> 5% <SEP> 99, <SEP> 3%
<tb>
Das Umsetzungsprodukt der zweiten Stufe, in welchem der überschüssige Bromwasserstoff gelöst war, wurde kontinuierlich mit einer wässerigen Natriumbromidlösung behandelt, um den gelösten Bromwasserstoff zu entfernen. Die Natriumbromidkonzentration in der Lösung betrug etwa 20% ; es wurden etwa gleiche Volumen an Alkylbromid und Lösung verwendet. Die vermischten Phasen wurden zur Absetzung kontinuierlich in einen Tank geleitet.
Das im wesentlichen bromwasserstofffreie Alkylbromid schwimmt auf der wässerigen Schicht, die die höhere Dichte aufweist und lässt sich verhältnismässig leicht abtrennen.
Ein Nitril wurde wie folgt hergestellt : 14 g Natriumcyanid (10% Überschuss) wurden in ] 50 ml Dimethylsulfoxyd gelöst und auf 660C erwärmt. Danach wurden 70 g Alkylbromid, welches nach dem erfindungsgemässen Zweistufenverfahren hergestellt und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet worden war, in den Reaktionskolben gegeben und die Mischung unter Rühren 1 h auf 1350C erhitzt. Das gebildete Nitril wurde mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Bei der Analyse zeigte sich, dass-bezogen auf Ausgangsolefin-nur
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<tb>
<tb> I <SEP> II <SEP> III <SEP> IV <SEP>
<tb> 3, <SEP> 36% <SEP> 2, <SEP> 94% <SEP> 3, <SEP> 03% <SEP> 3, <SEP> 55%
<tb>
Olefin in dem Nitril enthalten waren, d. h. dass sich nur
EMI8.5
<tb>
<tb> 2, <SEP> 90% <SEP> 2, <SEP> 44% <SEP> 2, <SEP> 55% <SEP> 2,83%
<tb>
Olefin während der Umsetzung zu dem Nitril zurückgebildet hatten.
Die nachfolgenden Versuche erläutern die wesentlich schlechteren Resultate, die erhalten werden, wenn die Hydrobromierungsreaktion ausserhalb der vorstehend angegebenen Bereiche durchgeführt wird. Im Versuch A ist beispielsweise ein einstufiges Hydrobromierungsverfahren beschrieben ; die wesentlich schlechteren Ergebnisse sind deutlich erkennbar. Die Versuche B, C und D zeigen auf, welche Ergebnisse erhalten werden, wenn die Umwandlung in der ersten Stufe etwa 95% übersteigt.
Die nachfolgenden Versuche zeigen deutlich, dass die mit einem Einstufenverfahren hergestellten Alkylbromide für praktische Verwendungszwecke, insbesondere für eine nachfolgende Umwandlung in das Nitril, ebensowenig geeignet sind wie Alkylbromide, welche nach einem Zweistufenverfahren hergestellt worden sind, bei welchem in der ersten Stufe die Umwandlung weiter als bis zu 95% getrieben worden ist. In beiden Fällen erfolgt bei der Herstellung des Nitrils eine wesentlich stärkere Rückbildung des Alkylbromids in das Ausgangsolefin.
Versuch A :
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in einen gepackten Kolonnenreaktor mit einer Geschwindigkeit von 22,7 kg/h eingeleitet. Der Olefinstrom sank unter seiner eigenen Schwere durch die Packung der Kolonne nach unten. Von unten wurde in die Kolonne ein Sauerstoffstrom mit einem Gehalt von 2% Ozon eingeleitet ; der Ozongehalt in dem Sauerstoffstrom wurde durch Einwirkung stiller elektrischer Entladungen auf den letzteren in einem Ozongenerator erzeugt. Der Sauerstoff-Ozon-Strom stieg in der gepackten Kolonne aufwärts, wobei das Ozon im wesentlichen quantitativ mit den Olefinen unter Bildung von Ozoniden reagierte. Der SauerstoffOzon-Strom wurde mit einer solchen Geschwindigkeit zugeführt, dass sich etwa 0,2 Mol-% Ozonid in dem Olefinmaterial bildeten.
Die Olefin-Ozonid-Mischung wurde kontinuierlich in einen Einstufenreaktor gepumpt (im Gegensatz zu den Zweistufenumlaufreaktoren, die gemäss Beispiel I bis IV verwendet wurden). Der Einstufenreaktor bestand aus einer Zentrifugalpumpe, einem Wärmeaustauscher und einer Rohrleitungsschleife, durch
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welche die Reaktionsmischung umgewälzt werden konnte. Das Olefin wurde über eine Düse an der Saugseite der Pumpe eingeführt, um eine gute Vermischung mit der Hauptmenge des umgewälzten Materials zu erreichen, Gasförmiger wasserfreier Bromwasserstoff wurde ebenfalls unter Verwendung einer Düse zur Erzielung einer guten Vermischung in die Pumpe eingeführt, u. zw. mit einer Geschwindigkeit von etwa 10 kg/h.
Die Reaktionstemperatur wurde durch Kühlung mit einer kalten Salzlösung zwischen-1, 1 und - 6, 70C gehalten, wobei die Temperaturmessungen an der Eintritts- und Austrittsstelle des Wärmeaustauschers vorgenommen wurden. Der Druck auf der Förderseite der Pumpe betrug 4,4 kg/cm2, Der Druck erniedrigte sich beim Durchgang durch den Wärmeaustauscher und wurde auf der Saugseite der Pumpe bei 1, 05 kg/cm2 gehalten, indem man die Abführung des Endproduktes entsprechend einregulierte. Das Verhältnis von Umlauf zu Ableitung des Endproduktes wurde bei etwa 150 : 1 gehalten, um eine innige Vermischung und eine gute Wärmeableitung zu erreichen.
Der Umwandlungsgrad in Alkylbromid betrug 99,6 Mol-%,
Das so erhaltene Reaktionsprodukt wurde kontinuierlich mit einer wässerigen Natrium-Bromid-Lösung in der in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Weise behandelt, um nichtumgesetzten Bromwasserstoff zu entfernen,
Ein Nitril, welches in der in Beispiel 1 angegebenen Weise hergestellt worden war, enthielt, wie sich bei der Analyse ergab, 5, 85% Olefin, bezogen auf Ausgangsolefin, d. h. dasssich5, 43% desAusgangs- olefins während der Umsetzung zu dem Nitril zurückgebildet hatten, Dieser hohe Prozentsatz an zurückgebildetem Olefin stellt eine Zunahme von mehr als 100% über die durchschnittliche Olefinmenge dar, die in den Versuchen gemäss Beispiel I bis IV zurückgebildet worden ist. Diese Menge ist für praktische Zwecke zu hoch.
Versuche B, C und D :
Eine Mischung aus a-Olefinen mit einem Gehalt von
EMI9.1
<tb>
<tb> B <SEP> C <SEP> D
<tb> Dodecen <SEP> 38 <SEP> 0 <SEP> 65 <SEP> lu <SEP> 65 <SEP> %
<tb> Tetradecen <SEP> 37 <SEP> 0 <SEP> 24 <SEP> glu <SEP> 25 <SEP> % <SEP>
<tb> Hexadecen <SEP> 25 <SEP> % <SEP> U <SEP> % <SEP> JO <SEP> % <SEP>
<tb> wobei <SEP> etwa <SEP> 3, <SEP> 4% <SEP> 1,8 <SEP> % <SEP> 2,5%
<tb>
der Olefine eine Vinylidenverzweigung aufweisen, wurde kontinuierlich von oben in einen Kolonnenreaktor mit einer Geschwindigkeit von
EMI9.2
<tb>
<tb> B <SEP> c <SEP> D
<tb> 22,7 <SEP> kg/h <SEP> 34 <SEP> kg/h <SEP> 22, <SEP> 7 <SEP> kg/h <SEP>
<tb>
eingeleitet. Der Olefinstrom sank unter seiner eigenen Schwere durch die Packung der Kolonne nach unten.
Von unten wurde in die Kolonne ein Sauerstoffstrom mit einem Gehalt von 21o Ozon eingeleitet ; der Ozongehalt in dem Sauerstoffstrom wurde durch Einwirkung stiller elektrischer Entladungen auf den letzteren in einem Ozongenerator erzeugt. Der Sauerstoff-Ozon-Strom stieg in der gepackten Kolonne aufwärts, wobei das Ozon im wesentlichen quantitativ mit den Olefinen unter Bildung von Ozoniden reagierte. Der Sauerstoff-Ozon-Strom wurde mit einer solchen Geschwindigkeit zugeführt, dass sich etwa 0, 2 Mol-% Ozonid in dem Olefinmaterial bildeten.
EMI9.3
eine Rohrleitungsschleife, durch welche die Reaktionsmischung umgewälzt werden konnte. Das Olefin wurde über eine Düse an der Saugseite der Pumpe eingeführt, um eine gute Vermischung mit der Hauptmenge des umgewälzten Materials zu erreichen.
Gasförmiger wasserfreier Bromwasserstoff wurde ebenfalls unter Verwendung einer Düse zur Erzielung einer guten Vermischung in die Pumpe eingeführt, u. zw. mit einer Geschwindigkeit von etwa
EMI9.4
<tb>
<tb> B <SEP> C <SEP> D
<tb> 10 <SEP> kg/h <SEP> 15kg/h <SEP> 10 <SEP> kg/h.
<tb>
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Die Reaktionstemperatur wurde durch Kühlung mit einer kalten Salzlösung zwischen
EMI10.1
<tb>
<tb> -1,1 <SEP> bis <SEP> -2,8 C <SEP> -1,1 <SEP> bis <SEP> -2,8 C <SEP> -4,4 <SEP> bis <SEP> -5,6 C
<tb>
gehalten, wobei die Temperaturmessungen an der Eintritts-und Austrittsstelle des Wärmeaustauschers vorgenommen wurden.
Der Druck, der sich in dem Wärmeaustauscher verminderte, wurde bei dem Veri such B auf der Saugseite der Pumpe auf 1, 34 kg/cm erhalten, und bei den Versuchen C und D wur- de der Druck auf der Förderseite der Pumpe auf 5,6 kg/cm, bzw. 5,5 kg/crn, und auf der Saugseite auf 2, 1 kg/cm2. bzw. 2, 1 kg/cmz, erhalten, indem man dieProduktabzweigung zur zweiten Reaktions- stufe entsprechend einstellte ; die Abzweigung befand sich an einer Stelle zwischen dem Wärmeaustau- scher und der Umlaufpumpe der ersten Stufe.
Das Verhältnis von Umlauf zu Abzweigung wurde bei etwa
EMI10.2
<tb>
<tb> B <SEP> C <SEP> D
<tb> 160 <SEP> :1 <SEP> 80:1 <SEP> 120:1
<tb>
gehalten, um eine innige Vermischung und eine gute Wärmeableitung zu erreichen, Die AlkylbromidOlefin-Mischung der ersten Umlaufstufe wurde mit einer solchen Geschwindigkeit in die zweite Stufe geleitet, dass der Druck in der ersten Stufe konstant blieb. Die zweite Stufe entsprach im wesentlichen der ersten Stufe, mit der Ausnahme, dass wegen der geringeren notwendigen Wärmeableitung ein gerin- geres Umlaufverhältnis und ein kleinerer Wärmeaustauscher gewählt werden konnten, Der aus der ersten Stufe abgezogene Materialstrom wurde über eine Düse an der Saugseite der zweiten Pumpe eingeführt, um eine gute Vermischung mit dem umlaufenden Materialstrom zu erreichen.
Bromwasserstoff wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa
EMI10.3
<tb>
<tb> B <SEP> c <SEP> D
<tb> 5 <SEP> kg/h <SEP> 6, <SEP> 8 <SEP> kg/h <SEP> 6,8 <SEP> kg/h
<tb>
EMI10.4
EMI10.5
<tb>
<tb> 45% <SEP> 40% <SEP> 65% <SEP>
<tb>
EMI10.6
gesamte Überschuss an Bromwasserstoff löste sich in dem vorhandenen Alkylbromid ; eine kleine Menge entwich jedoch durch ein Kontrollventil, welches zur Regulierung des Druckes in der zweiten Stufe vorgesehen war.
Die Temperatur des umlaufenden Stromes wurde zwischen
EMI10.7
<tb>
<tb> B <SEP> c <SEP> D
<tb> - <SEP> 4, <SEP> 4 <SEP> und <SEP> -3,9 C <SEP> -1,1 <SEP> und <SEP> -2,8 C <SEP> -4, <SEP> 4 <SEP> und-5, <SEP> 60c <SEP>
<tb>
gehalten, gemessen an der Eintritts- und Austrittsstelle des Wärmeaustauschers. Der Druck auf der Förderseite der Pumpe betrug
EMI10.8
<tb>
<tb> 3, <SEP> 3 <SEP> kg/cm2 <SEP> 5, <SEP> 6 <SEP> kg/cm <SEP> 4,2 <SEP> kg/cm
<tb>
und
EMI10.9
<tb>
<tb> 1,0 <SEP> kg/cm2 <SEP> 2,1 <SEP> kg/cm2 <SEP> 1,1 <SEP> kg/cm2
<tb>
an der Saugseite der Pumpe.
Das Umlaufverhältnis lag bei
EMI10.10
<tb>
<tb> 60 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 45 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 60 <SEP> : <SEP> 1. <SEP>
<tb>
Die Umwandlung betrug in der ersten Stufe
EMI10.11
<tb>
<tb> 99, <SEP> 22% <SEP> 98, <SEP> 3% <SEP> 98, <SEP> 0%,
<tb>
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in der zweiten Stufe
EMI11.1
<tb>
<tb> 99, <SEP> 25% <SEP> 99, <SEP> 2% <SEP> 99, <SEP> 1%.
<tb>
Das in der zweiten Umsetzungsstufe anfallende Produkt, in welchem überschüssiger Bromwasserstoff gelöst war, wurde kontinuierlich mit einer wässerigen Natriumbromidlösung behandelt, um den überi schüssigen Bromwasserstoff zu entfernen. Die Konzentration der Natriumbromidlösung betrug etwa 20%. es wurden etwa gleiche Volumina Alkylbromid und Salzlösung verwendet. Die gemischten Phasen wur- den zum Absetzen kontinuierlich in einen Tank geleitet. Das im wesentlichen bromwasserstofffreie Alkyl- bromid setzte sich über der schwereren wässerigen Schicht ab und konnte leicht abgetrennt werden.
Dieses so erhaltene Alkylbromid wurde gemäss Beispiel I in das Nitril umgewandelt, Bei der Analyse
EMI11.2
EMI11.3
<tb>
<tb> B <SEP> C <SEP> D
<tb> 6, <SEP> 721o <SEP> 7, <SEP> 07go <SEP> 5, <SEP> 60%
<tb>
EMI11.4
EMI11.5
<tb>
<tb> 5, <SEP> 25% <SEP> 6, <SEP> 23% <SEP> 4, <SEP> 70%
<tb>
Olefin zurückgebildet worden sind. Dieser hohe Wert zeigt eine wesentlich höhere Instabilität des Alkylbromid-Produktes an, verglichen mit den Produkten, die nach den Verfahren gemäss Beispiel I bis IV erhalten wurden, bei welchen die durchschnittliche Menge an zurückgebildetem Olefin nur
EMI11.6
<tb>
<tb> 2, <SEP> 68 <SEP> - <SEP> 2, <SEP> 68% <SEP>
<tb>
betrug.
Das nach dem Versuche B beschriebene Zweistufenverfahren erhaltene Alkylbromid wurde ausserdem in einem kontinuierlich arbeitenden rohrförmigen Reaktor, der so ausgerüstet war, dass der Reaktionsmasse Wärme zugeführt werden konnte, mit Dimethylamin aminiert. Das Alkylbromid wurde dem Reaktor mit einer Geschwindigkeit von 45,4 km/h und das flüssige Dimethylamin mit einer Geschwindigkeit von 81,6 kg/h zugeführt, während die Wärmezufuhr so einreguliert wurde, dass die Temperatur in einem Reaktorstück, welches einer Durchgangszeit von etwa 2,5 min entsprach, von 2] auf 1490C stieg. Über die restliche Länge des Reaktors, die einer Durchgangszeit von 9,5 min entsprach, wurde die Temperatur bei 1490C gehalten. Der Druck in dem Reaktor wurde mit Hilfe eines Drosselventils bei 70 kg/cm2 gehalten.
Das aus dem Reaktor abgezogene Reaktionsprodukt wurde mit einem leichten Überschuss an Natriumhydroxyd versetzt, um alles anwesende Dimethylamin-Hydrobromid, welches durch Umsetzung von freigesetztem Bromwasserstoff mit Dimethylamin entsteht, unter Bildung von Natriumbromid umzuwandeln. Die gesamte Reaktionsmasse wird kontinuierlich in eine Destillierkolonnss übergeführt, um den vorhandenen Überschuss an Dimethylamin dampfförmig über Kopf aus der Kolonne abzuziehen.
Alkylamin, Wasser und Natriumbromid werden am Boden der Kolonne abgezogen und kontinuierlich in einen Tank geleitet, in welchem sich die wässerige und die organische Phase trennen, Das Alkylamin wurde kontinuierlich unter Vakuum verdampft, um Farbvemnreinigungen und andere nichtflüchtige Verunreinigungen zu entfernen, Die Analyse des Dimethylaminproduktes ergab, dass, bezogen auf Ausgangsolefin, der Gehalt an Olefin 3, 79 Mol-% betrug, d. h. dass 3, 04'%'Olefin sich während der Umsetzung zurückgebildet hatten.
Der Hauptvorteil des erfindungsgemässen Mehrstufenverfahrens, nämlich die Stabilität der so hergestellten Alkylbromide, ergibt sich aus den vorstehend beschriebenen Versuchen mit aller Deutlich-
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Olefin ein durchschnittlicher Wert von 2, 68%. Durch diese ausgezeichnete Stabilität ergeben sich für viele organische Reaktionen, bei denen primäre Alkylbromide eingesetzt werden, grosse Vorteile. So ergeben sich insbesondere erhebliche Kosteneinsparungen, da geringere Mengen an Alkylbromid als Ausgangsmaterial eingesetzt werden können, Hinsichtlich der Verfahrensbedingungen, insbesondere hinsichtlich der Temperatur, ist eine grössere Flexibilität der Arbeitsweise möglich.
Aus den Versuchen A bis D ergibt sich dagegen, dass Alkylbromide von minderer Qualität erhalten werden, wenn die erfindungsgemäss festgelegten Reaktionsbedingungen nicht eingehalten werden.